Vorsicht vor Arbeit über Plattformen

wegus

wegus

MU Team
Thread Starter
Dabei seit
13.09.2004
Beiträge
19.698
Reaktionspunkte
7.551
Ein EU Bürokrat scheint 2 Dinge angrundtief zu hassen:

(1) Soloselbständige

(2) sich selbst genau auszudrücken und Dinge zu Ende zu denken

So reiht sich in die Riege der schlechten Gesetzentwürfe jetzt auch noch das hier ein:

https://www.vgsd.de/vorlaeufige-einigung-zur-plattform-richtlinie-eu-will-beschaeftigung-bei-zwei-erfuellten-kriterien-vermuten/

Ich mag ja diese Plattformen eh nicht und arbeite ohne sie, aber wer das tut der sollte sich das gut überlegen! Zu hoffen bleibt für uns, dass die FDP sich auch hier quer legt wie bei den anderen Gesetz-Entwürfen auch und das auch Frankreich sich hier dagegen stellt. Sonst werden mal wieder die Kleinsten kriminalisiert!

Wen's betreffen könnte dem sei geraten das genau zu verfolgen!
 
  • Traurig
  • Gefällt mir
Reaktionen: iPhill, Fritzfoto, dodo4ever und 2 andere
(1) Soloselbständige
Da gibt es aber solche und solche ...

Wenn sich die geplante Richtlinie gegen trickreich konstruierte Scheinselbständigkeit von Uber- oder Hermes-Fahrern, aber auch z.B. Amazon-Marktplatzhändlern richtet, dann richtet sich das vor allem gegen den Auftraggeber. Sowas kann ich eigentlich nur begrüßen.

Die Problematik rund um IT-Selbständigkeit ist mir teilweise bekannt. Da hat man wohl eher selten in dieser Weise mit den "Plattformen" zu tun.
 
  • Gefällt mir
  • Traurig
  • Wow
Reaktionen: iPhill, Fritzfoto, magfoo und 2 andere
Aufgrund der nicht konkreten Definition, was eine Plattform ist, kann ein Kanban-Board oder eine Jira-Tasklist als eine derartige Plattform bezeichnet werden und ist dem entsprechend von der Regelung betroffen. In einem Scrum-Team nimmt man sich Aufgaben, mit der Absicht die in einem definierten Zeitraum zu erfüllen.

Die angedachte Regelung kollidiert mit modernen Formen der Zusammenarbeit. Meine ausländischen Partner kringeln sich immer weg, wenn ich von europäischen Lösungen erzähle ... :-D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wegus und dg2rbf
Da gibt es aber solche und solche ...

Wenn sich die geplante Richtlinie gegen trickreich konstruierte Scheinselbständigkeit von Uber- oder Hermes-Fahrern, aber auch z.B. Amazon-Marktplatzhändlern richtet, dann richtet sich das vor allem gegen den Auftraggeber. Sowas kann ich eigentlich nur begrüßen.

Die Problematik rund um IT-Selbständigkeit ist mir teilweise bekannt. Da hat man wohl eher selten in dieser Weise mit den "Plattformen" zu tun.
So wars gedacht, gemacht haben sie mal wieder größtmöglichen Müll siehe den Beitrag von @gishmo !
Ich bin es echt leid, dass Bürokraten verzapfen dürfen was sie wollen ohne zur Verantwortung gezogen zu werden.

Wäre es das geworden, was Du beschreibst @MrChad dann wäre ja alles gut.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dg2rbf
Hi,
Wiedermal vermurkst durch den Bürokratismus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wegus
Ich frage mich, ob es nicht vielleicht mal ein besserer Ansatz wäre, sich aktiv in die Politik einzubringen, als immer nur darüber zu klagen, dass "die da oben" (wer immer das sein soll) wieder mal alles versaut haben.
Es ist ja nun bei uns zum Glück nicht so, dass das verboten oder unmöglich wäre ...

Viele von denen, die lautstark meckern, gehen noch nicht mal zur (Europa)-Wahl oder haben die, die da jetzt gerade die Entscheidungen treffen, aktiv selbst gewählt.

