Was haltet ihr von der Schufa?

[fladnag]

Also ich habe gerade meine Selbstauskunft von der Schufa bekommen und bin entsetzt, was die alles von mir wissen. Mir sind durch die Krise Anfang des Jahres 50% aller Aufträge weggebrochen, bzw. wurden mir 2 grosse Aufträge nicht mehr bezahlt, weil die Firmen insolvent waren. Darauf hin hatte ich 3 Inkassos an der Backe, weil ich meine ganzen Rechnungen nicht mehr zahlen konnte. Jetzt läuft langsam alles wieder, ich habe keinen Schufa-Eintrag, aber einen Infoscore-Wert von 70% (Infoscore ist ein Tochterunternehmen von Bertelsmann). Damit kriege ich nicht mal einen Handy - Vertrag. Ist es nicht merkwürdig, dass die Banken mich erst mit ihren dubiosen Geschäften fast in die Privat-Insolvenz treiben, und jetzt bei mir eine Bonitätsprüfung machen?


Also selbst wenn ich nicht in dieser Situation wäre, würde ich nicht wollen, dass solche seltsamen Firmen meine ganzen Daten erfassen, hat für mich leichten Stasi-Charakter. Wie seht ihr das? Und warum gibt es die Schufa ausschliesslich in Deutschland?

 

[mrthomasd]

Die einen finden es gut und die anderen nicht...
Sein Zweck hat das ganze schon!

 

[fladnag]

Die einen finden es gut und die anderen nicht...
Sein Zweck hat das ganze schon!

Ein wenig schwammig, deine Aussage....

 

[kyxh2o]

Ich bin auch Unternehmer und auch wenn die Schufa mittlerweile eine echte Datenkrake ist, bin ich doch froh, dass ich durch diese Institution erfahre, dass potenzielle Geschäftspartner/Kunden, in der Vergangenheit drei Inkassos an der Backe hatten und die Rechnungen nicht mehr bezahlt haben.

Dumm ist natürlich, dass es sehr schwer ist, von einer negativen Einschätzung wieder weg zu kommen, auch wenn die Probleme schon Jahre zurück liegen.

 

[kyxh2o]

Und warum gibt es die Schufa ausschliesslich in Deutschland?

Weil die Schufa eine deutsche Einrichtung ist. In anderen Ländern gibt es ähnliche Institutionen, bzw. generell gibt es außer der Schufa auch international arbeitende Wirtschaftsauskunfteien.

 

[Kovu]

Schufa gehört meiner Meinung nach abgeschafft. Dort steht nur unübersichtlicher Müll, der praktisch nie die reale Situation widerspiegelt.

Mir wurde trotz Infoscore von 94% (dabei hab ich im Leben noch nie zu spät meine Rechnungen gezahlt) damals ein Girokonto abgelehnt, weil ich schon eins besaß. Das ich aber von meinem Girokonto zu deren "umziehen" wollte hat keinen interessiert.

 

[kyxh2o]

Außerdem ist Deine Umfrage Blödsinn. Wo ist denn da die Option "Benötige Schufa-Auskünfte zu Absicherung meiner Geschäfte"
Denn das ist eigentlich der Zweck dieses Vereins.

 

[kyxh2o]

Schufa gehört meiner Meinung nach abgeschafft. Dort steht nur unübersichtlicher Müll, der praktisch nie die reale Situation widerspiegelt.

Wenn Du Schufa-Infos nicht lesen kannst, ist das nicht deren Fehler

Dort steht alles aufgeschlüsselt nach klar definierten Codes und wenn Du es willst und bezahlen kannst, werfen sie Dich auch mit Detailinfos voll.

Bringe doch mal ein paar Beispiele, bei denen in Schufa-Auskünften Müll drinstand, der nichts mit der Realität zu tun hat. Würde mich und sicher auch andere doch sehr interessieren.

 

[fladnag]

Außerdem ist Deine Umfrage Blödsinn. Wo ist denn da die Option "Benötige Schufa-Auskünfte zu Absicherung meiner Geschäfte"
Denn das ist eigentlich der Zweck dieses Vereins.

Also ich würde die 2 Unternehmen, die mich nicht mehr bezahlen konnten auch nicht in die Schufa eintragen. Die sind halt auch nur Opfer der Krise, schlimm genug....

Ich habe die Wirtschaft ja nicht in den Abgrund gerissen, sondern die Banken. Und genau die stufen mich jetzt als Kreditunwürdig ab. Ist doch irgendwie komplett mies...

 

[DeineMudda]

Also selbst wenn ich nicht in dieser Situation wäre, würde ich nicht wollen, dass solche seltsamen Firmen meine ganzen Daten erfassen, hat für mich leichten Stasi-Charakter. Wie seht ihr das? Und warum gibt es die Schufa ausschliesslich in Deutschland?

