Muss man Linux pflegen?

Jedes System braucht eine gewisse Pflege! Die Frage ist nur, wie groß ist der Aufwand dafür? Außerdem muss man zwischen dem Aufwand für die Inbetriebnahme und dem Aufwand für den laufenden Betrieb unterscheiden. Hinzu kommen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Usern. Die Oma, die im Internet surft, Emails und Briefe schreibt, benötigt sicherlich einen anderen Systempflegeaufwand als ein Poweruser, der zig Programme nutzt und im Netzwerk arbeitet.

Schauen wir uns doch einmal die Unterschiede bezogen auf die Oma als DAU und unserem angenommenen Poweruser an.

Die Oma bekommt in allen Fällen ein fix und fertig konfigurierten Rechner vorgesetzt und installiert selber nichts. Diesem Typ User kann es doch völlig egal sein, ob sie in einen Windows, Linus oder MAC OS Bildschirm schauen. Überall gibt es den zuvor schon genannten "roten" oder wie auch immer gearteten Knopf für Updates - Klicken und nach einer Weile ist alles geregelt. Systempflege ist für alle Systeme praktisch gleich Null.

Beim Poweruser sieht es natürlich anders aus. Das fängt schon bei der Installation an und geht auch im Betrieb weiter.

Und da sieht es für Windows überhaupt nicht gut aus. Wer z.B. nur über eine ältere CD für Windows XP verfügt, muss sich schon auf eine längere Installationsorgie mit zig Systemstarts, Treiberinstallationen, Systemupdates über das Internet usw. einstellen. Hinzu kommt der Aufwand für Virenschutz; wer schon einmal Norton auf im Netzwerk arbeitenden Rechnern installiert hat, weiß wovon ich rede. Nach dem Ende aller Bemühungen hat man allerdings ein System, wo auch die exotischsten Hardwareteile in der Regel funktionieren und man muss sich nur noch um die Pflege des laufenden Systems kümmern. Nur noch? Nein! Probleme mit den Rechten (sofern man nicht immer Admin ist), eine überquellende Registry, Programme, die sich nicht vollständig deinstallieren lassen, Programme, die in Systemverzeichnisse schreiben und ein mit der Zeit immer langsamer werdendes, sich zuzumüllendes System erfordern eine ganze Menge an Wartungsarbeit.

Bei Linux (ich kenne Ubuntu ganz gut) geht die Standardinstallation schnell über die Bühne. Aber dann kann es problematisch werden. Alleine zum Thema 3D Grafikkartentreiber gibt es tausende von Forenbeiträgen, die über die entsprechenden Probleme berichten. Aber irgendwann funktioniert es (meistens) doch. Bei exotischer Hardware kann es passieren, dass sie überhaupt nicht ans Laufen kommt. Selbst Standardinstallationen können mal funktionieren, mal in die Hose gehen. Ich habe es selbst erlebt, dass auf gleicher Hardware die Bluetooth Installation mal funktionierte, mal nicht. Aber wenn alles läuft, läuft es absolut problemlos. Der Wartungsaufwand reduziert sich auch für Poweruser meistens auf das Anklicken des schon zuvor erwähnten roten Knopfes für Updates. Auch die Installation von neuen Programmen (sofern in den Quellen enthalten) ist ein Kinderspiel. Da ist Linux (zumindest Ubuntu) mittlerweile ganz weit.

Zum Mac OS X kann ich derzeit am wenigsten sagen, da ich es erst seit 4 Wochen nutze. Zumindest kann ich sagen , dass die Installation und auch die ersten Updates bemerkenswert einfach verliefen. Das Gleiche gilt für die Installation von zusätzlichen Programmen. Das ist ähnlich einfach wie die Installation bei Ubuntu aus den Quellen. Auf Probleme bezüglich der Pflege bin ich derzeit noch nicht gestoßen.

