Schule und Ausbildung: Wie kommt unsere Jugend in die Spur?

Wieso? Ist es erstrebenswert, dass möglichst viele eine nominelle Ausbildung bekommen (Abi), die gar nicht passt oder ist es nicht erstrebenswerter, eine Ausbildung zu erhalten, die auf die Person passt?

Sprich: ist jemand eher praktisch orientiert muss es kein Abi sein, da reicht dann auch Haupt- oder Realschule. Wenn jeder Dödel unbedingt Abi braucht, dann werten wir alles andere ab.
Ja. Aber bei dir ist es der "Arbeitersohn". Esmuss auch nicht jeder Anwaltssohn Abitur machen. Es kommt auf die Begabung an.


Aber auch nur in wenigen Bundesländern, wie z.B. noch im guten Bayern. Andere haben längst die Hauptschule abgeschafft oder de facto abgeschafft.

Das Schulsystem in Bayern ist nicht so toll, sondern sozial selektiv. Und im Pisa-Test rutscht Bayern auch ab.
Und eine vierjährige Grundschule mit anschließender Selektion der Kinder gibt es in der Mehrzahl der Bundesländer
 
Meine Fragen wären: Sollen wir Schüler/innen trennen in Haupt-, Realschüler und Gymnasiasten? Falls ja, wann: nach der 4., 6., 10. Klasse? Sollen die Schwächsten in Förderschulen unterrichtet werden?

Und dann noch die Frage zu den Großen: Wie motiviert ein Arbeitgeber sein Personal, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren? Und warum sollte er das tun?

slamburger

Dass die neuen Medien nicht unbedingt guten Einfluss auf die Gesellschaft haben, lässt sich nicht von der Hand weisen. Dennoch ist es in und die Jugendlichen wollen in sein.
Das Maß mach es aus.
Die alte Schulform mit Haupt-, Realschule und Gymnasium war eine Klassifizierung der Gesellschaft und schlug auch im Ansehen der Jugendlichen untereinander immer mehr durch. Allerdings ist die Zusammenlegung der Haupt- und Realschulen auch nicht sinnvoll, wenn das Niveau dadurch sinkt. Die Gesamtschule halte ich für einen guten Ansatz, wenn - wie jetzt auch - nach verschiedenen Klassenstufen Abschlüsse gemacht werden können. Allerdings halte ich eine individuellere Wahlfreiheit der Fächer bzw. eine Bildung nach Talenten und Interessen für besser als die Schüler mit einem Überangebot von Stoff vollzudröhnen bis zur Ohnmacht oder dem Ausstieg. Ein moderner Lehrplan darf nicht möglichst viel, sondern möglichst sinnvollen Inhalt haben. Was spricht dagegen, wenn "Gymnasiasten", also die, die weiter machen als andere, Gleiches lernten, wie der, der z.B. Mechatroniker werden will, darauf aufbauen, also praxisbezogen ausgebildet werden und dann immer theoretischer werden?
Das Problem in den Schulen ist nicht der Name derer, sondern der Lehrplan. Zuviel Uninteressantes. Zuviel Muss. Zuwenig jugendllch, zuviel Druck.

Es könnte noch viel gesagt werden.

Zur 2.: Warum nicht? Warum sollte ein Chef nicht dafür zuständig sein in seiner Firma die Mitarbeiter zu motivieren?
 
Ja. Aber bei dir ist es der "Arbeitersohn". Esmuss auch nicht jeder Anwaltssohn Abitur machen. Es kommt auf die Begabung an.

Das Schulsystem in Bayern ist nicht so toll, sondern sozial selektiv. Und im Pisa-Test rutscht Bayern auch ab.
Und eine vierjährige Grundschule mit anschließender Selektion der Kinder gibt es in der Mehrzahl der Bundesländer

es ist immer wieder interessant zu sehen, das diejenigen die keine Kinder haben (in dem Fall sogar als Pest ansehen) trotzdem eine feste/feiste Meinung haben.

Selektion ist ein schönes Wort das auch passt. Damit haben wir ja Erfahrung.

zum Thema:
Defizite kann ich bei alle erkennen, ganz unabhängig davon ob die von der Hauptschule, dem Gymnasium kommen, oder sogar gerade die Uni hinter sich haben.

Ich denke, dass es neben den wichtigen Grundlagen richtig rechnen, schreiben und lesen zu können es vielmehr darauf ankommt auch eine soziale Kompetenz zu entwickeln. Und da machen mich die verkürzten Schulzeiten ehr skeptisch. Früher hatten die Menschen noch mehr Zeit sich zu entwicklen und zu formen. Ein Patzer hat auch nicht sofort den Karriere-Knick bewirkt.

