Zurück in die GKV - die Details

Dann kennst Du nicht dir richtige Altersstruktur.
Ab 40 fängt die Private an, ihr hässliches Gesicht zu zeigen und ab 50 lacht sie Dir unverblümt ins Gesicht...
Nur, weil man das nicht wahr haben will, wird es deswegen nicht wahrer.

Ich werde jetzt hier nicht über mein Alter reden und ich weiß nicht, in welchen Krankenkassen ihr versichert seid. In meinem Fall stimmt unverblümt, und ich zahle immer noch weniger als in der GKV. Ohne Selbstbeteiligung! So viel dazu.
 
Noch ist auch bei mir nichts horrend. Aber definitiv auf dem Wege dahin, bei, wie gesagt, 10%igen Steigerungen jedes Jahr, seit 13 Jahren. Und dabei ist meine Versicherung da noch besser als die eines Kollegen, die teilweise um 30% erhöht hat.

Das größte Problem ist aber die fehlende Flexibilität - Du bist gezwungen, immer mehr zu verdienen mit der Zeit. Das war aber zuletzt in den 70er Jahren so. Seitdem kommt es auch vor, dass das Gehalt wieder abnimmt, der Job gewechselt wird, oder, wie bei mir, der Wunsch nach Jobwechsel kollidiert mit dem Zwang eine bestimmte Summe zu verdienen.

Das ist soweit alles richtig. Ich habe schon mit Mitte 30 monatlich um die 400 Euro für die PKV bezahlt - was für ein Wahnsinn. In Zukunft, wenn ich dann 50 oder 70 Jahre alt bin, werde ich wahrscheinlich neben meinem jetzigen 70-Stunden-Vollzeit-Job noch einen zweiten, normal bis gut bezahlten Vollzeit-Job brauchen, nur um die blöde PKV bezahlen zu können. Es stimmt leider, dass man im Prinzip dazu gezwungen ist, jedes Jahr mehr und mehr zu verdienen. Ich habe während meiner Freiberuflichkeit schon einige Kollegen erlebt, die ihre PKV nicht mehr bezahlen konnten - und das mit 40+.

Der Wechsel in einen Standard-Tarif ist ziemliche Augenwischerei und keine Lösung. Dadurch hat man, was die Leistungen angeht, alle Nachteile eines GKV, muss für den Mist aber, wie bei PKV üblich, zunächst selber bezahlen und in Vorleistung treten, wobei sich die PKV deutlich mehr Zeit läßt als in höheren Tarifen. Man ist letztendlich also sogar schlechter dran als ein GKV. Hinzu kommen dann ohne Ende Zusatzkosten, auf denen man sitzenbleibt.
 
Ich werde jetzt hier nicht über mein Alter reden und ich weiß nicht, in welchen Krankenkassen ihr versichert seid. In meinem Fall stimmt unverblümt, und ich zahle immer noch weniger als in der GKV. Ohne Selbstbeteiligung! So viel dazu.

Wieso? Müsstest Du Dich als zu unerfahren zu dem Thema outen?
Naja, sei's drum...
Aus eigener Erfahrung kann ich jedenfalls sagen, dass ich mit der PKV früher mal RICHTIG gespart habe. Jetzt, mit 40 spare ich immer noch - aber nimmer so viel.
Aus der Erfahrung mit meinen Mandanten kann ich mir allerdings jetzt schon ausmahlen, was in ein paar Jahren sein wird.
Nur so viel: Die wenigsten meiner Mandanten ab 55 zahlen unter 1000 EUR PKV. Natürlich nicht im Grundtarif, klar.

Tut mir leid, auch wenn Du das nicht hören willst, das ist nunmal die Realität!

Charlie
 
Ich weiß nicht wie oft wir Dir Diskussion hier im Forum schon hatten. Und es ging immer um den Kernpunkt ob die PKV nun besser und billiger oder besser und doch wesentlich teurer ist. Ich denke es ist nun auch wirklich alles zu dem Thema geschrieben worden. Das Forum hier ist gut dazu, Mac technische Probleme zu klären. Da es hier 25 jährige PKV Versicherte gibt, die noch nie einen Versicherungsschein eines älteren PKV Versicherten gesehen haben und hier schön jeden Werbeslogan der PKV runterbeten ist die Diskussion hier zu dem Thema einfach nur Marktgeschreie. Leute die zurück in die GKV wollen, sollten sich ein Termin bei einer Krankenkasse geben lassen und sich individuell beraten lassen. Falls Frau Merkel im September abdanken sollte, hoffe ich das endlich eine Bürgerversicherung kommt. Das ist nun mal am gerechtesten.
 
