Wikileaks: Video zeigt Mord an Journalisten durch US-Armee

Das Video zeigt einfach die Kriegsrealität á la Videogame und die irritierende Abgestumpftheit der Soldaten. Wer so etwas für vertretbar hält, muss den Glauben an die Menschheit und das eigene Gewissen schon lange verloren haben. Ist aber wiederum, angesichts dieser Bilder, verständlich. Somit schließt sich der Kreislauf.

Wer hält das denn hier für vertretbar oder spricht von Rechtfertigungen?

Einige, inklusive meiner selbst, behaupten lediglich, dass solche Gräueltaten in einem Krieg unvermeidbar sind und man in Anbetracht dessen jeden Krieg vermeiden muss.

fox78
 
Die Vorkommnisse dort sind der Spiegel der Verweigerungen der Berufssoldaten, die plötzlich merken, dass sie SOLDATEN sind. Wir Deutschen tendieren dazu, aus einer Armee eine Art Ringelpietz ohne Anfassen zu machen. Das ist nicht so. Auch die "historische Verantwortung" bewahrt uns nicht davor, plötzlich in einer Situation zu stecken, in der das Wort "Kontrolle" nicht mehr zum Sprachschatz gehört.
Das sehe ich auch so, das merkt man in JEDER politischen Debatte/Diskussion um die diversen Bundeswehreinsätze. Offensichtlich scheuen es die Politiker gewisse Wahrheiten auszusprechen. Aber offensichtlich sind viele Bundesbürger dafür auch sehr empfänglich.
 
fox78: Was meinst du mit "Gräueltaten" ganz konkret? Sich im wahren Leben wie in einem Computerspiel zu verhalten (also sich zu freuen, wenn man jmd. verletzt oder gar getötet hat)? Ist dieses Gefühl in einem Krieg unvermeidbar?
 
Das Video zeigt einfach die Kriegsrealität á la Videogame und die irritierende Abgestumpftheit der Soldaten. Wer so etwas für vertretbar hält, muss den Glauben an die Menschheit und das eigene Gewissen schon lange verloren haben. Ist aber wiederum, angesichts dieser Bilder, verständlich. Somit schließt sich der Kreislauf.
Erinnert mich hier dran:
http://www.youtube.com/watch?v=fNYLZQ8l1eI
wo du so schön die Abgestumpftheit und Videospiele aufzählst.
 
Na, am Hindukusch wird unsere Redefreiheit verteidigt.


Wo ist die Polemikkasse? :eek:
 
@shat
ein staat ohne armee ist der willkür der nachbarstaaten ausgesetzt. ohne verteidigung ist ein staat sehr schnell anektiert und die regierungsform geändert. aus einer demokratie wird eine diktatur. aus redefreiheit wird zensur. etc...
 
Mal so zum Thema "Grundwehrdienst". Jeder der dort hin geht , ist entweder mit der Kriegsmaschinerie einverstanden, oder einfach zu dumm seine eigene andere Meinung entsprechend zu vertreten. Soll heißen, jeder der dort angetreten ist, soll einfach mal nach Dieter Nuhr, die Fresse halten.
Au Backe...
OK, du bist Pazifist. Wolltest du noch was anderes zum Thema sagen? Vielleicht was objektives? Mal sehen, ach da kommt ja nochwas...

Ohne Armee halt kein Krieg, ist recht einfach zu verstehen, oder??
Oh, echt jetzt? Na wenn das so ist...
Dann hast du recht. Wer Krieg macht ist böse. Böse Amis, böse Amis! Böse! Böse! Böse!!! ;)
 
@shat
ein staat ohne armee ist der willkür der nachbarstaaten ausgesetzt. ohne verteidigung ist ein staat sehr schnell anektiert und die regierungsform geändert. aus einer demokratie wird eine diktatur. aus redefreiheit wird zensur. etc...

Warum müssen eigentlich die Schweizer nicht am Afghanistaneinsatz mitmachen? Warum waren sie nicht im Irak? Wieso nicht in Jugoslawien? Warum fühlen sie sich nicht durch den Iran bedroht? Warum mischen sie sich nicht in Israel ein? Warum fangen sie keine Piraten?

Ist da eine Diktatur?
 
fox78: Was meinst du mit "Gräueltaten" ganz konkret? Sich im wahren Leben wie in einem Computerspiel zu verhalten (also sich zu freuen, wenn man jmd. verletzt oder gar getötet hat)? Ist dieses Gefühl in einem Krieg unvermeidbar?

Ja ich denke schon. Sieh Dir die physische und auch psychische Ausbildung von Soldaten an, stelle Dir dann vor, was in Ihnen unter der ständigen Lebensgefahr durch Sprengfallen und Hinterhalte vorgeht, ohne dass Täter zu fassen sind und sich diese kaum aus der Masse der Zivilisten hervorheben. Die das Sterben von Kameraden direkt neben sich erleben. Da wird man meiner Meinung nach unweigerlich paranoid und sieht überall nur noch Waffen und Täter.

Es geht nicht darum, dass gut zu heißen, sondern es zu erkennen, anzuerkennen, und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen: Krieg ist furchtbar und muss verhindert werden (weil sonst auch Zivilisten unter dem Gelächter der "guten Seite" sterben).
Ich bin der festen Überzeugung, dass es keine sauberen Kriege gibt, in denen ausschließlich böse Soldaten "chirurgisch" "ausgeschaltet" werden, das ist Lehrbuchgeschwätz.