Am meisten bereiten mir heute die jungen sozial nicht kompetenten Studierten sorge. Denen wurde das Handwerkszeug in die Hand gegeben ihr Abarten im Zweifel durchzusetzen und auszuleben.

Zum Thema Umfeld:
Ich denke, das es heute deutlich schwerer ist seine Kinder richtig zu erziehen und auf einen guten Weg zu bringen. Die Möglichkeiten der Einflussnahme Dritter ist einfach zu hoch. Was heute auf uns alle einprasselt, das war doch vor einigen Jahren noch gar nicht denkbar. Wenn ich zum Beispiel sehe das im Eingangsbereich eine Supermarktes lebensgroße Pappfiguren stehen die mit einer Waffe "auf die Besucher ziehen" und sich darüber niemand mehr wundert läuft etwas schief.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Fragen wären: Sollen wir Schüler/innen trennen in Haupt-, Realschüler und Gymnasiasten? Falls ja, wann: nach der 4., 6., 10. Klasse? Sollen die Schwächsten in Förderschulen unterrichtet werden?

slamburger

Ich persönlich finde das Konzept der Gesamtschule nicht schlecht, wo Schüler leichter wechseln können, wenn sie mit der Zeit besser oder schlechter werden. Mein Mann war auf so einer Schule, und da konnten Hauptschüler z. B. auch Englisch zusammen mit Gymnasiasten lernen, wenn sie halt eben in Englisch besonders talentiert waren.
Warum das Konzept der Gesamtschule wieder aufgegeben wurde? Geldmangel?

Die Schwächsten sollte man meiner Meinung nach in Förderschulen unterrichten, weil sie sonst in "normalen" Klassen nur die anderen mit runterziehen, weil diese dann unterfordert und gelangweilt sind. Auch könnten die Lernschwachen bei einem Lehrer, der seinen Stoff durchbringen muss und will, das Gefühl haben, da sowieso nicht mitzukommen. Auch ist das für Lehrer schwierig, einen für alle geeigneten Unterricht zu halten. Das ganze muss ja nicht bedeuten, dass man die Förderschule nicht verlassen kann um bei Eignung in die normale Schule zu wechseln.
Damit meine ich aber ausdrücklich nicht körperbehinderte Menschen, die geistig ganz normal mitlernen können. Diese sollten auch in ganz normale Schulen gehen.

Last not least bin ich absolut für die Abschaffung der Studiengebühren, so dass alle Kinder studieren können, die dafür geeignet sind (und nicht nur Kinder wohlhabender Eltern). Wenn den Unis das Geld fehlt, dann sollte das über Steuergelder finanziert werden.
 
Ja. Aber bei dir ist es der "Arbeitersohn". Esmuss auch nicht jeder Anwaltssohn Abitur machen. Es kommt auf die Begabung an.

Ja. Wir kennen uns ja nun schon lange genug, damit du meine manchmal plakative Wortwahl verstehst. Natürlich kommt es auf die Begabung an. Und da ist es mir egal, ob Arbeitersohn oder struntzdumme Arzttochter.

Es gibt aber bei einigen Menschen die Ansicht, unbedingt Kinder aus bestimmten sozialen Gruppen zu fördern. Und da sage ich, das ist Quatsch. Es ist kein sinnvolles Ziel, sich darauf zu konzentrieren, dass Kinder aus bestimmten sozialen Schichten mehr Abi machen.

Es kommt auf die Begabung an und ja, da darf man selektieren. Auch frühzeitig.

Was aber IMMER gehen muss, ist der zweite Bildungsweg. Wenn das nicht mehr für wirklich alle geht, dann ist unsere Gesellschaft kaputt. Nicht wenn der Maurersohn in der 4. Klasse in die Hauptschule kommt, weil die Eltern schon dort überfordert sind, die Hausaufgaben zu kapieren oder den Wert der Bildung zu erkennen.
 
Warum das Konzept der Gesamtschule wieder aufgegeben wurde? Geldmangel?

Ich nehme an, dass du über HH schreibst? Dort gab es doch ein Bürgerbegehren gegen die Gesamtschule.

In Baden-Württemberg forciert die Grün-Rote Regierung die Ganztags-Schule. Die Gymnasialempfehlung in der 4. Klasse ist entfallen, was bedeutet, dass Kinder im Gymnasium landen, die das angestrebte Leistungsniveau nicht erreichen. Hinzu kommt die Inklusion, für die die Lehrer nicht ausgebildet wurden.
 
