Berufliches und Privates trennen

Hi,
habe damit auch Erfahrung sammeln können. Habe immer alles für "Freunde" und Verwandtschaft gemacht, bin sofort gesprungen wenn was gebraucht wurde.
Gegenleistung bekam ich nie oder musste ewig drauf warten ( Küche neu streichen lassen) Da hab ich es selbst erledigt.
Seit dem ich nun "fast" nichts mehr mache ( nur noch Ehrenamtlich ), habe ich auch keine Freunde mehr. Die kamen nur noch wenn sie was brauchten.
An Geburtstagseinladungen kommt jeder, aber alle anderen feiern keinen Geburtstag. Schon sehr seltsam.
Es ist nicht einfach, richtige Freunde zu haben. Vermisse es schon einfach mal mit jemanden sich über unwichtiges zu unterhalten und dabei was trinken.
 
Hi,
habe damit auch Erfahrung sammeln können. Habe immer alles für "Freunde" und Verwandtschaft gemacht, bin sofort gesprungen wenn was gebraucht wurde.
Gegenleistung bekam ich nie oder musste ewig drauf warten ( Küche neu streichen lassen) Da hab ich es selbst erledigt.
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Genau so kenne ich das leider auch. Da gibt es wirklich nur ganz wenige Menschen in meinem Umfeld, auf die das nicht zutrifft.

Hier in Norwegen erlebe ich ab und an, dass deutsche Landsleute nur aufgrund der gemeinsamen Landsmannschaft Spezialpreise und -behandlung erwarten. Ich vermeide solche Auftraege so gut ich kann.
 
Da tust du gut, das zu vermeiden. Für echte Freunde oder für einen Verein, für den man sich engagiert, das ist eine Sache, aber für alle, mi denen man mal was getrunken hat oder die einfach mal aus dem gleichen Land kamen oder so - ne.
Eine "Spezialbehandlung" im weitesten Sinn kann ich ja noch verstehen unter Ex-Landsleuten, also vielleicht mal ein Tipp, was man vor Behörden vorlegen muß oder eine Hilfe bei einer Übersetzung, aber auf berufliche Arbeiten darf das keine Auswirkung haben.
 
Da fällt mir noch was ein. Ich bin ja auch immer so dummgut. Habe vor ein paar Wochen eine Hochzeitseinladung für einen "guten Freund" entworfen. Das Pärchen saß die ganze Zeit (2-3 Stündchen" hinter mir. "Hier noch was ändern, da noch was ändern". Mit diesem "Freund" bin ich mal durch dick und dünn gegangen. Dann aber weggezogen in einen Vorort. Aus den Augen, aus dem Sinn :-( Als ihm dann wieder einfiel, dass es da ja noch jemanden gibt, der sowas macht ....

Wie dem auch sei, nie wieder!!!!! Außer einem feuchten Händedruck, hab ich nix dafür gesehen. Und was mich am meisten ärgert: Nicht mal eine Einladung zur Hochzeit oder wenigstens auf nen Bierchen. :-(
 
Wie jetzt, du willst noch Geld für die Ersatzteile haben? Diverse Schimpfwörter ...

Yeahhh, das kenne ich auch! ;-) Hier einer aus'm Dorf. Platte vom Rechner im Eimer. Ich dort gewesen und er: "Was? Neue Festplatte? Die kostet doch! Haste nicht noch was rumliegen?". "Nee, hab ich nicht!". Na gut, neue Platte gekauft, BS neu drauf, paar Programme installiert. 2 Abende im Eimer. Als ich gehen wollte, drückt er mir 'ne Flasche Wein aus'm ALDi in die Hand mit dem Wort "Danke, wenn ich Dich nicht hätte". Ich dann "Ohhh, danke. Rechnung schmeiß ich Dir morgen in' Briefkasten".
Das Gesicht hättet Ihr sehen sollen :) Hab ich dann auch gemacht, seit dem höre ich nix mehr von ihm.
 
Ich sehe die Sache ein kleinwenig anders.

Jedenfalls differenziere ich konsequenter zwischen "Freundschaftsdienst" und "Vereins-, Gruppen- und Initiativendienst". Wenngleich ich selbst nicht selbstständig bin und ich mich auch in einer ganz anderen Branche bewege, kann ich durchaus nachvollziehen, dass man in seiner Freizeit nicht "mal eben" und "für umme" seiner Arbeit nachgehen möchte, mit der man von Mo bis Fr (manchmal auch am WE) acht Stunden lang (manchmal auch mehr) seine Brötchen verdient. Was also das anbelangt, stimme ich dem bisherigen Tenor voll und ganz zu.

