Von TAZ bis FAZ bis pi-news, von vierter Gewalt bis zur Lügenpresse - was ist echt?

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Soll ich dir wirklich noch mal Spiegel Titel verlinken mit Putin von vermeintlichen Flugzeugmörder?
Also spare dir reißerische Einzelfall Betrachtung wenn du den Gesamtzusammenhang nicht erkennen - WILLST...
Ich schrieb ja bereits: Dir geht es um die Ukraineberichterstattung. Themen wie die Flüchtlingspolitik oder NSA, Landwirtschaftspolitik oder PKW-Maut, Klimawandel oder Energiepolitik, NSU-Untersuchungssauschuß oder Atommüll, bei denen die Medien keineswegs einheitlich die Regierungspolitik unterstützen, gehören natürlich nicht zum "Gesamtzusammenhang".

Den simplen Vergleich zwischen den aktuellen Spiegel- und Focus-Ausgaben, die das Thema Flüchtlinge komplett gegensätzlich behandeln, "reißerische Einzelfall Betrachtung" zu nennen, ist lustig. Dann würdest du deine wütenden Rundumschläge gegen "die Medien" vermutlich "nüchterne Analyse" nennen. :hehehe:
 
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Ich schrieb ja bereits: Dir geht es um die Ukraineberichterstattung. Themen wie die Flüchtlingspolitik oder NSA, Landwirtschaftspolitik oder PKW-Maut, Klimawandel oder Energiepolitik, NSU-Untersuchungssauschuß oder Atommüll, bei denen die Medien keineswegs einheitlich die Regierungspolitik unterstützen, gehören natürlich nicht zum "Gesamtzusammenhang".

Den simplen Vergleich zwischen den aktuellen Spiegel- und Focus-Ausgaben, die das Thema Flüchtlinge komplett gegensätzlich behandeln, "reißerische Einzelfall Betrachtung" zu nennen, ist lustig. Dann würdest du deine wütenden Rundumschläge gegen "die Medien" vermutlich "nüchterne Analyse" nennen. :hehehe:
Nö, das funktioniert auch beim Thema Griechenland, NSA, und und und ...
 
Beim Thema NSA / Überwachung durch die Geheimdienste kann ich keine Gleichschaltung auf Regierungslinie feststellen. Im Gegenteil.

In der Griechenlandfrage gibt es einen Mainstream, das finde ich auch: Fehlendes Verständnis für die griechischen Forderungen dominiert, aber es gibt auch jede Menge Gegenstimmen bzw. ausführlich dargestellte Bedenken. Insofern kann auch da von einer Gleichschaltung keine Rede sein.

Bliebe "und, und und und". Das klingt ein wenig hilflos. Meine grade genannten Beispiele scheinst du ja nicht zu meinen, welche dann?
 
Wo wir grade beim Thema Griechenland waren: Popstar Varoufakis ist zu einem gesuchten Interviewpartner geworden, speziell für die deutschen Medien. Zeitgleich erscheinen morgen Exklusiv-Interviews mit der "Zeit" und mit dem "Stern". Der "Stern"-Journalist hat sich gleich eine Woche bei Varoufakis zuhause eingemietet – und wurde dort vom Spiegel-Reporter als Schatten identifiziert. Das Interview mit den "Zeit"-Kollegen soll dagegen nur in einem Hotel geführt worden sein. Vielleicht wollte Varoufakis nicht, dass sich alle drei bei ihm zuhause über den Weg laufen.

Man kann zumindest nicht behaupten, dass Varoufakis Sicht der Dinge in Deutschland nicht die Öffentlichkeit erreicht. In den USA hat immerhin der New Yorker mit ihm ein Interview gehabt – auch nicht schlecht.

Die linken Medien dagegen, die taz beispielsweise, lässt V. aussen vor. Die kriegen kein Interview. Oder wollen vielleicht auch keins mehr. Varoufakis wird immer mehr zu einer schillernden Boulevardfigur, und nach seiner Offenbarung mit dem von ihm geplanten Hackercoup könnte man sogar an seinem Geisteszustand zweifeln.
 
Wo wir grade beim Thema Griechenland waren: Popstar Varoufakis ist zu einem gesuchten Interviewpartner geworden, speziell für die deutschen Medien. (...)

(...) Varoufakis wird immer mehr zu einer schillernden Boulevardfigur, und nach seiner Offenbarung mit dem von ihm geplanten Hackercoup könnte man sogar an seinem Geisteszustand zweifeln.