Nein, eigentlich schrieb ich über Bayern.
Zwei mir bekannte Gesamtschulen wurden wieder aufgegeben.
 
Lies mal

http://www.spiegel.de/schulspiegel/...-reformtraum-ein-alptraum-wurde-a-545271.html

Ist von einem taz Autor, also der linken Richtung, aber da steckt viel wahres drin, auch wenn ich es anders bewerten würde.

Die Gesamtschule ist wie Kommunismus. In der Theorie super, aber es scheitert am Menschen.

Kann es sein, dass du den Artikel nicht richtig verstanden hast?
Darin steht:
a) in Bayern haben konservative Politiker das Konzept bewusst so angelegt, dass es Scheitern würde.
weil man
b) dann doch wieder auf Separation durch konkrete Leistungsvorgaben in bestimmten Fächern gebaut hat.
c) gerade in Bayern von den Regierenden gar keine echte Demokratie in der Bildung gewollt war.

Mit Kommunismus hat das nix zu tun.
 
Es gibt aber bei einigen Menschen die Ansicht, unbedingt Kinder aus bestimmten sozialen Gruppen zu fördern. Und da sage ich, das ist Quatsch. Es ist kein sinnvolles Ziel, sich darauf zu konzentrieren, dass Kinder aus bestimmten sozialen Schichten mehr Abi machen.
Zu Recht. Die Pisa Studie wirft dem bayrischen (in anderen BuLäs weiss ich das nicht) Schulsystem eine soziale Selektion vor. Das DJI hat festgestellt, dass Akademikerkinder bei gleichen Leistungen 4x häufiger die Empfehlung für eine gymnasiale Laufbahn bekommen als Kinder von Arbeitereltern.
Um das auszugleichen finde ich es durchaus nötig, dass bestimmte soziale Gruppen mehr gefördert werden.
 
Kann es sein, dass du den Artikel nicht richtig verstanden hast?
Darin steht:
a) in Bayern haben konservative Politiker das Konzept bewusst so angelegt, dass es Scheitern würde.
weil man
b) dann doch wieder auf Separation durch konkrete Leistungsvorgaben in bestimmten Fächern gebaut hat.
c) gerade in Bayern von den Regierenden gar keine echte Demokratie in der Bildung gewollt war.

Mit Kommunismus hat das nix zu tun.

Der Satz mit dem Kommunismus war auch nur bedingt auf den Artikel bezogen, aber auch das wird da klar.

Ja, diese Aussagen interpretiert und bewertet der Autor so. Ich bewerte das etwas anders.
Klar, Bayern hat alles getan, die Gesamtschule zu verhindern. Warum, ist jetzt aber eine Interpretation des Autors. Ich glaube nämlich nicht, weil man keine Demokratie in der Bildung wollte.

Dass viele Bundesländer dagegen waren, ja klar. War ich auch und ich hätte auch alles getan, diese Art von Gesamtschule zu verhindern.

Und vor allem sollten wir ja diese Art nicht mit einer sinnvollen Ganztagsschule vergleichen.
 
Moin,

Aber uns muss auch klar sein, nein, es ist nicht das Ziel, wenn jeder Arbeitersohn Abi macht.

Warum "nicht jeder Arbeitersohn"? Was ist mit strohdummen Unternehmersöhnen? Haben die ein natürliches Anrecht auf Abitur?
Und was ist mit den Mädels? Egal, aus welcher Schicht sie stammen?
Sorry, aber bei Dir glaube ich schon lange nicht mehr an Flüchtigkeit, Dein Chauvinismus ist unübersehbar.
 
Zu Recht. Die Pisa Studie wirft dem bayrischen (in anderen BuLäs weiss ich das nicht) Schulsystem eine soziale Selektion vor. Das DJI hat festgestellt, dass Akademikerkinder bei gleichen Leistungen 4x häufiger die Empfehlung für eine gymnasiale Laufbahn bekommen als Kinder von Arbeitereltern.
Um das auszugleichen finde ich es durchaus nötig, dass bestimmte soziale Gruppen mehr gefördert werden.

Dann lass uns das Problem an der Wurzel packen und zwar ohne jeglichen Aufwand, wie es viele Bundesländer machen.

Bei der Schulwahl zählen nur und ausschließlich der Elternwille, vielleicht noch in Ergänzung mit einem moderatem Notenschnitt. Und die Empfehlung der Lehrer bleibt nur eine Empfehlung.

