Reinigungsfachkraft gesucht

Staubwischen ist für mich z.B. keine verachtenswerte Arbeit, wie es viele sehen. Dieser Mensch erbringt eine Arbeit und sollte fair bezahlt werden. Ich bezahle die Putzfrau meiner Großmutter z.B. mit aktuell 13 Euro die Stunde. (Auf dem Land)
Für mich auch nicht. Und 10€ netto/Stunde ist auch kein verachtenswerter Lohn. Nicht übermässig viel, aber weit von Ausbeutung entfernt.
Und Staubwischen/Staubsaugern ist eine weniger anstrengende Tätigkeit als putzen
 
:nono:
Ich höre seit Mitte der 80er Jahre wie schlecht es um die Pflege bestellt ist. Und das nicht nur in Internetforen. Sondern in der Presse, im Fernsehen und von Politikern. Eigentlich sind sich das alle einig. Nur: es ändert sich nichts.

Am schlimmsten ist das Pflege für denjenigen der auf die Pflege angewiesen ist und für die Angehörigen.

Mein Vater ist nach einer Herz-OP nicht mehr auf die Beine gekommen und Pflegebedürftig geworden. Er war bettlägerig, konnte nichts mehr selber machen weil ihm die Kraft dazu fehlte. Der MDK hat dann grademal Pflegestufe 1 zugestanden obwohl eindeutig Stufe 2 nötig gewesen wäre. Das Pflegeheim hat sich dann jeden Monat 3000 Euro in die Tasche gepackt und hat ihn dann regelrecht verrotten lassen. Das Essen wurde so hingestellt dass er nicht dran kam, Getränke ebenso, die Zimmertür war immer offen dass Durchzug war, und er wurde nicht umgelagert so dass es zu Dekubitus kam. Verbunden wurde er nicht, weil keine Verbände vorrätig waren.

Dementsprechend ist er während der Pflege mehrfach ins Krankenhaus gekommen, wurde aufgepäppelt und wieder zurück ins Pflegeheim geschickt, bis er dann irgendwann an einer Lungenentzüdnung starb.

Leute die so "pflegen" haben keine 10 Euro die Stunde verdient sondern 10 Peitschenhiebe!

Wir Angehörigen haben dem MDK die Umstände geschildert und auch eine Höherstufung beantragt, das hat der MDK dann aber das ganze halbe Jahr ignoriert. Denen war wohl klar dass man einfach nur lange genug warten muss und sich das Problem dann von selbst erledigt wenn der Pflegebedürftige stirbt. Je schlechter die Pflege umso schneller. Auch die haben keinen Stundenlohn in Euro sondern in Peitschenhieben verdient.

Entschuldige bitte, dass sich nach diesen Erlebnissen meine Mitleid mit den angeblich unterbezahlten Pflegekräften in sehr engen Grenzen hält. 3000 Euro im Monat für den Pflegeplatz wo am anderen Ende nur totale Arbeitsverweigerung bei herauskommt, das nenne ich nicht unterbezahlt.
 
ich war in der Krankenpflege zu Hause, nicht in der Altenpflege. Da ist immer noch ein gravierender Unterschied. Ja, es gibt in der Pflege natürlich MA, die schlampig und schlecht arbeiten. Wie überall. Da auf die Gesamtheit zu schliessen, ist, bei aller zugestandenen Emotionalität, unzulässig. Und du projezierst alle Fehler, die da passiert sind auf "die Pflege": ob das jetzt die 3000€ Monatsrechnung sind, ob das der MDK ist....
Meine Schwiegermutter hat ihre letzten drei Jahre dement in einem Heim verbracht, und das war klasse!
 


Leute die so "pflegen" haben keine 10 Euro die Stunde verdient sondern 10 Peitschenhiebe!

… Auch die haben keinen Stundenlohn in Euro sondern in Peitschenhieben verdient.

…3000 Euro im Monat für den Pflegeplatz wo am anderen Ende nur totale Arbeitsverweigerung bei herauskommt, das nenne ich nicht unterbezahlt.

