Gender-Diskussions-Thread

Ihr wisst doch genau was er meint, was soll das.

Das junge Gemüse will einen alten Sack provozieren, dass soll das. ;)

Die Arroganz der Jugend, ach wie gut ich sie noch kenne.

Ich war in Deutsch nie gut, bin ein Hauptschüler von 1976, der nach einer Berufsausbildung auf dem zweiten, dritten oder vierten Bildungsweg eine Meisterausbildung, die Fachholschulreife und ein Informatilkstudium absolviert hat und in dessen berufliche Entwicklung es meist nur um Zahlen und Logik ging.

Jetzt bin ich Rentner und verbringe meine Zeit damit, mich in irgendwelchen Foren rumzutreiben, Fotos zu machen und Rauhfasertapeten abzutasten, weil ich weiss, dass in der Ecke der Strukturtapete meines Urologen satanische Verse eines Dämons über Brailleschrift zu ertasten waren. Und das ist eine Gefahr, und nicht der Umstand, dass irgendwelche Minderheiten sich vielleicht irgendwie nicht verstanden fühlen.

Heute muss immer alles so korrekt sein. Warum? Letztens war ich in unserem Combi einkaufen und habe eine Konserve "Dicke Sauerländer"-Bockwürste gekauft. Wieso dürfen die noch so heißen, aber das Zigeunerschnitzel darf das nicht mehr?

Mein Enkel wird blöd angeschaut, wenn er sich als Indianer verkleiden will. Hallo?

Wenn man älter wird, sieht man vieles anders. Als ich jung war, wußte ich genauso alles besser, wie die jungen Leute heute das auch tun. Alles wiederholt sich.
 
Das junge Gemüse will einen alten Sack provozieren, dass soll das. ;)
Dann mach ein s weg, sonst springen die im Dreieck :crack:

Inhaltlich hat fa66 ja vollkommen recht, auch klassisches er/sie ist gendern - nur ohne 95 dazu erfundene Geschlechter.

Ich mag einfach diesen Diskussionsstil nicht, dass man so gar keine dem Narrativ zuwider laufenden Ansichten mehr zulässt, so wie die Indianer Sache (oder Negerküsse, Ponchos, Zigeunerschnitzel, Dreads für Weisse), während man Kill the Boer gleichzeitig als Folklore abtut.
 
Was auch immer das mit dem Alter zu tun hat...
Ich bin etwas genau so alt wie unser FeierAnta und gerndere, wenn es sich zwanglos anbietet. Allerdings nicht so konsequent.
Gendern hat m.M. nichts mit sonstigen politisch korrekten Themen zu tun. Politische Korrektheit hat sich z.T. schon lange in eine perfidere Art der Diskriminierung verwandelt. Ausserdem mag ich die völlige Humorlosigkeit der 100% politisch Korrekten nicht.
 
Was ich nicht verstehe und das müsst ihr mir wirklich einmal erklären. Wieso wollt ihr ständig Sprache benutzen wo euch Menschen bestimmt schon einmal gesagt haben, dass diese für Sie beleidigten ist? WIe ist das wenn man den Unterschied zwischen Z…-Schnitzel und Sauerländer nicht begreift? Oder dass man wenn man Lehrer sagt eben nicht alle mitmeinen kann, weil man es nicht tut. Oder dass Geschlecht eben nicht binär ist und die drei gramatikalischen Geschlechter im Deutschen nicht geeignet sind diese Realität abzubilden und daher eben Lehrer'innen oder Lehrer:innen oder Lehrer*innen entstanden sind. Und die Realität macht ja keine Ausnahme für ältere Menschen, oder? Vor allem weil ältere Menschen ja auch noch den Vorteil haben, diese Welt zu verlassen bevor der Klimawandel es hier so richtig ungemütlich für uns macht.
 
Was auch immer das mit dem Alter zu tun hat...
Vermutlich indirekt🤔
Menschen entscheiden sich manchmal dafür, unwissend zu bleiben, selbst wenn Informationen mit geringen Grenzkosten verbunden sind und einen hohen Nutzen versprechen. Um zu untersuchen, ob ältere Erwachsene bewusste Unwissenheit stärker als jüngere Erwachsene einsetzen, möglicherweise als Instrument zur Emotionsregulierung, haben wir einer repräsentativen Stichprobe von 1.910 Einwohnern Deutschlands 13 Szenarien vorgelegt, in denen Wissen zu erheblichen Gewinnen oder Verlusten führen könnte. Das stärkste Korrelat für absichtliche Unwissenheit war tatsächlich das Alter. Offenheit für Erfahrungen war negativ mit bewusster Unwissenheit korreliert; Risikopräferenz war es nicht und Neurotizismus sagte es nicht konsistent voraus. Die Ergebnisse deuten auf einen möglichen Positivitätseffekt bei der Entscheidung für den Zugang zu neuen, aber mehrdeutigen Informationen hin.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33914580/

