Es gab mal eine wundervolle TV-Serie mit dem Titel „Das Haus am Eaton Place (Original: Upstairs, Downstairs), die in der Zeit von 1903 bis 1930 in London spielte. In einer der letzten Episoden im Hause Bellamy, erwähnte der Dienstbote Edward gegenüber seinem Vorgesetzten, dem ehrenwerten Butler Hudson, dass er zukünftig bei einem anderen Hausherren Dienst tun würde. Auf die Frage des Butlers, der zugleich die Generationen sehr gut ausgebildeten Personals repräsentierte, ob Edward im neuen Haus als Hausdiener oder Hausbursche eingestellt werden würde, konnte Edward keine präzise Antwort geben und sah darin keinen Unterschied. Der Butler wies Edward jedoch überzeugend darauf hin, dass dies sehr wohl einen Unterschied macht und das solche Dinge grundsätzlich vor Dienstbeginn geklärt und festgehalten werden müssen, weil sich niemand unter Wert verkaufen soll.
Diese Situation wäre auch im Hinblick auf das Anliegen von hero1977 zutreffend, den wenn er keine Kenntnisse darüber besitzt, was seine Stellung im Hause der bisherigen Agentur für einen Wert besitzt und welchen Grad der Verantwortung er für seinen Arbeitgeber repräsentiert, obwohl er bereits mehr als 6 Jahre dort tätig ist, dann kann ihm niemand bei der Beantwortung der Frage helfen, ob sein Einkommen in einem guten oder schlechten Verhältnis zu seiner Einsatztätigkeit steht. Das ist einzig und allein eine vertrauliche Angelegenheit zwischen ihm und seinem Arbeitgeber, der Agentur.
Auf das, was Leute im Klatsch und Tratsch so aufschnappen, wenn Summen genannt werden, sollte man nichts geben. In einem ehrenwerten Haus hat alles seinen Platz und selbst im Hause Bellamy waren Dienstboten mit durchschnittlichen 33 Pfund angemessen vergütet, denn wenn nur die Höhe des Einkommens darüber entscheidet, ob man es in einem Haus für weitere 6 Jahre aushalten würde, wo bleiben dann Motivation und Zufriedenheit, morgens mit Freude aufzustehen, um die Arbeit gern zu machen? Natürlich hatte auch Hudson in seiner langjährigen Tätigkeit als Butler viele Angebote von anderen Persönlichkeiten, um in anderen Häusern mehr verdienen zu können, aber er war mit dem zufrieden, was er tat und das war für ihn mehr wert, als 10 Pfund mehr Gehalt.
Ich finde es ohnehin nicht sonderlich attraktiv, wenn Unternehmen außerhalb einer angemessenen Vergütung nichts zu bieten haben, was Arbeitnehmer viel mehr interessieren müsste: Das Betriebsklima, die Zufriedenheit aller Kollegen und die ungeteilte Freude aller Mitarbeiter an ihrem Beruf. Wenn die drei zuletzt genannten Kriterien in einem Haus nicht zu Beginn zu finden und nicht zu spüren sind, dann kann das keine Summe ausgleichen. Da kann das Haus und Unternehmen noch so einen klangvollen Namen tragen: Wenn sich niemand der Mitarbeiter dort wohl fühlt, ist das Geld die denkbar schlechteste Entschädigung für das Personal und jeder sollte wechseln.