Namen sind doch Schall und Rauch. Genau so gut hätte sich die NATO auflösen und mit den selben Mitgliedern unter neuem Namen neugründen können und wäre dann halt auch nicht an irgendwelche Versprechen hinsichtlich Osterweiterung gebunden gewesen.
Hätte ja auch niemand gemerkt. Ohje, was für eine Kinderei!
Und es geht hier ja auch gar nicht um juristische Formalitäten, sondern darum, wie man Friedenspolitik macht. Die macht man so, indem man auf die Befindlichkeiten seines Gegenübers Rücksicht nimmt, und das erst recht, wenn man die Hand ausgestreckt bekommt. Was ich aber aus deinen Beiträgen auch immer ein Stück weit herauslesen kann, ist: Was soll's denn, die hatten doch eh keine andere Wahl, die waren am Ende, die haben eben verloren, wir haben gewonnen.
So macht man Unfrieden, ganz genau so! So stellt man die Weichen für die nächsten Konflikte!
Wahrscheinlich denken NATO-Strategen schon darüber nach, wie sie die neuen Ost-Mitglieder gegen Aktionen wie auf der Krim schützen können. Und das mit Recht wie ich finde...
Den Unterschied zwischen der Krim und den ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten ist dir aber schon klar, oder? Nicht, dass ich Putins Krim-Aktion verteidigen wollte, aber daraus zu schließen, Putin könnte mit Polen dasselbe vorhaben, hat keine Grundlage. Ich denke, du verwechselst hier auch Ursache und Wirkung.
Ob sich Gorbatschow das so gedacht hat, kann ich mir auch nicht denken. Aber ich glaube nicht das er sich auf mündlich gemachte Zusagen verlassen hätte, wenn es ein wichtiger Punkt für die Sowjetunion gewesen wäre.
Gemessen daran, wie Gorbatschow aufgetreten ist, zu welchen er Zugeständnissen er bereit war, halte ich es absolut für denkbar, dass er sich auf das Versprechen des Westens verlassen hat. Er hat es auf die sanfte Art versucht und der Welt damit ungewollt gezeigt, dass man das nicht machen darf. Stell dir mal vor, du gibst deine Position als Supermacht auf, entlässt deine Satellitenstaaten aus deinem Militärbündnis und sorgst dafür, dass deine Paladine in Ostdeutschland den Laden friedlich auflösen, komplett ohne Blutzoll - würdest du da nicht erwarten, dass man das irgendwie würdigt? Ich glaube nicht, dass man besonders naiv sein muss, wenn man solche Erwartungen hegt.
Wer zu spät kommt den bestraft das Leben ist doch ein bekannter Spruch von Gorbatschow.
Wie ich das finde, schreibe ich jetzt besser nicht.
Amerika ist doch noch eine ganz andere Geschichte. Gut, die NATO aufzulösen wäre damals eine Möglichkeit gewesen. Hat aber so nicht stattgefunden. Damit was in der Zwischenzeit aus den USA geworden ist, wird sich die Welt und Europa auch noch auseinandersetzen müssen. Aber hier gehts doch um die Ukraine, oder?
Nix da, andere Geschichte... Du versuchst jetzt, Zusammenhänge auseinanderzureißen, die unglaublich wichtig sind, wenn man den gesamten Prozess verstehen will.
Alles richtig, aber führt hier glaube ich zu weit.
Überhaupt nicht! Man muss den ganzen Problemkomplex betrachten, sonst wird das nichts. Das wäre doch wirklich billig, zu sagen: Aber jetzt ist eben dies & das, und was vorher war, ist egal. Ne!
IMHO hat man die NATO gegründet, weil man einen Weltkrieg hinter sich hatte und den nächsten schon am Horizont aufziehen sah. Das war in Form der Sowjetunion, richtig, aber gerade Russlands gegenwärtiges Verhalten macht klar, dass es immer noch Aggressoren in Form einzelner Staaten gibt.
Ein Musterbeispiel dafür, wie man Ursache und Wirkung verwechseln kann. Was auch kein Wunder ist, wenn man die Zusammenhänge nicht sehen will, dann passiert das.