Ich kann Deinen "Unmut" zwar verstehen, aber ich kann nicht verstehen, warum er sich nun gegen die falschen richtet. Glaubst Du denn wirklich, dass die von Dir gezahlten 3000 Euro an die Pflegekraft, die die eigentliche Arbeit macht, durchgereicht werden?
Da lief erst kürzlich eine Dokumentation, was z.B. eine Pflegekraft innerhalb von 5 min schaffen soll. Und die bekam keine 10 Euro die Stunde. Brauchte sie länger oder nahm sie sich für einzelne Tätigkeiten mehr Zeit, dann wurde das eben nicht bezahlt.
Und genauso verhält es sich mit der gesuchten Reinigungskraft. Hier wird ja plötzlich nur von etwas Staub wischen und saugen gesprochen. Mal davon abgesehen, dass es meist dabei nicht bleibt (da kommt dann oftmals noch eine ganze Menge dazu), ist ja auch die Frage unter welchen Bedingungen welches Pensum geschafft werden soll.
Wenn z.B. eine Fläche von der Grösse eines Fussballfeldes mit einem handelsüblichen Staubsauger innerhalb von zwei Stunden gesaugt werden soll (eine Stunde hebe ich jetzt mal für das besagte Staub wischen auf), dann ist das völlig unrealistisch. Braucht die Reinigungskraft länger, ist das ihr Problem. Bezahlt werden nur insgesamt drei Stunden. Und das ist dann fair?
Oder vielleicht kommt ja auch Nacht- und/oder Feiertagsarbeit mit dazu. Wer von euch würde denn in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag für 10 Euro die Stunde (unter den gerade genannten Voraussetzungen) arbeiten gehen? Ich bin ganz ehrlich: Ich nicht.
Oftmals wird z.B. dann auch gerne vergessen, dass auch ein Teilzeit- bzw. Geringfügig Beschäftigter Anspruch auf Erholungsurlaub hat. Da drückt man sich auch dann gerne drum.
 
Mag ja sein dass das nur ein "Einzelfall" war und 99,8% der Pflegekräfte ordentlich arbeiten....

Aber warum war in dem ganzen Prozess angefangen vom Pflegeheimbetreiber, über den Pflegeleiter, über den Stationsleiter, über die eigentlichen Pflegekräfte, bis hin zu der amtlichen Betreuungsperson und dem MDK mit all seinen Hierarchien nicht ein einziger Mensch dabei der seinen Job gemacht hat? Warum rennt man als Angehöriger der Missstände sieht und auf diese aufmerksam macht nur gegen die Wand? Da ist weit und breit kein einziger Mensch der sagt "Du hast recht, so geht das nicht wir müssen da was machen."

Das kann doch nur systematisch so gewollt sein dass Pflegebedürftigen so schnell wie möglich sterben damit die Kassen entlastet werden.
 
das sind jetzt aber wüste Spekulationen :)
Aber das zeigt mir, dass du 10€ netto/Stunde für Staubsaugen und -wischen auch nicht als menschenverachtend einstufst. Ausser LePetz wohnt in einem Fussballstadion :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mag ja sein dass das nur ein "Einzelfall" war und 99,8% der Pflegekräfte ordentlich arbeiten....
ich würde nicht soweit gehen, zu sagen dass das ein Einzelfall ist. Es ist noch nicht die Mehrheit, aber kein Einzelfall. Und ja, es gibt Menschen, die darauf aufmerksam machen. Aber -wie oben schon geschrieben- es ändert sich nichts
Das kann doch nur systematisch so gewollt sein dass Pflegebedürftigen so schnell wie möglich sterben damit die Kassen entlastet werden.
das kann schon sein, allerdings sicher nicht vom Heimbetreiber, dem Pflegedienst- und Stationsleiter und den eigentlichen Pflegekräften. Das kann doch nur im Interesse des Kostenträgers liegen :noplan:
 
Schon alleine dafür, dass Du so lächerliche Euphemismen verwendest ..."Reinigungsfachkraft gesucht" :mad:, solltest Du das Doppelte latzen oder 30 Tagessätze vom Richter kassieren..

Oh man Barry, merkst du eigentlich, wie lächerlich du dich machst?!


Zur Diskussion um die wenigen Stunden: Ja, das ist auch sicherlich das größte Problem. Zu bedenken ist aber, dass lt. Homepage auf der ersten Seite man sich die 450 € durchaus bei mehreren Arbeitgebern zusammen verdienen kann. Also Montag drei Stunden dort, Mittwoch drei Stunden dort und Freitag drei Stunden bei mir. Da ich auch citynah in einer Großstadt wohne, sind die Anfahrtswege auch kein Problem. Ich möchte halt gerne wissen, was ich wie anbieten kann/muss, wenn ich eine Anzeige schalte oder auf eine Anzeige antworte. Also, wie stelle ich an und wie schaffe ich es, dass am Ende 10 € netto rauskommen?
 

