Wer hat die Macht und wer die Wah

dieser Thread wahrscheinlich auch. Da hat der TE nachts um 3:00 zwei komische AfD Videos eingestellt und sich seitdem nicht mehr geäussert :noplan:
 
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Das wird ja heute nachgeholt.
Wenn auch durch die "Hintertür"
Und vor allem, weil wir sie auch lassen, z.T. aus falsch verstandener Toleranz.

Mal darüber nachgedacht, warum und vor wen die abhauen? Die fliehen vor den Fanatikern, die der CIA in den 1980er Jahren erst groß gemacht hat.
 
Richtig und bis zum Sturz der Gaddafis und Husseins dieser Welt haben wir sogar noch prima Geschäfte mit ihnen gemacht, was ihre Machposition und Möglichkeiten eher gestärkt hat.
 
Tja, was viele offenbar nicht (mehr) wissen ist, dass Osama Bin Laden das Schätzchen der Amerikaner war, solange er in Afghanistan noch gegen die Sowiets gekämpft hat. Er soll mit George Bush sen. auf so gutem Fuße gewesen sein, dass er sogar in der Air Force One mitfliegen durfte.

Edith hat einen Link eingesetzt.
 
Das ist mir alles bewusst. Und nun? :noplan:

Deshalb sollte man sich nun im kollektiven schlechten Gewissen assimileren lassen und alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist ins Land holen oder was?

Das ist keine Religion, der man Toleranz gewährt, sondern eine Machtkonstellation, die einzig und alleine den Zweck hat, von innen heraus bestehende Werte und Strukturen zu assimileren.
Ein Krebsgeschwür was ungezügelt wuchern kann, weil die Europäer es zulassen.
Moderate Muslime, am Arsch die Räuber...

Zur Zeit jedenfalls sieht es ziemlich gut aus für eine (versteckte) islamische Invasion.
 
Das eigentliche Krebsgeschwür ist rechtsgerichteter Rassismus, gepaart mit völkischer Ideologie.
 
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@BadGirl69: Du behauptest also allen Ernstes, das zig Millionen von Moslems, die bisher friedlich hier in Europa lebten, eigentlich alle nur Schlaefer sind, die irgendwann alle gemeinsam aufstehen, ihre AK47 aus dem Keller holen und Europa plattmachen?

Echt jetzt? *kicher*
 
Deshalb sollte man sich nun im kollektiven schlechten Gewissen assimileren lassen und alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist ins Land holen oder was?

Ich will es mal so ausdrücken: Wenn du das Haus deines Nachbarn abfackeln würdest und dein Nachbar am nächsten Morgen an deine Tür anklopft und fragt, ob er bei dir wohnen könne bis sein Haus wieder aufgebaut ist, wäre das doch das mindestens was du tun solltest. Oder etwa nicht?

Zur Sache: Natürlich findet niemand religiöse Extremisten toll, aber vielleicht sollte der Westen dann auch einmal aufhören diese Kräfte zu befeuern, indem er sie aktiv unterstützt oder Gebiete destabilisiert, wo sich religiöse Extremisten dann ausbreiten können. Darüber hinaus ist es natürlich immer toll, wenn der Westen vom Nahen Osten mehr Demokratie und Menschenrechte fordert, wenn der Westen nicht wesentlich besser agiert und entsprechende Entwicklungen torpediert.

Zur Zeit jedenfalls sieht es ziemlich gut aus für eine (versteckte) islamische Invasion.

Come on, wenn eine Gruppe hier ernsthaft Anschläge verüben will, braucht sie dazu keine Flüchtlingskrise. 9/11 war ja aus Sicht der Terroristen auch erfolgreich, obwohl Planung und Durchführung wesentlich schwieriger war als beispielsweise eine Schießerei in der Innenstadt durchzuführen.
 
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Zur Sache: Natürlich findet niemand religiöse Extremisten toll, aber vielleicht sollte der Westen dann auch einmal aufhören diese Kräfte zu befeuern, indem er sie aktiv unterstützt oder Gebiete destabilisiert, wo sich religiöse Extremisten dann ausbreiten können.
Bist Du der Meinung dass der "Arabische Frühling" durch den Westen befeuert worden ist?
 
Bist Du der Meinung dass der "Arabische Frühling" durch den Westen befeuert worden ist?

