Was ja für dich und Drewermann und Blinddarm ganz im Sinne der Christen ist.
Nein. Im Sinne der Christen ist, alles zu tun, damit solche Zustände gar nicht erst entstehen. Aber nehmen wir es mal andersherum: Bekanntlich ist Drewermenn gegen die aktuelle Kriegspolitik des Westens, über die Gauck gesagt hat, dass Deutschland endlich intensiver daran teilnehmen muss. Woraus entnimmst Du nun, dass Drewermann Menschen, die in Not sind, geholfen wird? Welcher dieser Kriege wurde geführt, um Menschen, die in Not sind, zu helfen? Und falls Du tatsächlich einen (er)finden solltest, der dieses Ziel verfolgte, die zweite Frage: Wurde das Ziel erreicht?
Wenn aber keine Kriege geführt wurden, um Menschen zu helfen, was hat dann Drewermanns Ablehnung dieser Kriege mit der Hilfeverweigerung zu tun?
EDIT: Weil ich da gerade zufällig das Wort »Hilfeverweigerung« verwendet habe, fiel mit die gleichnamige Szene aus Brechts »Badener Lehrstück« ein. Da gibt es ein paar Verse, die hier sehr gut passen. Brecht war weder Christ noch Pazifist, schrieb aber trotzdem Sätze, die in ihrer Tendenz denen der Bergpredigt verblüffend ähnlich sind (was wohl daran liegt, dass diese einfach vernünftig sind). Nämlich:
Um Hilfe zu verweigern, ist Gewalt nötig
Um Hilfe zu erlangen, ist auch Gewalt nötig.
Solange Gewalt herrscht, kann Hilfe verweigert werden
Wenn keine Gewalt mehr herrscht, ist keine Hilfe mehr nötig.
Also sollt ihr nicht Hilfe verlangen, sondern die Gewalt abschaffen.
Hilfe und Gewalt geben ein Ganzes
Und das Ganze muss verändert werden.
Mir ist natürlich vollkommen klar, dass es gerade um die panische Angst vor der Idee der letzten beiden Verse ist, die dazu führt, dass sich MacEnroe und alle, die so denken wie er, so sehr dagegen wehren, solch Gedanken ernst zu nehmen. Aber genau das ist auch der Grund, warum man diese Verse nicht oft genug wiederholen kann.