Ich freue mich ja auf den nächsten Schritt: Varoufakis als Celebrity für die deutsche Werbeindustrie. Mit Spots für Hugo Boss (V sagt durchgestylt in die Kamera: "Your fragrance. Your rules."), für Hornbach (V: "Es gibt immer was zu tun!"), für Edeka mit dem neuen hauseigenen griechischen Joghurt von Gut & Günstig (Varoufakis: "Ich liiiiiebe diese linksdrehenden Kulturen") und natürlich für easyCredit (V grinst einem vom Plakat entgegen "Der günstige Kredit mit flexibler Ratenzahlung").
 
Passt nicht. Varoufakis hat linke Street-Credibility, er wollte Griechenland zu einem sozialistischen Staat neuen Musters machen. Er kann für Motorräder Werbung machen, kubanischen Rum und Ferien auf der Krim.
 
Wo wir grade beim Thema Griechenland waren: Popstar Varoufakis ist zu einem gesuchten Interviewpartner geworden, speziell für die deutschen Medien. Zeitgleich erscheinen morgen Exklusiv-Interviews mit der "Zeit" und mit dem "Stern". Der "Stern"-Journalist hat sich gleich eine Woche bei Varoufakis zuhause eingemietet – und wurde dort vom Spiegel-Reporter als Schatten identifiziert. Das Interview mit den "Zeit"-Kollegen soll dagegen nur in einem Hotel geführt worden sein. Vielleicht wollte Varoufakis nicht, dass sich alle drei bei ihm zuhause über den Weg laufen.

Das bedeutet aber nun gerade nicht, dass die Presse sich um ausgewogene Berichterstattung bemüht. Erst recht nicht, dass sie lügt, um zu manipulieren. Es geht ganz einfach um Stories, die sich verkaufen lassen. Varoufakis taugte lange Zeit als Vollidiot, also wurde er auch so verkauft. Jetzt aber, nachdem er sein Amt aufgegeben hat und die Griechenlandkrise vorübergehend aus den Schlagzeilen gerutscht ist, hat man Varoufakis' Eignung als schillernde Persönlichkeit entdeckt. Nun also genau andersherum, aber genauso extrem.

Das hat nix mit Lügen zu tun, sondern mit Kommerz. Im Ergebnis kommen natürlich stark tendenziöse Sachen dabei raus. Und ich weiß jetzt nicht, ob es für mich ein Trost ist, dass die Motivation nicht Lügen, sondern Verkaufen ist.
 
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Als profunder Kenner der Medien weiß das Spoege alles - er will uns hier nur verarschen, vermutlich aus Langeweile...
 
Das hat nix mit Lügen zu tun, sondern mit Kommerz. Im Ergebnis kommen natürlich stark tendenziöse Sachen dabei raus.
Wenn es um Artikel über Varoufakis geht, sicherlich. Ich sprach aber von den Interviews, die er dem New Yorker, Spiegel, Stern, Zeit und anderen gegeben hat. Die sind ja von ihm autorisiert, geben also seine Sicht der Dinge wieder.

Im übrigen trägt Varoufakis selbst nicht grade wenig dazu bei, sich eine für einen (Ex-) Finanzminister aussergewöhnlich schillernde Aura zu schaffen. Seine Räubergeschichte mit dem Parallelwährungs-Plan und dem Hacken der griechischen Finanzdaten – die ja von ihm selbst stammt – ist ein gefundenes Fressen für alle Griechenland-Kritiker. Im Nachhinein bestätigt er auf diese Weise Schäubles öffentliche Distanz zu ihm und hinterlässt Fragen nach den Gründen, die Tsipras bewogen hat, so jemanden zum Finanzminister zu machen.
 
Die linken Medien dagegen, die taz beispielsweise, lässt V. aussen vor. Die kriegen kein Interview. Oder wollen vielleicht auch keins mehr. Varoufakis wird immer mehr zu einer schillernden Boulevardfigur, und nach seiner Offenbarung mit dem von ihm geplanten Hackercoup könnte man sogar an seinem Geisteszustand zweifeln.

Deine Meinung (die wieder mal daneben ist)

Einfach mal reinschauen: http://yanisvaroufakis.eu
Aber unser Medienkenner momson findet natürlich sofort wieder die Probleme.

Mensch, warum schicken wir dich nicht als Universalwaffe nach Brüssel. Alle Probleme sollten doch schnellstmöglich gelöst werden. Und du wirst sicher Lösung für Probleme haben wo die Probleme noch unbekannt sind :p

Momsen for Präsident - du stehst fast auf der Stufe mit G.W.B.
 
wie viele Bücher hast du denn schon bei Hanser veröffentlicht?