Der Westen spielt da eine Rolle, ja. Der größte Fehler war aber der Irak-Krieg. Saddam Hussein war dabei,
den Extremisten den Garaus zu machen. Die westliche Invasion hat das endgültig verhindert.
 

Verschiedene, radikale Ideologien unterscheiden sich in Zielrichtung und Diskriminierung im jeweiligen vermittelten Weltbild und Idealbild einer Gesellschaft, auch wenn diese natürlich oft markante Gemeinsamkeiten aufweisen und es manchen Radikalen auch nicht schwer fällt, zwischen der ein oder anderen "entgegengesetzten" Ideologie zu wechseln. Betrachten wir zudem abstrahiert Machtprinzipien, so erkennen wir auch, dass dies ebenfalls auf politische Führer und Gefolgsleute zutrifft, die jeweils im Rahmen eines kollektiven Mechanismus Macht über andere gewinnen und aufrechterhalten. Inhalt und Auswirkungen können je nach vermittelten Weltbild aber unterschiedlich stark von anderen abweichen. Auch wenn wir vieles wieder auf die Ausübung von Kontrolle und eine zielgerichtete Etablierung von Abgrenzung reduzieren sollten. Ich nehme an, hier liegen wir nicht auseinander.

Sehen wir uns also das Weltbild der Taliban an und dessen Auswirkung auf die afghanische(n) Gesellschaft(en) und vergleichen wir dieses mit anderen ideologischen Sichtweisen und Auswirkungen auf eine Gesellschaft, bin ich für eine trennscharfe Betrachtung und gegen eine allzu große Verallgemeinerung. Das betrifft auch den Blick auf den Nationalsozialismus und dessen Auswirkungen. Hier sind Vergleiche gerade aufgrund der grotesken Menschenfeindlichkeit dieser Ideologie beliebt, es erlaubt eine "ultimative" Diskreditierung des Ziels. Aufgrund der Natur und der Auswirkungen des Holocausts ist dies aber oft problematisch und nicht geeignet, ein Gespräch basierend auf Fakten und Meinungen befruchtend voran zu bringen.

Der Wunsch, vieles gleichzusetzen, entspringt auch oft dem Wunsch, jeweils zu relativieren oder zu eskalieren oder einfach Harmonie herzustellen, den Blick zu trüben und alles in einen Topf zu werfen, so dass Unterscheidungen vermieden und am Ende mitunter "alles das Gleiche" als Gericht auf den Tisch kommt. Das halte ich für nicht zielführend, geht es um die Betrachtung und die Prävention sowie um Kritik und Einordnung solcher Ereignisse und Denkmodelle, vorhandener Strukturen und ideologischer Rückzugsräume.

Im Interesse einer differenzierten Sichtweise erachte ich es somit als zulässig und auch wichtig, darauf hinzuweisen und hier die jeweiligen Weltbilder nicht aufgrund von abstrakten Betrachtungen gleichzusetzen. Verschiedenes trotz aller noch vorhandenen Unterschiede in einen Vergleich zu setzen hat oft keinen Erkenntnisgewinn zum Ziel, sondern das Herausstellen des einen politischen Gegners oder einer geschichtlichen Figur als besonders verwerflich. Geht man hier aber nicht ausreichend differenziert zu Werke, macht man sich allein deswegen bereits angreifbar.

Ich verweise auf Godwin’s law, "ein Begriff aus der Internetkultur, der von dem Rechtsanwalt und Sachbuchautor Mike Godwin 1990 geprägt wurde. Es besagt, dass im Verlaufe längerer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, mit zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Nazi-Vergleich einbringt, sich dem Wert Eins annähert."

Natürlich kann ein Vergleich gerechtfertigt sein, das zeigt dann die Argumentation. Und es ist unsere Aufgabe, zu erinnern, zu verhüten und kollektive Machtstrukturen zu kritisieren, wenn dem Individuum Rechte genommen und menschenfeindliche Ansichten etabliert werden und wurden. Ich habe hier oft schon geschrieben, dass nicht wenige als geschützt angesehene kulturelle Aspekte nicht selten geronnene Machtstrukturen sind, die nicht selten in heutiger Betrachtung mit Blick auf Wert und Recht des Individuums als Menschenfeindlich zu klassifizieren sind. Aber auch dieser Begriff "menschenfeindlich" wird leider all zu oft missbraucht, um seine eigene Ansicht aufzu- und andere Sichtweisen abzuwerten. Es ist aber natürlich legitim, klarzustellen, von welchem Standpunkt man aus diskutiert (so die Menschenrechte heranzieht), und dann jeweils klassifiziert und bewertet.

