Deutsche Musikindustrie = Schwachköpfe

Original geschrieben von martyx
@SoylentGreen
so wie ich die sache sehe, ist das kein zitat von mr. gebhardt, sondern die des textverfassers. selbst wenn, geht es auch nicht darum. es geht darum, das musik heutzutage kein künstlerisches ergebnis ist sondern ein produkt, das der konsument möglichst billig - am liebsten umsonst haben will.
Wer hat denn aus dem „künstlerischen Ergebnis” das „Produkt” gemacht?
Diese Entwicklung hat doch die MI – und nur die MI – ins Rollen gebracht.
Jetzt wird wehleidig gejammert und der schwarze Peter anderen zugeschoben.

von daher, sehe ich es ähnlich wie der 'phono-kopf', wenn er sagt „So wird suggeriert, dass Musik nichts wert ist”.
 
Und eben das bezweifle ich...


btw: Ich wette du bist Musiker... ;)
 
De! Martyx, da sind wir ja wieder bei unser beider Lieblingsthema... ;)

Das Problem mit Gebhardts Zitat ist, daß er genauso generalisiert wie die Befürworter von "BilligMusikAktionen". Du - und auch Gebhardt - hast recht, das Musik mehr ist und sein sollte, als der Gegenwert für ein Pepsi-Knibbelbild (Knibbelbild kennt man noch...?). Künstlerischer Ausdruck, Kreatives Umfeld des Musikers, Schaffenkrise usw fordert einfach eine tiefgründigere Auseinandersetzung mit dem Werk, als es das Verschenken mit Wegwerfartikeln anzeigen würde. Das Bezahlen eines Tonträgers bedeutet nicht zuletzt auch den Ausdruck von Wertschätzung für die Arbeit des Musikers; auch wenn ApfelLover den Anteil, den tatsächlich der Künstler von jeder verkauften CD erhält als unglaublich gering ermittelt hat (Suchbegriff CD-Produktion oÄ müßte den betreffenden Thread zu Tage fördern). Soweit konform.

Welche Titel werden denn aber von Apple, Pepsi und MacDonalds verschenkt werden? Was Gebhardt so schön für alle seine Künstler generalisiert, den fast moralischen Anspruch der Musiker auf die Anerkennung Ihres Werkes durch Zahlung ungerechtfertigter Preise für Tonträger, gibt es doch für einen Großteil der Produktionen der MI überhaupt nicht. Welchen Wert soll ich denn einschätzen, wenn ein mittelmäßiger Produzent - sorry, das war polemisch - am Konsum- und Wettbewerbsgefüge orientiert Studioangestellte zusammencastet, also Sänger, Musiker, Tänzer, Texter, Toningenieure, Getränkeholer usw, und dann ein massenverträgliches Produkt auf den Markt schmeißt? Wo bleibt denn da daß Gegenargument dafür, daß Musik nicht billig ist? Auf diese Art von Musik treffen nur die Gesetze des Marktes zu, was ist der Nachfrager bereit, für die Ware zu zahlen. Preis billig, dafür Massenverkäufe.

Wieso macht Mattel nicht so ein PseydoEthikTheater, wenn MacDonalds seine Winnie Puuh-Figuren zur Unterstützung von Paketverkäufen mit künstlich produzierten Nahrungsmitteln an unschuldige Minderjährige verramscht? Wo bleibt der hehre Perfect-World-Geist eines durch und durch verspießten Walt Disney hierbei...?


;)
 
@Jörg

Und eben diese Doppel-Moral (die eigentlich herzlich wenig mit Moral zu tun hat, da sie auf rein materiellen Erwägungen beruht) ist es, die mich an den meisten, in der Regel stereotyp dahingeplapperten Aussagen der MI aufregt.
motz
 
Original geschrieben von Jörg
De! Martyx, da sind wir ja wieder bei unser beider Lieblingsthema... ;)

Das Problem mit Gebhardts Zitat ist, daß er genauso generalisiert wie die Befürworter von "BilligMusikAktionen". Du - und auch Gebhardt - hast recht, das Musik mehr ist und sein sollte, als der Gegenwert für ein Pepsi-Knibbelbild (Knibbelbild kennt man noch...?). Künstlerischer Ausdruck, Kreatives Umfeld des Musikers, Schaffenkrise usw fordert einfach eine tiefgründigere Auseinandersetzung mit dem Werk, als es das Verschenken mit Wegwerfartikeln anzeigen würde. Das Bezahlen eines Tonträgers bedeutet nicht zuletzt auch den Ausdruck von Wertschätzung für die Arbeit des Musikers; auch wenn ApfelLover den Anteil, den tatsächlich der Künstler von jeder verkauften CD erhält als unglaublich gering ermittelt hat (Suchbegriff CD-Produktion oÄ müßte den betreffenden Thread zu Tage fördern). Soweit konform.