Somit können dann die Eltern selbst selektieren.

Und glaubst du, damit ändert sich was? Nö, sicher nicht.
 
Moin,



Warum "nicht jeder Arbeitersohn"? Was ist mit strohdummen Unternehmersöhnen? Haben die ein natürliches Anrecht auf Abitur?
Und was ist mit den Mädels? Egal, aus welcher Schicht sie stammen?
Sorry, aber bei Dir glaube ich schon lange nicht mehr an Flüchtigkeit, Dein Chauvinismus ist unübersehbar.

Habe ich oben erklärt. Gilt natürlich auch für die struntzdumme Arzttochter.
 
Moin,

Habe ich oben erklärt. Gilt natürlich auch für die struntzdumme Arzttochter.

Dein nachträgliches Zurückrudern ist nur noch lächerlich. Das habe ich von Dir schon zu oft gelesen, um es auch nur noch ansatzweise glauben zu können.
 
Das DJI hat festgestellt, dass Akademikerkinder bei gleichen Leistungen 4x häufiger die Empfehlung für eine gymnasiale Laufbahn bekommen als Kinder von Arbeitereltern..
Wie sieht denn in Bayern die Empfehlung aus? Damals in Berlin war das, soweit ich weiß, eine subjektive Einschätzung des Klassenlehrers. Mittlerweile wird die Förderprognose auf der Durchschnittsnote diverser Fächer gebildet? Oder bekommen Theodor, Friedrich, Wilhelm und Justus schon im Vorfeld bei gleicher Leistung bessere Noten als Ronny, Kevin und Enrico?
 
Dass die neuen Medien nicht unbedingt guten Einfluss auf die Gesellschaft haben, lässt sich nicht von der Hand weisen. Dennoch ist es in und die Jugendlichen wollen in sein.

Mit diesem „Mythos“ möchte ich auch mal aufräumen.

Die neuen Medien (Smartphones, Tablets, etc.) sind solange neu und sorgen bei älteren Generationen für Unverständnis und teilweise sogar für Angstzustände, bis genau die Generation ein hohes Alter erreicht hat, die mit diesen neuen Medien aufgewachsen ist.

Schaut man sich die Geschichte an (und über dieses Wissen muss man auch verfügen), dann gab es vor ein paar hundert Jahren ernsthafte Bedenken, als der Buchdruck erfunden wurde und immer mehr Menschen lesen lernten. Viele Menschen damals hielten Bücher nicht für sinnvoll. Viele Jahre später monierten sich Menschen über die immer mehr aufkommenden Zeitungen und die Menschen, die diese täglich lesen. Es war früher ja nicht so und schlechtes muss da ja dran sein. Um die Jahrhundertwende beschwerten sich die Menschen über diejenigen, die Telefone benutzen. Wie kann man nur in so einen Apparat sprechen? Benötigt man so etwas überhaupt, diesen neuen technischen Schnickschnack?

Dann kamen die Fernseher und man warnte vor den berühmt-berüchtigten viereckigen Augen. Wer benötigt mehr als drei Fernsehprogramme? Videorekorder? Benötigt auch niemand.

http://www.welt.de/newsticker/dpa_n...pf-unten-Wie-einsam-macht-das-Smartphone.html
 
@Fidefux:
es geht weniger um das Medium an sich, sondern um die angebotenen und genutzten Inhalte

Bildungsfernsehen <-> DSDSS
Information <-> Ballerspiele
usw.
 
Das System ist so wie es ist und wird auch so bleiben. Wenn wir alle so ausbilden und schulen würden wie es sinnig wäre würden kaum noch Leute die "niederen" Jobs machen. Denn machen wir uns nichts vor, man kann aus jedem Kind, wenn es nicht phsychisch einen GAU vorweist, einiges rausholen.
Hätte ich was zu sagen würde es Grundschulen geben und danach würden alle in eine Schule kommen, jedes Kind würden individuelle Förderung erhalten. Jemand der in Mathe, Deutsch und Englisch nicht wirklich voran kommt lernt halt die Basics und in den Fächern wo das Kind abgeht wird es gefördert was das Zeug hält.
Dass es heute so ist wie es ist hat einen Grund, oben beschrieben. Warum darf jemand der zum Beispiel in Bio, NW, Chemie und Physik ne Granate ist und eine 1 nach der anderen klar macht, diese vielleicht auch auf dem Zeugnis hat kein Studium in den Bereichen aufnehmen ? Hat schon alles seinen Grund und, auch wie oben beschrieben, es wird sich nichts daran ändern.
 
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