Im Grunde hast du die drei wichtigsten Kernmerkmale von Ideologien zu einem Aspekt zusammengefasst, um behaupten zu können, dass das ja nur ein Aspekt von vielen sei. Und das soll jetzt "tragfähig" sein?

Siehe oben. Neben abstrakten Betrachtungen interessiert mich zudem auch der Inhalt.

Du bemühst dich hier schon seit längerer Zeit, eine Überlegenheit des Christentums zu konstruieren, und zwar genau so, wie es auch Rechtspopulisten, Rechtskonservative und kirchliche Würdenträger tun

Nein. Das ist unzutreffend. Die Unterschiede der jeweiligen Religionen herauszustellen bedeutet nicht, eine Überlegenheit zu konstruieren; ungleiches gleich zu setzen wird aber weder dem Islam noch dem Christentum gerecht. Zudem nutzt du eine problematische Argumentationstechnik: Du konstruierst ein Bemühen meinerseits und vergleichst es mit Rechtspopulisten und Rechtskonservativen; alleine schon diese Nennung in einem Satz kann dazu dienen, meine Sichtweise - die du unzutreffend erfasst - zu diskreditieren. Ich verweise hier wieder auf oben gesagtes.

Ich stelle also somit für dich klar, um eine Einordnung deinerseits zu erleichtern: mitnichten. Richtig ist, dass ich differenziere und Fakten nenne und Kernelemente der jeweiligen Ethik und Anwendung herausstelle. Es stellte sich somit für mich die Frage, ob bereits in deinen Augen eine Differenzierung, eine Unterscheidung und nicht Gleichsetzung illegitim ist und eine daraus folgende Wertung anhand eines allgemeinen Wertestandpunktes bereits einer politische Einordnung erfordert. Ich denke aber: nein, der Meinung bist du nicht.

Bezüglich einer wissenschaftlichen Herangehensweise, hier auch gerade juristischer Natur, ist eine politische Vorabbetrachtung meiner Meinung nach nicht notwendig; der ein oder andere mag hier unliebsame Fakten sehen, die nicht zielgerichtet sind, dies anders zu sehen ist aber legitim. Ich habe hier oft genug vorgebracht, dass ich es ablehne, individuelle Schicksale und individuelles Leid sowie kollektive Unterdrückung anders zu betrachten, nur weil ein politischer Gegner dies nutzen kann, um eine eigene menschenfeindliche Agenda zu verfolgen.

Ein aktuelles Beispiel hier: Zeit Online: "Hass ist gesellschaftsfähig geworden." Es gibt in England vermehrt Angriffe auf Muslime. Einige werden körperlich angegriffen, es gab ein Attentat mittels Kleinlaster, zudem wird beleidigt und diskriminiert. Nun thematisiert die BBC mit der Serie "Three Girls" Rassismus, sexuelle Ausbeutung und Frauenfeindlichkeit durch - politisch und gesellschaftlich, so sehen es einige, pikant - englische, muslimische Pakistaner. Das Berichten darüber nütze der EDL. Nicht wenige meinen nun, dass dies daher nicht gebracht werden sollte. Also der Bericht über dieses Unrecht. Das Problem ist, dass auch gerade diese Haltung nach Meinung vieler mit der Materie Vertrauter dazu führte, dass viele Jahre nichts unternommen wurde. Inwieweit das zutrifft und nicht weitere Schutzbehauptungen sind, ist Gegenstand von Diskussionen.

Der Umstand also, auf Fakten und Unterschiede hinzuweisen und nicht alles gleich zu bewerten, zum Beispiel anhand des Maßstabes der Menschenrechte, ist noch nicht deswegen illegitim, weil gesellschaftliche Gruppen dies für ihre eigene Menschenfeindlichkeit aufgreifen können.

Da das christliche Abendland zu einer freien und demokratischen Gesellschaft gefunden hat, wo die Menschenrechte ernst genommen werden, muss das zwangsläufig auch powered by Christentum sein.

