Von TAZ bis FAZ bis pi-news, von vierter Gewalt bis zur Lügenpresse - was ist echt?

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Das erinnert mich an die Weißheit aus E.T.A. Hoffmanns 'Meister Floh': Als sich herausstellt, dass in der Stadt gar keine vornehme Dame vermisst wird, meint der Geheime Hofrat, „wenn erst der Verbrecher ermittelt sei, würde sich das begangene Verbrechen von selbst finden“.
 
"Übersetzer und eine gewisse Art Journalisten sind die einzigen Berufe, bei denen man sich praktisch für jeden Scheiß interessieren muß, weil es irgendwann mal bestimmt vorkommt."
Und trotzdem wollen so viele junge Menschen eine Ausbildung zum Journalisten machen, dass die Journalistenschulen nur einen winzigen Bruchteil aufnehmen können.
 
Und trotzdem wollen so viele junge Menschen eine Ausbildung zum Journalisten machen, dass die Journalistenschulen nur einen winzigen Bruchteil aufnehmen können.
Von denen, die es an die renommierten Schulen schaffen, nehme ich an, dass sie ordentliches Handwerk lernen. Stilbildung kommt später und wird einiges mit dem zukünftigen Arbeitgeber zu tun haben. Wer es nicht an solch eine Schule schafft, darf sich trotzdem Journalist nennen. Bei Fotografen etwa ist das, glaube ich, anders.
 
Wo jetzt das Thema Journalistenschule aufkommt: Mir scheint gerade das eines der Hauptprobleme zu sein.
Hier mal der Lehrplan der Henri-Nannen-Schule http://journalistenschule.de/warum-journalistenschule/lehrplan/ Schwerpunkt: Schreiben/Recherchieren/Produzieren!
Was fehlt? Spezialisieren. Bsp. Das politische System ist so kompliziert und wird auch mit jeder Ebene komplexer (Deutschland, EU, Nato etc.), wenn heute jemand für das Resort Politik schreibt erwarte ich durchaus das Hintergrundwissen eines Politikwissenschaftlers. Diese arbeiten natürlich viel lieber direkt im Kanzleramt oder Brüssel als Berater und schreiben die Pressemappen für ihr Klientel die dann von den Journalistenschülern "nur" noch recherchiert werden um damit Texte für die Medienhäuser zu produzieren. Lässt sich jetzt auf Wirtschaft, Kultur etc. pp. übertragen.
An die Axel-Springer-Akademie habe ich mich jetzt nicht gewagt, da sträuben sich einem ja die Nackenhaare...
 
Die Journalistenschule ist nur eine Möglichkeit, den Beruf zu erlernen. Die andere ist eine praktische Ausbildung über ein Volontariat, üblicherweise in einer Regionalzeitung.

Die Journalistenschulen legen, nach dem was ich weiß, mehr Wert auf Lebenserfahrung und Reflektionsfähigkeit als auf ein Studium, beispielsweise in der Politikwissenschaft. (Bewerber, die grade ihren Schulabschluß haben, sind praktisch chancenlos.) Journalisten sollen keine Spezialisten sein, sondern über eine sehr gute Allgemeinbildung verfügen.

Der Abschluss auf eine Journalistenschule ist aber absolut keine Garantie auf einen Job. In der Branche werden Redakteure und Reporter seit Jahren in großer Zahl entlassen, sie können sich dann als "Freie" verdingen, von Auftrag zu Auftrag hangeln und auf diese Weise das kreative Prekariat vergrössern. Denn auch die Honorare für Autoren und Fotografen sind in der Branche seit Jahren gesunken. Von einem Job in den Medien leben, das können immer weniger Menschen.
 
Die Journalistenschule ist nur eine Möglichkeit, den Beruf zu erlernen. Die andere ist eine praktische Ausbildung über ein Volontariat, üblicherweise in einer Regionalzeitung
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Der Abschluss auf eine Journalistenschule ist aber absolut keine Garantie auf einen Job. In der Branche werden Redakteure und Reporter seit Jahren in großer Zahl entlassen,.... ind in der Branche seit Jahren gesunken. Von einem Job in den Medien leben, das können immer weniger Menschen.

was hat denn das eine mit dem andern zu tun? Nichts.

