Zeitung entlässt alle Ihre Fotografen ...

Naja, ich denke schon das man Qualität sieht, ob's man allerdings honoriert ist die "Gretchenfrage" ...
Ich kann daher nur für mich sprechen - ja!
 
Das ist, was ich mit dem Verschwinden der Mittelschicht meine. Die Mehrheit der Mediennutzer/innen legt auf traditionelle handwerkliche Qualität nur wenig Wert,

Wie ich schon versucht habe zu sagen: Diese "Mittelschicht" hat auch früher nur absolut mittelmässige (bis grausige!) Qualität geliefert. Man war früher als Konsument halt duldsamer, weil es wenig Auswahl gab. Das heißt aber nicht, daß die Qualität heute schlechter geworden ist, der Konsument hat nur einfach viel mehr Vergleichsmöglichkeiten.
 
Ich weiß nicht, ob sich pauschale Aussagen über die Qualitätsentwicklung der professionellen Pressefotografie machen kann. Dass die Qualität in der Breite schon länger abnimmt oder "nie" gestimmt hat, würde ich nicht unterschreiben.

Hier im Thread ging's ja um die "Chicago Sun-Times", also eine große und renommierte Zeitung, die sogar einen Pulitzer-Preisträger unter ihren Fotografen hatte – also einen Spitzenprofi. Selbst der ist gekündigt worden. Solche Profis können nicht von iPhone-Amateuren ersetzt werden, wenn man handwerkliche Qualität möchte. Die "Chicago Sun-Times" verändert ihr Geschäftsmodell, weil immer weniger Kunden bereit sind, für gestalterische und handwerkliche Qualität zu zahlen. Ihnen reichen eben iPhone-Aufnahmen.

Wer ein bißchen was von Fotografie versteht, würde niemals sagen, dass eine Smartphone-Kamera auch nur annähernd die Qualität liefern kann wie eine DSLR. Ein Umsonst-Praktikant hinter einer DSLR, oder ein Lokalredakteur, der sich nie für Fotografie interessiert hat, aber nun Fotos mitbringen muss, kann allerdings auch keine Qualität liefern. Eigentlich hatte es ja seinen Sinn, wenn man früher eine Entscheidung treffen musste, welchen Beruf man ergreifen wollte: Entweder Autor oder Fotograf.
 
... Die "Chicago Sun-Times" verändert ihr Geschäftsmodell, weil immer weniger Kunden bereit sind, für gestalterische und handwerkliche Qualität zu zahlen. Ihnen reichen eben iPhone-Aufnahmen.

Jeder bekommt eben das was er "verdient" - nur Leider bekommt man bald nichts anderes mehr, dass ist die eingentlich große Gefahr dahinter ...
 
Im Privatbereich wird die Auswahl dünn, zumindest bei den Publikumsmagazinen. Printproduktion ist teuer und muss, bis auf Ausnahmen wie "Geo", hauptsächlich von Anzeigen finanziert werden. Deren Aufkommen aber schwindet bekanntlich seit vielen Jahren. Was auch bei den Tageszeitungen für große Probleme sorgt, wie das Zeitungssterben zeigt. In der Printbereich können deshalb in der Breite keine Honorare mehr gezahlt werden, von denen Profi-Fotografen leben können.

An zwei Objekten aus einem Verlag, "Gruner-Jahr", kann man diese Entwicklung gut sehen: Am "stern" und an "GEO". Der "stern" hatte immer den Anspruch, nur die besten Fotografen zu bringen, er hatte früher preisgekrönte Fotoreportagen. Die kann er sich nicht mehr leisten, bzw. nicht mehr in dem Ausmaß wie früher. Der "stern" hatte 52Prozent Anzeigenseiten und konnte üppige Preise dafür verlangen. Deshalb mussten auch die "stern"-Leser/innen nur die Hälfte des Herstellungspreises für das Produkt bezahlen.

"Geo" dagegen ist doppelt so teuer, verzichtet aber auch fast gänzlich auf Anzeigen. Die Konsumenten sind bereit, diesen hohen Preis zu zahlen, "GEO" steht deshalb wirtschaftlich gut da. Seine Satellitenhefte mit Sonderthemen kann G+J nach der Vermarktung im Pressesegment sogar im Buchsegment weiter vermarkten – zum Teil über Jahre.