Gewinner meines persönlichen Vergleichs bezüglich des Aufwandes für die Installation/Pflege/Erhaltung der BS Varianten sind in meinen Augen eindeutig LINUX und MAC OS X. Apple hat bei diesem Vergleich sicherlich Vorteile, da auf hauseigener (und wie ich finde absolut geiler) Hardware aufgesetzt wird. Linux hingegen muss mit allem zurechtkommen, was vorgesetzt wird.

Grüße aus der Nacht (0:12)
 
....Klicken und nach einer Weile ist alles geregelt. Systempflege ist für alle Systeme praktisch gleich Null.

eine überquellende Registry, Programme, die sich nicht vollständig deinstallieren lassen, Programme, die in Systemverzeichnisse schreiben und ein mit der Zeit immer langsamer werdendes, sich zuzumüllendes System erfordern eine ganze Menge an Wartungsarbeit.

Hi Matthias,

ich verweigere mich strickt das du meine Schwiegermutter OMA nennst!!!!

Und du hast es hier auch schon wunderbar erklärt, wo der Vorteil von suseLinux liegt! Wenn es einmal richtig installiert ist und wenn man keine Programme nachinstallieren will/muss, hat man über Jahre seine ruhe mit Linux....keine Viren, keine reg. die regelmäßig aufgeräumt werden muß... es funktioniert einfach:p Bei MAC OS sieht es ähnlich aus nur das beim MAC OS es bedeutend einfacher ist Software zu installieren.
Was bei Mister Windows nicht der Fall ist, weil meine Schwiegermutter hatte vorher win2000 auf ihren Rechner...
 
Rechte reparieren vor Updates (Mac OS X),...
Also das ist eigentlich unnötig, da Updates ja mit Root Rechten durchgeführt werden und daher von evtl. falschen Rechten unbehelligt bleiben und diese beim Überschreiben alter Versionen ja automatisch korrigiert werden.

Ich hab mein PowerBook damals mit Panther bekommen und ohne jegliche Wartung täglich verwendet. Als Tiger kam habe ich dieses per "archivieren und installieren" installiert und bis heute auch ohne jegliche Wartung verwendet. Gleiches gilt für mein neues MacBook Pro, das allerdings erst wenige Monate alt ist.

Das Pre-Binding wird vom System auch regelmässig selbst durchgeführt. Außerdem wird es vom Installer bei Updates oder der Installation neuer Programme auch durchgeführt, das ist der letzte Punkt "System wird optimiert" (oder so ähnlich).
 
@matthias1711: sehr schön erklärt.
Gerade die Installation von Win XP kann eine echte Qual sein. Das fängt mit den Treibern für den S-ATA Controller an (dafür wird ein Floppy Drive benötigt, mit USB Stick oder CD funktioniert es nicht) geht über die regelmäßigen Neustarts nach der Treiberinstallation bis hin zu dem mühseligen Suchen der benötogten kleinen Tools, die bei keinem Windows fehlen dürfen (Viren Scanner, IrfanView, XP Anti Spy, Acrobat Reader, Firefox, Thunderbird um nur die wichtigsten zu nennen).

Das alle geht bei Ubuntu um einiges komfortabler. Sofern die Quellen stimmen (bei 7.04 sind standardmäßig main, restricted, universe und multiverse aktiviert), lässt sich das komplette System recht schnell und komfortabel mittels apt-get einrichten, sofern man weiß, was man braucht / will. Dazu beim Rechnerkauf ein paar Kleinigkeiten beachten (z.B. Nvidia statt ATI), und es sollte zu keinen größeren Komplikationen kommen.
Lediglich für DVDs musste ich noch manuell ein Paket aus dem www downloaden.
Selbst eine Temperatur gesteuerte Lüftersteuerung funktionier softwarebasiert in weniger als 10 Minuten.

Schade dass es für Mac OS X kein vergleichbares Paketmanagement gibt. Man stelle sich nur folgendes vor:
Code:
sudo apt-get install adium vlc ...
 