IMG_0065.jpeg
https://pure.mpg.de/rest/items/item_3285762_15/component/file_3338909/content
 
und habe eine Konserve "Dicke Sauerländer"-Bockwürste gekauft. Wieso dürfen die noch so heißen, aber das Zigeunerschnitzel darf das nicht mehr?
Der Name deiner Bockwürste beziehen sich nunmal nicht auf einen homo sapiens sauerlandensis, sondern auf die Gegend »Sauerland« mit zu diesem gleichlautender Adjektivform auf ¨-er (man könnte diese aber disambiguierend »Dicke sauerländische Bockwürste« nennen).

Das »Zigeunerschnitzel« hingegen ist eben kein zigeuner Schnitzel aus einer Region namens Zigeun, sondern bezieht sich auf die Fremdbezeichnung (in hier deutscher Schreibweise) mehrerer europäischer, historisch nomadischer, Volksguppen.

Die im deutschen Sprachraum lebenden Sinti und Roma bewerten das Wort, isb. wegen vielfacher tatsächlich so gemeinter Verwendung, als diskriminierend bis rassistisch. Was aber nicht zwingend für andere Volksgruppen als die bekannten Sinti und Roma zutrifft, die etwa neben diesen zwei in Ungarn leben, und die cigány als eine auch sie umfassende und sie nicht exkludierende Bezeichnung bevorzugen.
 
Wieso wollt ihr ständig Sprache benutzen wo euch Menschen bestimmt schon einmal gesagt haben, dass diese für Sie beleidigten ist?
Ich kenne das eher so, dass "Betroffene" sagen, dsass es ihnen furzegal ist. Echte so gemeinte Beleidigungen mal ausgenommen ( N-Wort zB). Kannst mich Kartoffel nennen, macht mir nix.

der dass man wenn man Lehrer sagt eben nicht alle mitmeinen kann, weil man es nicht tut.
Generisches Maskulinum, bewährt und inkludierend, seit Beginn der Sprache. Auch ein Uni gebildeter Elfenbeinturmbewohner rennt nicht verletzt ins Krankenhaus und ruft "Ich brauche einen/e Ärtz:innen", sondern "Ich brauche einen Arzt ve***** *********".

Oder dass Geschlecht eben nicht binär ist und die drei gramatikalischen Geschlechter im Deutschen nicht geeignet sind diese Realität abzubilden und daher eben Lehrer'innen oder Lehrer:innen oder Lehrer*innen entstanden sind.
Es gibt biologisch nur zwei Geschlechter. Es verbiegt nicht die Realität, wenn sich jemand anders fühlt.

Schnitzel ess ich heute noch, am liebsten vom Jäger. :suspect:
Und russisch Ei? :crack:
 
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Die im deutschen Sprachraum lebenden Sinti und Roma bewerten das Wort, isb. wegen vielfacher tatsächlich so gemeinter Verwendung, als diskriminierend bis rassistisch.
Ist OK. Ich würde auch nie jemanden aus der Volksgruppe so nennen. Aber deshalb althergebrachte leckere Nahrung anders nennen zu müssen ist Unsinn und hat keinen Effekt, keiner denkt beim Schnitzel essen an Sinti oder Roma und wie er denen eins auswischt, sondern yummi ist das lecker, vielleicht fahr ich mal in Draculas Heimatland.
Und warum nennen die Freunde der -ismen die Feindlichkeit Sinti und Roma gegenüber eigentlich Antiziganismus?
 
Jetzt bin ich Rentner und verbringe meine Zeit damit, mich in irgendwelchen Foren rumzutreiben, Fotos zu machen und Rauhfasertapeten abzutasten, weil ich weiss, dass in der Ecke der Strukturtapete meines Urologen satanische Verse eines Dämons über Brailleschrift zu ertasten waren. Und das ist eine Gefahr, und nicht der Umstand, dass irgendwelche Minderheiten sich vielleicht irgendwie nicht verstanden fühlen.

Wieder so ein (W)wutrentnernder Wutrentner*in. Nicht zu fassen was dieser Reaktionär*in (fortschrittsfeindliche Person) sich erlaubt.

Im Zuge der Sprachungerechtigkeit durch Buchstabenbevorzugung fordere ich -
Dxq vyqr am häufygjtqn gqnutztqn Buchstabqn gqgqn dxq am wqnygjtqn gqnutzten Buchstabqn zu taujchqn.
 
vielleicht fahr ich mal in Draculas Heimatland.
Rumänien?

keiner denkt beim Schnitzelessen an Sinti oder Roma
Stimmt. Oder vielleicht genauer, erst wegen der Thematisierung des Wortes »Zigeuner« durch den Zentralrat der Sinti und Roma, wird von übereifriger Seite die begründbar abzulehnende Benennung von Personen oder Volksgruppen mit der althergebrachten Bezeichnung von bestimmten Speisezubereitungen in einen Topf geworfen.