Aber das zeigt mir, dass du 10€ netto/Stunde für Staubsaugen und -wischen auch nicht als menschenverachtend einstufst. …

Wie ich schon sagte: Das kommt auf die auszuführenden Tätigkeiten und die Bedingungen an. Für 10 Euro würde ich z.B. nicht an Wochenenden, Feiertagen oder in der Nacht arbeiten. Ganz egal, um welche Arbeit es sich da handelt.
Und was die Spekulationen angeht: Da habe ich doch Beispiele gebracht, was bei der Betrachtung, ob 10 Euro fair sind, beachtet werden sollte.
 
Das kann sein und ich gebe zu, dass ich jetzt einfach mal angenommen habe, dass es sich um seine Wohnung in Berlin handelt.

Nein, sorry, hatte das vergessen zu schreiben. In Berlin denke ich, wird es wohl wesentlich leichter gehen. Aber da ist unsere Wohnung auch eher kleiner, da putze ich dann selber. ;) Und wenn man mal Hilfe braucht (Fensterputzen etc...), im Haus gibt es einen Reinigungsservice.

Aber wenn jemand für Großraum München da was kennt, nun, da sind in der Tat schon andere Preise realistisch. Ich halte 10 EUR/netto auch nicht für ausbeuterisch, wenn es sich um reine Haushaltsreinigungstätigkeiten handelt (wir reden ja nicht von der Reinigung von Öltanks). Ich würde das auch zahlen, aber es ist schon fast unmöglich, eine Putzfrau für 3h die Woche zu bekommen, die nicht schwarz arbeitet - und die 10 EUR sind um München auch eher schwierig.
 
Wie ich schon sagte: Das kommt auf die auszuführenden Tätigkeiten und die Bedingungen an. Für 10 Euro würde ich z.B. nicht an Wochenenden, Feiertagen oder in der Nacht arbeiten. Ganz egal, um welche Arbeit es sich da handelt.
nenn mich naiv, aber es geht um eine private Putzfrau. Ich kenne keinen Fall, wo die nachts eingesetzt wird :eek:.
Das mag es vielleicht mal geben, dann muss man das natürlich auch betrachten. Ich gehe hier mal von LePetz Anfrage aus, und der möchte 10€ netto/Stunde für Staubwischen und Staubsaugen bezahlen. Das kann ich nicht verwerflich finden. Ob er dafür jemanden bekommt, den er alleine in seiner Wohnung lässt (vielleicht sogar noch mit einem Schlüssel ausstattet), weiss ich nicht :noplan:
 
Nein, es geht, wie ja schon mehrmals erwähnt wurde, um eine Reinigungsfachkraft.

Ich glaube, LePetz will einfach nur eine vertrauenswürdige Person, die Willens und in der Lage ist, seine Privatwohnung zu putzen (saugen, wischen, Bad, Toilette, Staub usw.). Halt das was man so im Regelfall in einer Privatwohnung putzt. Und ich vermute mal, es ist ihm völlig latte, welche Ausbildung die oder der hat. Ich denke, er hat Reinigungsfachkraft geschrieben, damit einige Gutmenschen bei "Putze" nicht gleich Schnappatmung bekommen. ;)

Ich kann auch meine Wohnung sauber und korrekt putzen und habe keine Ausbildung zur Reinigungsfachkraft. Ich gehe auch mal davon aus, dass diese für das Putzen einer stinknormalen Privatwohnung nicht unbedingt erforderlich ist. :)
 
Für 10 Euro würde ich z.B. nicht an Wochenenden, Feiertagen oder in der Nacht arbeiten. Ganz egal, um welche Arbeit es sich da handelt.

und weil Du das nicht machen würdest, ist das Gesetz?

Wenn bei Eltern der Mann vollzeit in der Woche arbeitet, während Frau auf die Kinder aufpasst bzw. vielleicht während der Kitazeit halbtags arbeitet, ist sie vielleicht ganz froh wenn sie am Wochenende was dazu verdienen kann, während der Mann auf die Kinder aufpasst.ein Azubi als angehende reinigungskraft wird vielleicht auch froh sein am Wochenende noch an Geld zu kommen.

@ lepetz

bei 450€ Basis sind 10€ ja gleich 10€. Lohnsteuer willst Du vermutlich nicht extra abführen wollen. Ich würde mich einfach mal in der Nachbarschaft umhören, wer seine Putzfrau weiterempfiehlt. zum einen hast Du dann eine die vertrauenswürdig ist und zum anderen muss sie weniger fahren.

