Reinigungsfachkraft gesucht

Gebäudereiniger ist auch eine 3jährige Ausbildung ;) Wachdienst übrigens auch, der wird teilweise noch schlechter bezahlt.

Das Pflege bescheiden bezahlt wird darüber muss man ja nun aber auch nur bedingt diskutieren, oder? ;)

Lidl und co zahlt >10€ für ungelernte Kräfte. Die müssen dann aber halbwegs deutsch sprechen.

Putzen kann halt jeder irgendwie und für den Arbeitgeber zählt teilweise eher günstig als qualifiziert.
Tariflöhne lassen sich ja auch umgehen, in dem man einfach die Arbeit für 3h als in 2h machbar definiert.
 
spannend ist das trotzdem: 10€ bekommen in MUC Krankenpflegekräfte mit 3-jähriger Ausbildung, die in der ambulanten Pflege arbeiten :eek:
Ja mini, das ist wirklich traurig und es steht im Übrigen jedem frei dagegen etwas zu tun. Jammern alleine hilft da nicht und Quasselbuden und Petitionen sind wie so oft nur bedingt eine Lösung.
 
Gebäudereiniger ist auch eine 3jährige Ausbildung ;)
das ist mir klar. Aber wie viele, der Putzkräfte, die stundenweise in Privathaushalten putzen haben diese Ausbildung?

Putzen kann halt jeder irgendwie und für den Arbeitgeber zählt teilweise eher günstig als qualifiziert.
das ist doch wie in der Pflege :)
Ja mini, das ist wirklich traurig und es steht im Übrigen jedem frei dagegen etwas zu tun.
ähh, was?
 
ich beschäftige weder Reinigungskraft, noch Pflegekraft. Was kann ich gegen die Ausbeutung tun?
Du warst doch selbst mal Pflegekraft, oder? Was Du gegen Ausbeutung tun kannst? Ein Schritt wäre, sich z.B. Dich in diesem Thread mit den Ausgebeuteten solidarisch zu zeigen.
 
Du kannst alle die Du beschäftigst fair bezahlen, unabhängig davon was andere diesem Personenkreis anbieten.
Ich habe meine Haushaltshilfen bisher immer "überbezahlt".
Ich würde Niemandem unter 10 Euro zahlen, der meine Wohnung aufräumt.

Aber das muss halt jeder selber wissen.

EDIT:

Es ändert an der Gesamtsituation nichts, man muss aber nicht auch noch im Privaten mitmachen und andere Menschen ausbeuten.
 
Ist es ausbeuterisch 10 € für eine ungelernte Tätigkeit zu zahlen?
 
das ist mir klar. Aber wie viele, der Putzkräfte, die stundenweise in Privathaushalten putzen haben diese Ausbildung?

In der Überschrift wird eine "Fachkraft" gesucht. letztendlich würde ich davon ausgehen, das viele Vollzeitkräfte nebenbei auf 400€ Basis putzen (einige sicherlich auch schwarz), vielleicht halt nicht unbedingt für 10€ ;)

Von allen die ich kenne, die eine haben, heißt es eine gute Putzfrau ist schwer zu finden. Letztendlich sollte man Ihr ja auch vertrauen können, wenn man sie nicht die ganze Zeit beaufsichtigen will.

das ist doch wie in der Pflege :)

Ja, traurig aber wahr. Dank H4 und arbeitszwang gibt es vermutlich auch genug "motivierte" Pflegehelfer.
gibt schon zu denken, wenn ein unternehmen das Schiffsbeteiligungen mit erfunden hat inzwischen in Pflegeheime investiert...

Ist es ausbeuterisch 10 € für eine ungelernte Tätigkeit zu zahlen?

eine ungelernte Reinigungsfachkraft?

Ich finde 10€ nicht ausbeuterisch, ist halt nach meinem empfinden unteres Mittelmaß, allerdings sicherlich auch von der Region abhängig. bei 400€ Basis ist es dazu ja auch brutto gleich netto.

Eine gelernte Kraft kostet sicherlich mehr, ist aber vermutlich bei gleicher Arbeit schneller.
 
Ist es ausbeuterisch 10 € für eine ungelernte Tätigkeit zu zahlen?

Sag' ich nicht. Ich sage nur, dass ich es persönlich als Ausbeutung empfinde und deshalb mehr zahle...
Wer das mit seinem Gewissen und seiner eigenen Situation ausmachen kann, kann durchaus andere Meinung sein.

Ich möchte selber zu mir sagen können "Ja, das ist fair. Für weniger würde ich den Job nie machen."
Ausserdem macht der Job bestimmt keinen Spass.

Ich habe sogar die dumme Angewohnheit immer vorher aufzuräumen. Muss ja nicht auch noch alles rumliegen.
 
Toilette mache ich natürlich auch selber. Was zahlst du denn?

10 € netto finde ich fair.

Wie viel muss ich rechnen, wenn ich 10 € ausbezahlen will, wie viele Abgaben sind das? Würde mich über Erfahrungen freuen, wie ihr eure Putzfrauen angemeldet habt.
 
Wir schreiben hier in der Öffentlichkeit und es ist zumindest ein kleiner Schritt, auch mal einen Gegenpol zum allgegenwärtigen neoliberalen Bewußtsein zu schaffen.
:nono:
Ich höre seit Mitte der 80er Jahre wie schlecht es um die Pflege bestellt ist. Und das nicht nur in Internetforen. Sondern in der Presse, im Fernsehen und von Politikern. Eigentlich sind sich das alle einig. Nur: es ändert sich nichts.
 
