Tip zum kostengünstigen Druck digitaler Fotos

Der Fotograf schrieb:
Zur Bildschirmkalibrierung auch für den Laien: Also wer schon soweit ist und glaubt seine Bilder im PS bearbeiten zu müssen, der sollte auch per Zusatzmodul "Adobe Gamma" (Gibt es für Mac und Dose) seinen Monitor so einigermassen im Griff haben :)

Kann ich auch nur sehr empfehlen.
Zwar auch nicht perfekt, aber besser als überhaupt keine Kalibrierung.

Zum Thema Monitor Kalibrierung gibt es beim Fotoindustrieverband ganz nützliche Informationen und Testbilder. Im Archiv unter DQ-Tool.

http://www.photoindustrie-verband.de/archiv/dq.htm
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Der Fotograf
Ah, alles klar, Du meinst die Verschwärzlichung von Tertiärfarben ... sag das doch. ;)

Die Sache mit der Korrektur in nur zwei Kanälen hat aber einen Haken. Das Grau wird dann zwar neutral, ist aber weiterhin in der Helligkeit verändert! Es ist richtig, dass es durch eine Korrektur in drei Kanälen zu einer Tonwertverschiebung kommt. Allerdings wollen wir das ja gerade, weil das Neutralgrau nicht nur hinsichtlich der Farbabweichung, sondern auch der Luminanzabweichung korrigiert werden soll.

Dein Vorschlag, nur zwei Kanäle zu korrigieren, würde im ungünstigen Fall dazu führen, dass ein viel zu dunkler und farbstichiger Druck weiterhin viel zu dunkel bliebe. Man würde nur den globalen Farbstich entfernen, nicht aber die Helligkeitsabweichung.

@Bramix
Haste schon mal versucht, nicht nur eine Stützstelle zu korrigieren, sondern anhand des Graustufenkeils auch mal Viertel- und Dreivierteltöne mit dieser Methode zu "neutralisieren"? Würd' mich mal interessieren, ob das Ergebnis dann noch besser wird. Ganz grob formuliert funktioniert das Erstellen eines Farbprofils ähnlich wie bei Deiner Methode, nur dass keine RGB-, sondern Lab-Sollwerte vorliegen und das Druckergebnis mit diesem Profile Connection Space referenziert wird.

Theoretisch könntest Du auch alle drei Farbkanäle in 5%-Abstufung ausmessen und so RGB-Kennlinien erhalten. Problematisch wird es dann nur mit den Sekundär- und Tertiärfarben. Auch wenn die Kennlinien der einzelnen Farbkanäle bekannt sind, lassen sich daraus noch nicht die farbmetrischen Eigenschaften der Mischfarben zweiter und dritter Ordnung ableiten. Da braucht es noch mehr Stützstellen und eine Menge Mathematik und schon sind wir beim Thema Color Management.

Es sollte übrigens tatsächlich reichen, nur irgendeine neutrale Fläche zu fotografieren. Eine Graukarte braucht man dazu nicht. Vorausgesetzt, die Kamera liefert konstante Ergebnisse, haben wir eine Referenz mit den Werten R, G, B und fotografieren mit identischen Einstellungen anschließend den Druck und die Referenz. Die Referenz wird auch dann wieder auf R, G, B abgebildet und der Druck hat die Farbkoordinaten R+a, G+b, B+c, wobei a, b, c die relative Abweichung von der Referenz darstellt. Es ist natürlich ideal, wenn die Referenz neutralgrau ist, aber das ist nicht zwingend notwendig. Insofern sollte man tatsächlich das Alu-Powerbook als Graukarte missbrauchen können ...
 
aro74 schrieb:
@Bramix
Haste schon mal versucht, nicht nur eine Stützstelle zu korrigieren, sondern anhand des Graustufenkeils auch mal Viertel- und Dreivierteltöne mit dieser Methode zu "neutralisieren"? Würd' mich mal interessieren, ob das Ergebnis dann noch besser wird. Ganz grob formuliert funktioniert das Erstellen eines Farbprofils ähnlich wie bei Deiner Methode, nur dass keine RGB-, sondern Lab-Sollwerte vorliegen und das Druckergebnis mit diesem Profile Connection Space referenziert wird.