Ganz agesehen davon, das es in einigen Branchen nunmal ganz normal ist nicht nur MO-FR 9-17 zu arbeiten, oft in branchen die nicht gut bezahlt werden (Gastronomie, Hotel, Einzelhandel, wachdienst, Logistik, Pflege...)
 
und weil Du das nicht machen würdest, ist das Gesetz?


Habe ich das gesagt? Habe ich irgendwo betont, dass ich jedem abraten würde, für 10 Euro die Stunde zu arbeiten? Nein! Ich habe lediglich mir die Freiheit herausgenommen, ganz offen zuzugeben, dass ich das eben nicht machen würde.
Ich habe auch nirgendwo erwähnt, dass ich mich ganz allgemein weigere, zum Beispiel am Wochenende oder in der Nacht zu arbeiten. Aber dann eben nicht für 10 Euro in der Stunde.
 
Zur Begrifflichkeit: Reinigungsfachkraft ist ja eine Hilfstätigkeit, also ohne Ausbildung. Synonym kann man auch Putzfrau sagen, habe ich auch, aber besonders im Threadtitel fand ich Reinigungsfachkraft einfach neutraler, da Putzfrau teilweise negativ konnotiert ist, was man auch an der Diskussion um "verachtenswerte" Tätigkeiten sieht. Dem kann man gut aus dem Weg gehen, wenn man durch die Bezeichnung etwas Abstand zu dieser emotionalen Bewertung der Tätigkeit gewinnt. Ändert aber natürlich nichts daran, dass Privatwohnungen fast jeder reinigen kann und man keine Ausbildung braucht.
Ich habe übrigens von meiner Mutter gelernt, dass man sein Klo immer selber sauber macht.
 
Zur Begrifflichkeit: Reinigungsfachkraft ist ja eine Hilfstätigkeit, also ohne Ausbildung. …

Nein, ist es eben nicht und das wurde auch schon angemerkt. Als Reinigungsfachkraft benötigt man schon z.B. auch tiefgreifendere Chemie-Kenntnisse. So hat es z.B. wenig Sinn, sauere und basische Reinigungsmittel "zusammenzukippen". Es würde dann nämlich im ganz ungünstigen Fall eine neutrale Lösung ohne spezielle Reinigungswirkung entstehen.
Oder dass man z.B. bei Desinfektionsmitteln die Dosierungsangaben tunlichst beachten sollte, scheint ja bei manchen auch nicht bekannt zu sein. Da wird dann reingegossen, nach dem Motto "Viel hilft viel!"
Und wenn ich mir manchmal ansehen muss, was Frauen dort an Müllsäcken herumtragen dürfen, dann mag das zwar eine "unqualifizierte", aber dennoch eine sehr kraftraubende Tätigkeit sein.
 
Also, wie stelle ich an und wie schaffe ich es, dass am Ende 10 € netto rauskommen?

Am Besten suchst du dir eine Osteuropäische Putzkraft, Polin oder Bulgarin. Gern auch Rumänen, die sind noch etwas leichter im Preis zu drücken.
Dann klipp und klar sagen 10 Euro mehr gibt es nicht.

Viele sind dann schon sehr dankbar. Machen wir hier mit Latinas und Mexican Refugees.
 
Ich habe übrigens von meiner Mutter gelernt, dass man sein Klo immer selber sauber macht.

Ich habe von meiner Mutter gelernt, dass man ein Klo so verlässt, wie man es vorfindet, also auch die Bürste benutzt, was nach meiner Erfahrung die wenigsten machen.
Aber wenn ich eine Putzfrau habe, darf die natürlich auch den Sanitärbereich putzen (Dusche, Fliesen usw.).
 
Cool. In dem Bereich liegt ein Doktorant etwa.
Notiz an mein Karmatagebuch: Im nächsten Leben nach der Hauptschule arbeiten gehen und auf Putzstellen bewerben. :unterschreibe:
Dem geht es aber schon gut. Doktorand der Biologie in Berlin ->TV-L 13 67% Stelle (natürlich bei 100% Arbeitszeit und gerne zusätzlich auch mal am Wochenende) bekommt 2210 EUR brutto. Wenn man da die 168h/Monat ansetzt (ohne die Wochenenden), dann kommt der auf 13,16 EUR vor Steuern. Und viele haben noch nicht mal eine 2/3 Stelle sondern nur 50%. Das ist gewolltes Ausbeuten mit System.
 
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