Das Foto- und Reportagemagazin "View", eine Stern-Tochter, kann immerhin seine Auflage leicht steigern. Es gibt also noch einen Kundenkreis, der an guter Pressefotografie Interesse hat, auch wenn er klein ist. "View" betreibt auch eine eigene Internetseite, auf der registrierte User – auch Amateurfotografen – ihre Fotos zeigen können. Die werden dann auch von der Redaktion gesichtet. Letztlich ist das aber auch nur ein kleines Reservat. Die normale Kundschaft bekommt in nächster Zukunft nur Smartphone-Qualität, und wird das noch nicht einmal bemerken.

Aber auch die elektronischen Medien werden immer besser. Und langfristig werden auch Normalkonsumenten sehen können, wo der Unterschied liegt.
 
Im Privatbereich wird die Auswahl dünn, zumindest bei den Publikumsmagazinen. Printproduktion ist teuer und muss, bis auf Ausnahmen wie "Geo", hauptsächlich von Anzeigen finanziert werden. Deren Aufkommen aber schwindet bekanntlich seit vielen Jahren. Was auch bei den Tageszeitungen für große Probleme sorgt, wie das Zeitungssterben zeigt. In der Printbereich können deshalb in der Breite keine Honorare mehr gezahlt werden, von denen Profi-Fotografen leben können.

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Ein typisches Henne -> Ei Dilemma, nachlassende Journalistische Qualität -> nachlassende Auflage ...
 
Ein typisches Henne -> Ei Dilemma, nachlassende Journalistische Qualität -> nachlassende Auflage ...
Die Auflagenverluste im Printbereich haben ihre Ursachen nicht in "nachlassender journalistischer Qualität". Praktisch alle Print-Publikationen sind davon betroffen, seit vielen Jahren. Ursachen sind veränderte Erwartungen der Konsumenten, vor allem das Internet als Konkurrenz.

Ein Objekt wie "Landlust", das sich nicht nur etablieren, sondern auch seine Auflage weiter steigern kann, steht nicht für "journalistische Qualität", sondern für das perfekte Eingehen auf die Bedürfnisse einer begrenzten, zumeist älteren Zielgruppe.


Zum Thema und als Zeichen, dass Fotos auch digital nicht so beliebig sein sollten wie spoege befürchtet: …
Ich befürchte es nur für den Consumerbereich.

P.S.: Buttrys Empfehlung, im Zweifelsfall lieber einen Fotografen zu einem Schauplatz zu schicken als einen Autor, finde ich witzig. Da ist was dran, speziell in Bezug auf digitale Medien.
 
Schon interessant die Argumente. Doch leider lese ich von niemandem welche Zeitungen/Zeitschriften sie überhaupt abonniert haben oder wie viel sie überhaupt ausgeben? Habe mal nachgeschaut und alleine die letzten 6 1/2 Jahre haben wir ca 4000€ nur für Zeitungs-/Zeitschriften-Abos ausgegeben, Bücher und Kinderzeitschriften die wir so kaufen gar nicht eingerechnet. Das ist der Gegenwert eines hochwertigen Familienurlaubs und bei keinem dieser Abos spielt die Bildqualität eine Rolle.

Ein Haufen Geld für etwas das man teilweise auch anders kriegen kann. Es ist ein Luxus den wir uns - im Gegensatz zum Urlaub - leisten wollen. Aber die Frage stellt sich wie hoch ist der Wert eines Buches bzw. einer Zeitung in der heutigen Zeit überhaupt noch? Wie viele Familien gibt es noch in denen man sich überhaupt noch die Zeit nimmt zu lesen? Wie viele Kinder wachsen heutzutage überhaupt noch mit Zeitungen/Zeitschriften auf?

Wie viele von euch die ihr hier im Thread schreibt haben überhaupt eine Zeitung bzw. eine Zeitschrift abonniert?
 
Die Auflagenverluste im Printbereich haben ihre Ursachen nicht in "nachlassender journalistischer Qualität". Praktisch alle Print-Publikationen sind davon betroffen, seit vielen Jahren. Ursachen sind veränderte Erwartungen der Konsumenten, vor allem das Internet als Konkurrenz.

Ein Objekt wie "Landlust", das sich nicht nur etablieren, sondern auch seine Auflage weiter steigern kann, steht nicht für "journalistische Qualität", sondern für das perfekte Eingehen auf die Bedürfnisse einer begrenzten, zumeist älteren Zielgruppe.

