Apple soll in der EU Ökosystem öffnen müssen

[Dextera]

Die EU musste eingreifen, um Kunden zu schützen.

Ist nur schade, dass sie das jedesmal so brutal dilettantisch anstellen ...

 

[maba_de]

Ist nur schade, dass sie das jedesmal so brutal dilettantisch anstellen ...

tun sie das denn? Nenn mal ein Beispiel, an dem du das festmachst.

 

[flyproductions]

Ist nur schade, dass sie das jedesmal so brutal dilettantisch anstellen ...

Das Problem ist halt, dass von vielen Ländern in die EU eben nur die „fähigsten Köpfe“ weggelobt werden. Man braucht sich ja nur Oettinger und von der Leyen anzuschauen...

 

[flyproductions]

Aus Apples Sicht kann das durchaus ein Versuch sein, aufstrebende alternative Stores zu schwächen,

So wenig, wie ich je verstanden habe, wozu es Immobilienmakler geben muss, habe ich je verstanden, wozu es „Appstores“ geben muss.

im Moment ist es - auch durch politischen Druck - genau andersrum.

Gut so!

 

[Dextera]

Du meinst es reicht dir nicht, dass bei den schwammigen Ausführungen dieser tollen "Gesetze" sich alles und jeder immer irgendwie rauswinden kann? Genau von dem, von was wir hier reden auf der letzten Seite. Darum gehts. Apples Anwälte müssen ja mittlerweile bei jeder EU-Vorgabe nen Lachanfall bekommen ...

Ja, bisher sinds "Versuche". Mal schauen was am Ende dabei rauskommt. Aber ich glaube eher an gute Anwälte bei Apple als an hieb und stichfeste Vorgaben der EU.

 

[maba_de]

Du meinst es reicht dir nicht, dass bei den schwammigen Ausführungen dieser tollen "Gesetze" sich alles und jeder immer irgendwie rauswinden kann? Genau von dem, von was wir hier reden. Darum gehts. Apples Anwälte müssen ja mittlerweile bei jeder EU-Vorgabe nen Lachanfall bekommen ...

ich denke eher, dass Apple immer noch glaubt, interpretieren zu dürfen wie sie es gerade tun.
Und das geht nach hinten los. Sie mussten ja schon ein paar Mal zurückrudern (Entwickler Account Epic, Siteloading direkt von Entwickler Seite) und das wird so weiter gehen.
Kann sein, dass die neuen Richtlinien nicht perfekt formuliert sind, aber andere haben da deutlich weniger Probleme als Apple, die immer noch glauben, machen zu können was sie wollen.

 

[Dextera]

Kann sein, dass die neuen Richtlinien nicht perfekt formuliert sind

Aber genau das sollten Vorgaben/Gesetze sein. Eben damit nicht findige Anwälte Wege finden, das auszuhebeln. Bis das korrigiert ist (wenns überhaupt passiert), vergehen ja wieder Jahre. Teils hat man bei unseren Gesetzgebern schon das Gefühl, dass sie so überhaupt nicht in der realen Welt leben - und das Internet ist ja sowieso Neuland. Die sollten den Shit echt von 1 Nerd vorher durchlesen lassen bevor sie irgendwas verabschieden ...

 

[maba_de]

Das ist aber seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten das Problem in der Juristerei.
Ich habe sehr viel mit Juristen zu tun und in manchen Projekten auch mit Anforderungen gew. Gesetze.
Mir als ITler wachsen da regelmäßig graue Haare, wenn ich daran denke, wie unpräzise das alles ist. Klare Ansagen selbst bei absolut kritischen Fragen - absolute Fehlanzeige. Schon gar nicht ohne Grundsatz Urteile und deren Interpetration.

Nur bin ich sicher, dass wir es in diesem Fall anders erleben, hier geht es darum, wer wem zeigt, wo es langgeht und da sind die Wege plötzlich sehr viel kürzer. Hat man ja schon beobachten können in den zwei Beispielen.

 

[Dextera]

Kann sein, dass die neuen Richtlinien nicht perfekt formuliert sind

Aber genau das sollten Vorgaben/Gesetze sein.

