Die PKW Maut kommt. Was heisst das für euch bzw was denkt ihr?

Was haltet ihr davon? Was macht ihr?

  • Ich bin Sauer - Scheiss Lügner

    Stimmen: 74 56,5%
  • Das ist voll ok, endlich was Zahlen für die Nutzung

    Stimmen: 39 29,8%
  • Ich werde zum Anwalt gehen, kann doch nicht sein das Ausländer BABs nutzen dürfen

    Stimmen: 14 10,7%
  • Ist mir egal, dann verwende ich keine A und BAB

    Stimmen: 13 9,9%

  • Umfrageteilnehmer
    131
Verstehe ich nicht. Wenn ich ein Smartphone nutze, bin ich potentiell ortbar, ob ich das will oder nicht (notfalls über die Funkzelle; ich weiß, nicht besonders genau, aber immerhin). Kommt die "nach Hause funkende Blackbox" verpflichtend in jedes Auto, wäre ich bei Benutzung eines Autos ebenfalls ortbar. Hier besteht also kein Unterschied.

Ich glaube, zwischen "potenziell ortbar" und auf jeden Fall ortbar besteht noch ein Unterschied, ebenso zwischen Funkzellen-Ortung und GPS-Ortung (die kann man ja selbst bei Zwang zum Mitführen eines eingeschalteten Smartphones abschalten).

Wenn du also behauptest, beim Smartphone wäre die Ortung ja freiwillig und beim Auto ein Zwang, dann also nur, weil man deiner Meinung nach freiwillig ein Smartphone kauft und ein Auto besitzen muss. Das ist aber sicher nicht richtig, denn wer zwingt einen, ein Auto zu besitzen? Zumindest in einer größeren Stadt brauche ich kein Auto für tägliche Erledigungen. Für die Arbeit könnte eines nötig sein, aber das gilt genauso für ein Smartphone, denn es gibt genauso Jobs, bei denen es erforderlich ist, ständig erreichbar zu sein.

Das halte ich für wenig überzeugend. Es gibt verschiedene Gründe, ein Auto zu kaufen und zu nutzen, und es gibt auch verschiedene Gründe, ein eingeschaltetes Smartphone jederzeit mit sich zu führen. Es kann natürlich so ausgehen, dass man das Auto beruflich unbedingt braucht und auch das Smartphone beruflich aufs Auge gedrückt bekommt und es außerdem noch beim Autofahren eingeschaltet lassen muss (in diesem Fall müsste der Arbeitgeber fairerweise nicht nur das Smartphone stellen, sondern auch die Kosten für eine Freisprechanlage übernehmen). Aber wie auch immer, es ist dann schon sowas wie eine Schnittmenge, bei der man erstmal prüfen müsste, wie viele sich darin überhaupt tummeln. Vielleicht wird sie immer größer, weil datenschutzrechtliche Bedenken für Arbeitgeber überhaupt kein Argument mehr sind, denn: Autos werden dank gesetzlich vorgeschriebenem Ortungssystem ohnehin getrackt. Und das Ortungssystem ist kein Problem, weil die Leute ja sowieso ein Smartphone haben wollen oder müssen. So dreht sich dann alles hübsch im Kreis.

Im Grunde macht man mit Menschen das, was Ornithologen auch mit Zugvögeln machen, um ihr Verhalten besser studieren zu können. Und die Menschen wissen das und lassen es zu, in den allermeisten Fällen für eine Extraportion Futter. Damit ist das Thema "Menschenwürde" für mich bis auf Weiteres abgehakt. Menschen haben nicht mehr Würde als Regenwürmer oder Wildschweine; wenn sie mehr haben wollen, müssen sie sie sich gegenseitig zugestehen. Menschenwürde ist ein von Menschen gemachtes Konzept und nichts, das einfach so da ist. Wer dieses Konzept gut findet, muss es aktiv verteidigen. Ende der Durchsage.
 
Im Grunde macht man mit Menschen das, was Ornithologen auch mit Zugvögeln machen, um ihr Verhalten besser studieren zu können. Und die Menschen wissen das und lassen es zu, in den allermeisten Fällen für eine Extraportion Futter. Damit ist das Thema "Menschenwürde" für mich bis auf Weiteres abgehakt. Menschen haben nicht mehr Würde als Regenwürmer oder Wildschweine; wenn sie mehr haben wollen, müssen sie sie sich gegenseitig zugestehen. Menschenwürde ist ein von Menschen gemachtes Konzept und nichts, das einfach so da ist. Wer dieses Konzept gut findet, muss es aktiv verteidigen.

