DudeEckes schrieb:
Es herrscht schon Einigkeit darüber, daß 'einzelne' Vervielfältigungsstücke eben 'wenige' sind - unabhängig davon wo diese dann auftauchen oder von wem diese genutzt werden. Zu bewerten hat das im Extremfall ein Gericht, da wollte der Gesetzgeber wohl keinen Deckel vorgeben.
Mit gutem Grund.
DudeEckes schrieb:
Noch mal zum eigentlichen Thema: ich denke 5 Rechner gleichzeitig und x iPod sind schon üppig. Und da sich Vertrieb und Verlag wohl darauf geeinigt haben braucht es keinen Gang zum Kadi
Du hast recht, das Apple es einem (zumindest momentan) recht einfach macht, Fairplay zu akzeptieren. Ob das so bleibt, müssen wir abwarten. Wenn die MI ihre Wünsche durch Gesetzgebung und Microsoft/HW-Hersteller erfüllt bekommt, wird es IMHO nicht so bleiben.
DudeEckes schrieb:
Da vertraue ich doch auf den Konsumenten. Der Konsument schätzt die Kopierbarkeit als Produkteigenschaft.
Leider vertraue ich dem Konsumenten wesentlich weniger. Wie sollte ich auch jemand trauen, der sich für 0,5% Rabatt bei Marktkauf ausspionieren lässt...
DudeEckes schrieb:
Als Einschub: Zu Beginn des digitalen Musik_vertriebs_ haben wir oft diese Nulllinie gesehen - und diese hat sich offensichtlich nicht durchgesetzt. Als ich vor etwa drei Jahren durch das Angebot von audible gestöbert habe, war das Verhältnis zu brennbaren und nicht zu brennenden Titeln ungefähr 50:50. Mittlerweile habe ich keinen einzigen Titel mehr gefunden, der sich nicht auf CD bannen lassen würde.
Natürlich. Auch die Industrie musste einsehen, dass sich derzeit ein nicht kopierbarer Song nicht verkaufen lässt.
DudeEckes schrieb:
Ich denke Apple hat es eindrucksvoll bewiesen, daß online-Vertrieb wirklich funktionieren _kann_, wenn man dem Kunden wirklich Wehrwert bietet.
Naja, für mich gibt es da keinen Mehrwert, aber das liegt jeweils an der persönlichen Wertung von Vor- und Nachteilen.
DudeEckes schrieb:
Noch vor drei oder vier Jahren ging die Parole rum, 'Raubkopierer' zu Konsumenten konvertieren zu wollen. Für mich damals schon eine absurde Vorstellung, denn nur ca. 50 % aller Musikkonsumenten kaufen in der Tat Musikkonserven. Doch wenn man in dieser Zeit darauf aufmerksam machte, seine Energie lieber darauf zu verwenden, den Kaufwilligen das Geld aus der Tasche zu ziehen, reagiert man mit Unverständnis. Das ganze Biz lebte hervorragend von den Intensivkäufern - vielleicht 15% der Käufer sorgten für 50% des Umsatzes.
Ja, aber das Problem hat man doch immer noch. Kein DRM und kein Kopierschutz hat je verhindert, dass die Musik umgehend in Kazaa oder eDonkey aufgetaucht wäre. D.h. wem es egal ist, ob er legale Musik hat, der wird sie heute noch genauso im P2P holen wie vor 3 Jahren. Und wem das nicht egal ist, der kopiert auch den ungeschützten Song aus dem Online-Shop nicht. Wozu also DRM?
DRM macht nur Sinn, wenn mittelfristige eine deutliche Beschränkung der Nutzerrechte angestrebt ist.
DudeEckes schrieb:
Apple hat den Anfang mit einem kundenfreundlichen DRM getan, und die anderen ziehen nach, eben weil es immer schon so war daß nur die Erfolgreichen kopiert werden (sic!).
Die Realität sieht nun so aus, daß sich das junge DRM nicht dem Industrie- sondern dem Kundeninteresse gebeugt hat. So wie Horch davon Abstand nehmen mußte, seine PKW nach seinem persönlichen Ergonomieanspruch zu entwickeln, so hat der digitale Musikvertrieb sich in Richtung Kundenfreundlichkeit entwickelt.
Ich fürchte eben, dass mit zunehmendem Erfolg der Online-Shops und DRM-Files das kundenfreundliche DRM der Vergangenheit angehören und einem industriefreundlichen Platz machen wird. TCPA wirds dann schon richten.
DudeEckes schrieb:
Ich denke da ist noch viel in der Schwebe, und wir werden es wohl zunehmend erleben, daß die Anzahl der brennbaren CDs sinken wird - dafür mobile Abspielgeräte zunehmen. Oder vielleicht ist auch das Gegenteil der Fall.
