Weil ich es nicht mag, dass etwas, das ich quasi ausschalte (=zuklappe), selbständig weiter aktiv ist.
Der Standby funktioniert technisch so, dass Hauptplatine, Prozessor und RAM weiterhin mit Strom versorgt werden. Das muss zwingend so sein, weil Teile vom Prozessor und der RAM ihren Status beibehalten müssen, damit es nach dem Aufklappen weitergehen kann. Wenn im Standby der Strom gekappt würde, wären alle Daten aus dem RAM sofort weg und das Gerät müsste komplett neu booten.
Standby und komplett ausschalten widersprechen sich also grundsätzlich aus rein technischer Sicht.
Womit du aber ganz recht hast, das darkwake-Problem tritt bei div. M2-Macs auf und verhindert wohl einen durchgehenden Standby-Modus. Apple erkennt es auch nicht als Fehler an. Dass über Nacht einzelne Prozente verlorengehen ist auch nicht unbedingt ein Problem, das eine Reparatur rechtfertigt. Es ist sicherlich ärgerlich, wenn du wirklich mal mehrere Wochen wegfährst und das Teil nur zuklappst und dann kommst du zurück und der Akku ist leer. Das ist immerhin was, womit man argumentieren kann. Aber dir gehts anscheinend nur darum, dass dir das Verhalten missfällt.
Ich bin selbst nicht begeistert davon und stimme dir im Kern deiner Kritik schon zu - nur im Verhältnis ist jeder Windows-Laptop 10x mehr Schrott als die tollen Macbooks. Ich hab ja selbst eins, wenn auch "nur" in der älteren M1-Generation. Die Performance und Akkulaufzeit bekommst du bei anderen Herstellern kaum, wenn überhaupt dann ist das mindestens so teuer und die Verarbeitung ist selten gleichwertig.
Also wenn du wegen der Sache von MacOS zu Windows wechselst, nun gut, aber damit holst du dir auch echte Probleme ins Boot. Vor allem funktioniert der Standby mit Windows schlecht, siehe zB hier Linustechtips:
https://youtu.be/OHKKcd3sx2c Nicht besonders spannend, zeigt nur dass Windows mit Standby noch mehr Probleme hat als MacOS. Der Mac stürzt mir wenigstens beim Aufklappen nicht ab und erhitzt sich im Rucksack nicht.
Ich hab auch andere Sachen die deutlich schlimmer sind und mich am Macbook schon sehr ärgern. Nur bin ich gezwungen dabei zu bleiben, weil es sonst am Markt einfach nicht alle Features die ich brauche in der Qualität gibt. Wenn ich so Kleinigkeiten so ernst nehme wie du, dann kann ich mit Stift und Papier arbeiten und keinen Computer mehr verwenden. Schau dir mal die Logs durch was da im regulären Betrieb so an Fehlern auftaucht.
Unter anderem: mein MBA M1 verliert über Nacht faktisch nichts. Aber ich setze es aber auch nicht neu auf.
Das ist doch genau der Punkt hier, manche M2-Macs verlieren über Nacht grundlos Akkuladung, weil sie wegen dieser "darkwakes" anscheinend unnötig oft aus dem Standby aufwachen. Dass das wohl eher ein Fehler ist als beabsichtigtes Verhalten zeigt sich allein dadurch schon, dass es auch User mit M2-Mac gibt die explizit getestet haben und das Problem nicht nachvollziehen können. Und sämtliche M1-Macs haben es auch nicht, mein M1 verliert über Nacht auch nichts, genausowenig wie deiner. Das heißt doch genaugenommen, dass hier ein Fehler vorliegt. Im Großen und Ganzen selbstverständlich eine Kleinigkeit, aber ein Fehler nichtsdestotrotz. Kann man sicher sehr schwer ggü. Apple argumentieren, warum das unbedingt behoben werden soll. Zeugt aber nicht von besonders guter Qualität bei Apple.
Die iPads haben übrigens das gleiche Thema, Steve Jobs hatte das iPad bei der Einführung mit einem legendären vollen Monat Standbyzeit beworben. Die iPads mit iPadOS 16 verlieren über Nacht tw. mehrere Prozent Akku und sind nach 2 Wochen platt. Genau genommen hat Apple es nie versprochen dass die aktuellen iPads so lange halten, aber das ist dennoch ein Rückschritt den ich mir bei Apple eigentlich nicht erwartet hätte.