wozu gehe ich eigentlich noch....

Das stimmt mdtrinker, ich sehe die Situation im Einzelhandel wie sie ist. Schließlich bin ich dort beschäftigt wie etwas mehr als 2 Millionen Kollegen. Wobei ich durchaus in aktuellen System einiges an Schwachstellen und Fehlern sehe.

Doch so wie du mit deinen zwei Modellen sehe ich das nicht kommen. Zumindest nicht in der Gesellschaft in der wir leben. Der kleine Krauter mit seinem beschränktem Sortiment in dem er dann Spezialist ist kann sich allein durch die Kostenstrukturen und die der massiv entgegenstehenden "Geiz ist geil"-Mentalität nicht auf dauer halten. Er wird ständig zu hören bekommen das es woanders aber viel günstiger ist. Zudem kann er egal wie spezialisiert er ist nicht das vollständige Warenspektrum abdecken, dafür ist die Innovationsrate viel zu hoch, und er würde bei jedem neuen Wechsel auf der alten Ware sitzen bleiben oder müsste sie unter Einstandspreis verjubeln. Das Argument er müsste ja nicht alles da haben, sondern schnell und kurzfristig besorgen wie weiter vorne das Beispiel der Apotheken angeführt wurde, dann müsste der Kunde an sich auch bereit sein seine CD/DVD oder Socken zu "Apotheker"-Preisen zu erwerben. Aber genau dem steht der ausgeprägte Schnäppchentrieb entgegen.
Die Alternative Online-Versender kann in meinen Augen auch nur eine Ergänzung des Systems sein, denn auch her passt einiges nicht zusammen. Ich will nicht eilige Tage auf den Schraubendreher warten wenn ich am basteln bin. Und das bestellen von Kleidung ist mir auch ein graus, da in vielen Fällen die Sachen nicht passen wie sie sollen. Dann heißt es zurückschicken, und neu bestellen in der Hoffnung das das nächste Stück passt. Da gehe ich lieber in die Stadt und probiere die Hose oder das Shirt vor dem Kauf an. (Ja, auch als Mann kann man in eine Umkleidekabine gehen)
Zudem hat selbst der Online-Handel nicht alles vorrätig. Ich hab gerade letzte Woche nach einer externen Festplatte gesucht, aber genau dieses Modell nicht finden können. Amazon hat die nicht, und über die Preissuchmaschinen ist sie auch nicht zu finden. Im übrigen darf man da nicht verwechseln, das Internet ist nicht ein Laden. Klar klappt es meist ein Produkt im Net zu finden. Doch wenn man quasi von zuhause in hunderten Shops gleichzeitig sucht, dann darf man das nicht vergleichen mit zwei oder drei Shops in der Stadt.
Ich denke das die Entwicklung im Einzelhandel in den vergangen Jahrzehnten einige Fehler hatte. Doch wird weder der Einzelhandel als solches verschwinden noch durch dein 2-Säulen-Modell ersetzt, aus den genannten Gründen.
Viele Veränderungen die auch ich mir wünsche scheitern aber leider an den gegeben Umständen und Anforderungen.
 
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@BlueFalcon
Ja, da wundert mich schon seit langem eine Sache, vielleicht hast Du ne Antwort.
Hier in meiner Stadt stehen auch verdammt viele Gebäude leer. Argument: Die Mieten sind zu hoch. Aber wieso gehen die Vermieter dann nicht mit den Mieten runter, anstatt die Gebäude vor sich hinrotten zu lassen und überhaupt keine Einnahmen zu haben?:confused:

Das ist mir zu Teilen auch ein Rätsel. Wenn man sich die Mieten für Gewerbeobjekte anschaut kennen die nur einen Weg - nach oben. Günstiger wird es nur an Randlagen oder auf der grünen Wiese.
Viele der Innenstadtobjekte sind aber in Händen von Investmentfirmen und Immobilienfonds, die offenbar selbst am Leerstand Geld verdienen können.
 