Theoretisch könntest Du auch alle drei Farbkanäle in 5%-Abstufung ausmessen und so RGB-Kennlinien erhalten. Problematisch wird es dann nur mit den Sekundär- und Tertiärfarben. Auch wenn die Kennlinien der einzelnen Farbkanäle bekannt sind, lassen sich daraus noch nicht die farbmetrischen Eigenschaften der Mischfarben zweiter und dritter Ordnung ableiten. Da braucht es noch mehr Stützstellen und eine Menge Mathematik und schon sind wir beim Thema Color Management.

Es sollte übrigens tatsächlich reichen, nur irgendeine neutrale Fläche zu fotografieren. Eine Graukarte braucht man dazu nicht. Vorausgesetzt, die Kamera liefert konstante Ergebnisse, haben wir eine Referenz mit den Werten R, G, B und fotografieren mit identischen Einstellungen anschließend den Druck und die Referenz. Die Referenz wird auch dann wieder auf R, G, B abgebildet und der Druck hat die Farbkoordinaten R+a, G+b, B+c, wobei a, b, c die relative Abweichung von der Referenz darstellt. Es ist natürlich ideal, wenn die Referenz neutralgrau ist, aber das ist nicht zwingend notwendig. Insofern sollte man tatsächlich das Alu-Powerbook als Graukarte missbrauchen können ...


Hallo ARO,
ja ich habe auch schon mal Versuche gemacht zusätzlich die Lichter und Schatten zu korrigieren
Das Problem dabei:
Wenn ich die Mitten ganz ordentlich hinbekommen habe und dann anfange zusätzlich z.B. die Lichter zu korrigieren, verschieben sich auch wieder die Farben für die Mitten.
Entsprechendes gilt für die Tiefen. Man muß also ziemlich viel rumprobieren.
Prinzipiell ist dagegen natürlich nichts zu sagen, außer das es sehr viel mehr Mühe macht.
Nach meiner Erfahrung bringt die Korrektur allein der Mitten aber schon eine deutliche visuelle Verbesserung. Vielleicht deshalb, weil unsere Augen da besonders empfindlich/sensibel sind?
Hab sogar schon mal die Farb- und Grauflächen ausgemessen und dann versucht sie mit den Gradationskurven hinzubiegen.Wird dann aber sehr mühsam, weil die gegenseitige Beinflussung immer wieder auftritt.

Wenn man es gerne möglichst perfekt haben will, bleibt wohl nur der Weg die ganze Kette richtig zu profilieren. Das ist dann aber auch kostspieliger und aufwendiger. Von der komplexen Einstellmimik im Druckdialog, im System und in Photoshop ganz zu schweigen. Bin doch nur ein "armer kleiner Amateur" und arbeite oft sogar noch mit Photoshop 3.0. Also sollte es ein einfacher und billiger Weg sein.

Im Prinzip ist es wohl egal, wie die Farbreferenz aussieht, uns interessiert ja nur, welche Abweichung der Drucker erzeugt. Diese Abweichung ist allerdings bei mittleren Grautönen besonders deutlich zu erkennen. Also kann man sie dort auch am besten visuell korrigieren.

Fabelhaft ging das früher mit Ofoto (Ein Scanprogramm - falls Du das noch kennst)
War so eine Art Ringkalibrierung, kombiniert für Scanner und Drucker.
Farbchart mit Ofoto ausdruckern, Farbchart mit Ofoto scannen, interner Vergleich mit dem Original, automatisches Erstellen eines Farbprofils, fertig war der Kleister.
So etwas hätte ich gerne für Kamera und Drucker.
Bisher ist mir dazu leider noch kein (besserer) Weg eingefallen.
 
Ja, ich glaube, da sind schon die Grenzen Deiner Methode. Wenn Du Dir z.B. in Deinem ersten Posting mal das zweite Graukarten-Bild (mit dem korrigierten Druck) anguckst, dann siehst Du in dem Stufenkeil rechts neben "Grauskala #13" in den einzelnen Feldern unterschiedliche Abweichungen. Normalerweise sollten die Felder ja alle grau sein. Auf meinem (mit Eye-One profilierten) Monitor zeigen Felder 1 und 3 z.B. eine leichte Rottönung, Feld 6 geht leicht ins Grünliche. Will man nun eine Kurve so hinbiegen, dass die alle Färbungen ausgleicht, wird's ziemlich zackig und der Schuss geht dann nach hinten los. Also mittleres Grau korrigieren und gut is'. ;)

Von Ofoto habe ich nur mal gehört, es aber nie selbst probiert. Die Profilierung einer Kamera mit einfachen Mitteln ist schon nicht so einfach, für Drucker kann man PrintFab benutzen. Das ist ein alternativer Druckertreiber, der auch Charts ausdrucken kann. Die schickt man dann ein und bekommt ein Farbprofil für die Tinten-Papier-Kombination zurück. Allerdings kostet das etwas (20 Euro pro Chart, meine ich) und man muss PrintFab dann auch richtig einstellen. >>> www.printfab.de Das Programm selbst kostet 49 oder 89 Euro je nach Version.

