Zusatzbeiträge der Krankenkassen

Wechselt Ihr die Gesetzliche Krankenkasse wenn sie einen Zusatzbeitrag erhebt?

  • Ja

    Stimmen: 24 33,8%
  • Nein

    Stimmen: 18 25,4%
  • Kommt auf die Höhe des Beitrages an.

    Stimmen: 23 32,4%
  • Mir egal, ich zahle gern.

    Stimmen: 6 8,5%

  • Umfrageteilnehmer
    71

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Hallo zusammen,

wollte von euch mal hören wer alles bereit ist die Krankenkasse zu wechseln um keine Zusatzbeiträge zu zahlen.

Ich bin selber unsicher aber auch etwas wütend über die zusätzlichen Beiträge. Wenn man mal irgendwas braucht zahlt man doch überall drauf. Ich bin eigentlich nie beim Arzt, die letzten 3 Jahre habe ich keine Leistungen meiner Krankenasse in Anspruch genommen.

Wie denkt ihr darüber? Überlege wirklich zu einer Beitragsfreien Krankenasse zu wechseln. Manche Garantieren zumindest 2010 keine Beiträge zu erheben.
 
Ich bin selber unsicher aber auch etwas wütend über die zusätzlichen Beiträge. Wenn man mal irgendwas braucht zahlt man doch überall drauf. Ich bin eigentlich nie beim Arzt, die letzten 3 Jahre habe ich keine Leistungen meiner Krankenasse in Anspruch genommen.
das ist ja auch ein Solidarsystem, kein Sparvertrag
 
Was hilft denn wechseln?
Wenn eine Krankenkasse anfängt, ziehen alle nach, somit macht ein Wechsel kein Sinn...
 
Was hilft denn wechseln?
Wenn eine Krankenkasse anfängt, ziehen alle nach, somit macht ein Wechsel kein Sinn...

Der Wechsel bringt schon was. Schließlich erheben nicht alle Krankenkassen den Zusatzbeitrag! Die Techniker Krankenkasse erhebt zumindest 2010 keinen.
 
das ist ja auch ein Solidarsystem, kein Sparvertrag

Das ist mir schon klar. Ich wollte damit nur ausdrücken ich es fairer finden würde wenn Patienten mehr zahlen die auch die Leistung der Krankenkasse in Anspruch nehmen. Z.b eine Erhöhung der Praxisgebühr.
 
Das ist mir schon klar. Ich wollte damit nur ausdrücken ich es fairer finden würde wenn Patienten mehr zahlen die auch die Leistung der Krankenkasse in Anspruch nehmen. Z.b eine Erhöhung der Praxisgebühr.

es gibt Bonusmodelle. imho laufen die aber dem Solidaritätsprinzip zuwider. Und wenn du nur einmal blöd vom Hocker fällst kann das die KV mehr kosten als du jemals eingezahlt hast.
Das passiert. Hoffentlich nicht Dir, hoffentlich nicht mir, aber es passiert jeden Tag.
btw: ich halte auch aus einem anderen Grund diese Bonusmodelle für fragwürdig: mein Kollege im gleichen Büro hat so ein Bonusmodell. Was dazu geführt hat dass er sich Ende letzten Jahres mit Fieber in die Arbeit geschleppt hat. Es war der dritte Tag, er hätte eine Krankmeldung gebraucht. Damit wäre aber sein Bonus fürs ganze Jahr weg gewesen. So was finde ich zynisch
Die Praxisgebühr ist eh umstritten, und benachteiligt chronisch Kranke
 
Viel schlimmer als die Zusatzbeiträge finde ich, dass der Deutsche im Schnitt 38 mal im Jahr zum Arzt geht. Wenn ich so mir mein Umfeld angucke stelle ich eins fest: Nur die Person die sich in psychiatrischer Behandlung befindet geht ca. 70 mal im Jahr zum Arzt. Auf die eine Person kommen locker 15 Leute die 2-3x im Jahr zum Arzt gehen. Selbst wenn die Leute 3x im Jahr zum Arzt gehen erhöht sich der Schnitt durch die Person in psychiatrischer Behandlung auf 7,2 Arztbesuche pro Jahr, also auf mehr als das doppelte. Zahlen tun alle 16 Personen gleich viel. Die Person ist nun seit etwa 7 Jahren i Behandlung und bisher hat sich nichts gebessert, außer dass die Person vollgestopft ist mit Medikamenten...

So stellen sich mir 2 Fragen:
1. Was ist an dem Prinzip solidarisch, wenn 15 Personen eine "durchfüttern" müssen?
2. Warum bin ich kein Arzt ;)?

Auf der anderen Seite wird mir dann auch klar, warum jeder Bundesdeutsche 38 mal im Jahr zum Arzt geht...
 
Wie denkt ihr darüber? Überlege wirklich zu einer Beitragsfreien Krankenasse zu wechseln. Manche Garantieren zumindest 2010 keine Beiträge zu erheben.