Das Problem sind doch weniger die Mietkosten. Wir reden hier doch von Ketten und nicht Tante-Emma-Läden oder? Wenn ich sehe, wie viele Millionen in Werbespots, Werbeflyer etc. investiert wird, ein Media Markt/Saturn nach dem anderen wie Pilze aus dem Boden schießen, sind es doch nicht die Mietkosten, die eine Personaleinsparung zur Folge haben.

Das sind die Leute ganz oben, die nichts ausgeben wollen, aber so viel wie möglich an Kohle scheffeln wollen. Der Bedarf ist da, die potentiellen Arbeitskräfte warten nur darauf, eingestellt zu werden, doch den Bossen da oben ists egal, solange immer noch ein maximum an Kohle eingefahren wird (auch wenns für den Kunden nicht optimal ist).

Dass das Ladenmodell ausgedient hat bezweifel ich, Klamotten können effektiv nur im Laden gekauft werden (damits passt, das haben wir aber schon durchgekaut), Lebensmittel braucht man meist schnell (und frisch) und auch die Elektronikartikel werden noch sehr beliebt in den großen Märkten gekauft.
 
Kennst du die Werbeabhängigkeit von Solchen Elektro-Märkten? Wenn die ersten drei Tage einer Werbephase etwa einen dreifach so hohen Umsatz erzielen wie die Tage außerhalb einer Werbephase dann ist die Investition in Werbung unerlässlich.

Was die hohen Mieten angeht, so ist zum Beispiel Hertie ein leuchtendes Beispiel dafür. Nicht zuletzt die Mieten die Dawnay Day als Eigner der Immobilien verlangt hat haben dem Geschäftsmodell von Hertie das Genick gebrochen. Zulasten der Beschäftigten und der Innenstädte der kleinen bis mittleren Städte.
 
Hast du ne Ahnung, was ne ganzseitige Werbeanzeige beispielsweise in der Bild kostet? Für einen Tag? Das müssen verdammt ertragreiche Tage sein :hehehe:
Wohl bemerkt, das ist nur eine Werbeform.
 
Leider kenne ich aus diversen Gesprächen mit unserem Vertriebsleiter und dem Vorstand im Wirtschaftsausschuss die Zahlen für solche Werbeaktionen. Aber von unseren eigenen Werbeaktivitäten mal abweichen und zum Beispiel wie Saturn oder MediaMarkt an den erkennbar schwachen Tagen einfach mal eine Bild-Seite zur Werbung zu nutzen, das sprengt den Kostenrahmen. Angeblich jedenfalls, denn ich persönlich würde eine deutliche Umsatzsteigerung an diesen Tagen erwarten. Aber ich kann es nicht beweisen, weil wir es nicht ausprobieren.
 
... und (jetzt neu bei dir) der Laden nicht richtig geheizt...

das mit dem Heizen habe ich weiter vorn erklärt. Es geht darum daß die Warenhäuser und leider auch viele kleinere Geschäfte im Winter vollkommen überheizt sind, damit die Verkäufer da gemütlich im T-Shirt verkaufen können. Der Kunde darf sich in seinen Winterklamotten ja gern in Schweiß auflösen. Da weiß man dann gleich wer im Laden "der wichtige" ist. Fazit: Ich geh halt nicht mehr rein, wenn sie mich nicht haben wollen.

Wieso macht ihr dann nicht euren eigenen Laden auf?
Warum sollte ich das machen? Ich hab doch schon erkannt daß das keine Zukunft hat.

Die einseitige Betrachtungsweise kann einem auch auf den Senkel gehen. Alles ist schlecht und nichts passt. Aber mal nachdenken wieso die Entwicklungen so sind wie sie in den letzten Jahrzehnten waren das tut keiner.

doch, die Argumente kannst du hier im Thread nachlesen.


Der Nächste beklagt das es so lange dauert wenn ein Laden etwas für ihn bestellt. Das dahinter aber eine ganz anderen Logistikkette, Lieferverträge und Kalkulation stehen als es bei einem Internetversender der aus den tiefen der Provinz mit seinem Lager einzelne Kunden bedient steht wird ignoriert.

