Über eins sollten sich die "Online-Sicherer" im Klaren sein: Server die nicht den europäischen Datenschutzbestimmungen unterliegen (also 95% ??) müssen, gesetzlich geregelt, den administrativen Organen den Code-Schlüssel aushändigen (nicht nur USA, China!).
Ich bin, was Datenschutz angeht, sehr sehr vorsichtig und kritisch - was man hier im Forum an vielen Stellen nachlesen kann. Die Sicherung auf einer "Cloud" ist für mich nur akzeptabel, wenn sie eine Client-seitige Verschlüsselung anbietet. Ich habe das zum Beispiel bei Crashplan so eingestellt. Das hat zwar den Nachteil daß man die Dateien nicht mit der netten Crashplan-App auf iOS-Geräte runterladen bzw. anschauen kann, aber die Sicherheit daß die Daten "gut genug" verschlüsselt sind. Wobei das "gut genug" natürlich immer noch Ansichtssache ist. Ich bin mir bewusst, daß es Backdoors für staatliche Stellen geben
könnte. Andererseits versichert Crashplan, daß ein komplett quelloffener Verschlüsselungsmechanismus
(448-bit Blowfish) verwendet wird. DAS kann ich natürlich nicht ins Detail nachprüfen, aber ich gehe davon aus daß es stimmt; irgendwo muß auch die grösste Paranoia ein Ende haben. Da alle Daten in diesem Fall clientseitig verschlüsselt sind, weiß Crashplan den Schlüssel nicht und kann ihn auch niemandem aushändigen. Selbst falls es irgend eine Möglichkeit gibt, diese Verschlüsselung zu knacken, verfügen höchstens Geheimdienste darüber - und bei denen gehe ich davon aus daß sie kein großes Interesse an meinen Daten haben. Und würde ich irgendwo eine Revolution planen (
noch nicht abzusehen
), würde ich die entsprechenden Dateien halt dort vom Backup ausschließen.
Die Verschlüsselung der Daten auf Apples iCloud ist mir - nach allem was ich bisher weiß - nicht sicher genug. Die erfolgt nach Angaben von Apple über einen "secure token", der aber Apple bekannt sein muß; anders würden die verschiedenen Dienste nicht in der Weise funktionieren wie Apple sie bewirbt.
Wichtige, geheime Daten, also maximal vorher selbst, hochwertig verschlüsseln und erst die verschlüsselten Archive Online stellen (das dauertt bei 1TB schon etwas…).
Das ist aber sehr unbequem. Und bei allem was unbequem ist, hört man nach ner gewissen Zeit damit auf. Backups sind ein gutes Beispiels. Vor automatisierten Lösungen wie TimeMachine und SuperDuper hat man Backups entweder gar nicht oder viel zu selten gemacht. Etwas unbequemes muß automatisiert werden, damit man es standardmässig verwendet ohne drüber nachzudenken und sich jedes Mal drüber zu ärgern...
Ganz abgesehen davon, muß man normalerweise ja nicht die ganzen 1TB verschlüsseln. Das meiste davon sind sicher keine "kritischen" persönlichen Daten, sondern zB. gerippte DVDs etc. Wenn man die überhaupt
online backuppt (statt sich mit lokalen Backups zu begnügen), muß das sicher nicht verschlüsselt passieren. Ausserdem stellen die allermeisten Anbieter nicht unbegrenzt Speicherplatz zur Verfügung, wenn man nicht extra dafür bezahlt; und für die dabei anfallenden (typischen) Kosten kann man eine ganze Menge Medien oder lokale Backup-Festplatten neu kaufen.
Ich nutze mehrere Festplatten im Wechsel, die ich regelmäßig nach dem Sichern auf Fehler überprüfe (mir sind einmal zwei HDs gleichzeitig unbrauchbar geworden), und lagere eine außerhalb meines "Gefährdungsbereiches"
das ist sehr gut - so mache ich das auch. Aber zusätzlich habe ich ein Online-Backup.
Online-Speicher Anbieter sind übrigens bei Behördenanfragen auskunftspflichtig (nicht zum Inhalt, aber über einen bestehenden Account!)
in diesen Fällen hilft einem aber auch eine Verschlüsselung nichts, denn dann wird man halt solange in Erzwingungshaft gehalten bis man das Passwort rausrückt.