Ich vermute aber mal das Hanser sicherlich von dir mit dem Koop "Verlag" gleich gesetzt wird :hehehe:

Vielleicht ist das Buch auch was für unsere Wirtschaftsschwergewichte, wir wollen die doch nicht sofort überfordern :p
 

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Im Nachhinein bestätigt er auf diese Weise Schäubles öffentliche Distanz zu ihm und hinterlässt Fragen nach den Gründen, die Tsipras bewogen hat, so jemanden zum Finanzminister zu machen.

Könntest du mal genauer sagen, was dir an Varoufakis missfällt?
 
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Propaganda machen immer nur die anderen

Die Aufstockung des Budgets der Deutschen Welle Anfang des Jahres war begleitet von Konflikten und kritischen Kommentaren über die neue politische Ausrichtung des Auslandssenders. Inzwischen lassen sich Tendenzen und Zusammenhänge erkennen, die bestehende Befürchtungen weitgehend bestätigen: Der Ausbau der Deutschen Welle steht offensichtlich im Zusammenhang mit außenpolitischen Frontstellungen der EU. Ausmachen lässt sich das vor allem – wenn auch nicht nur – am Verhältnis zu Russland und zum Ukraine-Konflikt. Dabei ist die Neuausrichtung der Deutschen Welle in eine gesamteuropäische Medienstrategie gegen Moskau eingebunden. Der diskursive Einfluss russischer Akteure soll über politische Gegenprogramme eingedämmt werden, aber auch durch restriktive Maßnahmen gegen regierungsnahe Journalisten. Das von Deutsche-Welle-Intendant Peter Limbourg formulierte Ansinnen, russischen Medien "Paroli zu bieten" ist also Teil eines umfassenden Medienkrieges um die Köpfe der Menschen in West und Ost. Hier ein Zwischenresümee.


Der ehemalige Nato-Korrespondent der Deutschen Fernsehnachrichten Agentur will den Auslandssender zum medialen Flaggschiff gegen ein zunehmend auf nationale Interessen bedachtes Russland ausrichten.
Och :eek: - wie konnte das passieren .... :kopfkratz:

Mit 30 Euro kann man sich also einen Überblick über die "immer gleiche Meinung" machen. Ausnahmen zeigen natürlich was eben nicht die Regel ist :girli:
 
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Könntest du mal genauer sagen, was dir an Varoufakis missfällt?
Gegen Varoufakis als Person habe ich nichts. (Ich kenne ihn ja nicht.) Problematisch finde ich zum einen sein Auftreten als Finanzminister in einer für Griechenland äusserst schwierigen Verhandlungsposition. Die hat er mE noch schwieriger gemacht.

Jetzt, nach seinem Ausscheiden aus der Regierung, sich mit derartigen Enthüllungen wie seinem skurrilen Hacking-Plan in die Öffentlichkeit zu rücken und ein Interview nach dem anderen zu geben, schadet mE dem Ruf der Regierung Tsipras ungemein. Wenn er jetzt auch noch wegen Hochverrats angeklagt werden sollte, wird das den Ruf der Regierung weiter demontieren. Denn Tsipras hat ihn ja als verantwortlichen Minister installiert, trägt also die Verantwortung.

Ich habe den Eindruck, Varoufakis genießt es, wenn Mikrophone und Kameras auf ihn gerichtet sind. Ein verantwortungsvoller Politiker würde sich aber im Interesse seines Landes erstmal zurückziehen und auf die aufmerksamkeitsheischende Nachtreterei verzichten.
 
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Hans-Georg Maaßen, der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, erstattete Strafanzeigen gegen Netzpolitik.org (Veröffentlichung von zwei internen Papieren des BfV) und gegen die Süddeutsche, den NDR und den WDR (wegen eines Berichts über die V-Mann-Affäre Corelli).

Jetzt ermittelt der Bundesstaatsanwalt wegen des Verdachts auf Landesverrat. Es ist das erste Mal seit der Spiegel-Affäre vor 50 Jahren, dass der Staat gegen Journalisten auf die Weise vorgeht. Grund ist vermutlich der zunehmende Ärger in der Regierung darüber, dass Unterlagen aus dem NSA-Untersuchungsausschuß oder über die Etats des BND an die Presse gelangt und veröffentlicht worden sind.
 
Haben wir es also mit einem koordinierten Ablenkungsmanöver der gelenkten Qualitätsmassenmedien zu tun, die nur scheinbar gegensätzliche Berichterstattungen und Sichtweisen erlauben, um die Öffentlichkeit zu täuschen, es gäbe mehr als nur eine einheitliche Standardmeinung? Sind auch die besagten Aufmacher von Spiegel und Focus nur Teil oder gar Beweis der medialen Gleichschaltung?