Bei MAC OS sieht es ähnlich aus nur das beim MAC OS es bedeutend einfacher ist Software zu installieren.
na na ..

das ist das einzige was an linux eindeutig EINFACHER geht als an osx. software installieren.
(auch wenn es an osx auch einfach ist)

siehe code-quote von meinem vorposter
 
na na ..

das ist das einzige was an linux eindeutig EINFACHER geht als an osx. software installieren.
(auch wenn es an osx auch einfach ist)

Das gilt aber nur für Software, die aus den Quellen oder über rpm Pakete installiert werden kann. Schwieriger wird es, wenn selbst kompiliert werden muss. Manchmal klappt es sehr gut (Beispiel: vmware), manchmal gibt es aber auch für Nichtprofis den Supergau, wenn der Kompiliervorgang mit einer oder auch vielen kryptischen Fehlermeldung abbricht.
 
Ja, genau, SW installieren geht einfacher unter Linux. Was nehmen wir denn da? rpm, deb oder sourcen. Und wehe dem in einem der Pakte fehlt ne lib und die ist nicht aufm System drauf. Spass und Freude. Nene, unter MacOSX geht es eindeutig am einfachsten.
 
... nur für Software, die aus den Quellen oder über rpm Pakete installiert werden kann. Schwieriger wird es, wenn selbst kompiliert werden muss.

Hier war aber (noch) nicht die Rede von

Slackintosh
Linux from Scratch (LFS)
Gentoo

(die es auch für die Mac-Plattform gibt)

sondern v.a. von Debian und solchen Distributionen, die auf Debian aufbauen. Da wird nichts kompiliert (es sei denn, man möchte unbedingt).

apt-get update
apt-get upgrade

Walter.

P.S. Bei Yellow Dog Linux, Fedora und SuSE gibt es auch nichts zu kompilieren, so weit ich weiß...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier war aber (noch) nicht die Rede von

Slackintosh
Linux from Scratch (LFS)
Gentoo

(was es alles auch für die Mac-Plattform gibt)

sondern v.a. von Debian und solchen Distributionen, die auf Debian aufbauen. Da wird nichts kompiliert.

apt-get update
apt-get upgrade

Walter.

Auch da gibt es Software die nicht in den reps sind - vorallem bei Debian sind die Dinger oft veraltet -> selber kompilieren...
 
Deswegen ja auch die top aktuelle userfreundliche Debian-Version UBUNTU!
 
Neuere Version aus einem anderen Repository holen?

Womit der Vorteil der Einfachheit dahin ist ;) Ausserdem erhöht sich die Gefahr von Abhängigkeitsproblemen dadurch enorm. Und nicht alles ist in anderen reps verfügbar.
Ausserdem müssen diese reps sich auch an einheitliche Standards halten sonst sind sie nur bedingt mischbar (-> dep. Probleme).
Alles nicht so einfach, Mac: runterladen in Programme kopieren.

Hat beides seine Vorteile...
 
Ich fand die Softwareinstallation unter Linux stets komfortabel.
Am schönsten war die Möglichkeit alles von einer Quelle zu beziehen ohne sich grossartig Gedanken über Panther Inkompatibilität (Logic läuft zB nicht, viele neuere Progs brauchen Tiger), lange Suche etc machen zu müssen. Selber kompilieren musste man nur in speziellen Fällen. Letzendlich ist beim Mac ja auch nicht immer alles verfügbar bzw. unter Umständen ist es auch nötig zusätzliche Software zu installieren, damit ein Prog läuft. Probleme mit Abhängigkeiten etc hatte ich unter Linux nie.

Ich finde sowohl OSX als auch Linux bieten jeweils gewisse Vorteile.

