Wer kann Transparenzen bei der Belichtung verarbeiten?

Bis auf den Umstand, daß wohl manche Leser (zumindest ich :) bisher nicht verstanden hatten, worin das Problem bestehen soll,

Das hatte ich Anfangs als Frage gestellt:

Wer hat denn bereits die Möglichkeit, [...] gelieferte PDFs mit enthaltenen Transparenzen zu öffnen und zu bearbeiten, dabei die Transparenzen zu erhalten und erst im RIP zu reduzieren?

(meine zweite Eingangsfrage bezüglich der neuen PDF/X-Norm ist eher nebensächlich)

Mein Problem ist mehrteilig:

a) Wir haben viele Kunden, auch viele neue, und die Daten werden oft ohne vorherige Absprache gesendet. Die Rücksprache kostet Zeit, weil die meisten Kunden die Designs nicht selbst erstellen, sondern Agenturen beauftragen. Das ist Realität, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.

b) Wegen a erhalten wir immer öfter reduzierte PDF-Daten, weil viele Agenturen sich inzwischen an die derzeitige PDF/X Norm halten.

c) Nicht Teil des Problems, aber ein wichtiger Gesichtspunkt: Ich halte PDF-Dateien grundsätzlich für geeigneter für den Austausch von farbkritischen Daten als jedes andere Format (psd und ai mal ausgenommen). Daher begrüße ich es, PDF zu erhalten.

[...] ist es doch schon sehr nützlich, daß hier darüber geschrieben wird.

Daß die Auftraggeber nicht vor Abgabe der Dateien mit "ihren" Druckereien sprechen, scheint ein verbreitetes Übel zu sein.

Die mangelnde Absprache ist zumindest bei uns ein Fakt, den wir nur schwer abschaffen können. Wir arbeiten kontinuierlich an einer besseren Kommunikation, und meine Fragen hier zielen darauf, dies noch weiter zu verbessern.

Ich suche nach Anregungen, trotz Bevorzugung von PDF als Dateiformat von den derzeitigen PDF/X-"Standards" bei Datenlieferung abzuweichen bzw auf die kommenden hinzuweisen. Klar, es ist sowieso tägliche Praxis, von der Norm abzuweichen, aber ich möchte diese Praxis besser definieren.

Also, ich verletze "Standards" schon damit, daß ich nur komprimierte TIFF-Dateien verarbeite.

Ich rümpfe nicht die Nase, wenn mögliche Partner "völlig altmodische" Technik nutzen - wenn das Ergebnis stimmt (ohne Mehrkosten, ohne Mehrarbeit, ohne das Blockieren von Möglichkeiten), ist es mir egal.

Da sind wir einer Meinung.

"Meine" Druckerei nimmt nach vielen schlechten Erfahrungen mit "druckfertigen" Dateien lieber offene Formate, die außerdem nicht dem letzten Schrei entspringen.

Wir als Druckerei nehmen auch ohne Absprache jedes Format, sogar reine Text-Dateien, die sich bei genauerem Hinsehen als Freehand- oder Quark-Daten entpuppen, denen die Resourcen geraubt wurden.

Nach Absprache nehmen wir auch offene Formate.

Ohne Absprache sind offene Formate allerdings oft zweischneidig. Ich denke wirklich, dass PDF eine dauerhafte Lösung ist, und man damit die Problematik von "neusten Programmen und Datei-Versionen" sowie eine ganze Reihe von Farbproblemen vermeiden kann.

Doch warum müßt ihr in einer PDF-Datei noch groß ändern?
Das gleiche Problem mit "fertig"?

Ja, eben. "Druckfertig" sind gelieferte Daten eigentlich nie, auch wenn die Macher der PDF/X-Norm sich das so vorgestellt haben. Das funktioniert nur in sehr geschlossenen Beziehungen, wenn der "Workflow" von vorne bis hinten mit allen Beteiligten abgesprochen ist.

D.h. wir haben die Werkzeuge, um PDF zu "öffnen", zu ändern und wirklich druckfertig zu machen. Die Krux sind reduzierte Daten, in denen Bilder und Objekte in sehr viele kleinere Objekte und Bilder zerlegt werden.

Diese kosten unnötig Zeit. Würden die Daten entgegen den derzeitigen PDF/X-Normen Transparenzen enthalten, gäbe es das Problem nicht. Wir haben ein RIP, das PDF direkt annimmt und Transparenzen verarbeitet, und können die Problematik damit umgehen.

Ich hoffe auf die Norm PDF/X-4, u.a. weil sich diese von den Datenerstellern in Form von Joboptionen in den Adobe Programmen ganz einfach für den Export von Daten einstellen lässt.

Aber ich höre auch immer wieder die Meinung, dass es "früher" - also vor zehn Jahren oder mehr - alles viel einfacher und sicherer und besser war (ich bin selbst ein Urgestein, teile diese Meinung aber nicht). Und dass die Normen nichts taugen usf. Das sind in der Regel diejenigen, die zur Zeit noch keine neuen RIPs haben.

Edit: Daher meine Eingangsfrage, wer auf die kommende Situation denn schon eingestellt ist, oder daraus abgeleitet, wer z.B. noch bis zur Drupa wartet.
 
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