In beiden Fällen hält sich mein Mitleid in Grenzen :rolleyes:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: olwe-y, 7zeichen, Petoschka und 2 andere
Ein EU Bürokrat scheint 2 Dinge angrundtief zu hassen:

(1) Soloselbständige

(2) sich selbst genau auszudrücken und Dinge zu Ende zu denken

So reiht sich in die Riege der schlechten Gesetzentwürfe jetzt auch noch das hier ein:

https://www.vgsd.de/vorlaeufige-ein...igung-bei-zwei-erfuellten-kriterien-vermuten/

Ich mag ja diese Plattformen eh nicht und arbeite ohne sie, aber wer das tut der sollte sich das gut überlegen! Zu hoffen bleibt für uns, dass die FDP sich auch hier quer legt wie bei den anderen Gesetz-Entwürfen auch und das auch Frankreich sich hier dagegen stellt. Sonst werden mal wieder die Kleinsten kriminalisiert!

Wen's betreffen könnte dem sei geraten das genau zu verfolgen!
Der nachweis einer Selbständigkeit ist ja eigentlich gar nicht so schwer.
Kannst du ganz einfach an der Liste deiner abgerechneten Kunden belegen.
Habe ich viele Kunden, bin ich nicht von einem Unternehmen abhängig.
Arbeite ich jedoch hauptsächlich nur für einen Kunden ist das keine Selbständigkeit mehr

Beispiel aus der Logistik:
Eine grosse österreichische Spedition hat fast nur selbständige Fahrer. Der LKw samt Auflieger wird von der Spedition gestellt. Der Fahrer muss sich tatsächlich nur darum kümmern von A nach B zu kommen. Transportaufträge kommen alle über die Spedition. Also man muss nichts selbst aquirieren.
Hört sich erst mal gut an, da sämtliche Unterhaltskosten zu lasten der Spedition gehen.
Aber - der sogenannte Selbständige hat in der Regel nicht mehr Einkommen lals ein fest angestellter Fahrer.
Der "selbständige" Fahrer ist vollkommen von der Spedition abhängig.
Die Spedition selbst hat den Vorteil, dass sie den LKw und die Betriebskosten 100% absetzen kann - der "selbständige" Fahrter - 0%.
Ausserdem spart sich die Spedition notwendige Sozialabgaben.
Im Logistikbereixh ein weit verbreitetes Modell das vor allem auch auf Kurierfahrer zutrifft.

Beispiel aus dem Handwerk.
Ein Bekannter von mir ist selbständiger Handwerker und hat dafür auch einige Gewerke angemeldet.
Tatsächlich ar beitet er aber fast ausschliesslich (99%) für seinen Bruder der ganz gut mit eigenen Projekten im Imobilienmarkt unterwegs ist.
das ging mehrere Jahre auch gut, bis vor kurzem das Finanzamt diesem Modell einen Riegel vorgeschoben hat - da ben keine Selbständigkeit vorgelegen hat.

Also hier braucht man gar nicht auf die EU schimpfen, da bereits nationale Gesetze einen gehörigen Dämpfer verpassen können.

Selbiges auch bei Online-Verkaufsplattformen. Die Betreiber aller solcher Plattformen sind verpflichtet die Umsätze ihrer Teilnehmer ans Finanzamt zu melden. Und da bist ganz schnell ein gewerblicher, da hier in D auch die Höhe der möglichen Nebeneinkünfte geregelt ist.
Vorbildlich hat das sogar ebay für seine Verkäufer umgesetzt. Du kannst als nicht gewerblicher nur ein bestimmtes Limit umsetzen. Kommst du darüber, wirst automatisch als gewerblicher eingestuft und musst deinen Account entsprechend ändern.

Aber selbst wenn man als Soloselbständiger im Zuge eine Projektes über mehrere Monate oder sogar Jahre eigentlich nur für eine Firma arbeitet, sollte das kein Problem sein. Es müssen nur beide Seiten - also Auftraggeber und Auftragnehmer das eben als Langzeitprojekt deklarieren.

So habe ich das bei Lucent gehandhabt. Dort habe ich als Selbständiger Kommunikationsanlagen und DSL-Verteiler für Arcor in Betrieb gesetzt. Das zog sich über 2 Jahre hin. Von Lucent gab es einen monatlichen Abschlag, Spesen (Fahrtkosten, Übernachtungen) wurden extra abgerechnet.
Monatlich sind da zwischen 15.000 DM - 20.000 DM Netto übrig geblieben.
Finanzamt war da überhaupt kein Problem.

