Du kannst immer gut Geld sparen, wenn Du gebraucht kaufst. Zwar hat das MFT System bei Olympus mit der EM5, EPL5 usw. einen gewaltigen Sprung gemacht, aber um erstmal zu Schnuppern und Kohle zu sparen spricht nichts gegen eine gebrauchte EPl2 oder EPL3, falls es wertiger sein soll die EP2 oder EP3 (beide kein Klappdisplay). Ich schätze mal, dass Du eher ein Zoomobjektivfotograf bist. Allerdings lohnt sich das MFT System gerade auch wegen der tollen Festbrennweiten.
Ich habe eine Olympus E-P2 als Zweitkamera und mag sie für das, was sie ist und soll. Meistens habe ich die 14mm Panasonic-Festbrennweite drauf, dann ist sie wirklich kompakt genug, um auch mal zusätzlich zur Kleinbildkamera mitzukommen.
Und ja, das µ43-System lebt meiner Meinung nach in erster Linie von den wirklich brauchbaren bis guten Festbrennweiten verschiedener Hersteller und der gelungenen Benutzerführung bei Olympus. Und dann noch ein bisschen vom Adaptieren, aber da finde ich die NEXen besser geeignet. Stichwort Focus-Peaking. Aber ich mag die Benutzerführung der Sony-Geräte nicht, ergo.
Bei Systemkameras, worunter ich alle Kameras mit wechselbarem Objektiv zähle, dürfte das Wichtigste der Einsatzbereich und die Bedienung sein. Seien wir mal ehrlich; abseits von Freistellungsmöglichkeiten und brauchbaren ISO jenseits von 1600 unterscheiden sich die Teile eigentlich nur noch in der Bedienung und im Einsatz: «gut für Video geeignet» oder «Hunde-fähiger Autofokus» oder «kann ich Plakatwände mit bedrucken» oder «macht die Nacht zum Tage» oder …
Selbst ein iPhone liefert heute «bessere» Bildqualität als die meisten noch vor 10, 15 Jahren mit ihren «analogen» SLR hinbekommen haben.
In der Bildqualität bei Tageslicht geben sich heutige Geräte bis A3 Prints oder so nicht mehr wirklich viel. Wichtiger ist es, dass man sein Motiv ordentlich ablichten kann, ohne dass die Kamera einem groß in die Quere kommt. Und das hängt von den eigenen Bedürfnissen an die Bedienung als auch dem Einsatzzweck ab. Manche brauchen einen möglichst großen Schnittbild-Sucher, um mit dem Ding klar zu kommen, andere möchten alles manuell mit Rädchen einstellen können, andere bekommen ohne kipp- und drehbares Display die Krätze.
Kurz: Kamera in die Hand nehmen, egal, welches Herstellerlogo drauf prangt. Schauen, mit welchem Gerät man am bequemsten und, falls nötig, flottesten Fotos hinbekommt. Theoretische Bildqualität in Relation zum eigentlichen Einsatzzweck setzen – wie oft schneidet man seine Bilder auf 1/8 zusammen und will dann doch noch auf A2 ausbelichten? Werden die Fotos vorwiegend am Mac, iPad oder Fernseher betrachtet, oder soll auch HD-Video drin liegen? Fine-Art-Prints?
Und so weiter.
Gibt’s zwei, drei Modelle, die einem liegen: Was benützt mein Bekanntenkreis? Dann könnte man sich ein selten-gebrauchtes Objektiv bei Bedarf auch mal bequem ausleihen, z.B. ein Macro oder ein Ultraweitwinkel oder einen Super-Tele-Trümmer.
Und, im Zweifelsfall lieber mehr Geld in Fotobücher investieren als in die Kameraausrüstung. Und damit meine ich weniger Bücher à la «in 30 Tagen zum Canikosony-Profi» als Bücher mit Fotos drin.
Cheers,
-Sascha