wie paywalls umgehen?

Ich glaube das wäre der Todesstoß …
Nun ja - auf ihren eigenen Seiten kennzeichnen sie die Paywall-Artikel ja auch. Da klicke ich ohne Abo dann auch gar nicht erst drauf. Wenn man zudem bedenkt, dass die Verlage von google für das Bereitstellen der Suchergebnisse auch noch Geld haben wollen (sogenanntes "Leistungsschutzrecht"), wäre es nur fair, wenn man vorher weiß, worauf man klickt.
 
Nun ja - auf ihren eigenen Seiten kennzeichnen sie die Paywall-Artikel ja auch. Da klicke ich ohne Abo dann auch gar nicht erst drauf. Wenn man zudem bedenkt, dass die Verlage von google für das Bereitstellen der Suchergebnisse auch noch Geld haben wollen (sogenanntes "Leistungsschutzrecht"), wäre es nur fair, wenn man vorher weiß, worauf man klickt.
Ich bin da ganz bei dir. ;)
 
An zwei Schwachpunkten könnte man noch arbeiten. Zum einen habe ich Abos für den gdruckten Spiegel und die gedruckte ZEIT - das nutzt für die Online-Angebote aber gerade einmal gar nichts, obwohl die Artikel zumeist auch in den gedruckten Ausgaben zu finden sind.
Gibt es nicht immer für die Print-Abonnenten einen reduzierten Preis? Aber generell kannst Du Dein Print-Abo auch kündigen und nur das Plus-Abo nehmen. Als Plus-Abonnent hast Du den vollen (digitalen) Zugriff auf das komplette Magazin (also beim Spiegel).
 
Gibt es nicht immer für die Print-Abonnenten einen reduzierten Preis?
Beim Spiegel hab ich das nicht geprüft, weil es einfacher ist, den aufzuschlagen - kann sein, dass man da lediglich einen Aufpreis zahlen muss. Ganz umsonst ist es jedenfalls auch für Abonnenten nicht. Bei der ZEIT ist es definitiv nicht so - die wollen viel Extra-Geld fürs digitale Abo.
 
Es kann sich auch lohnen, ins Ausland zu schauen: The Guardian ist beispielsweise Paywall-frei, die Artikel sind gut recherchiert und geschrieben, oft auch zu deutschen / europäischen Themen. Einige Artikel sind auch von deutschen Gastautoren verfasst, denselben Artikel findet man dann auf deutschen Seiten hinter der Paywall.
 
Ich möchte im Supermarkt manchmal auch nur einen Schokoriegel naschen und nicht die ganze Packung kaufen. Aber das nennt sich dann Diebstahl. 🙄

Sorry, das ist ein Reizthema für mich. Habe mein Geld lange genug im Verlagswesen verdient. Und diese ganze „Geiz ist geil“ Mentalität ist schuld daran, dass es in den Redaktionen kaum noch Tarifverträge gibt. Habe jahrelang zugesehen, wie gute Redakteure in die PR abwanderten. Bis ich selbst keine Lust mehr auf miese Arbeitsbedingungen und unbezahlte Überstunden (da Personalmangel) hatte. Eines Tages habe ich dann ebenfalls die Branche gewechselt.
 
Und diese ganze „Geiz ist geil“ Mentalität ist schuld daran, dass es in den Redaktionen kaum noch Tarifverträge gibt.
Und die gelieferte Qualität ist Schuld daran, dass niemand mehr was ausgeben möchte. Die taz und der Guardian haben sich mein Geld verdient, aber dann hört es auch schon wieder auf.

Aber bleiben wir doch beim Thema dieses Forums: Für ein ordentliches breit gefächertes IT-Magazin würde ich supergern Geld ausgeben, aber das gibt es einfach nicht. Statt dessen wollen alle scheinbar die Leser der Computer-BILD abwerben und wundern sich dann, dass die Leser mit etwas mehr Anspruch abwandern. Nichtmal die Produkte des Heise-Verlags taugen noch was. Zum Heulen!
 