Also im Prinzip ist das relativ einfach. Nicht auf einen grossen Kunden festlegen, sondern viele kleinere bekommen.
Dann pisst eionem auch keiner so schnell an die Karre.
Und ein "Geheimtip": immer schön rechtzeitig Steuern zahlen - noch bevor eine Erinnerung oder Mahnung rein flattert. Bei Zahlungswilligen Steuerzahlern übt das Finanzamt auch mal Nachsicht wenns denn brennt. Zumindest meine Erfahrung.
 
Der nachweis einer Selbständigkeit ist ja eigentlich gar nicht so schwer.
Schrieb ich ja schon, um mich gehts nicht! Ich bin auch nicht auf solchen Plattformen.
Es ging drum andere zu warnen.

Das Thema Scheinselbständigkeit ist übrigens ein weit Komplexeres als Du meinst!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT, dg2rbf und Difool
Also hier braucht man gar nicht auf die EU schimpfen, da bereits nationale Gesetze einen gehörigen Dämpfer verpassen können
Du hast das Thema nicht verstanden. Lies bitte den Artikel aus dem Eingangsposting. Es hätte ein gutes und sinnvolles Gesetz werden sollen. Es ist Kernschrott geworden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT, dg2rbf und Difool
Du hast das Thema nicht verstanden. Lies bitte den Artikel aus dem Eingangsposting. Es hätte ein gutes und sinnvolles Gesetz werden sollen. Es ist Kernschrott geworden.

... ja, weil einflussreiche Unternehmen und alle möglichen "Bedenkenträger" eine geplante "gute" Lösung verhindern.

Das betrifft ja nicht nur dieses Gesetz, sondern auch viele andere, die "gekippt" werden, weil irgendwelche Abgeordneten seltsame Abhängigkeiten und Verbindungen zu Unternehmen und zweifelhaften politischen Gruppierungen haben.

Aber WER schickt diese Leute denn nach Brüssel? Da muss sich dann jeder selbst an die Nase fassen. So lange den meisten es sch...egal ist, wer ins Europaparlament geschickt wird, wird sich daran auch nichts ändern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: fox78, PiaggioX8, wegus und 2 andere
Im Endeffekt wird man die Rechtsprechung abwarten müssen.
Ich bin recht sicher, daß die ersten Fälle sehr schnell durch die Instanzen gehen werden.
Die Sozialversicherungen werden schon dafür sorgen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wegus, PiaggioX8 und dg2rbf
Wenn Du als Selbstständiger Consultant in einem grossen IT-Projekt unterwegs bist, dann dauert so etwas in der Regel 2 - 4 Jahre. Der Kunde wünscht meistens auf die komplette Aufmerksamkeit, weil er die Expertise schätzt und gerne in Anspruch nimmt. Das ist die Realität. Passt aber nicht in die Vorstellung der Regierenden. Diese Consultant bringen Erfahrungen, Kenntnisse und Lösungen in Projekte, die essentiell sind für einen Erfolg. All das verhindern derartige Gesetze.

Kurios, verlege ich meinen Wohnsitz nach Portugal und arbeite als selbstständiger Consultant in D bin ich im Gegensatz zu meinem deutschen Kollegen nicht scheinselbständig … und zahle nicht mal Steuern für meine Tätigkeit.


Ein Kriterium muss der Stundensatz sein. Liegt dieser deutlich über 70 Euro, kann man von einer selbstständigen Tätigkeit reden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: genexx, PiaggioX8, BEASTIEPENDENT und eine weitere Person
Tatsächlich ar beitet er aber fast ausschliesslich (99%) für seinen Bruder der ganz gut mit eigenen Projekten im Imobilienmarkt unterwegs ist.
das ging mehrere Jahre auch gut, bis vor kurzem das Finanzamt diesem Modell einen Riegel vorgeschoben hat - da ben keine Selbständigkeit vorgelegen hat.
Das ist ein deutsches Problem. In den US bist Du in der Situation selbstständig, Weill man selbst bestimmten kann, wann, wie und wo man arbeitet.

Also im Prinzip ist das relativ einfach. Nicht auf einen grossen Kunden festlegen, sondern viele kleinere bekommen.
Mein Bäcker benötigt auch eine cloud-basierte Bestell-App für seine Brötchen ...
 