Aber eins ist richtig, die Strömung die du unterstützt führt unter anderem dazu, dass immer weniger Menschen einen geregelten Job haben. Momsen, weiter machen - nur nichts verstanden.
 
was hat denn das eine mit dem andern zu tun?
WanTans Beitrag.
Aber eins ist richtig, die Strömung die du unterstützt führt unter anderem dazu, dass immer weniger Menschen einen geregelten Job haben.
Was immer du mit "Strömung" meinst: Ich plädiere hier die ganze Zeit dafür, für Informationen und Berichterstattung auch zu zahlen. Also auch für die Entlohnung von Autoren und deren Recherche. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bewertest du dagegen unsere Medien allesamt als derart schlecht, dass du sie nicht mehr nutzt. So etwas führt natürlich nicht dazu, dass die Jobs in der deutschen Medienlandschaft gesichert werden.
 
WanTans Beitrag.
Was immer du mit "Strömung" meinst: Ich plädiere hier die ganze Zeit dafür, für Informationen und Berichterstattung auch zu zahlen. Also auch für die Entlohnung von Autoren und deren Recherche. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bewertest du dagegen unsere Medien allesamt als derart schlecht, dass du sie nicht mehr nutzt. So etwas führt natürlich nicht dazu, dass die Jobs in der deutschen Medienlandschaft gesichert werden.
Wie du ja selbst schon festgestellt hast kannst du dich für 30€ an einem Wochenende Allumfassend informieren ... :crack:
 
WanTans Beitrag.
Was immer du mit "Strömung" meinst: Ich plädiere hier die ganze Zeit dafür, für Informationen und Berichterstattung auch zu zahlen. Also auch für die Entlohnung von Autoren und deren Recherche. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bewertest du dagegen unsere Medien allesamt als derart schlecht, dass du sie nicht mehr nutzt. So etwas führt natürlich nicht dazu, dass die Jobs in der deutschen Medienlandschaft gesichert werden.
Das liest sich ein bisschen wie: Wenn genügend die BILD kaufen würden verbesserten sich auch deren Artikel und wandelte die Zeitung immer mehr zu einem wahrhaftigen Qualitätsmedium. :D
 
Das liest sich ein bisschen wie: Wenn genügend die BILD kaufen würden verbesserten sich auch deren Artikel und wandelte die Zeitung immer mehr zu einem wahrhaftigen Qualitätsmedium. :D

Das ist ein Qualitätsmedium.
Heute beim Gang in den Supermarkt die Schlagzeile gelesen - Popo Sex im ZDF oder so was :klopfer:
 
Wenn man "von FAZ bis taz" schreibt, wobei taz als ziemlich links gilt, heißt das, dass die FAZ "rechts" (der Mitte) ist? Kann das so gesagt werden?
 
Wenn man "von FAZ bis taz" schreibt, wobei taz als ziemlich links gilt, heißt das, dass die FAZ "rechts" (der Mitte) ist? Kann das so gesagt werden?

Die FAZ würde ich als sehr konservativ und recht national (nicht rechts national) einordnen.
Die FAZ würde gerne die Zeit von Adenauer zurück holen (nur ohne sozialen Anstrich)

Die TAZ ist links und fast immer sozial und weiss nicht genau ob sie nicht besser auch den wirtschaftlichen belangen folgen sollte (um bei der Zeit und seinen Konsumenten zu sein)
 
Das liest sich ein bisschen wie: Wenn genügend die BILD kaufen würden verbesserten sich auch deren Artikel und wandelte die Zeitung immer mehr zu einem wahrhaftigen Qualitätsmedium. :D
Crab, ich bitte dich. Ich habe das Beispiel taz genannt: Eine linke alternative Tageszeitung, selbstverwaltet, monopolfrei. Mit vielen journalistischen Qualitätsbeiträgen. Kein Teil des "Mainstreams". Krepelt aber seit fast 40 Jahren ständig am Rande des Existenzminimums und kann seinen Redakteuren / Autor/innen keine anständigen Löhne zahlen. Mit der Folge, dass viele von ihnen die taz als Durchlauferhitzer betrachten: Erstmal sich dort einen Namen machen und dann zu einem Blatt gehen, das normal bezahlt.

Und wenn die Links eine Schlussfolgerung auf die Lesegewohnheiten der MacUser-Diskutanten erlauben, dann lesen auch in dieser Gemeinde nur sehr wenige die taz.

Statt taz kannst du natürlich auch andere Medien nehmen, die ein klares Profil haben. Sie alle brauchen Käufer. Die aber gehen woanders hin: Internetblogs, Google, Youtube. Oder garnix. Beklagen aber die Mainstreampresse und den Stellenabbau in der journalistischen Branche
 
Zuletzt bearbeitet:
Crab, ich bitte dich. Ich habe das Beispiel taz genannt: Eine linke alternative Tageszeitung, selbstverwaltet, monopolfrei. Mit vielen journalistischen Qualitätsbeiträgen. Kein Teil des "Mainstreams". Krepelt aber seit fast 40 Jahren ständig am Rande des Existenzminimums und kann seinen Redakteuren / Autor/innen keine anständigen Löhne zahlen. Mit der Folge, dass viele von ihnen die taz als Durchlauferhitzer betrachten: Erstmal sich dort einen Namen machen und dann zu einem Blatt gehen, das normal bezahlt.