Das ist nicht Gegenstand meiner eigenen Betrachtung. Dein Beitrag lässt mich in Teilen ratlos zurück. Wie du dazu kommst, bleibt mir weitgehend ein Geheimnis. Eventuell ist hier Teilwissen entscheidend, das politisch wünschenswert und dem eigenen Weltbild entsprechend eingeordnet und bewertet wird. Ich halte es nicht für sinnvoll, dass ein politischer Gegner die eigene Sichtweise durch sein Handeln prägt. Die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner sollte nicht wichtiger als eine differenzierte Sichtweise und eine zutreffende wissenschaftliche und geschichtliche Einordnung sein.

Doch Moses hatte nicht die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte im Gepäck, sondern Gebote wie: "Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus (...)

Wenn du dich auf die christliche Lehre beziehst, ist das Nennen von Moses und Jahwe zunächst erklärungsbedürftig. Wie ich im anderen Diskussionsstrang (hier) schrieb, gibt es natürlich christliche Richtungen, die entgegen den Lehren Jesu auf alttestamentarische Betrachtungen und Gesetze Bezug nehmen und dabei die christliche Kernethik negieren und ins Gegenteil verkehren. Kritik ist stets zulässig und wichtig - entscheidend ist, gleiche Maßstäbe anzulegen. Dies wird leider oft verletzt, gerade dann, wenn das Ergebnis unerwünscht ist. Richtig ist, dass es eklatante Unterschiede in Lehre und Wirken der jeweiligen Protagonisten Jesus und Mohammed gibt - dies ganz ohne Wertung -; da beide weitgehend eine herausragende Vorbildfunktion genießen, ist dies auch nicht unerheblich. Aber hier hatten wir genügend Diskussionen, die anscheinend weitgehend nicht dem Austausch dienten, sondern nur der Darstellung der eigenen Meinung. Wir konnten uns nicht einmal auf Eindeutiges einigen (so die Bedeutung der Gewalt in den jeweiligen ursprünglichen Religionen).
 
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In der Bibel gibt es auch genug Passagen mit Krieg und Völkermord. Was ist, wenn sich Christen daran ein Vorbild nehmen? Oder anders herum, wenn solche Passagen nicht zum Christentum dazugehören, wieso stehen sie dann in der Bibel bzw. wieso wurden sie daraus noch nicht entfernt?

Das betrifft das Basiswissen über das Christentum. Hier hatten wir bereits einige Diskussionen. Erfrischend unterkomplex betrachtet und als Gedankenexperiment könnte man auch - trotz aller Diskussionen, die wir hier bereits hatten - einmal - auch ohne Basiswissen - kreativ an die Thematik herangehen und sich bei obigen Fragestellungen erneut fragen, warum sich die Christen "Christen" nennen. Und sich dann fragen, was Christus gelehrt und wie er gelebt und gewirkt hat - der Überlieferung gemäß. Und wie er zur Gewalt stand. Bezüglich der Verbindung zum Alten Testament: Dass Jesus Jude war und - von den Anhängern - als der prophezeite Messias angesehen wurde und wird, ist ebenso unstrittig; die Legitimation stützt sich hier gerade auch auf das Alte Testament.

zu den Christen, die den Mord auch noch verteidigt haben?

Die interessante Frage ist hier doch: können sich diese - die den Mord verteidigen - dabei auf Jesus Christus berufen?
 
Bei der Anzahl der ermordeten Menschen und der dabei eingesetzten Mittel gibt es Unterschiede. Die Gründe oder die Motivation der Täter unterscheidet sich aber kaum. Beide Gruppen ermorden Menschen, weil diese Menschen Dinge tun, die mit ihren religiösen Vorstellungen, ihrer Weltanschauung oder ihrem Menschenbild nicht vereinbar sind. Diese Motive lehne ich bei beiden Gruppen gleichermaßen ab.

Hier die Pro-Life Bewegung, dort die Taliban. Die Feststellung "gibt es Unterschiede" ist formal richtig, ob der Dimension dieser Unterschiede aber stark verkürzend. "Beide Gruppen ermorden Menschen" ist auch stark vereinfachend, ich verweise hier auf die angegebenen Quellen.

weil diese Menschen Dinge tun, die mit ihren religiösen Vorstellungen, ihrer Weltanschauung oder ihrem Menschenbild nicht vereinbar sind. Diese Motive lehne ich (...) ab

Hier gibt es Konsens, selbstverständlich ist Mord unzulässig. Auch bereits jedwede körperliche und psychische Gewalt, auch eine direkte Beleidigung ist bereits unter Strafe gestellt. Hier töten Menschen also - ohne weiter ins Detail zu gehen - aus ihrer Weltanschauung in illegitimer Weise (unseren Wertekonsens betreffend) heraus. Wenn wir uns einer recht abstrakten und sehr geringen Trennschärfe bedienen wollen. Wir können auch abstrakt festhalten: hier handeln Menschen, die anderen Menschen aus ideologischen und religiösen Gründen gravierenden bis lebensbeendenden Schaden zufügen.