Welche Titel werden denn aber von Apple, Pepsi und MacDonalds verschenkt werden? Was Gebhardt so schön für alle seine Künstler generalisiert, den fast moralischen Anspruch der Musiker auf die Anerkennung Ihres Werkes durch Zahlung ungerechtfertigter Preise für Tonträger, gibt es doch für einen Großteil der Produktionen der MI überhaupt nicht. Welchen Wert soll ich denn einschätzen, wenn ein mittelmäßiger Produzent - sorry, das war polemisch - am Konsum- und Wettbewerbsgefüge orientiert Studioangestellte zusammencastet, also Sänger, Musiker, Tänzer, Texter, Toningenieure, Getränkeholer usw, und dann ein massenverträgliches Produkt auf den Markt schmeißt? Wo bleibt denn da daß Gegenargument dafür, daß Musik nicht billig ist? Auf diese Art von Musik treffen nur die Gesetze des Marktes zu, was ist der Nachfrager bereit, für die Ware zu zahlen. Preis billig, dafür Massenverkäufe.

Wieso macht Mattel nicht so ein PseydoEthikTheater, wenn MacDonalds seine Winnie Puuh-Figuren zur Unterstützung von Paketverkäufen mit künstlich produzierten Nahrungsmitteln an unschuldige Minderjährige verramscht? Wo bleibt der hehre Perfect-World-Geist eines durch und durch verspießten Walt Disney hierbei...?


;)
 


Hier wird keine Musik verschenkt! Die MI verkauft an Pepsi und andere, die wiederum diee Musik verschenken. Genauso als würdest du eine CD als Geschenk für deine Frau suchen. Wo ist das Problem?

Zum Thema "Würdigung der Kunst": Von den 99ct, die ein ITMS Song kostet, bekommen die "Künstler" 10ct, der Rest geht zu gleichen Teilen an Apple und die MI. Die MI würdigt ihre K. anscheinend am wenigsten.

Es hält dich auch niemand auf, zusätzlich für deinen Lieblingsküstler zu Spenden um deine Hochachtung auszudrücken. Ein Beispiel ist vielleicht Missy Elliott: Da stellt man sich einen, als Bett umgebauten Ferarri ins Schlafzimmer und lässt sich im Heck einen elektr. ausfahrbaren Schuhschrank einbauen.....Frohes Spenden!
 
Original geschrieben von SoylentGreen
[B[Wer hat denn aus dem „künstlerischen Ergebnis” das „Produkt” gemacht? Diese Entwicklung hat doch die MI – und nur die MI – ins Rollen gebracht. Jetzt wird wehleidig gejammert und der schwarze Peter anderen zugeschoben.
[/B]

äh... habe ich etwas anderes behauptet? gut, dann zitiere ich mich zur abwechslung selbst:

Original geschrieben von martyx
allerdings versucht die MI alles an sich zu raffen und nichts abzugeben - so, oder so. kunden, die musik noch kaufen, werden seit ungefähr 5 jahren und länger jedes jahr mit dem gleichen kram aufs neue versorgt.