Das ist aber seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten das Problem in der Juristerei.

Ist nur schade, dass sie das jedesmal so brutal dilettantisch anstellen ...

Und so schließt sich der Kreis - und mir stellt sich die Frage, was du da von Anfang an infrage gestellt hast?

 

[maba_de]

und mir stellt sich die Frage, was du da von Anfang an infrage gestellt hast?

Nicht die ungünstig formulierten Gesetze sondern die Reaktion der EU auf Apples Widerwillen in der Umsetzung.
Das wird dieses Mal sehr viel schneller und direkter ablaufen und die Drohungen und Strafen empfindlicher ausfallen.

Was glaubst du, warum der Epic Account plötzlich doch frei war und warum Sideloading nun doch plötzlich kommt?
Nicht, weil Apple mal einen guten Tag hatte .

 

[chris25]

So wenig, wie ich je verstanden habe, wozu es Immobilienmakler geben muss, habe ich je verstanden, wozu es „Appstores“ geben muss.

Beide erfüllen durchaus nützliche Aufgaben, für die die Leute auch zu bezahlen bereit sind. Schlecht ist es nur, wenn Zwang zur Nutzung besteht, oder im Fall der Makler vor den gesetzlichen Änderungen, der Auftraggeber nicht derjenige ist, der am Ende bezahlt.

 

[Dextera]

Was glaubst du, warum der Epic Account plötzlich doch frei war und warum Sideloading nun doch plötzlich kommt?

Ja, nur eben "WIE" dieses Sideloading wieder kommt ... das ist das rauswinden. Mal schauen wie weit sie da kommen - aber das ist halt nur möglich durch bescheidene Vorgaben.

 

[maba_de]

Ja, nur eben "WIE" dieses Sideloading wieder kommt ... das ist das rauswinden. Mal schauen wie weit sie da kommen - aber das ist halt nur möglich durch bescheidene Vorgaben.

Ich bin halt sicher, dass dieses Rauswinden und eigenwillige Interpretieren dieses Mal nicht funktionieren wird.
Warten wir ab, da wird kurzfristig noch so einiges passieren.

 

[MilesVorkosigan]

Es ist interessant zu beobachten, dass die, die die Gesetze machen, beschimpft werden weil sie nicht 100%ig wasserdicht sind.

Dabei sind die eigentlichen "Verbrecher" doch die, die ganz genau wissen, was der Gesetzgeber will, aber tausend Wege suchen, sich nicht daran zu halten.

Im Grunde könnte ein Unternehmen wie Apple doch auch sagen: Hey, wir machen Milliardenumsätze innerhalb der EU, nicht zuletzt deshalb, weil die Regierungen dort sowohl die Infrastruktur zur Verfügung stellen, als auch mit ihren Volkswirtschaften zig Millionen Menschen dazu befähigen, unsere Produkte zu kaufen. Da ist es doch selbstverständlich, dass wir uns - als kleines Dankeschön - an die dort geltenden Gesetze halten und nicht aktiv dagegen arbeiten.

Stattdessen verhält sich der Konzern, wie jeder billige Ganove auf der Straße: Den Gesetzen ausweichen, Lücken finden oder sich einfach nicht dran halten.

Sprich: Anstatt über den Gesetzgeber zu meckern, sollte man sich besser mal die vornehmen, die sich ganz bewusst und willentlich (halb)-illegal an uns Kunden bereichern wollen.

 

[flyproductions]

...oder im Fall der Makler vor den gesetzlichen Änderungen, der Auftraggeber nicht derjenige ist, der am Ende bezahlt.

....wobei es ja ewig gedauert hat, bis dieses, was eigentlich, der Logik folgend, eine absolute Selbstverständlichkeit sein sollte, endlich Gesetz geworden ist! Wieso in aller Welt sollte der Käufer dafür zahlen, wenn ich es mir beim Verkauf meines Hauses bequem machen möchte?

Ebenso unmöglich (und in Deutschland wohl weltweit nahezu einmalig) ist, dass bei Abmahnungen der Abgemahnte zahlen muss, ehe ihm auch nur die Gelegenheit gegeben wurde, den abgemahnten Zusatnd abzustellen. Da lebt parasitär eine ganze Branche von.