Warum sollte mich das interessieren? Du bist doch auch nicht an den Schwierigkeiten interessiert, mit denen ich mein Geld verdiene (das du gern einsammeln möchtest).

Das kaum vorhandene Personal auf der Fläche kann sich abmühen wie es will, es kann es euch nicht recht machen. Am besten soll es seine 8 Stunden im Laden stehen und anschließend seine Freizeit nutzen um sich über den gesamten Warenbereich den es betreut und möglichst auch um alle angrenzenden zu informieren.

ja, genauso wie es in vielen anderen Branchen auch üblich ist. Das heißt, ich verlange nicht daß jemand das macht, aber wenn er es nicht macht und mir als Maximum der Beratung die Packungsaufschrift vorlesen kann (vielleicht sollte man heute schon für diese Fähigkeit dankbar sein?), dann gehe ich halt nicht in den entsprechenden Laden.

Eine 400€-Kraft die sich einen Job im Laden nimmt hat gefälligst ebenso perfekt zu sein wie ein Fachverkäufer.

ja, das ist ein Problem. Genau deswegen gehe ich nicht mehr in die Geschäfte wenn es sich machen lässt.

Aber ihr könnt das ja alles besser. Also kauft doch die Karstadt-Anteile von Accandor und zeigt uns allen wie ein perfektes Kaufhaus aussieht. Ich bin gespannt.

Wie ein perfektes Kaufhaus aussieht? Ganz einfach: GESCHLOSSEN! Ein totes Pferd zu reiten hat noch nie was gebracht.
 
BlueFalcon, dein Problem ist, dass du aus Sicht der aktuellen Situation des Einzelhandels argumentierst. Da mag das ja alles zutreffen, aber das Modell wie du es kennst ist überflüssig geworden. Deswegen macht es auch keinen Sinn die Karstadtanteile zu kaufen, um das perfekte Warenhaus zu schaffen, denn die gibt es nicht mehr. <<schnipp>>

So isses. Und es folgt zwangsläufig die typisch deutsche Schwarz-Weiß-Diskussion, als gäbe es nichts dazwischen.

Die eine Seite verlangt, das unsinnige Ladenschlussgesetz aufzuheben. Die andere sagt, es ist Unsinn alle Geschäfte 24/7 zu öffnen. Dabei hat doch das eine mit dem anderen gar nichts zu tun.

Die Abschaffung dieses Gesetzes schafft nur eine Entscheidungsgrundlage für Unternehmer, die sie nutzen können - oder eben nicht. Von Pflichten hat doch hier niemand geredet. Da wird sich Gedanken gemacht ob es sich lohnt oder nicht - was doch für den Verkäufer völlig unerheblich ist. Das soll der Unternehmer entscheiden, dafür ist er da.

Das momentane Modell stammt doch wirklich noch aus Zeiten, in denen der Ernährer arbeiten ging und mit Einkaufen sowieso nichts am Hut hatte. Tagsüber waren die Fußgänger prall gefüllt mit Hausfrauen und Rentnern, die ihre Einkaufswut an den Geschäften ausließen.

Heute arbeiten aber meist beide Partner und keiner von denen hat Zeit, den ganzen Tag in der Stadt herumzulungern. Heutzutage müssten die Läden eigentlich eher von 12-24 Uhr öffnen als von 8-18 Uhr.

Wie auch immer, es ist mir unbegreiflich, daß eine Berufsgruppe sich über Arbeitsbedingungen beschwert, die für andere ganz normal sind. Schon mal an die ganzen Schichtarbeiter und Krankenschwestern gedacht? Die maulen nicht rum, wenn sie nachts arbeiten müssen. Darüber hinaus sucht man sich seinen Beruf selbst aus, niemand zwingt einen, im Verkauf zu arbeiten. Und ja, Berufsbilder wandeln sich, dann muss man sich anpassen. Wenn ein Buchdrucker rumnölt, weil er doch viel lieber Bleilettern benutzen möchte, dann soll er ein Museum gründen - oder umschulen.