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Nunja, Zielgruppenheftchen würde ich jetzt nicht als Indikator für die "nicht nachgelassene Journalistische Qualität" betrachten wollen.
Sinkende Auflage bedeute ja nun nicht zwangsläufig auch weniger Leser, eher geänderte Konsumgewohnheiten.
Ich lese mittlerweile auch eher gut gemachte e-Paper im Abo ...
 
… alleine die letzten 6 1/2 Jahre haben wir ca 4000€ nur für Zeitungs-/Zeitschriften-Abos ausgegeben, Bücher und Kinderzeitschriften die wir so kaufen gar nicht eingerechnet. (…) … und bei keinem dieser Abos spielt die Bildqualität eine Rolle.
Die technische Bildqualität war seit den 80er Jahren im Magazinbereich eine Selbstverständlichkeit, in den letzten Jahren hat sie auch im Zeitungsdruck enorm zugenommen. Vielleicht ist dir das gar nicht bewusst, würdest es aber bei den von dir abonnierten Zeitschriften doch merken, wenn sie auf Smartphone-Schnappschussqualität umstellen.

Wie viele von euch die ihr hier im Thread schreibt haben überhaupt eine Zeitung bzw. eine Zeitschrift abonniert?
Wir lesen Zeitungen und Zeitschriften stapelweise, ein Vielfaches dessen, was ein normaler Haushalt kauft – aber warum spielt das für dich eine Rolle?
 
Wir lesen Zeitungen und Zeitschriften stapelweise, ein Vielfaches dessen, was ein normaler Haushalt kauft – aber warum spielt das für dich eine Rolle?
Die Frage war gar nicht an dich speziell gerichtet und du hast wie üblich eher ausweichend geantwortet. ;) Es interessiert insofern als ich verstehen will, wer wie viel Geld für eine Zeitung ausgeben will und das hauptsächlich wegen der Photos macht. Wir geben viel aus und ich kann es nur wiederholen, die Qualität der Photos sind sowohl in der Tageszeitung als auch z.B. beim Spiegel kaum ein Kriterium. Geo habe ich z.B. auch ein paar Jahre abonniert aber irgendwann sind es einfach zu viele Photos. Daher würde ich halt gerne hören wer wegen der Bilder bereit ist regelmäßig einiges an Geld auszugeben.

Natürlich sieht die SZ auf dem iPad hervorragend aus wenn man einfach durch die Bilder in einer sehr hohen Auflösung wischen kann. Aber auch da war irgendwann der Reiz weg. Sprich ich kann die Entwicklung sehr gut nachvollziehen dass man bei der heutigen Qualität der Smartphone-Kameras den sehr kostenintensiven Photographiebereich hinterfragt und zur Not dort spart.
 
Hallo spoege,

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An zwei Objekten aus einem Verlag, "Gruner-Jahr", kann man diese Entwicklung gut sehen: Am "stern" und an "GEO". Der "stern" hatte immer den Anspruch, nur die besten Fotografen zu bringen, er hatte früher preisgekrönte Fotoreportagen. Die kann er sich nicht mehr leisten, bzw. nicht mehr in dem Ausmaß wie früher. Der "stern" hatte 52Prozent Anzeigenseiten und konnte üppige Preise dafür verlangen. Deshalb mussten auch die "stern"-Leser/innen nur die Hälfte des Herstellungspreises für das Produkt bezahlen.

Du kannst nicht ein Monatsmagazin mit einem Wochenmagazin vergleichen. G+J hat sich mit anderen Verlagen zusammengetan und riesige Tiefdruckereien aufgebaut. z.B. in Dresden steht eine. Das Problem ist die Maschinenzeiten sind fest gebucht. Wenn alles glatt läuft wird das billiger. Kommen aber kurzfristige Änderungen wie 9/11 wird das richtig teuer wenn die Seiten noch nicht fertig sind und die Maschine steht. Ich habe mal für G+J gearbeitet. Da kommen pro Seite und Stunde einige tausend Euros zusammen. Das Problem gibt's Online nicht. Da kann man zügiger reagieren. Die Leute lesen's dann schon im Internet und in der Zeitschrift steht gar nix. Ich glaube auch GEO wird Offset gedruckt.
Zur Journalistischen Qualität - da ist halt der Zeitdruck da. Als das noch im Verlagshaus im Keller gedruckt wurde haben die Drucker gewartet bzw. halt mal länger gearbeitet. Zu Online - das wird über Klicks bezahlt deshalb sind da die Artikel etwas reißerischer...