Was das Vereinsleben betrifft, sehe ich die Sache aber anders. Es ist ja gerade der Sinn eines Vereins, Leute zusammenzubringen, die ähnliche Interessen haben, sich für irgendwas einsetzen oder ein bestimmtes Ziel erreichen wollen. Und dann geht es meist darum, Kräfte zu bündeln und Synergien zu nutzen. Wenn Vereinsmitglied A etwas kann, was alle anderen nicht können, seine Fähigkeit aber gebraucht wird, dann sollte er sich auch darum kümmern. So funktioniert das Vereinsleben. Wenn es um Flyer, Newsletter, Vereinsheftchen etc. geht, um nur mal ein Beispiel zu nennen, dann schreiben halt ein paar Leute die Texte, einer schießt ein paar Bilder, der nächste macht daraus einen professionellen Flyer und der Übernächste kennt jemanden, der einen kennt der eine Druckerei betreibt und das für schmales Geld ordentlich zu Papier bringt. Andere wiederum verteilen den Kram im Dorf, legen die Flyer aus, machen Werbung für die Veranstaltung oder laufen nach alter Schule von Briefkasten zu Briefkasten.

Wenn das ganze zu einer sehr einseitigen Sache wird, weil der Kaninchenzüchterverein Klein-Tupfingen alle vier Wochen einen Flyer vom TE haben will, ist das natürlich etwas anderes. Das muss man sich dann natürlich nicht gefallen lassen. Wenn es aber darum geht, dass der Ortsverband einer demokratischen Volkspartei einmal im Jahr zum Brunnenfest im Dorf einlädt und dafür Einladungen plakatieren will, oder wenn die Bürgerinitiative "Kein neue Mülldeponie" eine Info-Veranstaltung stattfinden lässt, um interessierte Bürger über das Vorhaben der Stadtverwaltung aufzuklären und dafür Flyer benötigt, oder wenn der Ehemaligenverein der Schule alle zwei Jahre ein Ehemaligentreffen veranstaltet und alle ehemaligen Schüler per Brief anschreibt oder oder oder ... wenn das nicht drin ist, hat man in einem solchen Verein einfach nix verloren.

Ich denke, dass es einen sehr großen Unterschied gibt, ob man von einem Freund oder einem Verein um eine derartige Leistung gebeten wird. Dem Kumpel kann ich sagen: "Ja klar, kein Ding", "Hey, das ist aber echt das letzte Mal!" oder "Joa, aber dafür müsstest mir schon was geben, weil ..." bzw. "Ne, sorry, aber ...". Prinzipiell kann man das in einem Verein natürlich auch, aber warum bin ich dann dort aktiv? Sofern es ein ehrenamtlicher Verein ist bzw. Mitglieder keinen Mitgliedsbeitrag zahlen, braucht er aktive Mitglieder, die ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen, keine Karteileichen.
 

Ich stimme Dir zu! Ich bin auch in einem Hundesportverein! Hier engagiere ich mich auch sehr gern und daran will ich auch kein Geld verdienen! Ich bin auch sonst gern bereit, für egal welche aktionen auch mal für "umme" zu arbeiten! z.B. habe ich letztes Jahr für die Hochwasseropfer in persönlicher Initiative fast 40.000 Euro gesammelt. Speziell für einen komplett abgesoffenen Kindergarten. Für solche Aktionen bin ich IMMER zu haben!

In meinen Posts gin es mir aber um die "Freunde", die NIE für einen Zeit haben, aber wenn die Kacke am dampfen ist, anrufen und plötzlich die besten "Freunde" sind, weil sie etwas brauchen, was sie selbst nicht können. Und das kotzt mich sowas von an!!!
 
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In meinen Posts gin es mir aber um die "Freunde", die NIE für einen Zeit haben, aber wenn die Kacke am dampfen ist, anrufen und plötzlich die besten "Freunde" sind, weil sie etwas brauchen, was sie selbst nicht können. Und das kotzt mich sowas von an!!!

