"Früher war Apple mal gut" ist der allgemeine Tenor in dem Thread, zeitlich angesiedelt von 1984 (walfrieda) bis 'vor 5-6 Jahren' (Ezekeel).
Ihr lobt hier eine Firma und Zeiten, während der Apple kurz vor der Pleite stand (90er Jahre), anfgefagen hat, billige Merchendise-Produkte wie
Handtücher, Regenschirme oder Tassen zu verkaufen, die Geräte noch viel teurer waren als heute (günstiger waren und moderne Technik/Bauteile hatten andere Hersteller schon immer), man sich Software nur über Mailorder bei Pandasoft & Co. zu extremen Preisen bestellen konnte, Apple "über Nacht" alle bisherigen Schnittstellen gestrichen und entgegen dem Trend und anderen Herstellern auf USB gesetzt hat (iMac-Einführung 1998 - galt schon damals als "locked in" All-in-One-Gerät für Deppen, die nur aufs Design schauen) usw. usf. etc. pp.
Letztendlich ist das auch wieder nur ein Weltschmerz-/ früher-war-alles-besser-/ Ich-bin-so-enttäuscht-von-Apple-bye-bye-Thread.
Sicher gibt es einiges bei Apple zu kritisieren (müsste meinen letzten Beitrag dazu raussuchen, ist höchstens ein paar Wochen alt), aber ich sehe nicht, warum Xiaomi oder Huawei jetzt das next big thing sein sollen? Sie verkaufen also auch schicke, moderne Smartphones mit neuster Technik zu günstigeren Preisen als Apple. Dell hat aktuell auch tolle Notebooks im Programm. Na super - diese Konkurrenz gab es schon
immer, Jungs.
Wer aus meiner Sicht eine deutlich bessere Zukunftsprognose hat als Apple, ist Alphabet. Weil die einfach auf extrem vielen Gebieten mitmischen, viele nicht immer im Rampenlicht. Man denke nur an das Engagement im Bereich Raumfahrt und Gesundheitswesen. Dagegen hinkt Apple mit seinen Lifestyle-Devices auf lange Sicht hinterher, selbst wenn die sich millionenfach verkaufen. Das würde Apple aber selbst dann, wenn Cupertino alle Eure Wünsche in Sachen Erweiterbarkeit, moderne Komponenten und Preise erfüllte.
Ein neuer großer Wurf würde Apple sicher guttun, aber ich wüsste spontan nicht auf welchem Gebiet. Vor allem wäre es nur ein vorrübergehender Sieg, wenn es sich wieder "nur" um ein neues Gadget handelt. Ein Befreiungsschlag wäre beispielsweise ein Apple Auto mit alternativem Antrieb nebst engmaschigem Ökosystem, das sich ähnlich gut verkauft wie Ford, Toyota oder Volkswagen. Ansonsten fallen mir nicht viele Bereiche ein, die noch umgekrempelt werden können wie damals der völlig stagnierende Handymarkt zu Nokia-Zeiten. Komischerweise nimmt man Apple Mißerfolge eher übel als Google.
Die "Innovationen" werden in Zukunft wohl eher mit der Auswertung der Datenströme zusammenhängen, die die Milliarden Smartphones, Smartwatches, Fitnessarmbänder, Computer etc. erzeugen. Deshalb auch die m. E. rosigen Aussichten für Alphabet.
Was Apple angeht: Von wegfallenden Schnittstellen, verklebten Geräten und spiegelnden Laptop-Displays mal abgesehen wüsste ich nicht, was Apple jetzt besser machen sollte bei dem was sie nun mal machen. Ob der neuste Prozessor eingebaut ist und die Geräte 20 Prozent teurer sind als die Konkurrenz, ist mir völlig wurscht, solange alles rund läuft.
Ach ja, apropos Xiaomi und innovative (Haus-)Technik: Ich will nicht wissen, was hier und überhaupt im Internet loswäre (speziell bei Heise), wenn Apple
einen Luftfilter auf der Keynote vorstellen würde. Der Schmäh, der sich über Apple ergösse, wäre selbst dem letzten Wiener zu viel.