Einem Schüler würde ich NIE zutrauen, Sprachaufnahmen 'aufzuhübschen'
Naja, stimmt schon, andererseits lernt der Schüler es ja nicht, wenn er es nicht selber macht, egal, wie schlecht zunächst...
Also mir selbst gelingt das auch nur mehr schlecht als recht, glaube ich, denn ich habe leider von Tontechnik und Postproduction keine wirkliche Ahnung.
Wärst du bereit, ein von uns/mir gebasteltes Stück mal anzuhören und kritisch zu beleuchten? Mit praktischen Tipps und so?
.. habe jahrelang in einem Tonstudio mit überwiegend Sprachaufnahmen gearbeitet..
WOW!!! da bin ich, ehrlich gesagt, schon ein bißchen neidisch drauf - das ist mein Traum, endlich mal in einem Studio ein Praktikum machen zu dürfen (in den Ferien) und direkt zu lernen, wie man das richtig macht.
Ich finde Tontechnik ja immer spannender, je länger ich mich damit beschäftige, mittlerweile seit 4 Jahren, aber so richtig begriffen habe ich Vieles noch lange nicht. Ein Wahnsinnsgebiet, man glaubt es kaum, wenn man sich nicht länger darauf einlässt.
wenn man nicht weiß, was die vielen Knöbbe da eigentlich machen, an denen man gerade dreht, kann das ganz schnell daneben gehen.
STIMMT!! leider sind auch ausgerechnet die Sprachaufnahmen, wie ich im Laufe der letzten Jahre feststellen konnte, das Schwierigste von allem. Als ich vor ein paar Wochen mal eine Mini-Band (zwei Leute, Schlagzeug der eine und Elektrogitarre+Gesang der andere) aufgenommen habe, war es dermaßen höllisch laut, dass automatisch alle Geräusche super kräftig und vor allem gleichmäßig aufgenommen werden konnten.
Bei Stimmaufnahmen hingegen schwankt die Lautstärke, der Sprachdruck etc alles innerhalb eines jeden Satzes x-mal.
Ich kann nachbearbeiten wie ich will, aber so einen knackigen Radiosprecher-Sound (oder Hörbuchsprecher-Ton) kriege ich nie hin. Es-ist-zum-Verrücktwerden! Jede Rockband-Aufnahme gelingt leichter als einen einzigen Absatz Sprache aufzuzeichnen.
Gerade bei Sprache macht es sich bezahlt, RICHTIG aufzunehmen.. dann spart man sich erhebliche Teile der post.. zwei Mic (Reporter, Befragter) oder vernünftiges handling der Handgurke, DICHT ran, sauber ausgesteuert, ploppen vermeiden, vor Ort Kontrolle (das beliebte 'wie kann ich in der PostProduktion die Nebengeräusche wegmachen, da redeten im Hintergrund noch andere...' ) ...
Ja... also leider sind die meisten Sprecher keine geschulten Schauspieler sondern halt Otto-Normal-Sprecher. Aber trotzdem müsste es doch möglich sein, so ordentliche Aufnahmen hinzukriegen wie zB auf den Tintenherz-Hörbücher-CDs... was
machen die bloß in den großen Studios??
Liegt es nur am 3000-Euro-Mikrofon von Neumann und einem 7000-Euro-Kompressor? Muss doch auch mit einfachen Mitteln gehen.