Programmierer Stundensatz

Wenn ich mich irgendwo bewerbe und x Euro verlange und jemand anderes bewirbt sich bei gleichem Abschluss mit x-y Euro, dann muss ich meine Qualifikation steigern...
Wenn du deine Qualifikation steigerst, steigerst du deinen Marktpreis.

Wenn jemand bei gleicher Qualifikation weniger verlangt als du, und sich diese Praxis durchsetzt, sinkt dadurch der durchschnittliche Marktpreis.

Damit wird der eigene Antrieb, diese Qualifikation zu erlangen, letztlich sinken. Das bedeutet, dass sich irgendwann eine "Pseudoqualifikation" durchsetzen wird. Denn wozu soll sich jemand mit viel Aufwand hoch qualifizieren, wenn eh weniger gezahlt wird. Ergo wird diese Qualifikation von allen zukünftigen Anwärtern nominal gerade so erfüllt werden (sie haben den Schein), haben ihn aber nicht mir Freude und persönlichem Einsatz erlangt, sondern mit minimalem Aufwand. Denn der Marktpreis für diese Qualifikation ist ja gesunken.

Darunter leidet langfristig die Qualität. Zuerst wird ein Verschlankungseffekt eintreten; hält die beschriebene Tendenz aber an, wird irgendwann jemand reagieren.

Aus Stellen, die früher ein diplomierter Informatiker gemacht hat, wird irgendwann der Ausbildungsberuf Fachinformatiker. Billiger, schneller, schlanker.
 
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Wenn ich mich irgendwo bewerbe und x Euro verlange und jemand anderes bewirbt sich bei gleichem Abschluss mit x-y Euro, dann muss ich meine Qualifikation steigern...

Wenn also beide Bewerber z.B. für das Erstellen von ´ner Homepage perfekt qualifiziert sind und einer davon schafft für´n Apfel (leider keinen Apple ;) ) und ein Ei, dann wirft der andere eben noch seine Zusatzqualifikation als Spieleprogrammierer oder Koch ins Rennen... naja, ob das wirklich hilft... ;)

Wichtiger wäre es doch in solch einem Fall mit Kontinuität zu punkten - ein seit längerem selbstständiger Webdesigner kann vermutlich eher gewährleisten, dass er die Homepage in ein paar Jahren weiter aktualisiert/auf den neuesten Stand bringt, als ein Schüler/Student, der das gerade mal eben so als Nebenerwerb betreibt - und sicherlich auch eher als ein freiberuflicher Mitkonkurrent, welcher offensichtlich unter seinen Ausgaben wirtschaftet.
 
Wichtiger wäre es doch in solch einem Fall mit Kontinuität zu punkten - ein seit längerem selbstständiger Webdesigner kann vermutlich eher gewährleisten, dass er die Homepage in ein paar Jahren weiter aktualisiert/auf den neuesten Stand bringt, als ein Schüler/Student, der das gerade mal eben so als Nebenerwerb betreibt - und sicherlich auch eher als ein freiberuflicher Mitkonkurrent, welcher offensichtlich unter seinen Ausgaben wirtschaftet.
Gerade das meinte ich doch - Du hast die Qualifikation gesteigert...
 
Gerade das meinte ich doch - Du hast die Qualifikation gesteigert...

Nein, StruppiMac. Du hast von gleichen Voraussetzungen der Bewerber (identischer Qualifizierungsstand) gesprochen und beanspruchst den Weg der Weiterqualifizierung dahin gehend, sich mit Mitbewerbern, die nach Deiner Weiterqualifizierung dann weniger qualifiziert sind, um einen Job oder Auftrag zu streiten, für den der Minderqualifizierte bereits weniger verdient, aber Du ihn – trotz Weiterqualifikation – unterbieten möchtest, um den Zuschlag zu erhalten.

Da würde ja mein Hund mehr Verstand ausüben, denn hätte ich tatsächlich einen Hund, dann lernt dieser doch keine Kunststücke, um sich gegenüber einem Köter den Knochen wegschnappen zu lassen, der nur faul im Garten liegt. Mehr Qualifikation = mehr Aufwand = Mehrwert! Der Hund lernt die Kunststücke nur deshalb, weil er sicher ist, nach jedem Sprung durch den Feuerreifen eine Belohnung zu bekommen. Wenn Du der Hund wärst, würdest Du vor dem Sprung durch den Feuerreifen an einem Brandschutzseminar teilnehmen, dann den Rettungshund 1. Klasse absolvieren und anschließend durch das Feuer springen und wieder zurück, aber auf die Belohnung verzichten, bis Du verhungerst.