Hans-Georg Maaßen, der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, erstattete Strafanzeigen gegen Netzpolitik.org (Veröffentlichung von zwei internen Papieren des BfV) und gegen die Süddeutsche, den NDR und den WDR (wegen eines Berichts über die V-Mann-Affäre Corelli).

Jetzt ermittelt der Bundesstaatsanwalt wegen des Verdachts auf Landesverrat. Es ist das erste Mal seit der Spiegel-Affäre vor 50 Jahren, dass der Staat gegen Journalisten auf die Weise vorgeht. Grund ist vermutlich der zunehmende Ärger in der Regierung darüber, dass Unterlagen aus dem NSA-Untersuchungsausschuß oder über die Etats des BND an die Presse gelangt und veröffentlicht worden sind.

Das bringe hier mal bitte jemand zueinander, der der Meinung ist, dieser Rechercheverbund sei Teil der medialen Gleichschaltung.
 
Hans-Georg Maaßen, der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, erstattete Strafanzeigen gegen Netzpolitik.org (Veröffentlichung von zwei internen Papieren des BfV) und gegen die Süddeutsche, den NDR und den WDR (wegen eines Berichts über die V-Mann-Affäre Corelli).

Jetzt ermittelt der Bundesstaatsanwalt wegen des Verdachts auf Landesverrat. Es ist das erste Mal seit der Spiegel-Affäre vor 50 Jahren, dass der Staat gegen Journalisten auf die Weise vorgeht. Grund ist vermutlich der zunehmende Ärger in der Regierung darüber, dass Unterlagen aus dem NSA-Untersuchungsausschuß oder über die Etats des BND an die Presse gelangt und veröffentlicht worden sind.

Also da hat er woll recht, die NASA überwacht nicht.

http://deutsche-wirtschafts-nachric...esanwalt-ermittelt-gegen-netzpolitik-blogger/

http://www.spiegel.de/netzwelt/netz...ttlungen-gegen-netzpolitik-org-a-1046096.html

....Bundesministerien und auch die Kanzlerin selbst wurden abgehört, der Verfassungsschutz hat in Sachen Spionageabwehr versagt. Der andere große Geheimdienst, der BND, kooperiert sogar mit den mutmaßlichen Tätern. Generalbundesanwalt Harald Range sieht sich nicht in der Lage, für Aufklärung zu sorgen.

Bei einem anderen Thema sind beide, Verfassungsschutz und Generalbundesanwalt, deutlich agiler: Wenn es um die Einschüchterung von Journalisten geht.

...Dass der Verfassungsschutz intensiv darum bemüht ist, herauszufinden, wie diese Dokumente zu Netzpolitik.org gelangt sind, ist nachvollziehbar, aber schon für sich genommen problematisch. Schließlich hat hier niemand Staatsgeheimnisse ans Ausland weitergegeben, sondern Informationen aus Gründen der Aufklärung Journalisten zugänglich gemacht. Das ist ein alltäglicher, für eine Demokratie sogar lebenswichtiger Vorgang.
 
Bei einem anderen Thema sind beide, Verfassungsschutz und Generalbundesanwalt, deutlich agiler: Wenn es um die Einschüchterung von Journalisten geht.
Offenbar nicht nur die. Das Kanzleramt hatte schon mehrfach damit gedroht und im Herbst letzten Jahres auch eine Anzeige gegen den Spiegel und die SZ fertig vorbereitet. Auch dabei ging es um Informationen zu den Geheimdiensten ("Verrat von Dienstgeheimnissen"). Angeblich hat dann Merkel selbst dafür gesorgt, dass sie nicht an die zuständigen Stellen weitergeleitet wurde.

Die Berichterstattung der Presse ist für die deutsche Regierung ein schweres Ärgernis. Sie steht von zwei Seiten unter Druck: Zum einen durch unsere Verbündeten, zum anderen durch die Opposition im eigenen Land. Während sie sich mit der großen Koalitionsmehrheit noch über die Rechte der Abgeordneten im Untersuchungsausschuß hinwegsetzen kann, kann sie nicht unterbinden, dass einige dieser Abgeordneten dann Informationen an die Presse weitergeben.

Anzeigen wegen Landesverrat gegen Journalisten sind allerdings ein derartiger Hammer, dass alle bisherigen Regierungen und staatliche Stellen seit der Spiegel-Affäre äusserst zurückhaltend damit umgegangen sind. Wenn sie den nun doch rausholen, um die Presse und deren Informanten einzuschüchtern, zeigt dies mE ihre Nervosität.

P.S.: Der Strafrahmen bei Landesverrat liegt zwischen einem Jahr Haft mindestens bis zu lebenslänglich.
 
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