Und wenn die Links eine Schlussfolgerung auf die Lesegewohnheiten der MacUser-Diskutanten erlauben, dann lesen auch in dieser Gemeinde nur sehr wenige die taz.

Statt taz kannst du natürlich auch andere Medien nehmen, die ein klares Profil haben. Sie alle brauchen Käufer. Die aber gehen woanders hin: Internetblogs, Google, Youtube. Oder garnix. Beklagen aber die Mainstreampresse und den Stellenabbau in der journalistischen Branche
Der böse böse geizige Leser ist an seinem Dilemma quasi selbst Schuld - das spoegesche Märchen in Endlosfortsetzung ...
 
Ich plädiere hier die ganze Zeit dafür, für Informationen und Berichterstattung auch zu zahlen. Also auch für die Entlohnung von Autoren und deren Recherche. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bewertest du dagegen unsere Medien allesamt als derart schlecht, dass du sie nicht mehr nutzt. So etwas führt natürlich nicht dazu, dass die Jobs in der deutschen Medienlandschaft gesichert werden.

Mit deiner persönlichen Haltung verhinderst du aber auch nicht die Rationalisierungswelle, die gerade durch den Journalismus rauscht. Denn die Ursache ist nicht, dass plötzlich keiner mehr für etwas bezahlen will, das auch im Internet kostenlos zu haben ist. Das ist nur Oberfläche. Vielmehr erlaubt es die moderne IT, die Produktivität des einzelnen Journalisten massiv zu erhöhen. Das würde auch dann so laufen, wenn alle wie früher Zeitungen abonnieren würden. Klassischer Kapitalismus, wie aus dem Bilderbuch: Die Produktivität wird durch Technik gesteigert. Der Begriff "Kulturindustrie" trifft es absolut. Journalismus wird zur Industrieware, so wie Musik auch.
 
Nein, das sehe ich anders. Die moderne IT verkürzt die Produktionszyklen und die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung. Aber sie kann die Wertschöpfungshöhe des einzelnen Artikels nicht steigern. Dafür benötigen wie immer noch Menschen, die analysieren, gliedern und zusammenführen.

Was du mit "Kulturindustrie" meinst, ist Unterhaltungsbusiness für die höheren Stände. Nichts schlechtes, aber eben auch nicht Journalismus.
 
Eine Wertschöpfungshöhe gibt's afaik nur noch bei den Feuilletons.
Wo du ansonsten irgendwelche "Wertschöpfungen" aus zu machen glaubst, sind sie vermutlich eher aufgrund einer tendenziellen Meinungsbildschöpfung ...
 
Ich habe am Montag grade die aktuellen Ausgaben der beiden Magazine Spiegel und Fokus verglichen. Da siehst du keine Unterschiede, sondern nur eine einheitliche Standardmeinung?

Anhang anzeigen 168547

Anhang anzeigen 168548
 
Ich habe am Montag grade die aktuellen Ausgaben der beiden Magazine Spiegel und Fokus verglichen. Da siehst du keine Unterschiede, sondern nur eine einheitliche Standardmeinung?

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Dadurch das du Einzelmeinungen zitierst - willst du noch mal was?
Darauf hinweisen es gäbe keine tendenziöse Meinungsmache...
Soll ich dir wirklich noch mal Spiegel Titel verlinken mit Putin von vermeintlichen Flugzeugmörder?
Also spare dir reißerische Einzelfall Betrachtung wenn du den Gesamtzusammenhang nicht erkennen - WILLST...
 
Dadurch das du Einzelmeinungen zitierst - willst du noch mal was?
Darauf hinweisen es gäbe keine tendenziöse Meinungsmache...
Soll ich dir wirklich noch mal Spiegel Titel verlinken mit Putin von vermeintlichen Flugzeugmörder?
Also spare dir reißerische Einzelfall Betrachtung wenn du den Gesamtzusammenhang nicht erkennen - WILLST...

Haben wir es also mit einem koordinierten Ablenkungsmanöver der gelenkten Qualitätsmassenmedien zu tun, die nur scheinbar gegensätzliche Berichterstattungen und Sichtweisen erlauben, um die Öffentlichkeit zu täuschen, es gäbe mehr als nur eine einheitliche Standardmeinung? Sind auch die besagten Aufmacher von Spiegel und Focus nur Teil oder gar Beweis der medialen Gleichschaltung?
 
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