Der Kunde wünscht meistens auf die komplette Aufmerksamkeit,
Also alle Firmen die ich kenne, achten penibel darauf dass dieser Fall nicht eintritt.
Bei uns z.b. musst du als Werkvertragsnehmer dazu eine Selbstauskunft ausfüllen. Steht da drinn, das du keinen anderem Auftraggeber hast, dann bekommst du bei uns keinen Vertrag.
Ich muss aber echt mal fragen ob das bei längerer Laufzeit auch zwischendurch geprüft wird, oder nur einmal bei Vertragsschluss.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wegus und PiaggioX8
Ich habe einige sehrt aussergewöhnliche Kenntnisse. Meine Kunden möchte diese gerne vollständig in Anspruch nehmen.

Ausserdem habe ich mehrere Software-Produkte, die sich vermiete .... (Ja, Abo-Model ... lol)
Trotzdem zittern alle Auftraggeber.
Werde wohl im Ausland nach Aufträgen suchen. In anderen Ländern ist es auch schön ...
 
Am Ende wird einfach der Katalog der freien Berufe erweitert...
 
Das ist ein deutsches Problem. In den US bist Du in der Situation selbstständig, Weill man selbst bestimmten kann, wann, wie und wo man arbeitet.

...

... ja, aber in den "US" kannst du am Ende deines Berufslebens oder am Ende deiner Gesundheit auch nicht die Hand aufhalten und den Staat bzw. den Steuerzahler um Unterstützung bitten. Wem so ein System besser gefällt, wird ja nicht aufgehalten, in ihm zu leben.

Die eigentlichen "Verbrecher" bei der ganzen Scheinselbstständigkeit sind doch die Unternehmen, die auf diese Weise ihre "selbstständigen" Angestellten ausnehmen, nicht in die Sozialsysteme einzahlen und sich darauf verlassen, dass sich zum Schluss schon der Steuerzahler um die Versorgung IHRER Mitarbeiter kümmert.

Mit Freiheit oder etwas in der Art hat das rein gar nichts zu tun, nur mit Ausbeutung und Bereicherung auf Kosten der Steuerzahler!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Isegrim242, bobesch, PiaggioX8 und 3 andere
... ja, aber in den "US" kannst du am Ende deines Berufslebens oder am Ende deiner Gesundheit auch nicht die Hand aufhalten und den Staat bzw. den Steuerzahler um Unterstützung bitten. Wem so ein System besser gefällt, wird ja nicht aufgehalten, in ihm zu leben.
Ich habe in 10 Jahren Selbstständigkeit mehr Vermögen aufbauen können als in 25 Jahren als gutgezahlter Angestellter. Über dieses Vermögen kann ich selbstständig verfügen und machen was ich will. Um das Geld, was ich als Angestellter in die RV eingezahlt habe, mit der Rente raus zu holen, muss ich mindestens 93 Jahre alt werden ... Mit der nächsten Kürzung wahrscheinlich noch länger ...

Finde den Fehle rim System.
Die eigentlichen "Verbrecher" bei der ganzen Scheinselbstständigkeit sind doch die Unternehmen, die auf diese Weise ihre "selbstständigen" Angestellten ausnehmen, nicht in die Sozialsysteme einzahlen und sich darauf verlassen, dass sich zum Schluss schon der Steuerzahler um die Versorgung IHRER Mitarbeiter kümmert.
Und warum bestraft man die Unternehmen, die gute Stundensätze zahlen?


Mit Freiheit oder etwas in der Art hat das rein gar nichts zu tun, nur mit Ausbeutung und Bereicherung auf Kosten der Steuerzahler!
Glaub mir, als Seöbstständiger zahle ich 4-mal mehr Steuern als als Angestellter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: genexx, lulesi und dg2rbf
Ich habe einige sehrt aussergewöhnliche Kenntnisse. Meine Kunden möchte diese gerne vollständig in Anspruch nehmen.
Das macht es eher schlimmer. Wir wollen uns nicht von einer Einzelperson abhängig machen.
Ausserdem habe ich mehrere Software-Produkte, die sich vermiete .... (Ja, Abo-Model ... lol)
Trotzdem zittern alle Auftraggeber.
Werde wohl im Ausland nach Aufträgen suchen. In anderen Ländern ist es auch schön ...
Wenn du mit der Vermietung genügend Einkünfte hast, dann ist ja alles gut. Du darfst ja nur nicht von einem einzelnen Auftraggeber abhängig sein was ja dann nicht der Fall wäre.
 
Zurück
Oben Unten