Stimmt, das fängt aber schon beim Google E-Mail Konto an und geht weiter über Amazon bis zum T-Online Anschluss.
Ganz schlimm wird es dann wenn Menschen anderen Menschen das Recht der freien Entscheidung nehmen, sei es bei der Wohnortwahl, sei es bei einem Streik oder sei es bei der Religionsfreiheit.
 
Und die Menschen wissen das und lassen es zu, in den allermeisten Fällen für eine Extraportion Futter. Damit ist das Thema "Menschenwürde" für mich bis auf Weiteres abgehakt. Menschen haben nicht mehr Würde als Regenwürmer oder Wildschweine; wenn sie mehr haben wollen, müssen sie sie sich gegenseitig zugestehen. Menschenwürde ist ein von Menschen gemachtes Konzept und nichts, das einfach so da ist. Wer dieses Konzept gut findet, muss es aktiv verteidigen. Ende der Durchsage.
Da hab ich auch noch eine schlechte Nachricht für dich.

Das Phänomen nennt man temporal discounting und das ist sehr tief in unser Psyche verankert. Bei jedem.

Zusammengefasst: Ich gebe dir heute 30 Euro oder nächsten Monat 100. Die der überwiegende Anteil der Menschen wird lieber die 30 jetzt nehmen. Abhängig ist das nach neueren Studien offenbar davon, wie glücklich Menschen sind.

Und das Smartphone ist ebene greifbarer und im Moment nützlicher als irgendeine "gute Sache", die in der Zukunft liegt.

Als Ökonom würde ich sagen, dass wir hier so eine Art politisches Marktversagen haben. Menschen denken hier kurzfristig - und das ist keine "Dummheit", sondern psychologisch bedingt*. Ergo muss die Politik hier Verantwortung zeigen und das Problem auffangen.

* Im Grunde sogar eine gute Sache. In deutlich mehr als 90% aller Lebenssituationen liefern uns Emotionen und gefühlte Realität sehr zuverlässige Kriterien, wie wir uns verhalten sollen. Der Homo Sapiens ist 200.000 Jahre alt. Das hätte die Rasse nicht geschafft wenn das Prinzip nicht funktionieren würde.

Aber bei solchen Fragen wie Überwachung, etc. sind wir eben ein Stück weit Opfer der modernen Welt.

Umso mehr sollte man darauf hinarbeiten, dass auch (oder gerade) in der Politik dieses Prinzip beleuchtet und entsprechend gehandelt wird. Stattdessen stellen sich Pfosten wie Seehofer hin und schlagen auch noch genau in diese Kerbe ("Lasst die Ausländer zahlen, wir zahlen ja bei denen auch").

Ich persönlich finde es zum Kotzen. Und wahrscheinlich finde ich noch schlimmer, dass wir so dumm sind, das Spiel mitzumachen.

Menschen kommen mir bei ihren politischen Entscheidungen manchmal vor wie ein Kind, das du mit Bonbons ins Auto lockst, um es im Wald umzubringen.

Ich bin übrigens beim Thema Datenschutz alles anderes als ein Paranoiker. Ich nutze Google, iCloud und weißdergeierwasnochalles. Wenn ich das also kritisch sehe, dann ist da nicht mal persönliche Betroffenheit im Spiel.

Anders ausgedrückt: Ich gehöre auch zu der "soll mich die Polizei doch kontrollieren, ich habe nichts verbrochen"-Fraktion und hab trotzdem massive Bauchschmerzen.
 
Und das Smartphone ist ebene greifbarer und im Moment nützlicher als irgendeine "gute Sache", die in der Zukunft liegt.

Das ist völlig klar, wir können es abhaken, psychologisch läuft es so. Da mache auch ich mir keine Illusionen.

* Im Grunde sogar eine gute Sache. In deutlich mehr als 90% aller Lebenssituationen liefern uns Emotionen und gefühlte Realität sehr zuverlässige Kriterien, wie wir uns verhalten sollen. Der Homo Sapiens ist 200.000 Jahre alt. Das hätte die Rasse nicht geschafft wenn das Prinzip nicht funktionieren würde.