Wenn ich mich recht erinnere, kann VueScan IT8-Targets scannen und daraus Profile erzeugen >>> www.hamrick.com . Allerdings braucht man dazu die Professional-Version und ein IT8/7.2-Target >>> www.targets.coloraid.de (Typ R1). Bei Coloraid kann man auch aufgezogene matte Targets für Digitalkameras bestellen (Typ C1). Allerdings habe ich das noch nicht probiert und kenne auch aus dem Stegreif keine preiswerte Software, die daraus Profile berechnen kann. Bei Kameraprofilen muss zudem auch die Beleuchtungsbedingung einigermaßen konstant sein.

Eine ganz gute Einführung ins Thema Color Management gibt's von >>> www.derprofiler.de , die bieten nämlich eine Lern-DVD für 39 Euro an und erstellen auch individuelle Drucker-Profile.

Andererseits kommt man mit Canon-Originalmaterialien auch ganz gut zurecht. Einfach Canon-Papier und Canon-Tinte benutzen und die Digiknippse auf sRGB einstellen - so mache ich das hier zuhause und erreiche damit ganz ordentliche Ergebnisse. Ist natürlich nicht die preiswerteste Variante, aber der sRGB-Farbraum ist für den Hobbybereich die eierlegende Wollmilchsau und die Materialien sowie die Druckertreiber sind darauf abgestimmt.

___edit: Aber noch mal ganz deutlich - das ist alles nur Spielerei für Hobbybastler, weder semi- noch professionell und für Produktionsumgebungen absolut ungeeignet. Nicht, dass jemand seiner Druckerei oder einer Lithobude das hier als Farbmanagement verkaufen will. ;) :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich ist fast alles gesagt...

wobei ich mit einer LUMIX fotografiere und OHNE Bildbearbeitung mit den
Ausdrucken sehr zufrieden bin. Keine Blau- Grünstiche. Hauttöne kommen
etwas zu "schön", ist aber besser als im Original, tut meist ganz gut.

Kamera: LUMIX FZ-20
Drucker: Canon iP 4000
Papier: Aldi Fotopapier (Sihl GmbH)
Tinte: www.die-patrone.de (1,00 EUR pro Tinte)

Für CMYK-Bilder oder Layoutprogramme empfehle ich auch
www.printfab.de, die 50 EUR lohnen sich wirklich.
 
Lumix? Das war doch die mit der Leica-Optik, oder? :) Die würde ich ja auch gerne mal ausprobieren! Der Weihnachtsmann hat aber schon eine D50 gebracht ... :D
 
Was willst du dann mit der Lumix... ?
Naja, die Farben finde ich wie gesagt super. Passt immer.
 
aro74 schrieb:
Ja, ich glaube, da sind schon die Grenzen Deiner Methode. Wenn Du Dir z.B. in Deinem ersten Posting mal das zweite Graukarten-Bild (mit dem korrigierten Druck) anguckst, dann siehst Du in dem Stufenkeil rechts neben "Grauskala #13" in den einzelnen Feldern unterschiedliche Abweichungen. Normalerweise sollten die Felder ja alle grau sein. Auf meinem (mit Eye-One profilierten) Monitor zeigen Felder 1 und 3 z.B. eine leichte Rottönung, Feld 6 geht leicht ins Grünliche. Will man nun eine Kurve so hinbiegen, dass die alle Färbungen ausgleicht, wird's ziemlich zackig und der Schuss geht dann nach hinten los. Also mittleres Grau korrigieren und gut is'. ;)