Ich habe vor ca. 2 Wochen mal im Karstadt die Top 30 (Alben) durchgeschaut. Von denen, die vorrätig waren (ca 80%), waren weniger als 20% kopiergeschützt.
DudeEckes schrieb:
Ich begrüße die 10 EUR Preispolitik sehr - denn im Gegensatz zu meiner konsumfreudigen Jugend hat die heutige Generation lang keine Möglichkeit mehr gehabt, günstiger an Musik zu kommen. In den 90ern hatte ich die Möglichkeit, entweder 10 Mark für eine MC oder 20 Mark für eine qualitativ höherwertige CD auszugeben. Heute kann ich wieder zwischen diesen Alternativen wählen, und das ist denke ich sehr gut so.
Für mich sind
alle Online-Shops zu teuer. Zumindest aufs Album bezogen. Wenn man nicht am Erscheinungstag kaufen will, bekommt man praktisch alles kurzfristig als Angebot zwischen 12 und 15 Euro. Da kaufe ich lieber die CD.
Der Backkatalog (und der interessiert mich eh am meidten) ist noch viel extremer. Fast alles bekommt man regulär um die 10 Euro. Normalerweise ohne Kopierschutz. Und bei Angeboten ist man für 5-8 Euro dabei. Mehr zahle ich fast nie. Wozu dann iTMS?
DudeEckes schrieb:
Nicht 'Konsumentenentmündigung' sondern in der Tat mehr Vielfalt hat der iTMS in mein Leben gebracht.
Wenn das für Dich so ist, ist das ja ok. Für mich ist das Angebot schlicht und ergreifend zu schlecht.
DudeEckes schrieb:
Das ist legitim. Apple hat als einzige Firma ein komplettes System stehen - von der Software, über den Store bis hin zum Abspielgerät.
Das macht Apple aber auch besonders verwundbar. Wenn ein Glied der Kette sich plötzlich als schwach erweist, bricht alles zusammen.
DudeEckes schrieb:
Daß andere Anbieter es eher darauf abgesehen haben, sich den Entwicklungsaufwand zu sparen und auf den Zug aufzuspringen, _ohne_ daß der Content für den Konsumenten dadurch billiger wird, ist klar. Aber das heißt für mich auch: Ich habe mich für einen Anbieter entschieden, weil er das beste Gesamtpaket schnürt. Unschön ist es für den Konsumenten immer, wenn Standards konkurrieren: BetaMax und VHS, MiniDisc und DCC, DVD-Audio und SACD... Hier gilt es abzuwarten und auszuwählen.
Ich habe mich für den meiner Meinung nach besten MP3-Player entschieden. iTunes musste ich halt mitnehmen, auf iTMS verzichte ich (zumindest solange es DRM und Preise über Saturn-Niveau gibt
)
DudeEckes schrieb:
Ich könnnte dich jetzt fragen wozu ein Haushalt mehr als 5 authorisierte Rechner benötigt
Wie ich schon erwähnt habe, 'einzelne' Vervielfältigungsstücke zum eigenen Gebrauch.
1. Habe ich Kopien im Auto für den Wechsler.
2. Ist das Verschenken einer Kopie an Freunde auch "privater Gebrauch"
3. Kann ich CDs auch wieder verkaufen (theoretisch)
DudeEckes schrieb:
Mit Verlaub, im konkreten Fall finde ich die Aussage sehr infantil. Aber gut, jedem seine Meinung.
Nun, ich gebe Dir Recht, dass die Gängelung beim iTMS derzeit noch sehr subtil ausfällt. Aber es sind Grenzen da. Und die können auch enger werden.
Und Du musst doch zugeben, dass
alle "Massnahmen" der MI in erster Linie den ehrlichen Kunden treffen. Er bekommt CDs, bei denen die Fehlerkorrektur soweit ausgereizt wird, dass der erste Kratzer auch gleichzeitig den Tod bedeutet. Die nicht mehr im Auto oder CD-Player läuft. Er bekommt Files, mit denen er (wenn auch viel) nicht alles machen kann.
Der Rechteverletzer dagegen bekommt die kopierte CD mit voll funktionsfähiger Fehlerkorrektur die überall funktioniert und freie Files in besserer Qualität.
Die MI ist die einzige Industrie, die ihr Produkt zur Kundenbindung mutwillig verschlechtert!
Ach so, damit hier keine Missverständnisse auftauchen: Ich habe ca. 300 CDs
(Originale) und etwa 10 kopierte. Dazu ca. 120 DVDs und etwa 3 kopierte. Ich gebe gern Geld für Medien aus, wenn das Angebot aus meiner Sicht stimmt.
Snoop