Zu Hause Arbeiten: Pro+Contra

Seit ca. 20 Jahren arbeite ich im eigenen Büro, im eigenen Haus.

Als alles mal zu eng wurde, vor ca. 15 Jahren, wurde eine andere Bude gekauft, nämlich ein Zweifamilienhaus. Eine Wohneinheit (erste Etage) ist seither ausschließlich Büro - das Parterre ist privat und für alles Berufliche TABU.

Die jederzeitige (auch nächtliche) Arbeitsmöglichkeit und das nicht-zur-Arbeit-fahren-müssen sind die beiden größten Vorteile in meinen Augen.
(steuerliche Aspekte sind irrelevant, der kleine Verlust ist mir die allgemeine Lebensqualität wert).
Klienten werden meist auswärts aufgesucht, dienstlicher Besuch ist eher selten - daher läßt sich die Privatsphäre naturgemäß recht leicht „sauberhalten“.

Wirklich nachteilig ist (zu meinem Glück nur gelegentlich) dabei die Schwierigkeit, abzuschalten und Abstand zu gewinnen zu den dienstlichen Obliegenheiten, wenn man in den Arbeitspausen (anstelle: „Feierabend“) nach unten taumelt.
Und nicht immer fällt es leicht, aus guten familiären Situationen „freiwillig“ die Treppe ins Büro hinaufzuschleichen.

Aber die Waagschale der positiven Aspekte des „Jobs im Haus“ ist bei mir viel schwerer, als es beim „auswärtiges Arbeiten“ wäre.
 
Aber es gibt ja auch die andere Sorte, die exakt auf derselben Frequenz tickt. Da kann das Arbeiten extrem produktiv sein.

Weil genau das bei meinem Versuch mit einer Bürogemeinschaft überhaupt nicht eingetreten ist, arbeite ich wieder zuhause, und habe seitdem auch weiteren Anfragen eine Absage erteilt.
Gehofft hatte ich darauf, und würde sofort wieder eine BG gründen, wenn ich so jemanden fände.
Gemeinsam Visionen für Projekte entwickeln, gemeinsam leuchtende Augen kriegen, gemeinsam Probleme lösen: Dafür würde es sich immer lohnen.
 
Also, ich hab eigentlich auch zusätzlich zum Büro nen Heimarbeitsplatz. Mit VoIP, VPN, Terminalserver, etc. kann ich da eigentlich genauso wie im Büro arbeiten.

Allerdings nutze ich das nur sehr selten.

Wenn ich alleine Wohnen würde, wärs wahrscheinlich was anderes, aber spätestens gegen 1400 Uhr, wenn Frau & Kind von Arbeit bzw. Schule nach Hause kommen, is es Essig mit vernünftig und vor allem konzentriert arbeiten.

Charlie
 
"gemeinsam leuchtende Augen"- das vermisse ich am ehesten beim Homeoffice.
 
Hmm, ist die Frage des TE nicht wesentlich davon abhängig, welche Einstellung man zur Arbeit generell hat?

Wenn man Arbeit nur als notwendiges Übel ansieht, ist es natürlich weniger toll, das zuhause zu machen, weil man dazu neigt, von zuhause (=privater Rückzugsraum!) alles Unangenehme raus zu halten.

Ist der Beruf gleichzeitig auch das Hobby, düfrte es umgekehrt natürlich sehr viel leichter fallen, selbiges zuhause auszuüben.

just my .02.....
 
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