Der Denkfehler der Übereifrigen wird ja genau dadurch augenfällig, dass die vermutlich wünschenswerte Benennung der Personen als »Sinti und Roma« gerade nicht parallel zu der folgerichtigen, aber im Kontext der Diskussion erst recht einen rassistischen Unterton tragenden Speisebezeichnung wie »Sinti- und Roma-Soße« funktioniert. Oder anders, »Zigeuner« als Personenbezeichnung hatte sich von »Zigeuner-« als Teil eines Speisenamens im Denken längst entkoppelt.
 
Und warum nennen die Freunde der -ismen die Feindlichkeit Sinti und Roma gegenüber eigentlich Antiziganismus?
Man könnte sagen, in dem Fachbegriff ist halt nicht das deutsche Wort »Zigeuner«, sondern das ungarische »cigány« eingebaut.

Man könnte ebenso fragen, wieso berichtet wird, »der palästinensische Präsident Abbas habe sich antisemitisch geäußert«, wo sich Abbas doch vermutlich als Araber sieht und er sich somit selber einer semitischen Volksgruppe angehörig sehen dürfte, und er sich, wenn er sich »antisemitisch« äußere, dann doch auch gegen seine eigene Volksgruppe geäußert haben müsste.

Oder anders: auch hier werden im Diskurs unkritisch Wörter für eine betimmte Sachlage oder ein Topos verwendet, für das man eigentlich® neue, bessere Etiketten bräuchte. Und da gibt es schon viele: antizionistisch (auf den zionistischen Staat Israel oder die zionistische Bewegung bezogen), antijudaistisch (aufs religiöse Judentum bezogen), antijüdisch (auf das politische Judentum bezogen), antiisraelisch (auf den Staat Israel und seine Politik bezogen).

Vermutlich ist bereits 90% der deutschen Bevölkerung auch nur der Diskurs über derlei Differenzierung zu mühselig oder auch völlig egal; vielleicht auch, weil das Verständnis über die Unterschiede oder die Konsequenzen fehlt, die aus diesen Unterschieden erwachsen.

Ein Beispiel dazu: Ahmadinejad hat ja als iranischer Premier m.W. nie über die »Vernichtung der Juden« gewettert (was er als guter Moslem den Juden als Hüter einer Buchreligion gegenüber auch gar nicht dürfte), sondern immer »nur« von der »Vernichtung Israels« (also des Staates). Immerhin besteht (wenn ich nicht völlig irre) in Iran seit der Babylonischen Gefangenschaft die größte jüdische Auslandsdiaspora (vor oder nach der US-amerikanischen). Dann hätte er sicher gleich dort angefangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fanatismus kennt man eigentlich nur aus der Religion, offenbar haben aber die Fanatiker Expansionsbedarf und beginnen teils die Deutungshoheoit der Sprache zu kapern - zumindest Einige.

Jeder andere weiß, dass Jägerschnitzel ohne Jäger hergestellt werden, in Zigeunerschnitzel weder Sinti noch Roma enthalten sind und das Zitronenfalter auch keine Zitronen falten.

Einige müssen sich halt darüber aufregen, wenn man ein Zigeunerschnitzel Zigeunerschnitzel nennt - andere kennen den Kontext und sind auch ohne KI in der Lage Zusammenhänge zu erkennen. Klar könnte man jetzt die Fanatiker besänftigen und das alles umbenennen (Jäger ist ja für Veganer auch politisch sehr unkorrekt).

Aber: die Fanatiker bleiben ja und suchen sich dann neue Betätigungsfelder. Allein um das zu vermeiden bleibe ich bei den allseits bekannten Bezeichnungen. und sei es nur um die Fanatiker zu beschäftigen und von weiteren dummen Ideen abzuhalten. Am Ende kommen die noch drauf, dass in Spargelcremesuppe gar keine Nivea-Creme enthalten ist...

ich glaub ich geh jetzt mal nen Hamburger essen :crack:
 
Fanatismus kennt man eigentlich nur aus der Religion,
Religion ist hier der genau richtige Begriff IMHO. Vielleicht ist dieses ganze Konglomerat des Wahnsinns aus Klima, Gender und einigem mehr überhaupt erst so groß geworden, weil die normalen Religionen zurückgedrängt sind, so sehr, dass diese selbst aus Not mitmachen. Ich bin selbst nicht religiös, aber der Gedanke kann kommen. Virtue Signaling als Ersatz für eine gemeinsame Sache. Und es klappt, die Gesellschaft hat sich dahin entwickelt, dass die, die am radikalsten ins narrative Horn stoßen nach oben gespült werden.
 
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