Ob wir damit dem Einzelfall aber gerecht werden, gerade wenn es darum geht, mit der Gruppe auch das jeweilige Handeln im bekannten Ausmaß heranzuziehen, darf ja als Frage aufgeworfen werden; ich halte hier nicht jeden Vergleich für zweckdienlich. "Wir sind alle Menschen" ist im Übrigen auch oft zu hören, aber doch recht unscharf. Oft werden durch ein "hochzurren" auf eine allgemeinere Betrachtung Unterschiede und Einzelaspekte sowie spezielle Probleme und deren gesellschaftliche Auswirkungen verwischt - so auch, wenn unerwünschte Fakten in einen größeren Topf geworfen werden, um Einzelkritik zu torpedieren und in eine Gesamtkritik zu wandeln.

Nein, ich schaue mir Dinge nur gerne im Detail an. Man kommt so unter Umständen zu Erkenntnissen, die so auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind.

Das ist mein Anliegen. Die Dinge im Detail anzusehen. Nüchtern und ohne ein vorgegebenes Ergebnis. Die explizite Wertung kann dann hinterher erfolgen, so man diese vornehmen möchte. Beim Festhalten des Ergebnisses einer faktenbasierten Betrachtung sollte zudem der politische Gegner keinerlei Maßstab sein und nicht richtungsweisend.

Im vorliegenden Fall komme ich beispielsweise zu dem Schluss, dass religiöser Extremismus offenbar auch in den USA (bzw. bei den Christen) existiert und ich religiösen Extremismus unabhängig von der Religion ablehne, weil er eben Menschen dazu verleitet schreckliche Gräueltaten zu begehen.

Diesen Schluss sehe ich als zwingend an und deine Bewertung teile ich. Das setzt auch Religionen nicht gleich, dies würde auch keiner Religion eine Eigenständigkeit zugestehen.
 
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Tja, was viele offenbar nicht (mehr) wissen ist, dass Osama Bin Laden das Schätzchen der Amerikaner war, solange er in Afghanistan noch gegen die Sowiets gekämpft hat. Er soll mit George Bush sen. auf so gutem Fuße gewesen sein, dass er sogar in der Air Force One mitfliegen durfte.

Siehe auch diese US-Lobeshymne auf Osama bin Laden anno 1993:

independent-1993.jpeg
 
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Die eigentliche Frage lautete doch, bietet der Islam/das Christentum Möglichkeiten für religiösen Extremismus, der Menschen sogar vor Mord nicht zurückschrecken lässt? Im Falle des Islam lautet die Antwort ja, denn der Koran liefert genug Passagen, die man entsprechend interpretieren kann. Im Falle des Christentum lautet die Antwort ebenfalls ja, denn auch die Bibel liefert genug Passagen, die man entsprechend auslegen kann.

Bibel und Koran sind grundverschiedene Bücher. Sowohl was - generell - ihre Bedeutung, religiös eingebettete Entstehungsgeschichte und alleine die Verwendung des Imperativs und die Quellzuschreibung betrifft. In der Tat hat grundsätzlich der ursprüngliche und durch die verschiedenen Rechtsschulen kodifizierte Islam, vermittelt durch den Koran und im Falle der Sunniten durch die Hadithe (Ahadith), eine andere Auffassung von Gewalt und legitimiert diese entsprechend; dies ergibt sich auch zwingend aus der überlieferten Geschichte des Propheten Mohammeds - hier bedarf es auch keiner Wertung. Es wird daher im Allgemeinen nicht darüber gestritten, ob Gewalt im Islam zulässig ist, sondern wann und in welchem Umfang.