Ich denke es ist nun auch wirklich alles zu dem Thema geschrieben worden.
Mag sein, aber sicher noch nicht von jedem! :hehehe:
Falls Frau Merkel im September abdanken sollte, hoffe ich das endlich eine Bürgerversicherung kommt. Das ist nun mal am gerechtesten.
...wenn ich mir so die Alternativen zu Frau Merkel so anschaue, kann ich nur hoffen, sie bleibt uns lange und gesunde erhalten ;)
Eine Bürgerversicherung ist zwar solidarisch und auch sozial korrekt aber sicher alles andere als gerecht! Wieso soll ich für was zahlen, was ich überhaupt nicht nutze?

Jeder soll sich so versichern (dürfen), wie er kann/will. Dann wären es schon viele Diskussionen weniger...
 
Ich schon. 800 Euro empfinde ich als viel. Der Dame bleibt nicht viel übrig fürs Leben. Und ich kenne noch zwei Fälle, die es sich durchgerechnet hatten und vor Jahren, als es die Möglichkeit gab, in die GKV gewechselt sind. Überhaupt ist ein 2 Klassensystem nicht sinnvoll und ne Frechheit, ebenso die zig verschiedenen Kassen. Eine Bürgerversicherung und gut ist. In meiner Zivildienstzeit waren zudem die Privatversicherten der deutlich unverschämtere Haufen (nicht alle).
 
Eine Bürgerversicherung ist zwar solidarisch und auch sozial korrekt aber sicher alles andere als gerecht! Wieso soll ich für was zahlen, was ich überhaupt nicht nutze?

Weil man in einer Gemeinschaft nun mal einen Konsens trifft. Was wenn Du plötzlich an einer Maschine hängen muss und die anderen sagen Du sollst das Ding selbst bezahlen? Hauptsache Ellenbogen raus. Oder. Warum sollen meine Steuern für öffentlichen Transport verwendet werden? Ich fahr lieber Rad oder Auto. Es heißt aus gutem Grund Solidargemeinschaft.

Man kann eine Bürgerversicherung einfach auch als Grundversorgung verstehen und wer mehr will bucht Zusatzpakete, wie es das schon bei Zahnversicherung gibt.
 
Wieso soll ich für was zahlen, was ich überhaupt nicht nutze?
QUOTE]

Du zahlst doch auch Steuern und gehts unter Umständen nicht ins Theater oder Museum, obwohl diese öffentlich geförderte Einrichtungen sind. So etwas nennt man in der Demokratie nun mal einen gesellschaftlichen Konsens. Ausserdem kommt bei Krankheit ja noch hinzu, dass man keine Wahl der Nutzung hat. Entweder man wird unverschuldet (!) krank oder nicht. Deshalb handelt es sich ja auch um eine Versicherung.
 
Jeder soll sich so versichern (dürfen), wie er kann/will. Dann wären es schon viele Diskussionen weniger...
Was Du wie viele andere oft nicht berücksichtigst:
Jemand versichert sich privat, solange er es sich leisten kann. So sorgt er für sich allein und niemand anderen.
Er wird älter und kränker, kann seine PKV nicht mehr bezahlen, wird durch die GKV aufgefangen.
Ab da zahlt die Gemeinschaft der GKV-Zahler bis zu seinem Ende für seine Behandlungen, obwohl er einen Großteil seines Lebens nur für sich selber gesorgt hat.
Wie nennst Du das, was er in der Summe für dieses ihn aufnehmende System geleistet hat? Sozial?
 
Was Du wie viele andere oft nicht berücksichtigst:
Jemand versichert sich privat, solange er es sich leisten kann. So sorgt er für sich allein und niemand anderen.
Er wird älter und kränker, kann seine PKV nicht mehr bezahlen, wird durch die GKV aufgefangen.
Ab da zahlt die Gemeinschaft der GKV-Zahler bis zu seinem Ende für seine Behandlungen, obwohl er einen Großteil seines Lebens nur für sich selber gesorgt hat.
Wie nennst Du das, was er in der Summe für dieses ihn aufnehmende System geleistet hat? Sozial?

Genau so sehe ich das auch. Ich bin "freiwillig" weiter in der GKV obwohl ich schon seit Jahren in der PKV sein könnte. JEDOCH denke ich auch an morgen. Alle "Schönrechner" und "Sparer" meiner Generation werden sich ab 50 verheiratet mit Kinder noch umgucken... und das verdient!