Hallo Aro,
natürlich hat diese Methode ihre Grenzen, habe ich doch von Anfang an gesagt.
Aber man muß sich auch dessen bewußt sein, das erstens der Weißabgleich einer Kamera nicht immer perfekt ist, die Beleuchtungsbedingungen bei der Bildbetrachtung wohl auch nur selten ideal sind usw. Insofern wir man als Nicht-Profi wohl nie ideale oder perfekte Bedingungen erreichen. Mehr oder weniger starke Farbabweichungen gehören damit praktisch zur Tagesordnung, selbst wenn das Bild perfekt ausbelichtet wurde.
Schau Dir doch nur mal ein Foto bei Tageslicht und dann bei Kunstlicht an.
Jetzt die Frage: Worauf sollte man die Farben für die Alltags-Praxis abstimmen?
Aber davon mal abgesehen, auch die Grautöne auf der original Graukarte sind meiner Ansicht nach nicht perfekt grau.
Letztlich ohnehin alles Schnuppe. Meine alten Äuglein sollen zufrieden sein.
Mehr muß man doch nicht erreichen, oder?



aro74 schrieb:
Von Ofoto habe ich nur mal gehört, es aber nie selbst probiert. Die Profilierung einer Kamera mit einfachen Mitteln ist schon nicht so einfach, für Drucker kann man PrintFab benutzen. Das ist ein alternativer Druckertreiber, der auch Charts ausdrucken kann. Die schickt man dann ein und bekommt ein Farbprofil für die Tinten-Papier-Kombination zurück. Allerdings kostet das etwas (20 Euro pro Chart, meine ich) und man muss PrintFab dann auch richtig einstellen. >>> www.printfab.de Das Programm selbst kostet 49 oder 89 Euro je nach Version.

Wenn ich mich recht erinnere, kann VueScan IT8-Targets scannen und daraus Profile erzeugen >>> www.hamrick.com . Allerdings braucht man dazu die Professional-Version und ein IT8/7.2-Target >>> www.targets.coloraid.de (Typ R1). Bei Coloraid kann man auch aufgezogene matte Targets für Digitalkameras bestellen (Typ C1). Allerdings habe ich das noch nicht probiert und kenne auch aus dem Stegreif keine preiswerte Software, die daraus Profile berechnen kann. Bei Kameraprofilen muss zudem auch die Beleuchtungsbedingung einigermaßen konstant sein.

Eine ganz gute Einführung ins Thema Color Management gibt's von >>> www.derprofiler.de , die bieten nämlich eine Lern-DVD für 39 Euro an und erstellen auch individuelle Drucker-Profile.

Andererseits kommt man mit Canon-Originalmaterialien auch ganz gut zurecht. Einfach Canon-Papier und Canon-Tinte benutzen und die Digiknippse auf sRGB einstellen - so mache ich das hier zuhause und erreiche damit ganz ordentliche Ergebnisse. Ist natürlich nicht die preiswerteste Variante, aber der sRGB-Farbraum ist für den Hobbybereich die eierlegende Wollmilchsau und die Materialien sowie die Druckertreiber sind darauf abgestimmt.


Da gebe ich Dir unumwunden recht.
Allerdings ärgern mich (und andere wohl auch) die hohen Preise für die Tinte.
Ist ja schon ein kräftiger Unterschied, ob ich für EINE Patrone 12 Euro zahle oder ob ich dafür 12 Patronen bekomme = 2 komplette Farbsätze. Bei Papieren siehts ähnlich aus.
Da lohnt ein wenig Experimentieren schon, finde ich jedenfalls.


aro74 schrieb:
___edit: Aber noch mal ganz deutlich - das ist alles nur Spielerei für Hobbybastler, weder semi- noch professionell und für Produktionsumgebungen absolut ungeeignet. Nicht, dass jemand seiner Druckerei oder einer Lithobude das hier als Farbmanagement verkaufen will. ;) :p

Klar doch - ABER:
Spielen hält jung und fördert die Kreativität!
Ich spiele für mein Leben gerne.
Schon mal aufgefallen, das besonders Männer (egal wie jung oder alt) gerne spielen?
Frauen sind immer sooooo "vernünftig".
 
@MacEnroe
Nur mal spielen und gucken, wie gut die Leica-Optik tatsächlich ist. ;) Die Bilder, die ich bisher sah, waren wirklich gut.

@Bramix
Volle Zustimmung - abgesehen von dem Zusammenhang zwischen "Frauen" und "Vernunft". Zum Glück sind da ein paar Anführungszeichen ... ;) :D
 
aro74 schrieb:
@Bramix
Volle Zustimmung - abgesehen von dem Zusammenhang zwischen "Frauen" und "Vernunft". Zum Glück sind da ein paar Anführungszeichen ... ;) :D

Stimmt ja schon - allerdings - nur aus ihrer Sicht!
 