Schöner Verschreiber :)
Man sollte aber auch sehen, das es Kassen gibt die Leistungen anbieten, die andere nicht haben. Nur über den Preis zu gehen ist kurzsichtig und widerspricht dem Solidargedanken.

@Locusta: Genau so nennt man das wenn 15 Mitglieder 1 "durchschleppen". Das ist der Solidargedanke. Natürlich wird es immer Potential für Missbrauch geben, aber das ist noch deutlich geringer als bei Hartz IV wo nur auf extrem wenigen Ausnahmen rumgehackt wird und diese mit viel Geschrei publiziert werden.
 
der einzige Grund jetzt zu wechseln ist, wenn eine andere Krankenkasse bessere Leistungen anbietet. Wegen 10 Monate die Krankenkasse wechseln, weil diese noch keine Zusatzbeiträge erhebt, aber schlechtere Leistungen als die alte hat, ist nicht gerade von Vorteil.

Interessant wird es aber für Hartz IV Empfänger. Laut meines Chefs (RA für Sozialrecht) sind diese dazu verpflichtet, die 8 Euro Zusatzbeitrag selbst zu zahlen. Dies können sie umgehen wenn sie die Krankenkasse wechseln. Normalerweise darf man ja - glaub ich - nur alle 18 Monate die Krankenkasse wechseln. Wenn allerdings jetzt eine Krankenkasse die 8 Euro Zusatzbeitrag einführt, kann man sofort wechseln. Die Hartz IV Empfänger haben also die Möglichkeit sich in kurzer Zeit zig Krankenkassen auszusuchen, nur um die 8 Euro nicht zahlen zu müssen.

Die 8 Euro find ich sowieso nicht wirklich gelungen. So kommt es doch immer auf das Gehalt an, ob dieser Betrag viel, oder läppisch ist. Besser hätte mir eine prozentuale Abgabe des Nettoeinkommens gefallen. Etwa 2%. Und die ganzen Privatiers sind meist sowieso nicht betroffen, diese haben den Vorteil Privatversichert zu sein. Wie die meisten Menschen mit viel Kohle auch.
 
Das kann doch nur wieder eine endlose Diskussion geben...
Solange "man" das Gesundheitssystem nicht grundlegend reformiert, wird das ein ewiges Geschiebe geben.
Tatsche ist, dass die Kosten des Gesundheitswesens durch die Beiträge nicht (mehr?) gedeckt werden können.
Um das Problem zu lösen, gibt es nur 2 Alternativen: Entweder, die Kosten werden gesenkt ODER die Beiträge werden erhöht. Eine Mischform beider Alternativen wäre auch denkbar.

Kürzlich kam zu dem Thema ein Beitrag im TV; hieraus nur 3 Fakten zum fröhlichen Diskutieren:

a) Deutsche sind Weltmeister im Zum-Arzt-Gehen; im Schnitt 18x pro Jahr (Skandinavier nur 6x)
b) alleine in München gibt es mehr MRT-Geräte als in ganz Italien
c) Die Pharma-Industrie gibt nach wie vor mehr für Marketing aus als für Forschung

Solange man daran nichts ändert, wird es immer Diskussionen über die Beitragshöhe geben.
 
Das ist mir schon klar. Ich wollte damit nur ausdrücken ich es fairer finden würde wenn Patienten mehr zahlen die auch die Leistung der Krankenkasse in Anspruch nehmen. Z.b eine Erhöhung der Praxisgebühr.

Denk mal über diese Sätze nochmal nach: Person A und B zahlen beide - fiktiv - 100 EUR Krankenkasse im Monat und sind beide gesund mit dem Unterschied, dass Person B regelmäßig Sport treibt. Person B bricht sich beim Squashspielen die Hand. Wäre es jetzt fair, wenn Person B mehr Krankenkasse zahlen muss? Ich denke nicht und das ist nur eines von vielen möglichen Beispielen.

Über die generelle Erhöhung der Beiträge kann man sich streiten, ob sinnvoll und angebracht oder nicht. Was in meinen Augen aber eine Frechheit ist, sind die Krankenkassen die von vornherein schon um den Höchstsatz erhöhen.

Kürzlich kam zu dem Thema ein Beitrag im TV; hieraus nur 3 Fakten zum fröhlichen Diskutieren:

a) Deutsche sind Weltmeister im Zum-Arzt-Gehen; im Schnitt 18x pro Jahr (Skandinavier nur 6x)
b) alleine in München gibt es mehr MRT-Geräte als in ganz Italien
c) Die Pharma-Industrie gibt nach wie vor mehr für Marketing aus als für Forschung

Solange man daran nichts ändert, wird es immer Diskussionen über die Beitragshöhe geben.

Dem stimme ich voll und ganz zu. Das Gesundheitswesen in Deutschland - genau wie der Generationenvertrag - sind überholt und müssten an die sich geänderte Gesellschaftsform angepasst werden.