So wie man zu Hause nicht mit Feuer spielt, weil man weiß, dass bei einem Brand der Tod von Menschen und/oder eine Zerstörung von Sachwerten unvermeidlich ist.
Genauso führt Krieg meiner Meinung nach unvermeidlich zu psychischen Ausnahmesituationen wie auf dem Video, wo Soldaten sich freuen, jemanden getötet zu haben.

fox78

Nachtrag: Ich bin ferner der Meinung, dass jeder Krieg einem Stanford-Experiment nahe kommt und man nichtmal ein dummer Bauernjunge aus Idaho sein muss, um relativ schnell in einem offensichtlich rechtsfreiem Raum fern der Heimat sämtliche Moralvorstellungen über Bord zu werfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Au Backe...
OK, du bist Pazifist. Wolltest du noch was anderes zum Thema sagen? Vielleicht was objektives? Mal sehen, ach da kommt ja nochwas...

Bestimmt nicht, ich amüsiere mich köstlich über euch.
Oh, echt jetzt? Na wenn das so ist...
Dann hast du recht. Wer Krieg macht ist böse. Böse Amis, böse Amis! Böse! Böse! Böse!!! ;)

Werd mal erwachsen.
 
@shat
ein staat ohne armee ist der willkür der nachbarstaaten ausgesetzt.

Das würde Deutschland, dem Staat, der quasi "in der Willkür und Herrschaft anderer Staaten" neugeboren worde, nie passieren. :)

ohne verteidigung ist ein staat sehr schnell anektiert und die regierungsform geändert. aus einer demokratie wird eine diktatur. aus redefreiheit wird zensur. etc...

Und du glaubst der Russe hätte sich von der Bundeswehr abschrecken lassen? ;)

Sorry, wir sind und waren keiner ernsthaften Bedrohung durch andere Staaten ausgesetzt.
Seit (Neu-)Gründung der BRD lasse ich höchstens den kalten Krieg durchgehen, aber ob unsere Männlein ihr Gewehr erhoben hätten oder nicht wäre da vollkommen irrelevant gewesen.

Bei einem Atomkrieg hätten wir alle verloren. Egal ob Armee oder nicht.
 
@shat
ein staat ohne armee ist der willkür der nachbarstaaten ausgesetzt. ohne verteidigung ist ein staat sehr schnell anektiert und die regierungsform geändert. aus einer demokratie wird eine diktatur. aus redefreiheit wird zensur. etc...

Dann muss ja hier überall Diktatur, Zensur und Chaos herrschen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Staaten_ohne_Militär

Ich war da zwar noch nicht überall, aber zumindest in Monaco, Lichtenstein und Vatian ist es ganz friedlich und schön ;) Und auch Japan ist jetzt nicht sooooo das krasse Krisengebiet á la Afrika wo es mehr Militär und Milizen gibt als jedem vernünftigen Menschen lieb sein kann...
 
@Ren: Darf man mehr über die Situation in der Küche erfahren?

Vom Schreibtisch sieht das schon heftig aus, hätte ich nicht schon vorher gewusst, dass das Fotografen sind, hätte ich das eventuell auch als Waffe eingeschätzt, wirklich viel erkennt man auf dem Video ja nicht. Und die Hubschrauberbesatzung fürchtet natürlich auch mit einem RPG abgeschossen zu werden, verständlich.

Das hinterliegende Problem ist aber so oder so nicht wirklich lösbar, glaube ich. Vielleicht könnte man das ganze diplomatisch lösen, jedoch hoffen beide Seiten auf einen Vorteil, wenn sie mit Gewalt vorgehen. Distanziert sich eine Seite von Gewalt, nutzt die andere das wahrscheinlich einfach aus, sie würden ja nicht gehindert.

Der Kampf um die letzten Ressourcen wird noch sehr interessant, ich stelle mir das irgendwie so vor, dass die Gutmenschen von den anderen ausgeschlachtet werden und dann irgendwann wieder Dschungel herrscht. Geht das überhaupt Gewaltfrei? Also das alle Menschen zusammen arbeiten und die Ressourcen effizient aufbereiten?
 
Der Kampf um die letzten Ressourcen wird noch sehr interessant, ich stelle mir das irgendwie so vor, dass die Gutmenschen von den anderen ausgeschlachtet werden und dann irgendwann wieder Dschungel herrscht. Geht das überhaupt Gewaltfrei? Also das alle Menschen zusammen arbeiten und die Ressourcen effizient aufbereiten?

Ich glaube das will niemand hier erleben.

Hmm, naja, das kann ja dann die Kriegsmaschinerie lösen. Oder??
 
Klar kann man das ohne Kriegsmaschinerie lösen, aber so wie man bisher in D nicht wirklich fürchten muss angegriffen zu werden, wird das dann wahrscheinlich nicht bleiben.

Momentan lese ich "Die Enkel der Raketenbauer", ist SciFi, spielt im Jahr ~3200 und die Leute finden so nach und nach Eisen in der Erde von damals. Interessant, aber auch irgendwie beängstigend, schließlich sind wir ja ungefähr 5x zu viele Menschen auf dem Planeten, damit alle so leben können wie wir. Das geht wahrscheinlich nicht mehr so lange gut … :eek:
 
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