Als ich noch in den USA gewohnt hab, war trotz fehlendem Ladenschlussgesetz nur der Wal-Mart 24h geöffnet. Für die anderen hat es sich eben nicht gelohnt, aber das dürfen die ja selbst entscheiden.

Klimaanlage / Heizung laufen eh 24h, nachts werden die Regale aufgefüllt und saubergemacht, also ist sowieso Licht an. An Zusatzkosten kamen da doch tatsächlich 15-20 $/h zusammen für die Kassiererin und die ein-zwei Mitarbeiter, die Kunden berieten und Einkaufswägen zusammenschoben. Da neutralisieren sich die Kosten schon, wenn in ner Stunde ein Kunde nen fetten Wagen durch die Kasse schiebt.

Es war auf jeden Fall ein Segen, nach der Spätschicht um 3-4 Uhr morgens noch einkaufen zu können - und zwar in Ruhe, ohne Kindergenöle und kreischende Menschenmengen.
 
Doch so wie du mit deinen zwei Modellen sehe ich das nicht kommen. Zumindest nicht in der Gesellschaft in der wir leben. Der kleine Krauter mit seinem beschränktem Sortiment in dem er dann Spezialist ist kann sich allein durch die Kostenstrukturen und die der massiv entgegenstehenden "Geiz ist geil"-Mentalität nicht auf dauer halten.

Doch, genau so wird es kommen. Der kleine Händler, der zwei veraltete Fernsehermodelle, drei alte Kameras und so weiter im Angebot hat, der kann sich nicht halten. Spezialisten, exklusive Geschäfte und Expertenläden hingegen können Kunden langfristig binden, auch wenn die Preise nicht geizgeil sind.

Und bei der Beratung müssen sich die Verkäufer sich tatsächlich an die eigene Nase fassen. Auch in den großen Elektroläden (um bei dem Beispiel zu bleiben) sind die Verkäufer auf einzelne Abteilungen "spezialisiert" - und haben oft trotzdem keine Ahnung.
Ein Kumpel von mir hat während des Studiums in der Fotoabteilung eines Elektrogroßmarktes gearbeitet. Und weil er a) richtig Ahnung hat und b) sich richtig für die Kunden reingehängt hat (ehrliche, kompetente Beratung und Service [Kunden anrufen, wenn ein interessantes Angebot reinkommt usw.]), haben die Kunden natürlich oft nach dem Aushilfsstudenten gefragt und wollten speziell von ihm beraten werden. Und was machen die festangestellten Verkäufer?
Hängen sich nicht mehr rein, bilden sich weiter und geben sich mehr Mühe, sondern sind pissed und eifersüchtig, wenn Kunden den Studenten verlangt haben. :confused:
 
Doch, genau so wird es kommen. Der kleine Händler, der zwei veraltete Fernsehermodelle, drei alte Kameras und so weiter im Angebot hat, der kann sich nicht halten. Spezialisten, exklusive Geschäfte und Expertenläden hingegen können Kunden langfristig binden, auch wenn die Preise nicht geizgeil sind.
...

Sehe ich auch so. Ich hab mir vor ein paar Monaten ein neues Bike gekauft und war im richtigen Fachgeschäft (nicht im Baumarkt, bei Karstadt oder sonst wo). Der Verkäufer war sehr kompetent, konnte mich super beraten und kannte jedes noch so kleine Detail, z.B. beim Zubehör und konnte mir gleich die Unterschiede des Vorgängermodells und des Nachfolgemodells einer Lampe sagen. Z.B meinte er, dass das neue Modell klobiger ist, darauf ich "ja dann nehme ich das alte", er meinte dann darauf "aber das alte braucht spezielle Batterien, die sind teurer als bei der neuen". Also hab ich dann doch die neue genommen, das ist Service und Know How!