Das kenne ich auch! Frei nach dem Motto: "Nehmen ist seeliger denn geben, drum NIMM"
Was ich gemacht habe: "Distanz" Das einzige was da wirkt!
Wir leben in einer immer egoistischer werdenden Gesellschaft. Leider.... :(
Und mal ehrlich, sind das wirklich Freunde??? Es geht nicht darum, wenn mal jemand nein sagt oder keine Zeit hat. Es geht um die "Freunde", die gleich beleidigt sind, wenn man selber mal nicht kann und es auch nur wagt ihre Probleme nicht zu lösen! Wie kann man nur! Schande! Daher die Frage: Sind das wirklich Freunde oder doch besser nur Bekannte?...
 
Was das Vereinsleben betrifft, sehe ich die Sache aber anders. Es ist ja gerade der Sinn eines Vereins, Leute zusammenzubringen, die ähnliche Interessen haben, sich für irgendwas einsetzen oder ein bestimmtes Ziel erreichen wollen. Und dann geht es meist darum, Kräfte zu bündeln und Synergien zu nutzen. Wenn Vereinsmitglied A etwas kann, was alle anderen nicht können, seine Fähigkeit aber gebraucht wird, dann sollte er sich auch darum kümmern.

Danke dir für deine Einschätzung. Jetzt sind wir wieder beim eigentlichen Thema.

Das ist ja das Dilemma, dass meine Mitstreiter/Vereinskollegen das auch so sehen. Diese Aufträge in der Summe können hin und wieder viel Zeit in Anspruch nehmen zum Nachteil meiner kommerziellen Aufträge. Wenn ich die »ehrenamtlichen« Aufträge dann mal schnell so hinschludern würde, leidet mein Ruf als guter Grafiker. Denn später interessiert es den Betrachter nicht mehr, unter welchen Umständen ich diese Drucksachen gemacht habe.

Was ich für mich finden muss, ist eine klar definierte Grenze, die ich meinen »Vereinskollegen/Mitstreitern« präsentieren kann, ohne viel diskutieren zu müssen. Denn fängt man an darüber zu diskutieren, wird die Sache schwammig, und ich übernehme in den meisten Fällen die Arbeit mit allen Nachteilen für mich.
 
Man sollte sich bei solchen "Diensten" auch mal Gedanken über die rechtliche Seite machen.
Stichwort Haftung und Schwarzarbeit.
 
@palestrina,

ich selbst bin auch in einem Verein e.V. ehrenamtlich tätig und spendiere hier viel Freizeit, Engagement und auch etwas Kohle. Dies aber völlig freiwillig, ohne Gruppenzwang oder sonstiges. Es macht mir einfach Spaß mein Know How einzubringen, und Menschen damit eine Freude zu bereiten. Mein Job leidet nicht darunter.
Ich denke man muss unterscheiden ob man selbst dort Mitglied ist oder nicht. Selbst wenn man Mitglied ist, dann ist man in keinster Weise verpflichtet hier Aufgaben zu übernehmen.
Unsere Webseite wurde damals von einem Mitglied (selbstständig aus der Branche) aufgebaut durch einen speziellen finanziellen Deal. Jede Änderung geben wir bei ihm in Auftrag, und dafür bekommt er Kohle wie er auch von seinen anderen Kunden bekommt. Unser Programmheft (2x pro Jahr) erstellen wir selbst durch freiwillige Kräfte, gesponsert durch Werbung, und geht als Druckauftrag an eine ganz normale Druckerei gegen Cash. Wir versuchen hier nicht Mitglieder übers Ohr zu hauen, sondern fragen ganz dezent nach ob jemand einen persönlichen Beitrag zum Verein leisten kann.
Was Du unbedingt klären solltest ist die finanzielle Situation des Vereins. Normalerweise nimmt ein Verein e.V Mitgliedsbeiträge ein und muss seinen Überschuss auch wieder an seine Mitglieder verteilen bzw. seine Kosten decken. Das ganze hängt natürlich von der Größe des Vereins ein und ob es nur ein Karnickeltreffen von 10 Personen ist. Wenn Kohle vorhanden ist, dann muss auch Geld fließen. Da gibt es keine Diskussion.
Wir spenden auch mal 1000 Euro im Jahr für wohltätige Zwecke im lokalen Bereich. Also warum solltest Du alles kostenlos machen?
Es gibt ein schönes Wort: NEIN
 
Man sollte sich bei solchen "Diensten" auch mal Gedanken über die rechtliche Seite machen.
Stichwort Haftung und Schwarzarbeit.

Dazu gibt es klare rechtliche Regelungen. Siehe dazu Ehrenamt
 
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