 

[maba_de]

Ich will Microsoft nicht über den grünen Klee loben (die leisten sich auch genug Schwachsinn), aber in dem Fall arbeiten sie mit der EU zusammen, um die Anforderungen zu erfüllen.
Das finde ich wesentlich sinnvoller und erwachsener.

 

[flyproductions]

Beide erfüllen durchaus nützliche Aufgaben, für die die Leute auch zu bezahlen bereit sind.

Stimmt! Letztlich ist da einer, der etwas hat, und einer, der etwas braucht,...

...und einer, der in der Mitte steht, der nichts hat und den eigentlich kein Mensch braucht, der die Hand aufhält.

Wer ihm was rein legen möchte, der muss das halt machen. Aber es sollte eben jedem selbst überlassen sein.

 

[flyproductions]

Im Grunde könnte ein Unternehmen wie Apple doch auch sagen: Hey, wir machen Milliardenumsätze innerhalb der EU, nicht zuletzt deshalb, weil die Regierungen dort sowohl die Infrastruktur zur Verfügung stellen, als auch mit ihren Volkswirtschaften zig Millionen Menschen dazu befähigen, unsere Produkte zu kaufen. Da ist es doch selbstverständlich, dass wir uns - als kleines Dankeschön - an die dort geltenden Gesetze halten und nicht aktiv dagegen arbeiten.

Ja, in einer besseren Welt vielleicht!

Es ist ja nicht nur so, dass „die Regierungen“ die Menschen dazu befähigen, die Produkte zu kaufen. Sie befähigen ja sogar die Firmen selbst erst dazu, die Produkte zu verkaufen.

...und „zum Dank“ halten sich die Firmen nicht nur, wann und wie immer es geht und man irgendwie damit davon kommt, nicht an die Gesetze. Sie sind in den meisten Fällen nicht einmal bereit, sich – durch einigermaßen faire Steuerzahlungen – an den gesamtgesellschaftlichen Kosten der Infrastruktur zu beteiligen.

Stattdessen verhält sich der Konzern, wie jeder billige Ganove auf der Straße...

Schön, dass das mal jemand so beim Namen nennt! 👍

 

[Dextera]

Sprich: Anstatt über den Gesetzgeber zu meckern, sollte man sich besser mal die vornehmen, die sich ganz bewusst und willentlich (halb)-illegal an uns Kunden bereichern wollen.

Ja? Passt. Lass mich mal heimkommen, dann knöpf ich mir den Timmy mal vor …

Ist Apple der Üble? Klar …
Könnte man was dagegen tun? Jup …
Wie? Mit etwas schärferen Gesetzen …

Apple (und andere) wären schön blöd, wenn sie freiwillig mitspielen. Da gehts um ihr Geschäft. Aber weder mecker ich, noch könnt ich an irgendeinem Hebel ansetzen. Ich stelle einfach fest.

Nachdem ich der einzige bin, der da wohl grad gegen unsere tollen Repräsentanten gewettert hat, nehm ich an, dein Post galt mir. Was ich damit jetzt anfangen soll weiß ich allerdings noch nicht so genau.

 

[MilesVorkosigan]

Was ich damit jetzt anfangen soll weiß ich allerdings noch nicht so genau.

... vielleicht das, was ich auch schon anderwo empfohlen habe: Sich einbringen, sich einmischen, sich wählen lassen und es dann besser machen.

Schließlich leben wir in der weltweit ziemlich einzigartigen (oder zumindest seltenen) Luxussituation, die es jedem Bürger ermöglicht, sich aktiv in der Politik seines Landes oder ggf. auch der EU zu betätigen. Selbst außerparlamentarisch ist vieles möglich, was in jedem Fall mehr bringt, als nur seine Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen.

Auch die Leute, die da zur Zeit in Brüssel oder sonstwo gegen viele Widerstände und Einwände versuchen, gute Entscheidungen zu treffen, haben wir ja letztlich selbst gewählt. Zumindest dann, wenn wir überhaupt gewählt haben. Falls nicht, gibt es noch weniger Ursache, sich zu beschweren.