Letzendlich bin ich dann vor 4 Jahren beim Mac gelandet. Wenn es mir um eine grosse Bandbreite an Software 2003 gegangen wäre, hätte ich mich für Linux entschieden. Da es aber keine gute Musik Software für Linux gibt, war es dann der Mac und wird es wohl auch bleiben. Seit Tiger ist die Verfügbarkeit einer breiten Masse an Software zum Glück ordentlich angewachsen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant daß Fedora als Distribution noch nicht erwähnt würde. Ist Ubuntu ähnlich, weil standardmäßig auch Gnome zum Einsatz kommt. Hat aber einen größeren Umfang an Software, allerdings werden auch bewußt bestimmte Dinge weggelassen, aus Lizensgründen. Das sind natürlich Dinge, die gibt es bei kommerziellen Betriebssystemen nicht.

Ansonsten kann man eigentlich sagen, daß alle größeren Distributionen den schon erwähnten roten Knopf für's Update haben und Software per Tool installiert wird, auch grafisch. Einfach Namen eingeben oder in einer Liste auswählen und einen Button anklicken. Das Selbstcompilieren trifft eigentlich nur auf Software zu, die sich in der Entwicklung befindet. Wenn ein Programm eine gewisse Useability erreicht hat, wird es von den diversen Distriebutionen aufgenommen. (Ausnahmen bestätigen die Regel)

bye, ylf
 
@ylf:
da du grade fedora erwähnst:
in unserer wg ist vor 2 tagen ein rechner zur neuinstallation freigeworden.. normalerweise sind wir eine reine .deb hochburg(debian/ubuntu), aber irgendwie kamen wir auf die idee, doch mal ein aktuelles fedora core zu installieren...

nach unter 2 stunden wars wieder runter, eine frechheit, sowas zu releasen. :mad:

es stimmt allerdings, osx fehlt eine *gute* paketverwaltung. die macports und fink tun zwar mit mühe und not ihren dienst, von wirklicher alltagstauglichkeit ist man in der regel allerdings meilenweit entfernt.
 
Das ist wohl die reinste Handarbeit, Treiber selber installieren und lauter solches Zeug, als das ist, nach meiner Meinung, das wesentlich umfangreichste und am schwersten zu bedienende OS.


dasich

Muhahaha :rotfl:

Glaubst Du selbst, was Du da schreibst?


back-to-topic:
Moderne Linuxdistributionen funktionieren out-of-the-box. DVD rein --> installieren --> läuft. Vor Allem Suse, Ubuntu, Mandriva und Fedora.

Die einzig wahre Distribution ist aber Gentoo :hehehe:
 
Man kann generell nicht sagen, das eine Betriebssystem ist toller als das andere oder wartungsarmer. Es kommt immer darauf an, wie man es behandelt und wartungsfrei ist wohl keines. Updates müssen immer eingespielt werden und ein paar andere Wartungsarbeiten fallen an, egal was man nutzt.

So ist es :)

Mir ist nur seit meinem Umstieg von Windows XP auf Mac OS X (ca. 3 Jahre her) aufgefallen, dass ich unter OS X viel weniger Zeit in die Wartung investieren muss als unter Windows. Aber das hängt natürlich auch davon ab, was man mit seinem Computer alles macht. Für mich persönlich war der Schritt auf jeden Fall richtig.
 
Ach wie putzig, noch einer dieser „Rechte reparieren“-Typen...

ja, nicht wahr? :D

Irgendwas muss man doch tun! :hehehe:

Ich kann zwar nicht sagen, ob mir durch nicht reparierte Rechte Nachteile im Workflow / Systemstabilität entstehen würden, ... aber nach Software Installationen über die Software-Aktualisierung ist doch manches mal irgendwas mit den Rechten verspult die er dann wieder repariert... gibt ein gutes Gefühl! :cool:
 
ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich mit hand (terminal oder onyx) das letzte mal die rechte auf meinem rechner repariert habe... *AM KOPF KRATZ* ... und trotzdem laufen alle programme wie von zauberhand ganz allein und ohne schwierigkeiten.
 
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