Im Übrigen bin ich privat versichert und habe daher nicht abgestimmt ;)
 
Das Gesundheitswesen in Deutschland - genau wie der Generationenvertrag - sind überholt und müssten an die sich geänderte Gesellschaftsform angepasst werden.

aha - wenn jeder an sich selbst denkt ist auch an jeden gedacht :confused:

Wohin hat sich denn die Gesellschaft verändert? Hin zu Egoisten und "Ellenbogen-Nutzern"?
Dann erzähl doch mal wie Du dir das vorstellst?

zum Thema:
Wechselwelle bei den Krankenkassen wird teuer

Aufforderung von Gesundheitsminister Rösler zum Wechsel der Kasse ist ökonomisch unsinnig

Ach ja, die FDP und ihre Wirtschaftskompetenz :hehehe:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32028/1.html


Nette Grüße
Tina

die übrigens auch privat versichert ist
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Alle Sozialversicherungen sind überholt, ebenso die Krankenversicherung.

Ich stimme mit der FDP-Forderung vollkommen überein. Kopfpauschale und gut. Ich würde das gesetzliche System komplett abschaffen, dafür private Basis-Pflichversicherung (mit Annahmezwang seitens der Versicherung, Prämie gestaffelt nach Alter als Basisversicherung) und alles weitere kann extra versichert werden (Chefarztbehandlung usw.).

Die Form der Familienversicherung ist überholt und ich halte es für ungerecht, dass Leute mit gutem Einkommen (aber halt noch unter der Grenze) sich nicht privat versichern können.
 
aha - wenn jeder an sich selbst denkt ist auch an jeden gedacht :confused:

Nette Unterstellung, aber das habe ich nie behauptet. Es geht auch nicht um die Mentalität der Gesellschaft, sondern rein um die demographische Entwicklung. Der Generationenvertrag sieht vor, dass die sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigen mit Hilfe Ihrer Beiträge die Rentenversicherung, aus deren die Rentner ihre Leistungen ziehen. Da sich jedoch das Verhältnis Erwerbstätiger und Rentner zu Ungunsten der Erwerbstätigen entwickelt, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Beiträge erhöhen
2. Generationenvertrag überarbeiten

Bei den Krankenversicherungen ist es ähnlich. Bei den Krankenkassen ist es nur so, dass die Kosten des Gesundheitswesens nicht mehr gedeckt werden können. Und ich denke da spielen mehrere Faktoren eine Rolle, Medikamente, Beiträge, Ausgabeverhalten der Krankenkassen, etc. pp. Warum genau den Krankenkassen nicht mehr reicht, wird hier keiner so einfach beantworten können, aber anstatt die Beiträge zu erhöhen, wäre es sicherlich ratsamer einmal über das gesamte Konzept nachzudenken.
 
Warum genau den Krankenkassen nicht mehr reicht, wird hier keiner so einfach beantworten können, aber anstatt die Beiträge zu erhöhen, wäre es sicherlich ratsamer einmal über das gesamte Konzept nachzudenken.
ja, und ich würde da den umgekehrten weg nehmen wie Lars: Abschaffen der privaten KV. Es ist ein Skandal dass sich junge, gesunde Gutverdiener aus der Solidargemeinschaft verabschieden :)
 
Ich finde es eine Frechheit, als Azubi mit einem relativ niedrigen Einkommen den vollen, oder sei es gütigerweise auch den verminderten Zusatzbeitrag zu zahlen. Ich als Azubi darf dann 5 bis 8 Euro zahlen und bei den Bestverdienern greift mal wieder die Beitragsbemessungsgrenze, die sowieso die größte Frechheit in unserem System ist. Alle ab 3750 Euro sind dann fein raus. :mad:
 
ja, und ich würde da den umgekehrten weg nehmen wie Lars: Abschaffen der privaten KV. Es ist ein Skandal dass sich junge, gesunde Gutverdiener aus der Solidargemeinschaft verabschieden :)

Das bestreite ich nichtmal, ich sag ja, es muss das gesamte Gesundheitssystem überdacht werden. Wir haben einfach eine 2-Klassengesellschaft bei den Krankenversicherungen und ich weiß wovon ich rede, ich hab es selbst erlebt. Bis zu meiner Ausbildung war ich über meinen Papa privatversichert. Bei meinem Hausarzt bin ich zur Tür rein und dürfte immer gleich ins Labor, Sprechzimmer oder Behandlungszimmer. Wie ich dann meine Ausbildung angefangen habe, musste ich in die GKV und wenn ich dann zum Hausarzt bin, hieß es immer erstmal ab ins Wartezimmer, wo man gut und gerne mal ne halbe Stunde warten durfte.

Und das ist in meinen Augen nicht richtig. Ob man jetzt die PKV abschafft oder die GKV abschafft, kann ich nicht beurteilen. Ich denke aber, dass es zwingend notwendig ist, aus zwei Systemen eines zu machen.
 
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