Dein Ansatz in Ehren, aber ich begrüße diese Einstellung nur bei Mitarbeitern, die sich für die Entsorgung des Hausmülls verantwortlich zeichnen und darin eine Lebensaufgabe sehen. Für alle anderen – qualifizierten – Berufstätigen geht die Rechnung nicht auf und daher werden immer nur Unqualifizierte sich in Preisregionen drücken lassen, in denen kaum noch Luft zum Atmen bleibt. Und aufgrund der Tatsache, dass ein Studium heutzutage teurer ist, als bis vor wenigen Jahren, startet jeder Absolvent mit wirtschaftlichen Defiziten ins Berufsleben, die es selbstverständlich auszugleichen gilt. Wer sich anschließend für ein Butterbrot verheizen lässt, wird nicht mehr erleben, wie es sein kann, für 185 Euro pro Stunde Einsatz zu zeigen – ohne das sich Auftraggeber aufregen, die eben exakt nachrechnen, wie viel Datensicherheit in einem Unternehmen kostet darf und muss, damit von Professionalität überhaupt die Rede sein kann.

Sicher, es mag Eltern geben, die vertrauen ihr Baby einer Aufsichtsperson an, die für weniger als 5,- Euro pro Stunde das Wunschkind betreut. Aber ist es dann nicht absehbar, das die Eltern eines Tages nach Hause kommen und sehen, das ihr Baby an Erbrochenem erstickt ist, weil die Aufsichtsperson lieber vor dem Fernseher sitzt, als beim Kinderbett ihren Pflichten nachzukommen? Vielleicht sind solche Ereignisse erforderlich, um die „Geiz ist geil“ Gesinnung endlich über Bord zu werfen, denn was in Sachfragen noch keine lebensbedrohlichen Ausmaße findet, kann in Fragen der Gesundheit an Leib und Seele schnell zur Krise werden. Aber wenn ich ehrlich bin: Auch eine schlecht gestaltete Homepage ist ein Schritt hin zur Körperverletzung. Insbesondere dann, wenn sie gar nichts kosten darf und auch so aussieht.

Meine Qualifikationen und Weiterqualifikationen sind stets mit einem Mehrwert verbunden, denn anders kann man sich jeden Aufwand sparen. Der Mehrwert muss nicht immer in Geld beziffert sein, aber weiter (und aufwärts) sollte es immer gehen – nie zurück und schon gar nicht hinab. Stufe um Stufe lässt man die zurück, die zwar nach oben schauen, aber sich nach unten bewegen.

- Sterling
 
Nein, StruppiMac. Du hast von gleichen Voraussetzungen der Bewerber (identischer Qualifizierungsstand) gesprochen und beanspruchst den Weg der Weiterqualifizierung dahin gehend, sich mit Mitbewerbern, die nach Deiner Weiterqualifizierung dann weniger qualifiziert sind, um einen Job oder Auftrag zu streiten, für den der Minderqualifizierte bereits weniger verdient, aber Du ihn – trotz Weiterqualifikation – unterbieten möchtest, um den Zuschlag zu erhalten.
Hallo? Wer hat den Text geschrieben - ich werd schon noch wissen, was ich gemeint habe :rolleyes:
 
Hallo StruppiMac!

Was Du gemeint haben könntest, wurde aber so unglücklich formuliert, dass die Absicht, eventuell das Richtige zu meinen, Opfer dessen wurde, was auf dem Weg ins Netz verloren ging und das Forum nie erreicht hat.

- Sterling
 
Sterling, alter Haudegen! Gibt es was Neues von der Karrierefront?

Hallo Saugkraft!

Ja! Heute habe ich als Zweitstudienbewerber meine erhoffte Zulassung für den Studienplatz in Humanmedizin erhalten, an der medizinischen Fakultät in Düsseldorf (meiner Heimatstadt). Ich kann mein Glück noch gar nicht fassen. Ab 1. Oktober 2007 starte ich als „stud. med.“ ins 1. Semester und zeige dem Konzern die lange Nase. Träume leben, statt Leben träumen! An anderer Stelle des Forums hatte ich bereits ausgiebig Gelegenheit, die Motive für diese Entscheidung offen zu legen. Solche Chancen wiederholen sich nicht und muss man nutzen.