So, und hier wird's dann interessant. Homo Sapiens war und ist - wie jede andere Art auch - Teil der Natur, in der ausschließlich Selektionsvorteile darüber bestimmen, ob und wie es weitergeht. Das Prinzip, sich gedankenlos auf Instinkte zu verlassen, war keinesfalls nur bei ihm erfolgreich, sondern auch bei vielen anderen Arten, die es in dieser Disziplin immerhin so weit gebracht haben, als dass sie schon lange und bis heute existieren (was für die Zukunft natürlich nicht viel bedeutet). Nun ist der Mensch jedoch ein Tier, dessen Kulturleistungen (die meisten und staunenswertesten davon extrem jung, selbst an seinem bescheidenen Alter gemessen!) weit über das hinausgehen, was wir von anderen Tieren kennen. Extrem weit, vergleichsweise. Und da kann es gut und gerne so ausgehen, dass der Mensch sich sein eigenes Grab schaufelt. 1983 wäre es fast so weit gewesen, als ein atomarer Schlagabtausch nur verhindert wurde, weil ein russischer Militärheini dem Alarm misstraute. Es ist nicht schwer, sich einen nur etwas zwanghafteren, dienstbeflisseneren, prinzipientreueren Typen vorzustellen, der getan hätte, "was getan werden musste".

Ich habe wirklich Sorge, dass sich gerade das, worauf wir uns so viel einbilden und uns verlässlich immer und immer wieder zu grotesker Selbstüberschätzung verführt, als Todesurteil herausstellen wird. Mit den Worten von Michael Schmidt-Salomon: "Wir verhalten uns wie Fünfjährige, denen die Verantwortung über einen Jumbojet übertragen wurde".
 
Man muss die Menschen an ihren Aussagen messen, irgendjemand meinte dass es unter ihr keine Maut geben wird.
 
Wir sind gerade auf der A7 unterwegs. Bei den vielen Überwachungen, wer weiß, wieviel wir jetzt schon überwacht werden...
 
Mach dir keine Sorgen.

"Mit mir wird es keine PKW Maut geben". Merkel ist noch Kanzlerin, also hast du nichts zu befürchten.

Toll Collect hat versichert, dass nur LKW-Kennzeichen ausgewertet werden.

Alles gut.
 
Hei,
Wir sind gerade auf der A7 unterwegs. Bei den vielen Überwachungen, wer weiß, wieviel wir jetzt schon überwacht werden...
weil Du vermutest jetzt schon, illegal, überwacht zu werden, hast Du nichts gegen das legale Überwachen gegen Bezahlung? Oder wie darf ich Deinen Beitrag verstehen? :confused: Aber da „woa andrä Urlaub machet” läßt man sich ja auch Schwabenland von den Bayern klauen… :( Grüßle
 

Sollte man aus dem Artikel vielleicht noch mal hervorheben:
Den Berichten zufolge müssen sich nach EU-Recht Infrastrukturgebühren wie die Lkw-Maut an den Baukosten und den Kosten für Betrieb, Instandsetzung und Ausbau des Straßennetzes orientieren. Dobrindt hatte im März ein neues Gutachten zur Entwicklung dieser Kosten vorgestellt.

Angeblich brauchen wir ja die PKW-Maut weil nicht genug Geld zur Finanzierung unserer Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung steht.
Die LWK-Maut wird aber gesenkt, weil laut Berechnungsgrundlage, nicht genug von deren Einnahmen in die Verkehrsinfrastruktur gesteckt wird.

Schon schräg oder?
 
Hei, weil Du vermutest jetzt schon, illegal, überwacht zu werden, hast Du nichts gegen das legale Überwachen gegen Bezahlung? Oder wie darf ich Deinen Beitrag verstehen? :confused: (…)

Mitnichten. Ich vermute, die Bewegungsdaten werden schon ausgenutzt. Wie? Wie auch immer …

Und Maut würde ich nur unter 4 Dingen akzeptieren:
• Ausländer wie Inländer gleich (bei 9% PKW eh ein Witz)
•und nur für die, die die Autobahn "brauchen"
• Plakette
• und bis zu den LKWs hinauf

Aber es wäre nicht Deutschland, müsste es nicht wieder auf Misstrauen und "Hass" aufgebaut sein. und unkompliziert darfs gleich gar ned sein.
 