Ich möchte im Supermarkt manchmal auch nur einen Schokoriegel naschen und nicht die ganze Packung kaufen. Aber das nennt sich dann Diebstahl. 🙄

Sorry, das ist ein Reizthema für mich. Habe mein Geld lange genug im Verlagswesen verdient. Und diese ganze „Geiz ist geil“ Mentalität ist schuld daran, dass es in den Redaktionen kaum noch Tarifverträge gibt. Habe jahrelang zugesehen, wie gute Redakteure in die PR abwanderten. Bis ich selbst keine Lust mehr auf miese Arbeitsbedingungen und unbezahlte Überstunden (da Personalmangel) hatte. Eines Tages habe ich dann ebenfalls die Branche gewechselt.
Das hat nichts mit „Geiz ist geil“ zu tun. Mich interessieren halt 95 Prozent in Zeitungen nicht. Natürlich kann jede Zeitung auch entscheiden, nur ganze Zeitungen zu verkaufen. Aber dann bin ich halt raus. Dann hole ich mit meine Informationen woanders.
Als man noch einzelne Artikel kaufen konnte, das habe ich genutzt. Aber so lohnt es sich nicht für mich.
 
Manchmal reicht es, mit NoScript die Scripte der betreffenden Zeitschrift zu blockieren.
Oder via (onsite) css, wenn die das via css gelöst haben.
Da reicht oft schon ein display: block; an den richtigen Stellen.
 
Für ein ordentliches breit gefächertes IT-Magazin würde ich supergern Geld ausgeben, aber das gibt es einfach nicht.
Du würdest dafür Geld ausgeben, genügend andere eben nicht. In meiner Branche war das Novum Magazin die Fachzeitschrift schlecht hin, lange Tradition, fachlich gute Artikel, hochwertig produziert, damit man verschiedene Papiersorten und Druckveredelungen auch haptisch nachvollziehen kann und für alle Digital Natives auch als E-Paper verfügbar. Also im Grunde alles richtig gemacht, am Ende haben die Verkäufe und Abonnements aber nicht mehr gereicht und das Magazin wurde nach 97 Jahren eingestellt.
 
...aber die Verlage schaufeln sich auch ihr eigenes Grab, schlicht aufgrund kapitaler marketingtechnischer Fehlentscheidungen: Ich habe Heise+ abonniert, für immerhin knapp 10 €/Monat - das ist schon nah am Preis der c‘t Printausgabe.
Nur: Man muß sich seit kurzem Tracken lassen, wenn man das Abo zu diesem Preis weiter nutzen will - oder nochmal 1,95 für „Heise Pur“ darauflegen.
Hätten sie einfach den Abo-Preis erhöht hätten die meisten das wohl akzeptiert. Aber für bezahlte Inhalte hinter einer Paywall zusätzlich einen Aufschlag zu verlangen, nur damit man datenschutztechnisch da ist, wo Leser der Printausgabe (und auch die bisherigen Abonnenten) schon immer waren, ist schlicht unverschämt.

Wenn die noch ein paar Tage so weiter machen, sind sie mich als Abonnement endgültig los...
 
Nur: Man muß sich seit kurzem Tracken lassen, wenn man das Abo zu diesem Preis weiter nutzen will - oder nochmal 1,95 für „Heise Pur“ darauflegen.
Hätten sie einfach den Abo-Preis erhöht hätten die meisten das wohl akzeptiert. Aber für bezahlte Inhalte hinter einer Paywall zusätzlich einen Aufschlag zu verlangen, nur damit man datenschutzrechnisch da ist, wo Leser der Printausgabe (und auch die bisherigen Abonnenten) schon immer waren, ist schlicht unverschämt.
Zumal sie sonst mit bei den ersten sind, wenn es darum geht, andere für ihren Datenschutz zu kritisieren.
 
...aber die Verlage schaufeln sich auch ihr eigenes Grab, schlicht aufgrund kapitaler marketingtechnischer Fehlentscheidungen: Ich habe Heise+ abonniert, für immerhin knapp 10 €/Monat - das ist schon nah am Preis der c‘t Printausgabe.
Wobei Du für die 9,95 Euro pro Monat ja digitalen Zugriff auf ALLE sechs Magazine von heise bekommst. c't alleine erscheint alle zwei Wochen und kostet 5,50 Euro als Einzelausgabe. Somit ist schon 9,95 Euro günstiger nur für die c't. Wenn Du dann noch z. B. Mac&i oder iX gelegentlich liest, ist der Preis schon wirklich ein Schnäppchen.

Und die Einführung von heise Pur und das damit geänderte Cookie-Banner kann Dir als Apple-Geräte-Nutzer doch herzlich egal sein. Du stimmst einfach der Werbung zu - hast Du bisher ja auch schon bekommen. Getrackt wirst Du trotzdem - Apple sei Dank - kein bisschen mehr, da Safari ja effizient das Tracking blockiert.
 