Für mich sind "zurück Wechsler" SOZIALSCHMAROTZER! Ein Unding. Unser Sozialstaat ist manchmal leider viel zu sozial.
 
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Immer schön sowas zu hören nachdem man seit 25 Jahren Steuern zahlt und 3 Kinder groß gezogen hat.
 
Immer schön sowas zu hören nachdem man seit 25 Jahren Steuern zahlt und 3 Kinder groß gezogen hat.

Steuern zahlen alle anderen genauso wie Du. Kinder groß ziehen ebenfalls. Das hat nichts mit der Krankenversicherung zu tun.
 
Genau so sehe ich das auch. Ich bin "freiwillig" weiter in der GKV obwohl ich schon seit Jahren in der PKV sein könnte. JEDOCH denke ich auch an morgen. Alle "Schönrechner" und "Sparer" meiner Generation werden sich ab 50 verheiratet mit Kinder noch umgucken... und das verdient!

Für mich sind "zurück Wechsler" SOZIALSCHMAROTZER! Ein Unding. Unser Sozialstaat ist manchmal leider viel zu sozial.

Genauso ist es...

Um es auch den anderen Steuerzahler mit Kindern zu erklären: Es gibt in der GKV wie auch bei der gesetzlichen Rente einen Generationensvertrag. Das heißt nix anderes, wenn man jung ist und in der Regel wenig zum Onkel Doktor geht, zahlt man
auch die Beiträge für ältere Menschen die schon mehr Wehwehchen haben. Wenn man dann selber mal alt ist, finanzieren wiederum
jüngere Menschen die Gesundheitskosten mit, da die Kosten wohl kaum durch den eigenen Krankenkassenbeitrag gedeckt werden.

Wenn man jahrelang PKV versichert ist und im alter, wenn der PKV Beitrag höher ist als der GKV Beitrag wechselt, ist die Definition Sozialschmarotzer nicht ganz so verkehrt. Aber viele Versicherungsvertreter bringen gerade solche Argumente. Mit 54 noch in die GKV.

Wenigstens dürfen Sie dann im Rentenalter zurück in die PKV, da sie die Vorversicherungszeit noch erfüllt haben...
 
Wenn ich
- Tarifprämie PKV
- Tagegeld
- Beitragsentlastung im Alter
- OnTop Bausteine für Kurtagegeld, Leistungen über GOÄ, erweitere Leistungen Hilfsmittel usw.
- Selbstbehalt max. 500Euro im Jahr

rechne, dann kann nach meiner Auffassung fast jeder inzwischen in der GKV bleiben, unabhängig der Altersklasse.
Die PKV hat zudem in den letzten Jahren überdurchschnittlich hohe Anpassungen vornehmen müssen, so dass die Attraktivität eine KV mit einer günstigen Prämie zu erhalten nicht mehr gegeben ist.

Leider ist eine ordentliche Absicherung der PKV wohl nur bei den Wenigsten vorhanden. Das ist vielen egal, solange der Arztbesuch sich auf kleine Wehwehchen reduziert.
 
Wobei in der GKV natürlich auch nicht eitel Sonnenschein herrscht.
Wenn ich mir ansehe, was in den letzten Jahren alles an Leistungen gekürzt und zu IGEL-Leistungen degradiert wurde, wird mir Angst und Bange.
Wird in diesem Tempo weiter reduziert werden wohl alle GKV-Versicherten im Alter ebenfalls kräftig zuzahlen müssen, stückweise für Untersuchungen, die bislang im Leistungsumfang selbstverständlich waren. Ein Beispiel dafür sind Blutuntersuchungen, mit mittlerweile auf das Nötigste gestrippt werden. Einzelne Werte nicht chronisch Kranker müssen teuer selbst bezahlt werden. Und es liegt im Ermessen des Arztes, ob er etwas davon auf seine Kappe nimmt oder nicht. Was ich als Zumutung und Frechheit empfinde. Leider werden die Ärzte heutzutage gezwungen, seeehr wirtschaftlich zu denken und auch so abzurechnen. Die Berufsethik bleibt dabei auf der Strecke. Zu Lasten des Patienten. Zudem werden in vielen Hausarztpraxen oftmals schon gar keine älteren Patienten mehr neu aufgenommen. Zu teuer, zu aufwändig, zu gefährlich fürs Praxisbudget. Sorry, das ist eine Schande fürs Sozialsystem und patientenverachtend, was da abläuft.
Alternativen gibt es meines Erachtens im Alter keine. Es sei denn, man lässt sich nach Strich und Faden von den PKV ausnehmen.
Gruß, AL
 
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