Hallo Franken,
welche Freude, endlich mal jemand der es auch ausprobiert.
Klar, natürlich ein Berliner!
Wenn Du bis dahin alles richtig gemacht hast, gehts so:
Du hast jetzt EIN Foto mit - beiden - Graukarten.
Auf der einen Hälfte die original Graukarte und auf der anderen die gedruckte Karte.
In Photoshop nimmst Du das Auswahlrechteck und wählst am besten nur den mittleren Teil der gedruckten Karte aus. Deren Farbstich willst Du ja korrigieren.
Danach wählst du den Menüpunkt "Farbbalance" aus und korrigierst damit den ausgewählten Bereich so lange, bis er visuell dem daneben stehenden Original gleicht.
Noch genauer kannst Du es machen, wenn Du die entsprechenden Werte auf der Informationspalette abliest. Dazu benutzt Du die Pipette (5x5 Pixel einstellen.)
Diese Werte sollten bei den Grautönen in etwa gleich sein.
Soll heißen: R, G und B sollten gleich große Zahlen haben.
Bei mir war speziell der Blaubereich = B im gedruckten Teil deutlich höher.
Hoffe, es ist jetzt klarer?
Falls nicht, frag nochmal nach.
Wenn Du nicht am anderen Ende der Stadt wohnst, könnte ich es Dir sogar mal zeigen.
´
Man kann die ganze Prozedur auch anders machen:
Zuerst braucht man ein ordentliches Testbild als Referenz, z.B. findet man hier eins:
http://www.normankoren.com/printer_calibration.html
Dieses Bild ausdrucken mit den Standardeinstellungen und dem Standardpapier, das Du beim Drucken von Fotos verwendet.
Dieses Foto ausreichend lange trocknen lassen, bis sich die Farben stabilisiert haben.
Danach das Foto mit der Kamera formatfüllend aufnehmen.
Idealerweise vorher einen manuellen Weißabgleich machen oder bei hellem Tageslicht ohne viel Schatten.
Foto in den Computer laden.
Jetzt kann man alle vorher geschilderten Farbabgleiche zwischen dem ursprünglichen Original und dem Foto vom gedruckten Bild machen.
Am einfachsten kann man den Farbstich in den grauen Zonen ermitteln.
z.B. ganz oben oder links unten im MacBeth Color Checker.
Dort sind die Farben über einen größeren Bereich gleichmäßig fest definiert.
Hier müssen normalerweise die R,G,B Werte gleich groß sein (siehe Original)
Durch den Farbstich beim Drucken wird das aber häufig verfälscht.
Beispiel für ein mittleres Grau:
im Original R=128, G=128, B=128
Gedrucktes Bild: R= 111, G=120, B= 143
Diese Abweichungen muß man nun per Farbbalance ausgleichen, so daß ungefähr wieder jeweils 128 vorhanden sind.
Damit hat man die Abweichung, die durch den Druck ensteht ungefähr kompensiert.
Am Monitor sieht es dann zwar nicht ganz korrekt aus, nach dem Druck aber neutral.
Diese gefunden Werte muß man dann zukünftig vor jedem Druck auf ein Bild anwenden.
Quasi auf Knopfdruck, wenn man eine kleine Photoshop Aktion dafür anlegt.
Deutlich wird der Unterschied bei den Graustufen oben, den Hauttönen und unten links bei der braunen Mauer, speziell wenn man das unkorrigierte Bild neben das korrigierte Bild legt.
Die grauen Farbtöne bekommen etwas mehr Wärme (etwas sahniger), die Hauttöne leuchten mehr und sind nicht so kühl und verblaut/vergraut.
Die Farben im ganzen Bild scheinen etwas mehr Leuchtkraft zu bekommen.
Interessant ist, das man bei den reinen Farben visuell kaum größere Unterschiede feststellen kann.
Sicherlich auch etwas eine Geschmacksfrage.
Ich bin nun mal allergisch gegen diese Blau-/Cyanstiche und ein kalkig bläuliches Grau sieht mir zu sehr nach Bestattungsunternehmen aus.
Damit will ich aber momentan (noch) nichts zu tun haben.