Auch im privaten Umfeld kann das Thema problematisch werden. Immerhin arbeiten und kommunizieren wir in Netzwerken mit unterschiedlichen Systemen - unterschiedlich sicher, aber eben auch untereinander vernetzt. Wir sind Teil eines Gesamtsytems und sollten dann auch entsprechende Verantwortung übernehmen, auch wenn wir selber potentiell am wenigsten Ärger haben. Egal, ob beruflich, privat oder an der Uni, wie ich es jetzt wiederholt erlebt habe. Und zwar richtig herbe, wie sich nach und nach rauststellte!
Zuletzt erneut wieder mit einem XYZ-Irgendetwas-Schädling auf einem USB-Stick einer Freundin. Ein ähnliches Problem hatte ich erst im Herbst letzten Jahres. Auf dem Stick war eine für Windowssysteme selbst ausführende Datei drauf, die sich (sobald man den USB-Stick anschloss) auf der Windowspartition festfrass und sich von dort aus auch automatisch auf weitere, externe Datenträger kopierte. Auf meinem Mac hatte das keine Auswirkung und fiel auch zuerst gar nicht auf. Meinem Freund fiel erst beim Kopieren von Dateien von dem Stick auf, dass dort ungewöhnliche 'Autostart'-Dateien drauf waren, die man unter Windows nicht mal zu sehen bekäme. Wir haben den Stick dann fix an einem virtuellen Windows ausprobiert und hatten sogleich hübsch Ärger. Na ja, für uns unproblematisch. War nur ein Testsystem, wo lediglich das Image neu einkopiert werden musste. Bei anderen Beteiligten sah es etwas blöder aus. Wie sich mittlerweile rausstellte, waren am Ende auch mehr Leute betroffen, als man zuerst glaubte. Und wenn ich selber den Stick einfach so weitergereicht hätte (egal, ob beruflich oder privat), möchte ich mir die berechtigten Reaktionen gar nicht weiter vorstellen! Immerhin waren auch genügend Leute unter den Betroffenen, die ihrerseits nicht für ausreichende Sicherheit gesorgt und Antivirenprogramme nicht laufen hatten.
Grundsätzlich meine ich, dass das Computerleben eben kein Inseldasein ist. Es ist einfach ignorant, mit den typischen Argumenten seine Verantwortung abzuwiegeln. So nach dem Motto: Wenn der Nachbar offene Türen hat und überhaupt ein Haus, das mutmaßlich unsicherer ist und gerne überfallen wird, solle einen das selber wenig interessieren?!? Haftbar sei man ohnehin nicht. Haftbar wird man aber, wenn man den Dieb noch freundlich durch den eigenen Garten lässt, während man sich selber darüber freut, dass er gleich ja lediglich beim Nachbarhaus einsteigen wird. Na, super! Am Ende ist aber immer ein Netzwerk aus allen möglichen Systemen betroffen. Und entweder man arbeitet 'zusammen' und berücksichtigt Schwächen der anderen (während man ja eigene Stärken nützlich einbringen kann) oder man lässt es und lebt u.U. dann auch mit der fehlenden Rücksichtnahme anderer. Meiner Meinung hat aber jeder, der in Netzwerken arbeitet (und sei es auch nur hinsichtlich unrelevant erscheinenden Datenaustauschs im kleinsten Rahmen), auch seinen Beitrag zur Gesamtsicherheit beizutragen. Ignoranz ist da genau so wenig angebracht wie Arroganz oder Fahrlässigkeit.
Für mich persönlich handhabe ich es so, dass ich auf meinem Mac keine Virensoftware ständig laufen habe. Ich scanne aber angeschlossene Fremddatenträger und Fremddateien, wenn ich sie erhalte. Auch ausgehende Daten werden überprüft, so hinsichtlich der Sicherheit Bedenken möglich sind, um anderen nicht Probleme zuzumuten, die ich potentiell bereits behebn kann. Dafür ist man dann auch mir gegenüber nachsichtig, wenn ich Datenträger rumreiche, auf denen es von 'Fork'-Dateien nur so wimmelt und die Nezwerkteilnehmer auf der Windows-Seite zu Recht in die Tollwut treiben können.