wie ich schon in den vorigen posts habe durchklingen lassen, geht es mir um den verfall der wertigkeit von musik. dabei spielt es im prinzip keine rolle wie teuer oder günstig ein werk ist. wenn herr gebhardt sagt: „So wird suggeriert, dass Musik nichts wert ist”, dann hat er meineserachtens nicht ganz unrecht damit. egal ob die MI nun schuld daran ist oder nicht. und der satz „Der Computerhersteller verramsche mit Billigwerbeaktionen wertvolle Hits.” stammt nicht von eben jenen gebhardt - aber das nur am rande. am liebsten hätten die leute musik, filme o.ä. völlig umsonst. aber nicht weil sie musik so gern hören, sondern weil es mittlerweile sammelleidenschaft geworden. irgendeiner hatte letztens geschrieben, das er jemand kennen würde der fast 50gb musik auf der platte hat. da bezweifel ich einfach mal, das solche leute sich die titel kaufen würden - egal wie günstig die songs wären. und das ist kein einzelfall. viele haben dutzende cds, dvds mit dingen drauf die sie noch nie gehört oder gesehen haben.

btw: Ich wette du bist Musiker... ;)

klar, aber es ändert trotzdem nichts daran. ich merke auch auf, wenn es bspw. gegen „minderheiten” wie schwule, lesben oder farbige geht. und, bin ich schwul, lesbisch oder farbig? ;)
 
Original geschrieben von G5Punkt
Die Küstler bekommen sowieso fast nichts. Von den 99cent, die ein Song im Apple Store kostet bekommt ein Künster 10cent! Den Rest teilen sich Apple und die Rechteinhaber (Labels) zu gleichen Teilen.

Über 10% vom VK, bist Du Dir da sicher? Im Bereich Sachbuch gibt es gerade mal etwas über 10% von HEK (abzgl. MWSt) für den Autor.


@ Angel
(Das Verbinden von Wörtern mit Bindestrichen gibts im Deutschen eigentlich gar nicht).
Doch. Im Deutschen werden Wörter, die sich aus deutschen und ausländischen Begriffen bzw. Namen zusammensetzen mit Bindestrichen verbunden. Im englischen gibt es das nicht, da werden die Wörter einfach hintereinander geschrieben. (Beispiel: Deutsch Mac-OS-X-Rechner, englisch Mac OS X Computer).
 
um ehrlich zu sein , empfinde ich kein mitleid mit der sog. MI . im gegenteil . wie kann es sein , dass eine aktuelle cd 20 euronen und mehr kostet ? ( das wenigste bekommen doch diejenigen , deren krearivität sie ermöglichte ) das ist schon lange jenseits von gut und böse . und böse ist natürlich der verbraucher, der das macht , wozu die MI nicht in der lage ist , er verändert sich und adaptiert neue vertriebswege . das modell musik gegen geld ist überholt und die MI täte gut daran , endlich ein anderes businessmodell zu entwerfen . es ist kein benefit für mich , wenn die cd auch noch kopiergeschützt ist . alle sind sauer auf apple , weil der store die politik der MI vorführt und das leistet , wozu diese nicht in der lage . das ein store auf diese weise funktioniert , ist mittlerweile allen klar , genauso wie der umstande , dass apple-store user nur sehr sehr schlecht dort wieder rauszuholen sind ...

( ps : dem iPod fehlt noch 'ne scharfe WLAN-schnittstelle , denn dann könnte man ... im vorbeigehen quasi ... wie praktisch . )
 
Original geschrieben von mallwart
...ps : dem iPod fehlt noch 'ne scharfe WLAN-schnittstelle , denn dann könnte man ... im vorbeigehen quasi ... wie praktisch...
 

Sowas Ähnliches gibts ja, allerdings für einen anderen Wellenbereich. Die FM-Erweiterung iTrip... :D

Jörg
 
Original geschrieben von martyx
äh... habe ich etwas anderes behauptet? gut, dann zitiere ich mich zur abwechslung selbst:
 
In diesem Zitat nicht. Allerdings hatte ich diesen Satz auf einen anderen Text von dir bezogen, in dem du Herrn Gebhards Aussage erläutert und (wie ich es verstanden habe) befürwortet hast.

Also bitte nicht die Quotes durcheinander wurschteln. ;)
 
Keine Qualität

Original geschrieben von ralleff
"So wird suggeriert,dass Musik nichts wert ist", schimpft Gerd Gebhard, Chef der deutschen Phonoverbände."
 

Ach, mein lieber Gerd, da braucht nichts suggeriert zu werden. In meinem ehemaligen Lieblingssender SWR3 läuft seit Jahren zunehmend Einheitsbrei und synthetische Liedchen, die in mir weder Interesse noch Emotionen wecken. Bei dem, was in gewissen TV-Sendern läuft, wird schon beim rumzappen übel. Deshalb habe ich sie auf die letzten Programmplätze verbannt, für meine Tochter, wenn sie zu Besuch kommt.

