das sich sehr kritisch mit dem Amerika unter George W. Bush auseinandersetzt. Sehr gut geschrieben, aber es werden unfassbare Zustände daufgedekt, die einen wenn sie denn stimmen sollten richtig Angst machen könnten.
Hab's schon vor über einem Jahr gelesen.
Was mir bei Moore immer fehlt, ist der rote Faden.
Was mir ebenfalls fehlt ist die Erklärung, was Moore mit all der Kohle macht, die er mit seinem Kram verdient, offensichtlich ist der dann doch Amerikaner genug, um das selbst zu horten.
Was mir am meisten fehlt, sind klar differenzierte Meinungen.
Nicht, dass ich Bush mögen würde oder die Öl-Kriege gutheissen würde. Aber es ist eine natürliche Entwicklung und ich habe bei den Deutschen, die im großen und ganzen Fressen, was Moore ihnen vorsetzt, oft das Gefühl, dass Moore in eine alte Kerbe schlägt, die den Deutschen passt:
Amerika als bedrohliche und fast allmächtige Nation und Weltmacht und Deutschland mit seinen bisher immer gescheiterten Weltmacht-Ambitionen und quasi nicht vorhandenem Nationalbewusstsein.
Wie auch immer: Moore ist ein Hetzer, Bush ein unfähiger Präsident, aber guckt Euch unsere Regierenden an, wenn die die Macht eines Herrn Bush hätten... Gnade uns Gott, dagegen sind die Amis fast Weltverbesserer.
EDIT:
Schau dir mal an was Bushs Krieg an Leid, Schmerz und Tod verursacht hat.
Und was ist mit dem Leid der Menschen unter den Taliban? Dem Leid der irakischen Bevölkerung unter Saddam Hussein? Nur, weil es nicht medienpräsent war, heisst es nicht, dass es nicht stattgefunden hat.
Und was gerne vergessen wird: Die Terroranschläge sind nicht die Tat einer unterdrückten und fremdregierten Bevölkerung, sondern das Werk einiger weniger verwirrter Islamisten, die auf diesem Wege ihre Ordnung durchsetzen wollen, die wesentlich mehr Unrecht bedeutet.
Egal, ob in Israel/Palästina, Afghanistan, Tschetschenien, im Irak oder in Hamburg oder New York. Die wahren Unmenschen sind die Islamisten. Und die sind zum Glück nur eine kleine Splittergruppe aller Muslime. Sonst sähe die Welt anders, und zwar schlechter, aus.
Keiner wird Folter gut heißen, aber seit wann bekämpft man Unrecht mit Unrecht?
Kriegsverbrechen geschehen in jedem Krieg. Die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen, was den Unterschied zwischen einem Rechtsstaat und einem Terrorregime ausmacht. Ende der Durchsage.
Ich denke, der Irak-Krieg war vor allem deshalb ein Fehler, weil Hussein es effizient hinbekommen hat, die Islamisten klein zu halten. Hussein war Sozialist, die können's nicht so gut mit Religionen. Mit dem Machtvakuum bekamen die Islamisten wieder Auftrieb und das wäre wohl auch geschehen, wenn Hussein einfach gestorben wäre. Nur halt möglicherweise weniger blutig.
Die Öl-Interessen der US-Regierung stehen natürlich außer Frage, sind auch vermutlich der wahre Grund für den Krieg, aber nicht für die Terroraktivitäten, den meisten Irakern geht es materiell besser als vor dem Krieg, was auch gerne vernachlässigt wird: Es ist der Unterschied zwischen Essen und nicht Essen, die Angst vor willkürlichen Zugriffen des Hussein-Regime ist der vor Terrorattacken gewichen.
Gruß,
Christian