Angeblich brauchen wir ja die PKW-Maut weil nicht genug Geld zur Finanzierung unserer Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung steht.
Deutsche Autobahnen kosten 10 Milliarden jährlich. Einnahmen aus der PKW-Maut: 500 Millionen.

Wegen der Finanzierung machen die das nicht. Wer das glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Aber hey.. Merkel ist ja noch da. Es wird keine PKW Maut geben. :freu:

Diese ganze PKW Maut ist mit Steuererstattung ohne Lobby und sonstigem Zusatznutzen wirtschaftlicher Schwachsinn. Das sieht ein Blinder mit Krückstock.

Schon die Diskussion über die Maut ist sachlich gesehen überflüssig.
 
Menschen denken hier kurzfristig - und das ist keine "Dummheit", sondern psychologisch bedingt*. Ergo muss die Politik hier Verantwortung zeigen und das Problem auffangen.

hier könnte man natürlich noch anfügen, dass es irgendwo rational ist. Ein Politiker will erneut gewählt werden (oder in nen Vorstand..). Was also nutzt ihm mehr - irgendwas machen, was manche Hanseln sich dann auch noch als sinnvoll einreden lassen? Oder eine sinnvolle Invesition tätigen für die Zukunft, die von uns dummen Volk dann überhaupt nicht mit ihm/ihr in Zusammenhang gebracht wird?

Irgendwo sind "wir" Deutschen doch selbst schuld. Wir schaffen es ja nicht unsere Politiker langfristig zu bewerten. Selbes Spiel bei Vorständen. Würde man langfristige Invesitionen ins Humankapital honierieren, die Unternehmen würden ganz anders handeln.

Ich finde übrigens, dass man aus genau diesem Grund in der Politik eine zentrale, unabhängige Stelle bräuchte, die den Staatshaushalt (mit)gestaltet. Hieß es nicht mal: in guten Zeiten sparst du, in schlechten investierst du? Nun, kein Politiker kommt auf die Idee mitten im Aufschwung mit Sparen um die Ecke zu kommen. Selten weil die alle so böse sind. Weil WIR WÄHLER es nicht nur nicht honorieren, sondern auch noch bestrafen. Chapeau.
 
Deutsche Autobahnen kosten 10 Milliarden jährlich. Einnahmen aus der PKW-Maut: 500 Millionen.

Wegen der Finanzierung machen die das nicht. Wer das glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Ich glaube schon, dass sie es (auch) wegen der Finanzierung machen. Mittel- bis langfristig. Ist die Maut erstmal da, hat man eine Möglichkeit mehr, Geld vom Autofahrer zu kassieren. Die Einnahmen mögen den Aufwand zunächst kaum wert sein. An der Schraube drehen werden sie dann aber später.
 
Der erste Step wird die Maut werden wie sie jetzt kommt. Dann kommt irgendwann die Maut für alle von uns. Wieviel weniger nimmt der Staat wegen der Reduzierung der Lkw Maut ein ?
 
Heute kann man in der Presse lesen, wie der Gesetzestext verfasst sein soll, um eine spätere Erhöhung der Maut zu ermöglichen, ohne dass sie mit der Kfz-Steuer verrechnet werden muss. Aus EU-rechtlichen Gründen werden "Infrastrukturabgabe" und Kfz-Steuer als komplett getrennte Systeme behandelt. Die nächste Regierung kann die Abgabe dann problemlos erhöhen.

Ebenfalls aus rechtlichen Gründen beinhaltet die Maut eine Erfassung der Kennzeichen über die Mautkameras auf den BAB. (Die Daten sollen min. ein jahr gespeichert werden.) Der Staat will Autofahrern, die behaupten, keine Bundesfernstrassen zu benutzen, das Gegenteil beweisen können. Ansonsten könnten die nämlich die Erstattung über die Kfz-Steuer kassieren, aber gegen den Mautbescheid Einspruch erheben. Es gibt ja etliche Autos, die nur im Nahverkehr benutzt werden, etwa die von Rentnern, die nur zum Einkaufen fahren, oder Zweitwagen, die nur Kindertranporte zur Schule oder zum Sportverein erledigen.

Der CSU-Bierzeltwahlkampfkracher gegen die ausländischer Autofahrer ist zu einem völlig irrsinnigen Bürokratie- und Überwachungsmonster geworden. Trotzdem muss es die Regierungskoalition verteidigen – skurril.
 
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