Nur: Man muß sich seit kurzem Tracken lassen, wenn man das Abo zu diesem Preis weiter nutzen will - oder nochmal 1,95 für „Heise Pur“ darauflegen.
Wie sollten sie anders feststellen ob du berechtigt bist, die Inhalte kostenlos angezeigt zu bekommen? Oder tracken Sie dich auch auf fremden Seiten?
 
Wie sollten sie anders feststellen ob du berechtigt bist, die Inhalte kostenlos angezeigt zu bekommen? Oder tracken Sie dich auch auf fremden Seiten?
Du hast bisher noch nicht mit dem bei deutschen Nachrichtenseiten zunehmend beliebter werdenden Pur-Modell zu tun gehabt? Dann kurz eine Erklärung: Neben Paywalls für ausgewählte Artikel (Plus-Modell) finanzieren die Nachrichtenseiten sich ja weiterhin über Werbung. Nun gibt es durchaus Bedarf dafür, eine werbefreie Version der ansonsten kostenlosen Artikel (hat mit der Paywall des Plus-Modells nichts zu tun!) zu bekommen. Deshalb haben einige (spiegel.de schon länger, jetzt ganz neu heise.de) das Pur-Modell eingeführt. Für eine monatliche Gebühr bekommt man die ganz normalen Nachrichten komplett ohne Werbung. Hat man bereits ein Plus-Abo für die Artikel hinter der Paywall, ist das Pur-Abo günstiger. Es ist aber eben nicht automatisch darin enthalten.

Der Stein des Anstoßes beim Pur-Modell: Normalerweise wird einem gemäß der DSGVO ja ein Cookie-Banner angezeigt, bei der man gezielt dem Tracking widersprechen kann. Wird aber eine kostenpflichtige Pur-Version angeboten (keine Werbung und kein Tracking), dann darf dieses Cookie-Banner nur noch zwei Optionen anzeigen: Entweder alles erlauben oder ein Pur-Abo abschließen.
 
Du hast bisher noch nicht mit dem bei deutschen Nachrichtenseiten zunehmend beliebter werdenden Pur-Modell zu tun gehabt?

Doch schon, aber da du ja als Abonnent egal welcher Zusatzfunktion, ob Paywall oder Pur-Abo, für die Seite als entsprechender User erkennbar sein musst, musst du doch so oder so getrackt werden, oder habe ich ein falsches Verständnis von "tracken"? Oder geht es darum, dass du gezwungen wirst, Werbung zu sehen, obwohl du schon für die Inhalte zahlst?
 
Doch schon, aber da du ja als Abonnent egal welcher Zusatzfunktion, ob Paywall oder Pur-Abo, für die Seite als entsprechender User erkennbar sein musst, musst du doch so oder so getrackt werden, oder habe ich ein falsches Verständnis von "tracken"? Oder geht es darum, dass du gezwungen wirst, Werbung zu sehen, obwohl du schon für die Inhalte zahlst?
Tracken meint hier, die Werbenetzwerke (vor allem Google und Facebook) setzen eindeutige Cookies, um Dein Nutzungsverhalten auf dieser und anderen Webseiten aufzuzeichnen und für ein eigenes Profil für personalisierte Werbeausspielung zu nutzen. Die heise-eigene Kundenverwaltung hat damit erst mal nichts zu tun.
 
[Novum Magazin] am Ende haben die Verkäufe und Abonnements aber nicht mehr gereicht und das Magazin wurde nach 97 Jahren eingestellt.
Ja, leider ist das genau der gleiche Trend wie bei den IT-Magazinen. Im Editorial der letzten novum wird empfohlen, statt dessen die PAGE zu lesen. Die ist für mich wiederum die BILD der Designwelt.
 
Ja, leider ist das genau der gleiche Trend wie bei den IT-Magazinen. Im Editorial der letzten novum wird empfohlen, statt dessen die PAGE zu lesen. Die ist für mich wiederum die BILD der Designwelt.
Inhaltliche Bewertungen und "früher war alles besser" sind eine Sache. Aber Tatsache bleibt, dass für die journalistische Branche - egal, ob Fachpresse oder Massenmedien - bisher kein wirklich tragfähiges Geschäftsmodell für den digitalen Wandel gefunden wurde.
 
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