Das gute an solchen Läden: Du kannst denen Löcher in den Bauch fragen und die behandeln dich nicht wie den letzten Störenfried. Die wissen nämlich, dass man bereit ist mehrere hundert Euronen auf den Tisch zu legen. Vom Verkäufer in der Wurstwarenabteilung verlange ich allerdings auch nicht solche Auskünfte :hehehe:
 
Zuletzt bearbeitet:
Im übrigen darf man da nicht verwechseln, das Internet ist nicht ein Laden. Klar klappt es meist ein Produkt im Net zu finden. Doch wenn man quasi von zuhause in hunderten Shops gleichzeitig sucht, dann darf man das nicht vergleichen mit zwei oder drei Shops in der Stadt.

Hy,

Deine Argumente in Ehren ... aber da bist Du nicht objektiv. Dem Kunden - also mir - ist es komplett egal, wie ein Laden kalkuliert. Ich brauche nicht das billigste Schnäppchen, Preis und Leistung müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.

Für den "Mehrpreis" des lokalen Händlers erwarte ich dann aber auch einen echten Mehrwert.

Das kann beispielsweise sein:

- ich kann die Ware mitnehmen
- der Verkäufer hat Ahnung
- er hat Tips/weitere Informationen für mich
- bei Ausfall / defekt ist es mein Ansprechpartner und er kümmert sich

Die Realität zeigt mir leider all zu oft ...

- die Ware ist nicht da (Bestellung dauert länger als bei Amazon)
- der Verkäufer hat kaum Plan
- somit auch keine Infos/Tips
- bei Ausfall schickt man es eh an den Hersteller und das kann
man zumeist auch selbst machen...

Letzteres hat mit der nette Laden um die Ecke mitgeteilt ... als ein nicht gerade günstiges Gerät defekt war, obwohl das im entsprechenden "Verkaufsgespräch" damals anders aussah...

Der PREIS ist in dem Fall kein Kriterium ( klar, wenn der zuuuu hoch ist ), aber ich habe in den letzten Jahren - das schrieb ich schon - in vielen vielen vielen Geschäften den Eindruck ich störe ... oder ich bin lästig ... was soll ich also da?

Keine Leistung, keine Info, keine Freundlichkeit, unangemessener Preis, kein Service, keinerlei Mehrwert.

Die großen "Warenhäuser" haben sich längst überlebt und kämpfen seit Jahren ... ich glaube nicht das diese auf Dauer überleben werden ... die Erde dreht sich halt weiter und die Dinge verändern sich ... passt man sich nicht an ist man weg.

Der einzelne - sehr bemühte und fähige Verkäufer - reisst das leider nicht wieder raus.

Das ergeht vielen anderen Branchen genauso.
 
Wenn es dir explizit um CD/DVDs geht, dann versuch doch mal hotshotrecords - die zentral im Hanseatenhof sind. Die bieten nicht nur neue sondern auch ein riesen Sortiment gebrauchter Scheiben an. Da kannst du dann sogar noch Geld sparen.

kenn den laden aber die müssen leider auch manchmal passen.

Dass das Ladenmodell ausgedient hat bezweifel ich, Klamotten können effektiv nur im Laden gekauft werden (damits passt, das haben wir aber schon durchgekaut), Lebensmittel braucht man meist schnell (und frisch) und auch die Elektronikartikel werden noch sehr beliebt in den großen Märkten gekauft.

Hmm schon 2x passiert. einmal bei Hager & Mager und einmal bei Chick & Adrett. Ich brauch nen anzug, hin zu ner verkäuferin und mir mal zeigen lassen was ich so kaufen könnte. vorm spiegel stand ich dann. Hosenbeine rollten sich auf dem fußboden und die hände versteckten sich im sacko ohne umkrempeln war da nix zu machen. verkäuferin (mit unterschiedlichen worten) "Ah sieht das nicht gut aus? Das mit den umkrempeln muß so sein." WTF?!
Da lobe ich mir doch meine schuhe, seit jahren die gleichen in 2 geschäften, je nachdem wo ich gerade vorbei komme. kurze ansage was ich will, verkäuferin husch ins lager, ich zahl, fertig.