Übrigens:

Nachdem wir hier so ausgiebig debattiert haben, hats denn wenigstens EINER auch mal ausprobiert?

Meine nächste Signatur:

Machen, nicht reden!
 
Ich würde es ja gerne ausprobieren, aber mein Drucker - irgendein billiger antiker Canon - schaft ja nicht mal blau und gelb auseinanderzuhalten. :(

ww
 
Wildwater schrieb:
Ich würde es ja gerne ausprobieren, aber mein Drucker - irgendein billiger antiker Canon - schaft ja nicht mal blau und gelb auseinanderzuhalten. :(

ww


Vielleicht nur blaue Patronen im Drucker?
Wegen der Affinität zum Wild-Wasser.

Manchmal sinds aber auch schlicht die Augen!
Ab und zu fahre ich auch mal bei der falschen Farbe über eine Ampel!

Wie auch immer: Der gute Wille ist auch schon löblich!
 
Super Idee Bramix,

aber kannst Du mir diesen Schritt nochmals erklären:

6. Danach den mittleren Graubereich nur des gedruckten Bildteils auswählen und per Farbbalance so korrigieren bis visuell kaum noch ein Unterschied zum Original daneben festzustellen ist. Kontrolle visuell und per Pipette und Informationspalette.

raff ich nicht ganz.

gruss
franke
 
Hallo Franken,
welche Freude, endlich mal jemand der es auch ausprobiert.
Klar, natürlich ein Berliner!

Wenn Du bis dahin alles richtig gemacht hast, gehts so:

Du hast jetzt EIN Foto mit - beiden - Graukarten.
Auf der einen Hälfte die original Graukarte und auf der anderen die gedruckte Karte.

In Photoshop nimmst Du das Auswahlrechteck und wählst am besten nur den mittleren Teil der gedruckten Karte aus. Deren Farbstich willst Du ja korrigieren.

Danach wählst du den Menüpunkt "Farbbalance" aus und korrigierst damit den ausgewählten Bereich so lange, bis er visuell dem daneben stehenden Original gleicht.

Noch genauer kannst Du es machen, wenn Du die entsprechenden Werte auf der Informationspalette abliest. Dazu benutzt Du die Pipette (5x5 Pixel einstellen.)

Diese Werte sollten bei den Grautönen in etwa gleich sein.
Soll heißen: R, G und B sollten gleich große Zahlen haben.
Bei mir war speziell der Blaubereich = B im gedruckten Teil deutlich höher.

Hoffe, es ist jetzt klarer?
Falls nicht, frag nochmal nach.
Wenn Du nicht am anderen Ende der Stadt wohnst, könnte ich es Dir sogar mal zeigen.

´


Man kann die ganze Prozedur auch anders machen:

Zuerst braucht man ein ordentliches Testbild als Referenz, z.B. findet man hier eins:

http://www.normankoren.com/printer_calibration.html

Dieses Bild ausdrucken mit den Standardeinstellungen und dem Standardpapier, das Du beim Drucken von Fotos verwendet.

Dieses Foto ausreichend lange trocknen lassen, bis sich die Farben stabilisiert haben.

Danach das Foto mit der Kamera formatfüllend aufnehmen.
Idealerweise vorher einen manuellen Weißabgleich machen oder bei hellem Tageslicht ohne viel Schatten.

Foto in den Computer laden.

Jetzt kann man alle vorher geschilderten Farbabgleiche zwischen dem ursprünglichen Original und dem Foto vom gedruckten Bild machen.

Am einfachsten kann man den Farbstich in den grauen Zonen ermitteln.
z.B. ganz oben oder links unten im MacBeth Color Checker.
Dort sind die Farben über einen größeren Bereich gleichmäßig fest definiert.

Hier müssen normalerweise die R,G,B Werte gleich groß sein (siehe Original)
Durch den Farbstich beim Drucken wird das aber häufig verfälscht.

Beispiel für ein mittleres Grau:

im Original R=128, G=128, B=128

Gedrucktes Bild: R= 111, G=120, B= 143

Diese Abweichungen muß man nun per Farbbalance ausgleichen, so daß ungefähr wieder jeweils 128 vorhanden sind.