:nono:
Ich höre seit Mitte der 80er Jahre wie schlecht es um die Pflege bestellt ist. Und das nicht nur in Internetforen. Sondern in der Presse, im Fernsehen und von Politikern. Eigentlich sind sich das alle einig. Nur: es ändert sich nichts.
Ja, mein genannter Schritt ist einer von vielen. Ich frage mal so direkt, wo Du auch in der Pflege warst, was Du selbst gegen die Zustände getan hast?
 
ich war Gründungsmitglied im Verein zur Gründung einer Pflegekammer, war in der AG Pflegegewerkschaft, habe mich im (damals) grössten Berufsverband engagiert, Öffentlichkeitsarbeit gemacht (Interviews, Podiumsdiskussionen) und in der Aus- und Weiterbildung den Kontakt zum Nachwuchs gesucht und die sensibilisiert.

Und dann bin ich ausgestiegen :)

edit: die Leute, die einen für zu wenig Geld einstellen wollen, gegen die kommt man nicht an. Die finden immer einen. Von daher ist es für einen persönlich die Frage, ob man diesen Job jetzt braucht oder nicht :)
 
und Le Petzens 10€ netto für Staubwischen und saugen finde ich nicht unfair :)
 
Und dann bin ich ausgestiegen :)
Das ist sehr erachtenswert und viele resignieren, weil das eben durchaus Kraft und Durchhaltewillen erfordert. Letztlich sind soziale Errungenschaften ja nie sofort aus einer verfügbaren homogenen Masse erkämpft worden, sondern alles begann im Kleinen. Gespräche bzw. Aufklärung im Familienkreis, mit den Nachbarn oder den Arbeitskollegen, wodurch immer wieder neue Mechanismen bzw. Bewegungen entstehen können bzw. entstanden sind.

und Le Petzens 10€ netto für Staubwischen und saugen finde ich nicht unfair

Staubwischen ist für mich z.B. keine verachtenswerte Arbeit, wie es viele sehen. Dieser Mensch erbringt eine Arbeit und sollte fair bezahlt werden. Ich bezahle die Putzfrau meiner Großmutter z.B. mit aktuell 13 Euro die Stunde. (Auf dem Land)
 
Möchte für meine Wohnung eine Putzfrau anstellen, die 3 Stunden pro Woche für 10 € pro Stunde Staub wischt und saugt. Ich will sie ganz normal anmelden und Abgaben zahlen. Kann ich mit dem Gesuch bei der Agentur für Arbeit melden?
Schon alleine dafür, dass Du so lächerliche Euphemismen verwendest ..."Reinigungsfachkraft gesucht" :mad:, solltest Du das Doppelte latzen oder 30 Tagessätze vom Richter kassieren.

Ausserdem sind 3 Stunden einfach nicht fair. Es sollten mindestens 4h sein, damit die Dame das halbe Tagespensum am Stück verdienen kann und vorher oder nachher eben die andere Hälfte, möglichst in der Nähe, sonst stimmen ihre Umsätze nicht mehr.
 
Ausserdem sind 3 Stunden einfach nicht fair. Es sollten mindestens 4h sein, damit die Dame das halbe Tagespensum am Stück verdienen kann und vorher oder nachher eben die andere Hälfte, möglichst in der Nähe, sonst stimmen ihre Umsätze nicht mehr.
Das finde ich viel zentraler als die Frage, wie hoch der pauschale Stundenlohn sein sollte.

Diverse Supermärkte zahlen Aushilfen rund 7,50 die Stunde, dafür erfolgt die Anstelkung aber auf 450 Euro Basis. Im Ergebnis bekommen die dann auch die entsprechenden Stunden. Wer also für 450 Euro im Monat nebenbei arbeiten will, kommt auf das "Festgehalt". Sind 15 Stunden in der Woche bei einigermaßen flexiblen Arbeitszeiten. Für Studenten z.B. ideal. Nicht üppig aber dafür ist der Verlust an Freizeit einigermaßen gering und du kannst deinem "Hauptjob" noch nachgehen.

Anders sieht es bei Vollzeitkräften aus. Wenn du 40 Stunden arbeiten gehst und netto nur 800 Euro übrig bleiben, hast du gemessen am zeitlichen Tagesbudget viel Arbeit für wenig Geld. Deshalb ist die Motivation entsprechend gering.

Der Student substituiert normalerweise "überschüssige" Freizeit also durch Arbeit und erzielt auch mit einem relativ geringen Einkommen einen vergleichsweise hohen Gegenwert, weil er seine restliche Zeit weitgehend optimal nutzen kann (zum Studieren). Einer Vollzeitkraft bietet die Arbeit/Freizeit-Kombination aber keinen Zusatznutzen, so dass Gelderwerb der einzige Grund für die Arbeitsaufnahme ist. Deshalb muss die Arbeit entsprechend besser bezahlt werden, damit überhaupt eine Arbeitsaufnahme stattfindet.

Stichwort: Grenzrate der Substitution.

Der Stundenlohn also hängt von der individuellen Grenzrate der Substitution ab. Ab einer bestimmten Arbeitsbelastung muss der Stundenlohn steigen, damit jemand bereit ist, überhaupt zu arbeiten, später flacht das wieder ab, wenn der Stundenlohn über das zur Freizeitgestaltung notwendige Maß hinaus geht.

Was angemessen ist, kommt also immer drauf an. ;)

Achja, bevor irgendjemand motzt: Mit meiner persönlichen Meinung hat das nicht das geringste zu tun. Ich erkläre nur, wie Preisbildung am Arbeitsmarkt funktioniert. :)
 
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