Gruß Andi
 
Die Auflagenverluste im Printbereich haben ihre Ursachen nicht in "nachlassender journalistischer Qualität". Praktisch alle Print-Publikationen sind davon betroffen, seit vielen Jahren. Ursachen sind veränderte Erwartungen der Konsumenten, vor allem das Internet als Konkurrenz.

Der Printbereich hat halt einen sehr gravierenden Nachteil - er ist schnarchlangsam im Vergleich zu elektronischen Medien. Die allermeisten Zeitungen und Zeitschriften haben den Zug verpasst, sich in elektronischen Medien mit Qualitätsprodukten zu positionieren, für die die Leute auch bereit sind Geld auszugeben. Möglich wäre das ja gewesen. Wenn, wie jetzt, erstmal eine starke Konkurrenz gewachsen ist, wird es natürlich immer schwerer - obwohl es auch jetzt immer noch möglich sein sollte, sich zu positionieren. Aber da ist die Printbranche leider genauso langsam wie ihre traditionellen Produkte. Keine neue Geschäftsidee, kein Umdenken, lieber Wehklagen und Zähneknirschen. Und als Ergebnis das Zusammenstreichen der noch vorhandenen Kompetenzen.


Ein Objekt wie "Landlust", das sich nicht nur etablieren, sondern auch seine Auflage weiter steigern kann, steht nicht für "journalistische Qualität", sondern für das perfekte Eingehen auf die Bedürfnisse einer begrenzten, zumeist älteren Zielgruppe.

Auch das hat mit der Geschwindigkeit zu tun. Eine Zeitschrift über "Landleben" (das ja gerade als Charakteristikum das langsame hat), funktioniert natürlich auch heute. Ein Nachrichtenmagazin, das gut recherchierte Hintergrundberichte liefert, kann auch funktionieren wenn es sich Themen annimmt, die mehr als nur zwei-drei Tage interessieren. Aber Zeitungen, die traditionell das schnellste Medium waren um etwas über die Welt zu erfahren, haben halt verloren - für sie gibt es in der heutigen Welt einfach keinen sinnvollen Platz mehr.
 
Der Printbereich hat halt einen sehr gravierenden Nachteil - er ist schnarchlangsam im Vergleich zu elektronischen Medien. Die allermeisten Zeitungen und Zeitschriften haben den Zug verpasst, sich in elektronischen Medien mit Qualitätsprodukten zu positionieren, für die die Leute auch bereit sind Geld auszugeben.
Schon mal die iPad-Ausgabe der Sueddeutschen Zeitung angesehen? Da hast du die Zeitung schon am Abend und kriegst danach die aktuellsten Updates. Sprich gegen 22 oder 23 Uhr hast du schon die aktuellste Ausgabe. Dazu tolle und absolut aktuelle Bilder. Die FAZ-iPad-Ausgabe finde ich im Prinzip auch sehr gut gemacht.

Und trotzdem frage ich mich wie viele Leute dauerhaft bereit sind dafür Geld auszugeben und ob sich das für die Verlage wirklich lohnt. Ein Zeitungs-Abo kostet zwischen 400-600 Euro/Jahr, was sich im Laufe der Jahre gewaltig summieren kann. Wer nimmt sich noch täglich die Zeit so lange Zeitung zu lesen? Wer ist überhaupt mit einer Zeitung aufgewachsen und ist bereit Geld dafür auszugeben?
 
Die Frage war gar nicht an dich speziell gerichtet und du hast wie üblich eher ausweichend geantwortet.
Es sind sicher mehr als 10 Zeitschriften und Zeitungen, dazu kommen die Käufe meiner Frau am Kiosk. Die Kosten dafür zusammenzurechnen ist mir zu aufwändig.

Es interessiert insofern als ich verstehen will, wer wie viel Geld für eine Zeitung ausgeben will und das hauptsächlich wegen der Photos macht.
Das wirst du nicht erfragen können. Du könntest stattdessen fragen, wer seine Zeitschriften abbestellen würde, wenn nur noch Amateurfotos in Postkartengrösse drin sind.