Lehre, Leben und Wirken Jesu weisen hier fundamentale Unterschiede auf; es ist bemerkenswert, welch großen Widerstand diese schlichte und evidente Erkenntnis anscheinend für einige aufwirft; anscheinend ist die hier vorgefundene Differenz ideologisch sowie wertungsbetrachtet für viele inakzeptabel; dabei aber wird weder der Islam noch das Christentum respektiert oder diesen eine eigene Bedeutung und jeweils abweichende Lehre zugesprochen; vielmehr wird hier allzuoft interessanterweise und dem Anliegen zum Trotz der Islam des Koran unter eben diese christliche Ethik gezwungen; der Islam hat sich somit der christlichen Ethik zu beugen oder beide Religionen sind ungeachtet ihrer Lehre und Ethik gleichzusetzen, um keine Differenz erdulden zu müssen.

Das Christentum hat bei den Kreuzzügen, den Hexenverbrennungen oder dem Dreißigjährigen Krieg aber ebenfalls gezeigt wozu Christen fähig sind, wenn sie ihre Religion zu wichtig nehmen.

Christen haben hier gezeigt, wozu Christen fähig sind. Mit der Lehre Christi aber haben weder Kreuzzüge, noch Hexenverbrennungen oder der Dreißigjährige Krieg etwas zu tun. Bei aller berechtigten Kritik sollten wir Fakten nicht ausblenden.

Hat der Gott der Christen im Alten Testament zu Krieg und Völkermord aufgerufen oder nicht?

Nein. Der Gott der Christen findet sich im Neuen Testament. Das hindert aber auch nicht wenige Christen nicht daran, sich nicht diesen, sondern den Gott des Alten Testamentes zum Vorbild zu nehmen.
 
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Ich wollte nur darauf hinaus, dass die Bibel einen Interpretationsspielraum hat, den Wenige dazu nutzen, um sich eine Rechtfertigung für Mord und Ähnliches zu basteln.

Die Bibel bietet diesen Spielraum, die christliche Lehre und Ethik nicht.

Ein Abtreibungsgegner könnte beispielsweise folgendermaßen argumentieren: (...) Dann kommt er zu dem Schluss, dass er die Abtreibungen nur auf eine Weise wirklich wirksam verhindern kann (nämlich durch den Tot des ausführenden Arztes) und schon haben wir ein plausibel klingende religiöse Rechtfertigung für Mord.

Es bleibt dabei, dass sich natürlich jeder eine Rechtfertigung zusammen basteln kann, diese obige aber nun einmal diametral zur entsprechenden Lehre steht. „Krieg ist Frieden“, „Freiheit ist Sklaverei“ und „Unwissenheit ist Stärke“ kann man natürlich auch postulieren. Ein Mathematiker kann auch behaupten, 2+2 ergibt 5. Mit der gelehrten Mathematik aber hat das nichts zu tun (ansonsten kläre man mich bitte auf).

Das ist eine Interpretation. Die wortwörtliche Interpretation ist eine andere. Ein Fanatiker würde wohl wahrscheinlich seine eigene Interpretation (oder die seines fanatischen Vorbeters) für richtig halten und nicht die aus irgendeinem Kommentar.

Und damit kann er gravierend falsch liegen. Es wäre ehrlicher, sich dann auf eine eigene Lehre zu berufen. Anstatt eine fremde zwecks Legitimation der eigenen ins Gegenteil zu verfremden.

Das ist ja das Problem. Bibelpassagen kann man so oder so interpretieren, der eine nimmt ne gemäßigte Fassung, ein anderer die Fassung für Hardliner. Wer hat Recht? Als Atheist habe ich eine Antwort auf diese Frage, ein Gläubiger kann hier nur mit „ich glaube x ist richtig“ antworten und kann bestenfalls wütend mit den Füßen aufstampfen, wenn der Glaubenskollege was anderes glaubt.

Der eine, der sich Christ nennt und auf das Leben und Wirken Christi bezieht, hat aber einen anderen Stand als ein Christ, der das Gegenteil davon für richtig hält und sich immer noch als Christ wähnt - mag er dies so sehen oder nicht. Wir nehmen dann juristisch und fairerweise den verständigen Dritten. Nicht unbedingt eine kirchliche Figur; die haben sich ordentlich versündigt und die Lehre nur allzu oft negiert, wenn nicht ins Gegenteil verkehrt. Religionen sind eben auch Machtinstrumente. Kritik hieran immer berechtigt, wenn diese sich an Fakten orientiert und gleiche Maßstäbe ansetzt und sich einer gewissen Objektivität bemüht.
 
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