Was ist SCSI ?
Der bootet auch perfekt, aber irgendwie ist SCSI immer nen Tick schneller.
Meine Erfahrung mit meinem ehemaligen G3 DT 266.
Die 128GB-Grenze wird sich unter OS9 wohl nicht knacken lassen. Das ist Problem des OS, das einfach zu alt ist.
[…]
SCSI ist
immer einen Tick schneller, da es schon aufgrund seiner Architektur vollkommen anders arbeitet als beispielsweise ATA.
Das Funktionsprinzip reduziert sich eigentlich rein praktisch gesehen darauf, das der wichtigste Vorteil darin besteht, dass sich Laufwerke [allgemein; auch Scanner, Drucker, CD-Wechselsysteme et cetera; sämtliche Hardware] nach der Entgegennahme eines Kommandos vorübergehend vom SCSI-Bus abmelden können, bis die Daten tatsächlich bereitstehen respektive bis das Kommando des jeweiligen Gerätes ausgeführt wurde.
In der derweil verbleibenden Zeit ist der SCSI-Bus frei zur Übertragung von Kommandos und Daten von anderen Geräten.
Ich kann also an einem SCSI-Bus beispielsweise eine CD oder DVD brennen [Brenner] während ich etwas auf einem Drucker (ja, auch soetwas gibt/gab es für SCSI*) ausdrucke und währenddessen in Spotlight irgendetwas suche, wobei Spotlight auch ex- oder interne Festplatten auf jeweilige Daten durchsucht.
Soetwas ist mit ATA nicht möglich, da der imaginäre Brenner alleine bereits den Bus vollends für andere Kommandos blockieren würde.
Deswegen 'hackt' bei normalen PC's mit Windows auch der Explorer, wenn man beispielsweise eine CD auswirft;
Der Explorer muß auf das CD-Laufwerk warten, bis jetzt die Schublade geöffnet wurde.
Erst danach kann wieder auf den Bus zugegriffen werden.
Dies soll jetzt kein Windows-Bashing werden, es soll lediglich veranschaulichen anhand eines Beispiels aus der Praxis.
Ein weiterer Vorteil von SCSI ist, das die Geräte selbst autark sind.
SCSI definiert Geräte, die sich allesamt unabhängig und gleichberechtigt voneinander verhalten.
Es ist eher mit einem Netzwerk als mit einem Bus vergleichbar;
Jedes Gerät ist ein 'Host' und verwaltet sich selbst, da es anders als IDE (Integrated Drive Electronic) die vollständige Elektronik für das ausführen von Befehlen bereithält.
IDE beinhaltete (in den Anfangsjahren, s.u.) lediglich die Steuereinheit der Festplatte - Computer (Host) wies Laufwerk an, von Sektor A bis B zu lesen/schreiben und das Ergebnis wieder zurückzusenden.
Das, was seinerzeit als Controller fungierte, war im Rechner als Steckkarte, und nicht wie bei SCSI direkt auf der Controllerplatine des Laufwerkes.
Daher rührte auch der teilweise drastische Preisunterschied zwischen SCSI- und IDE-Laufwerken, der sich bis Heute gehalten hat.
Bei SCSI empfängt das Gerät lediglich Befehle, Daten zu senden/empfangen et cetera.
Wie und wo diese auf dem Datenträger gespeichert werden regelt die Elektronik des Gerätes selber.
Auf das selbe Prinzip setzt übrigens auch Firewire;
Jedes Gerät verhandelt unabhängig vom Controller (PC) unter allen anderen Geräten Dinge wie ID et cetera.
Wenn Daten beispielsweise zwischen 2 Firewire-Laufwerken ausgetauscht werden sollen, werden diese unmittelbar direkt unter den Geräten ausgetauscht ohne den Umweg über den Controller (PC) und wieder zurück zum Ziel zu gehen, wie es bei IDE der Fall ist.
Schlußendlich beherrscht SCSI wie auch Firewire die Funktion des DMA (Direct Memory Access) womit beispielsweise ein Firewire-Gerät direkt in den RAM des Host-Rechners schreiben kann, ohne den Prozessor (als Kontroll- oder Regelinstanz) mit einzubeziehen.
Sicher könnte man jetzt einwerfen, [E-]IDE respektive ATA beherrsche dies auch.
Sicherlich, - in Teilen.
ATAPI (Spezifikationsvorschläge '94 eingeführt), als darauf aufsetzendes Zusatzprotokoll zu ATA, ist eben dieser Versuch, eine Teilmenge an SCSI-Kommando's auch in den IDE Standard zu integrieren.
Mit ATAPI wurde zudem auch DMA et cetera eingeführt - Jahre später und unvollständig.
Da es aber trotzdem auf ATA aufsetzt offenbart sich die Praxis - ein doktern an Symptomen.
All das machst SCSI zu dem was es ist: Eine professionelle und hoch skalierbare Bus-Architektur.
*
Ich hatte lange Zeit an einem Mac Plus mittels SCSI einen Wachsfarben-Drucker angeschlossen.
Jener hatte 20 MByte Druckerspeicher;
Ich weiß bis Heute nicht, wie es funktionierte, aber ein Teil des Rams stand dem Mac Plus zur Verfügung.
Er hatte 10 MB Ram - Auch im Dialog „Über diesen Macintosh”
War sogar unter System 6.
Nungut, ist etwas länger geworden …
Aber, was mir noch gerade einfällt;
Mac OS 9 kann selbstverständlich Festplatten über 128 GByte adressieren, verwalten und nutzen.
Warum denn auch nicht ?
In diesem Sinne
Smartcom