@bellhardtson: Laut Signatur hast du unter anderem einen Hackintosh. Hast du damit gute Erfahrungen gemacht? Wie verlässlich kann man damit arbeiten?
Einmal gut eingerichtet und auf die richtige Harware geachtet, läuft er wie eine Eins. Die GTX 660 als Nachfolger meiner alten HD5770 schnurrt OutOfTheBox mit 2 FullHD HDMI-Monitoren und wird von Premiere CS6 als CUDA-fähig erkannt (Mercury Playback Engine: GPU Acceleration), nach dem
Fix und läuft unfassbar schnell. Den Fix muss man aber auch auf 'nem iMac vornehmen.
Hatte sogar mal einen dritten HD-Monitor (meinen SamsungTV) angeschlossen, das hat auch tadellos funktioniert. SATA III ebenfalls OOTB, das heißt ich habe eine System SSD und ein Fusiondrive wo ich das Videomaterial und alle anderen Files drauf habe (256SSD+3TBHDD). Außerdem zwei Hot-Swap-SATA-Einschübe für 2,5 und 3,5 Zoll. Alles sehr kompakt und ohne äußerliches Kabelgewirr. Solche feinen Gimmicks kann mir ein aktueller MacPro und schon gar nicht ein iMac bieten.
Allerdings mache ich nie System-Updates, sondern setze das System, wenn dann gleich komplett neu auf und spiele die System-Daten via Migrationsassistent neu ein. Deshalb bin ich von 10.8.5 gleich auf 10.9.4 usw.
Das ist mein dritter Hack, von daher hab ich Erfahrung. Mittlerweile kann man ja beim Tony die DSTD-Database für die meisten Mainboards runterladen und mit Multibeast installieren. Und Gigabyte hat sich -glaub ich- heimlich auf Hackintosh-Boards spezialisiert. Da kann man eigentlich fast nix mehr falsch machen. Mein erster lief nicht so reibungslos, da hab ich noch alles von Hand installiert und hatte öfter Mal einen Crash. Das kommt jetzt -klopf auf Holz- nie mehr vor.
Habe auch Windows auf einer extra SSD und das läuft -ironischerweise- nicht Mal halb so stabil wie OS X.
Setze den Hack aber nicht wirklich professionell ein, eher wenn ich was privat schneide oder mal zum Vorsichten von Projekten, die dann woanders geschnitten werden. Früher war das super, da gab's noch mehr FCP7-Schnittplätze, da konnte ich ganze Projekte mitnehmen und zu Hause Sichten. Aber es tendiert alles zu Avid, da geht das nicht mehr. Überhaupt: Von FCP7 habe ich zwar die komplette Vollversion Final Cut Studio 3 unfassbar günstig erworben, von einem Produzenten, der auf Avid umstieg, aber FCP7 ist ja nicht mehr State-Of-The-Art. Und Premiere CS6 habe ich noch als akademische Software, da liegen die Nutzungsrechte eher im privaten Bereich. Und für privat reichts, dafür wär mir ein CC-Abo zu teuer.
Im laufenden Produktionsbetrieb würde ich nie einen Hack einsetzen. Allein schon um nicht mit dem Vorwurf konfrontiert zu werden, irgendein Fehler läge daran, dass es kein Original-Gerät wäre. Ich würde zwar behaupten, mein Gerät läuft stabiler als die meisten professionellen Schnittplätze die ich kenne, aber es ist auch nicht im Dauerbetrieb eingebunden und hat keine krassen SDI- oder RAID-Karten drinnen etc.
Für gehobene Heimnutzer kann ich einen Hackintosh eher empfehlen, als einen iMac, bei dem wenn mal was nicht funktioniert, das ganze Ding gleich in den Service muss. Der Hack steht bei mir im Abstellraum neben dem LAN-Router und dem NAS und ist mit zwei HDMI-Kabeln und einem USB-Kabel zum Hub ins Arbeitszimmer verbunden. Höre also nichts vom Lüfter oder irgendwelchen HDDs. Kurzum: Das einzige was mich persönlich am meinem Hack stört, ist das Bluetooth-Dongle am Schreibtisch-USB-Hub, welches ich ab und zu nach dem Starten aus- und wieder eingestecken muss.