Allen anderen Bewerbern, die heute ebenfalls Post von der ZVS erhalten haben, wünsche ich auch viel Glück und einen Studienplatz. Ein herrliches Gefühl!

- Sterling
 
Guten Abend Sterling,

herzlichen Glückwunsch zum Studienplatz!

Alles Gute

Jürgen
 
Hallo Jürgen!

Vielen Dank für die Glückwünsche. Meine Schwester hat die Nachricht dagegen weniger positiv aufgenommen, denn Frauen streben nach Sicherheit und bisher konnte ich die Erfahrung machen, dass Mut zum Risiko nur von wenigen Frauen befürwortet wird. Sie hat, was berufliche Richtungswechsel im Eiltempo betrifft, stets Bedenken. Na ja. Die Natur kann man zwar beeinflussen, aber nicht grundlegend ändern. Ups? Sprach da der zukünftige plastische Chirurg in mir oder doch nur jemand, der gerade das verdrängt, was mich erwarten wird – steile Lernkurve an der Uni und Depp vom (Klinik)Dienst. Aber der älteste Student (nach Lebensjahren) werde ich sicher nicht sein, denn es gibt ja noch die Langzeitstudenten …

Um zum Thema zurück zu kommen:
Da ich bald wieder Student bin, darf ich mich daran beteiligen, die Preise für Programmierung weiterhin zu unterbieten (gilt aber nicht für Design). Als Student wird das erwartet und wer vorgibt, im 1. Semester zu sein, der darf sogar den Müll im Selbstversuch testen.

- Sterling
 
...denn Frauen streben nach Sicherheit und bisher konnte ich die Erfahrung machen, dass Mut zum Risiko nur von wenigen Frauen befürwortet wird.
dann hab ich die grosse Ausnahme hier sitzen. Meine Frau hat nämlich -trotz damals schon 2 Kindern- mein Studienbeginn mit 35 nicht nur befürwortet, sondern während meines Studiums den Grossteil des Lebensunterhalts erwirtschaftet.

Glückwunsch zum Studienplatz
 
Glückwunsch! Dann haben wir ja bald einen Mediziner, der nicht nur weiß wo er hin will, sondern auch einen, der was von schön gestalteten Nähten versteht. :D

Ich finde, man ist nie zu alt, um sich seine Ziele zu erfüllen. Und die Frauen.. Naja, Sicherheit ist für viele ein sehr wichtiger Faktor. Aber ich kenne ebensolche Männer.

Meine Ausnahme liegt schon in der Heia, hat mir aber vorhin grad wieder nahegelegt, die Dissertation anzugehen. Hauptsache man geht den Weg gemeinsam. Der Rest findet sich. :)
 
Hallo minilux,

jeder Mann sollte sich glücklich schätzen, eine Frau zu haben, die trotz Kinder und Haushalt auch noch bereit ist, für den Lebensunterhalt der Familie zu sorgen, damit sich der Mann beruflich weiter qualifizieren kann. Leider kenne ich nur Frauen, die das nicht mal für sich selbst tun würden, selbst wenn sie Kinder hätten, geschweige denn für das andere Geschlecht.

Hm ... Ich sollte mal den Nachclub wechseln, denn hier findet sich keine Frau fürs Leben. Eine flotte Medizinstudentin könnte sicher mein Herz erfreuen. Vorteil: Selbst für den Fall, das ich beim Vorhaben an der Uni scheitern sollte, wäre zumindest sie am Ende aller Mühen Ärztin aus Leidenschaft (Frauen haben so ein gnadenloses Durchhaltevermögen, das bei Männern zwar vermutet wird, aber praktisch selten vorliegt) und ich könnte vorgeben, mich weiter zu qualifizieren (z. B. als Papst-Lüfter), damit sie in einem beschaulichen Zeitraum von ca. 30 Jahren für mich arbeiten gehen kann und die Kinder gleich mit in die Klinik nimmt. Dort gibt es Gratis-Essen. Papa bleibt dagegen aufmerksam in der Villa und feiert mit Freuden die Rückkehr seiner Familie in den späten Nachtstunden oder am frühen Morgen.

Wie gemein.

- Sterling

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Hallo Saugkraft,

den gemeinsamen Weg zu gehen, klingt gut, wenn sie die Dissertation schreibt und er als Verfasser genannt wird. Das verteilt Arbeit und Verantwortung zu gerechten Teilen. Männer haben ohnehin nicht viel zu sagen. Das kann man(n) auch mal zum Vorteil nutzen.

- Sterling
 
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