Wie lautet dieser Name?

и = i aber nur für Russisch, Bulgarisch oder Serbisch; für Ukrainisch hingegen и = y (und i = i ;))
Somit mglw. auch Alysa.

Daher eigentlich auch bspw. Julija Tymoschenko (Юлія Тимошенко), und nicht Timoschenko, da es sich um die Schreibung und Umschrift eines ukrainischen und nicht russischen Namens handelt.
Was aber ziemlich sicher nichts an der Aussprache ändert. Vielleicht bei "Tümoschenko", aber kaum bei Alüsa statt Alisa.

Bin aber, gebe ich zu, einfach davon ausgegangen, daß es um ein russisches Original ging.
Zentralasiatische SU-Nachfolgestaaten mögen weitere Unterschiede in der Lateinschreibung ihrer kyrillischen Originale aufweisen.
 
Kann man eigentlich Kyrillisch lernen? Oder hätte man damit vor 40 Jahren anfangen müssen, so wie beim Gitarre spielen?
Im Gegensatz zum Gitarrespielen ist kyrillisch total simpel. Selbst wenn man nicht nur die russische Variante nimmt, sondern auch die "Abweichungen" in anderen Sprachen.
Viele Buchstaben sind gleich, ein paar sehen aus wie im Lateinischen, sind aber anders (c, b = s, w), und es gibt eine kleine Anzahl "ganz neuer".
Und im Gegensatz zu den lateinschriftigen Sprachen werden die Buchstaben in allen Sprachen, die kyrillisch benutzen, gleich ausgesprochen - mit wenigen und eher kleinen Abweichungen, etwa im Ukrainischen, worauf ja beim и schon hingewiesen wurde.
Ist jedenfalls mein Wissensstand, was die europäischen kyrillischschriftlichen Sprachen angeht (in den zentralasiatischen SU-Republiken sowie der Mongolei - und eine Zeit lang während der Zarenzeit im Baltikum - wurden auch die dortigen nicht-slawischen Sprachen kyrillisch geschrieben oder werden es noch heute).
Absolut nicht zu vergleichen mit Schriften wie thailändisch, japanisch, georgisch usw.
Wer mit Lateinbuchstaben wie š, č, ș, ō klarkommt im Tschechischen, Rumänischen, Türkischen, Portugiesischen, kommt locker mit dem Kyrillischen klar.
 
eine kleine Besonderheit wäre noch, in dem Namen ist nur ein S, die Russen sprechen es wie scharfes S aus. auf deutsch Alissa. auf deutsch wiederrum wird Alisa anders ausgesprochen, A-lisa
 
Ich habe etliche Kollegen aus Ungarn Rumänien und noch ein paar anderen Baltikum Staaten (wie immer man die jetzt nennt) kennengelernt.
Wenn die miteinander telefonieren, versteh ich Null. Bei Italienern, Spaniern, Portugiesen oder ähnlichen Sprachrichtungen kann man wenigstens noch raten.
Von daher bin ich immer davon ausgegangen, dass das alles viel zu komplex ist.

Aber Danke. War ein interessantes Thema.
 
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... und noch ein paar anderen Baltikum Staaten (wie immer man die jetzt nennt) kennengelernt.
Die nennt man Estland, Litauen und Lettland, sind aber bestimmt nicht die die du meinst.
 
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Was aber ziemlich sicher nichts an der Aussprache ändert. Vielleicht bei "Tümoschenko", aber kaum bei Alüsa statt Alisa.
Das mit Alisa vs. Alysa ist letztlich nur ein Beispiel für die bei einer gegebenen Schreibung (wie etwa Алиса) vorab zu ermittelnde Sprache, in der der betreffende Name verwendet wird. Also bevor man versucht, den Namen zu transliterieren (bzw. zu transkribieren – bei der deutschen Transkiption dann, wegen des stimmlosen s, zwischen Vokalen auch mit ss: Al{i|y}ssa).

In Bezug auf die Lautung der Quelle entspricht in etwa…
ru. и – ua./by. і – IPA transliteriert/-skribiert als i
ru. ы – ua. и
IPA [ɨ] transliteriert/-skribiert als y (es ist aber eben auch kein ü gemeint*)

So gesehen ist’s schon eine Frage der Aussprache, wenn man die Quelle – isb. wenn man eben nur die geschriebene Form vorliegen hat und sonst nix von der Sprache weiß – der einen oder anderen Sprache zuordnet.

Praktisch hat’s gewöhnlich keine Bedeutung, weil’s den meisten Deutschen unterstellterweise schnuppe ist, ob der Namensträger Ukrainer oder Russe ist.

Nebenbei: Hätte man es bei der russischen Rechtschreibreform 1917 auf eine größere Annäherung an die lateinische Schrift angelegt, hätte man auch das и (historisch also das griechische Η - »Ita«) abschaffen und dafür das auch vorhandene і behalten und für alle i-Fälle generalisieren können. Hat man aber nicht.

___________________

* Für ü (sowie ä, ö) gibt’s in der Kyrilliza übrigens Үү, genau kucken, es ist ungleich dem Уу, (sowie Әә, Өө – Letzteres wieder nicht mit alten Ѳ, »Fita«, also hist. das griechische Θ »Thita«, verwechseln), für die am Südrand der Russischen Föderation kyrillisch verschriftlichten Türksprachen.
 
aus Rumänien … kennengelernt. Wenn die miteinander telefonieren, versteh ich Null. Bei Italienern, … kann man wenigstens noch raten.
Aberaber, wo doch Rumänisch genauso eine romanische Sprache ist, wie Italienisch. Casa popurului kommt doch einer Casa del populo noch recht nahe.

Ok, Rumänisch teilt mit isb. Bulgarisch und Albanisch ein paar Panbalkanismen, wie den nachgestellten best. Artikel (und das ohne Kontakt zu den Skandinaviern ;)) oder den fehlenden Infinitiv (letzteres nur in Bezug aufs albanische Toskisch, Gegisch hat ja noch einen Infinitiv – also bevor jemand da jetzt auf Genauigkeit rumreitet).
 
Aberaber, wo doch Rumänisch genauso eine romanische Sprache ist, wie Italienisch. Casa popurului kommt doch einer Casa del populo noch recht nahe.

Ok, Rumänisch teilt mit isb. Bulgarisch und Albanisch ein paar Panbalkanismen, wie den nachgestellten best. Artikel (und das ohne Kontakt zu den Skandinaviern ;)) oder den fehlenden Infinitiv (letzteres nur in Bezug aufs albanische Toskisch, Gegisch hat ja noch einen Infinitiv – also bevor jemand da jetzt auf Genauigkeit rumreitet).

Zwei Möglichkeiten:
1. Du bist Sprachwissenschaftler
2. Du liest, wie ich, zu viele Wikipedia-Artikel obwohl du eigentlich schlafen solltest
 
Es ist zwar spät, aber ich habe mit besagter Dame telefoniert. Wir sind auf Englisch ausgewichen.

Sie hat meine Frage nach Ihrem Namen verstanden und mir versichert, dass sie "Alina" heißt :)
Sie hat es mir mehrfach gesagt und auch, dass sie eben nicht "Alyssa" oder ähnlich heißen möchte :)

Ich bin aber weiterhin fasziniert von der Diskussion und werde mal schauen, ob ich mich mit dem Thema beschäftige.
 
Hat's gefunkt? :nervi:
 
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