Also, weil es eigentlich ein wenig untergeht, möchte ich nur ganz kurz mal etwas anfügen, dass meiner Meinung nach mehr noch als das Endergebnis für LaTeX spricht. LaTeX trennt Inhalt und Präsentation weitaus besser, als es bei Word jemals gangbar wäre (denn dort muss man von Anfang an einen riesigen Vorlauf an Vorlagen-Definitionen durchstehen, um dies zu erreichen). In LaTeX wird die Präsentation an einer Stelle -im Dokumentenkopf- definiert und wird auch dort geändert, wenn nötig. Alles, was man im Dokument selber angibt, sind Umschreibungen des Inhalts. Man gibt dem System folgendes mit:
- Dies hier ist ein Zitat, das kommt aus dieser Quelle
- Dieser Textteil wird hervorgehoben (wie, das steht im Kopf)
- Das ist ein Überschrift dritter Ordnung
- Hier ist ein Fußnote mit diesem Inhalt
Bei Word dagegen kümmert man sich zumeist um die Präsentation
- Diese Überschrift ist dritter Ordnung, also muss Schriftgröße XY und Bold sein
- Das hier muss in Anführungszeichen, dahinter muss ich in Klammern noch angeben, woher das Zitat kommt. Die Reihenfolge ist dabei wichtig, wie stand das nochmal im MLA-Handbook drin? Titel kursiv, oder doch in Fettdruck?, kommt erst der Autor?
- Diese Passage unterstreichen.
- Hier Fußnote einfügen, später kann ich dann noch im Fußnotenbereich den Text ändern
Das ist natürlich etwas überspitzt dargestellt, aber es sollte gut illustrieren, was ich meine.
Vor allem bei Diplomarbeiten spricht aber noch ein weiterer Punkt für LaTeX. Da man sich nicht um die Präsentation, sondern um die Textstruktur kümmert, ist man viel genauer mit einem der wichtigsten Stolpersteine bei langen Texten beschäftigt. Denn die Struktur eines Textes ist die wichtigste Grundlage für den Transport des Inhalts, viel wichtiger als das schöne Schriftbild oder die hübschen Seitenlayouts. Wenn du die Zusammenhänge der verschiedenen Kapitel und Absätze automatisch immer im Hinterkopf hast, ist dies fast schon ein Garant für eine gelungene Arbeit. Denn die Struktur eines Textes führt den Leser erst zu deinen Ergebnissen und sorgt dafür, dass er sich nicht in den Textmengen verläuft. Bei Word ist dies eine Sache, die man losgelöst vom Schreibprozess betrachtet. Bei LaTeX ist dies viel stärker im Mittelpunkt deiner Schreibarbeit. So viel dazu... nach meiner Meinung.