Die allermeisten Zeitungen und Zeitschriften haben den Zug verpasst, sich in elektronischen Medien mit Qualitätsprodukten zu positionieren, für die die Leute auch bereit sind Geld auszugeben.
Welches wären denn für dich die Beispiele für digitale journalistische Medien, die auch Gewinn abwerfen?

Ein Nachrichtenmagazin, das gut recherchierte Hintergrundberichte liefert, kann auch funktionieren wenn es sich Themen annimmt, die mehr als nur zwei-drei Tage interessieren. Aber Zeitungen, die traditionell das schnellste Medium waren um etwas über die Welt zu erfahren, haben halt verloren - für sie gibt es in der heutigen Welt einfach keinen sinnvollen Platz mehr.
Ob die noch gedruckt werden müssen, ist die Frage. Der Bedarf dafür wird immer geringer, das sehe auch so. Aber für professionelle journalistische Arbeit gibt es nach wie vor Bedarf. Im Internet sehe ich die aber nur bei den Ablegern der traditionellen Printmedien. Aber auch die kann es auf Dauer nicht umsonst geben.
 
Schon mal die iPad-Ausgabe der Sueddeutschen Zeitung angesehen? Da hast du die Zeitung schon am Abend und kriegst danach die aktuellsten Updates. Sprich gegen 22 oder 23 Uhr hast du schon die aktuellste Ausgabe. Dazu tolle und absolut aktuelle Bilder. Die FAZ-iPad-Ausgabe finde ich im Prinzip auch sehr gut gemacht.

ja, langsam bewegt sich was...

Und trotzdem frage ich mich wie viele Leute dauerhaft bereit sind dafür Geld auszugeben und ob sich das für die Verlage wirklich lohnt. Ein Zeitungs-Abo kostet zwischen 400-600 Euro/Jahr, was sich im Laufe der Jahre gewaltig summieren kann. Wer nimmt sich noch täglich die Zeit so lange Zeitung zu lesen? Wer ist überhaupt mit einer Zeitung aufgewachsen und ist bereit Geld dafür auszugeben?

Für "nur-online" sind vermutlich wenige Leute bereit, Geld auszugeben. Eine schnelle und qualitative hochwertige online-Zusatzausgabe für Abonnenten der Printversion wäre aber sicher etwas, womit man die Leute ködern könnte. Dann hat man beides, aktuelle Informationen und vernünftig recherchierte (Hintergrund-)Artikel in der Printausgabe. "Qualitativ hochwertig" würde in diesem Fall bedeuten: keine zusammenkopierten Agenturmeldungen, sondern selbst geschriebene Artikel, auch über aktuelle Themen. Ich fürchte nur, die Zeitungen haben sich in den letzten Jahren so sehr angewöhnt, Agenturmeldungen unter eigenem Namen weiterzuvertreiben, daß ihnen der Rückweg zu eigenem Journalismus undenkbar erscheint.

Um deine letzte Frage zu beantworten: Ich bin mit einer Zeitung aufgewachsen. Die war immer schon schlecht, aber halt die einzige in der Stadt. Deswegen wurde sie gekauft, egal wie grottig sie war. Meine Mutter hat sie heute noch abonniert (wegen der Lokalnachrichten und Todesanzeigen...) und zahlt dafür 31,30 € pro Monat. An sich nicht teuer, gerade mal 1 Euro am Tag, aber man muß sich halt fragen ob sie auch soviel Mehrwert bringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welches wären denn für dich die Beispiele für digitale journalistische Medien, die auch Gewinn abwerfen?

Da ich ja nicht in die Bücher gucken kann, weiß ich nicht welche Medien Gewinn abwerfen. Ich sehe aber nicht, warum das bei digitalen Medien prinzipiell nicht gehen soll - halt nicht mit dem 500 Jahre alten Geschäftsmodell der Zeitung auf Papier.

Würde ich für digitale journalistische Medien Geld ausgeben? Ganz klar ja, ich gebe auch eine Menge Geld für e-Books und andere elektronische Medien aus. Damit habe ich kein Problem, wenn sie mir einen Mehrwert gegenüber kostenlosen Medien bieten (die, wie SPON, auch nur dann kostenlos sind wenn ich einen sehr aggressiven Adblocker verwende; ansonsten bezahle ich mit meiner Aufmerksamkeit für teuer bezahlte Werbung...)
 
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