So isses. Und es folgt zwangsläufig die typisch deutsche Schwarz-Weiß-Diskussion, als gäbe es nichts dazwischen.

Die eine Seite verlangt, das unsinnige Ladenschlussgesetz aufzuheben. Die andere sagt, es ist Unsinn alle Geschäfte 24/7 zu öffnen. Dabei hat doch das eine mit dem anderen gar nichts zu tun.

naja so ganz stimmt das ja nicht, hier wurden sehr wohl alternativen gezeigt. zugegeben hier wird auch drüber diskutiert das man das gesetz kippen sollte. allerdings nicht mit der auflage das jedes geschäft 24/7 auf haben muß. lass es den kunden entscheiden wann er einkaufen will. was nützt es nen laden morgens um 8 auf zu machen wenn da keiner kommt, aber um 20 uhr dicht zu machen wenn die leute schlangestehen an der kasse? lösung: verschieben der öffnungszeiten, bei gleich langer öffnungsdauer, gleichen personal bedarf, aber erhöhten umsatz.

Die Abschaffung dieses Gesetzes schafft nur eine Entscheidungsgrundlage für Unternehmer, die sie nutzen können - oder eben nicht. Von Pflichten hat doch hier niemand geredet. Da wird sich Gedanken gemacht ob es sich lohnt oder nicht - was doch für den Verkäufer völlig unerheblich ist. Das soll der Unternehmer entscheiden, dafür ist er da.
...
Heute arbeiten aber meist beide Partner und keiner von denen hat Zeit, den ganzen Tag in der Stadt herumzulungern. Heutzutage müssten die Läden eigentlich eher von 12-24 Uhr öffnen als von 8-18 Uhr.
richtig.

Was die ewige liefer thematik angeht.
nen elektronik händler vor einger zeit einkaufen war. ist echt super drauf. "Ah das teil könnten wir aus der zentrale holen für preis X, dauert aber mindestens 2-3 tage." hmmm doof.... "ah oder wollen sie das morgen haben, kostet dann aber 5 euro mehr?" WTF? ergebniss... es klebte das preisschild des konkurenten auf der verpackung. ich ärgerte mich im ersten moment über die 10 euro nicht gespaarten geld aber war auf der anderen seite schlicht zu faul mich (über mich selbst) aufzuregen und hab mich stattdessen gefreut das ich das teil ohne viel aufwand in der hand hatte.
und den laden gibt es immer noch.
sooo kann man es also auch machen. gut bei den großen wahrenhäusern geht es nicht (wurde hier ja auch schon angesprochen) aber die kleinen einzelhändler bekommen sowas noch hin.
 
ich muß auch mal ne lanze für den einzelhandel brechen.

ich war neulich mal wieder beim Conrad, weil die leuchtstoffröhre in meiner küche den geist aufgegeben hat. das blöde daran: das is ne sonder größe - T5 1150mm hat nicht jeder. ich also mit der leuchte dahin und den erstbesten verkäufer geschnappt, der grad rumlief. erwies sich als glücksfall. zwar hatte laden die größe nicht da, ABER! der mann wußte zumindest, wo in der nähe der nächstbeste laden zu finden ist, der die größe führen könnte. außerdem hätte er mir wahrscheinlich noch erzählt, wie oft die kuh um den berg wandern muß, bevor die leuchte in den verkauf wandert. hatte jedenfalls ne menge ahnung der mann.

erinnert mich zudem an einen ehemaligen kollegen von mir, als ich noch im einzelhandel tätig war. der is begeisterter fotograf und macht das schon seit etlichen jahren. zu dem biste hin und der konnte dir von a bis z alles erklären, bedienung der kamera, wie man gute ergebnisse erzielt, wo man am besten an e-teile rankommt, usw.

man findet im stationären handel immer mal solche perlen, aber leider viel zu selten. und die werden immer weniger.
 
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