Damit hat man die Abweichung, die durch den Druck ensteht ungefähr kompensiert.
Am Monitor sieht es dann zwar nicht ganz korrekt aus, nach dem Druck aber neutral.

Diese gefunden Werte muß man dann zukünftig vor jedem Druck auf ein Bild anwenden.
Quasi auf Knopfdruck, wenn man eine kleine Photoshop Aktion dafür anlegt.

Deutlich wird der Unterschied bei den Graustufen oben, den Hauttönen und unten links bei der braunen Mauer, speziell wenn man das unkorrigierte Bild neben das korrigierte Bild legt.
Die grauen Farbtöne bekommen etwas mehr Wärme (etwas sahniger), die Hauttöne leuchten mehr und sind nicht so kühl und verblaut/vergraut.
Die Farben im ganzen Bild scheinen etwas mehr Leuchtkraft zu bekommen.

Interessant ist, das man bei den reinen Farben visuell kaum größere Unterschiede feststellen kann.

Sicherlich auch etwas eine Geschmacksfrage.
Ich bin nun mal allergisch gegen diese Blau-/Cyanstiche und ein kalkig bläuliches Grau sieht mir zu sehr nach Bestattungsunternehmen aus.
Damit will ich aber momentan (noch) nichts zu tun haben. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bramix: Danke für deine ausführliche Anleitung, ich werde sie bei Gelegenheit mal ausprobieren.


Ich habe da noch einen Tipp für günstiges Fotopapier:
Wer in Berlin wohnt, sollte ruhig mal zur IFA (findet jetzt ja jährlich statt) gehen, denn Canon verteilt dort kostenlose Probepäkchen Fotopapier (5mal 10x15cm, Super High Gloss und Satin). Ich und meine Begleiter habe da gleich mehrmals zugelangt, und ich habe dadurch 125 Blätter Fotopaier für lau bekommen (der Eintrittspreis der IFA war wieder drinn :D ).
 
@Bramix

Sehr gute Sache! So funktioniert ja auch die richtige Druckerprofilierung:

1. Referenzdatei (das wäre dann das Bild von der Graukarte)
2. Ausdruck dieser Datei ohne Veränderung (genau wie bei dir)
3. Ausmessen der gedruckten Farbfelder mit Photospektrometer, ermitteln des Soll/Ist-Wertunterschieds (Sollwert: Wert in der Referenzdatei - Istwert: entsprechender Wert auf dem Ausdruck) bei dir wäre das dann das erneute Foto vom Ausdruck und anschliessender Messung des Stiches mit Pipette
4. Erstellen einer Tabelle, welche die Farbveränderungen enthält, die nötig sind, um von den Istwerten zu den Sollwerten zu kommen. Diese Tabelle ist auch bekannt als Farbprofil.

Also da hat ja mal einer wirklich seine grauen Zellen benutzt. Ich bin begeistert.

Eine sehr angenehme Lektüre, bei all den neunmalklugen Postern, die das Forum überschwemmen.
 
Hallo KidRock,

hab mich natürlich sehr über deinen freundlichen Kommentar gefreut.
Falls Du es ausprobiert hast, schreib doch bitte auch mal über deine Erfahrungen.

Mein Vorschlag ist natürlich etwas schlichter als eine echte Profilierung, das Prinzip ist aber ähnlich.
Bei einer echten Profilierung würde der Farbstich des Druckers ja auch am Monitor angezeigt.
Hier muß man sich etwas behelfen.

Das Verfahren reicht zumindest aus um die gröbsten Mängel auszubügeln.
Wie weit man es treiben will, bleibt jedem selbst überlassen.
Man kann es auch sehr penibel über sämtliche Graustufen machen, ist nur sehr viel mühsamer.
Immerhin, mit wenig Zeit- und Geld-Aufwand eine Verbesserung.
Und - kann jeder selber machen.
 
Doppelmoppel?
 
Ist schon witzig, wie hemmungslos in dieser Welt abgekupfert wird!

Dem Fotomagazin 7/06 scheinen meine Tips offenbar auch ganz gut gefallen zu haben.
Fast wörtlich nachzulesen.

Natürlich ohne Quellenangabe, so wie sich das für eine "seriöse" Zeitschrift gehört.
Mein lieber Kai, man sollte sich nicht mit fremden Federn schmücken, gell.
 
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