In den letzten 2 Jahren habe ich einen guten Song im MI-Sumpf gefunden. Wirklich traurig.

Diese Musik ist _mir_ nichts wert, völlig richtig. :D

Aber es gibt noch gute Musik, aber sie kommt zum Beispiel von den alten Musikern, aus dem iTunes-Web-Radio oder per iChat von einem Freund, der wunderschöne Musik selber macht - oder ich packe meine eigene Gitarre aus. ;)

wavey

Lynhirr
 
Original geschrieben von martyx
klar, aber es ändert trotzdem nichts daran. ich merke auch auf, wenn es bspw. gegen „minderheiten” wie schwule, lesben oder farbige geht. und, bin ich schwul, lesbisch oder farbig? ;)
 
Wo sind Schwule denn heuzutage noch eine Minderheit?
In jeder zweiten heutigen TV-Serie spielt mindestens ein Schwuler mit (Will&Grace zB). Schwule "regieren" das Fernsehen. Weil sie anscheinend lustiger sind. Ob das nur ne Phase ist, weiß ich nicht, aber von Diskriminierung ist da doch keine Spur mehr. Wer schwul ist, ist cool. Anfangs war das ja wirklich noch ganz witzig, aber nach dem 10. Daniel Kübelböck wirds langweilig.

@ut: So schreib ich das meistens auch, aber ich wusste gar nicht, dass das "offizielles Deutsch" ist. Schreibt man Fremdwörter nicht eigentlich auch in Anführungsstrichen? Na, wie auch immer, bei Billigwerbeaktionen kommt jedenfalls kein Bindestrich dazwischen.
 
Re: Keine Qualität

Original geschrieben von Lynhirr
 

Aber es gibt noch gute Musik, aber sie kommt zum Beispiel von den alten Musikern, aus dem iTunes-Web-Radio oder per iChat von einem Freund, der wunderschöne Musik selber macht - oder ich packe meine eigene Gitarre aus. ;)

wavey

Lynhirr
 


Danke für die Blumen, wenn ich mir diesen Strauß mal einfach so ganz bescheiden in die Vase stopfe :D

Hehe.

Liebe Grüße

Yves
 
Re: Keine Qualität

Original geschrieben von Lynhirr
 
Aber es gibt noch gute Musik, aber sie kommt zum Beispiel von den alten Musikern,
 
Jaja, ich weiß, früher war alles besser.....:rolleyes:
 
Weitere Blumen

Original geschrieben von 409coffeemaker
 
Danke für die Blumen, wenn ich mir diesen Strauß mal einfach so ganz bescheiden in die Vase stopfe :D
 


Aber klar doch. Solange die Bescheidenheit dich nicht umbringt! :D

Wie wäre es mit weiteren Songs? ;)

wavey

Lynhirr


PS. Funktioniert dein iChat noch? :p
 
Re: Re: Keine Qualität

Original geschrieben von Angel
 
Jaja, ich weiß, früher war alles besser.....:rolleyes:
 

Urteile das jetzt nicht so pauschal ab.

Früher stand wirklich noch der Musiker und sein Können sowie seine musikalische Kreativität im Vordergrund.
Siehe Sting, Jimmy Page†, The Doors, U2, Level42 etc.…

Heute sind diese Leute im Background als Ghostwriter etc. tätig und der Mainstream legt eher Wert auf Marketing,PR,Castings und Rentabilität.

DJ Ötzi, Po(p)stars, Fame Academy, Papa Roach, Scooter…


Natürlich gab es früher auch Schund und heute auch noch gute „Musiker“
nur der Trend und das Augenmerk liegt halt auf etwas anderem, was meines Erachtens zumindest einem Werteverfall des Mainstreams zur Folge hat.

my 2 cents.

yves
 
Re: Re: Re: Keine Qualität

Original geschrieben von 409coffeemaker
 
... Jimmy Page†...
 

Immer langsam Yves, der gute Herr Page weilt noch unter uns. Bonzo ist der Tote von Led Zeppelin.

Grüße,

tasha
 
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