Die Schufa-Auskunft/-Teilnahme ist "freiwillig" - Du musst Deine Daten nicht der Schufa geben (auch wenn es schwierig/unmöglich ist, der Gesellschaft aus dem Weg zu gehen).

Zum anderen schützt die Schufa die Bank vor Dir und nicht andersrum - es muss dir also auch nicht gefallen.

 

[mrthomasd]

Ein wenig schwammig, deine Aussage....

Dann passt es doch! Die Schufa ist in meinen Augen auch "schwammig"...


OFFTOPIC:

Hatte mich da mal beworben um einen Arbeitsplatz... Hat fast 12 Monate gedauert bis ein Lebenszeichen sprich Absage kam... Ist doch auch "schwammig"

 

[alexxus]

Ich find's okay. Wäre sicherlich in meinem Interesse, wenn ich Unternehmer wäre und ständig Waren/Dienstleistungen auf Ziel verkaufe.

@ TE

Mich wundert aber, dass dein Infoscore bei 70% ist, obwohl du keinen negativen Eintrag hast. Das heißt im Umkehrschluss für mich, dass sie doch mehr Daten sammeln bzw. über dich haben, als sie rausrücken. Ich denke, lt. Datenschutzgesetze müssen sie ALLE Daten rausrücken, die sie von dir haben und nicht nur gefiltert.

Wie läuft das überhaupt mit den Daten? Wenn man kein Vertragspartner der Schufa ist, kann man doch auch theoretisch die Löschung der Daten verlangen oder seh ich das falsch?

 

[kyxh2o]

Man sollte auch als Unternehmer einfach wissen, dass es so etwas wie Schufa&Co gibt und wie diese arbeiten.

Wenn man sich auskennt, kann man die Auskünfte ganz einfach steuern. Wir überfluten jedes Jahr die Auskunfteien mit unseren Selbstauskünften, anstatt darauf zu warten, dass sie selbst Daten zusammentragen, denn das sind dann ausschließlich die negativen Auskünfte, die von dritter Seite zur Schufa gelangen.

Durch laufende Selbstauskunft kann man recht gut steuern was dort drin steht.

Wer eine Firma hat oder selbständig ist, sollte so etwas eigentlich wissen.

 

[kyxh2o]

Wenn man kein Vertragspartner der Schufa ist, kann man doch auch theoretisch die Löschung der Daten verlangen oder seh ich das falsch?

Das siehst Du falsch.

 

[alexxus]

Man sollte auch als Unternehmer einfach wissen, dass es so etwas wie Schufa&Co gibt und wie diese arbeiten.

Wenn man sich auskennt, kann man die Auskünfte ganz einfach steuern. Wir überfluten jedes Jahr die Auskunfteien mit unseren Selbstauskünften, anstatt darauf zu warten, dass sie selbst Daten zusammentragen, denn das sind dann ausschließlich die negativen Auskünfte, die von dritter Seite zur Schufa gelangen.

Durch laufende Selbstauskunft kann man recht gut steuern was dort drin steht.

Wer eine Firma hat oder selbständig ist, sollte so etwas eigentlich wissen.

Versteh nicht, wie das funktionieren soll...

 

[fladnag]

Zum anderen schützt die Schufa die Bank vor Dir und nicht andersrum - es muss dir also auch nicht gefallen.

Wir wir aber gerade gelernt haben, müsste es anders herum seien. Ich müsste erstmal eine Auskunft über die Bank kriegen, welche dubiosen Geschäfte sie tätigt, bevor ich mein Geld dort anlege...

 

[Ragnir]

Ich bin auch Unternehmer und auch wenn die Schufa mittlerweile eine echte Datenkrake ist, bin ich doch froh, dass ich durch diese Institution erfahre, dass potenzielle Geschäftspartner/Kunden, in der Vergangenheit drei Inkassos an der Backe hatten und die Rechnungen nicht mehr bezahlt haben.

Dumm ist natürlich, dass es sehr schwer ist, von einer negativen Einschätzung wieder weg zu kommen, auch wenn die Probleme schon Jahre zurück liegen.

Letzteres ist wirklich ein Problem, rein kommt man schnell mit den schlechten Einträgen, raus wird schwerer…

Bist Du eigentlich Finanzjongleur oder wie kommst Du an diese Auskünfte?

Ich dachte immer Schufa ist eher für Banken und die meisten Firmen holen sich ihre Auskünfte von der Creditreform. Ich hatte mir auch schon Gedanken gemacht, ob ich mich bei denen nicht mal nach einem Zugang erkundige, bevor ich mich an größere Aufträge ranmache… wie man am TE sieht, kann man da schnell mal in den Seilen hängen.

 

[kyxh2o]

Versteh nicht, wie das funktionieren soll...

Ruf dort an und frage
Zum einen bekommst Du von dort Fragebögen die Du selbst ausfüllen kannst, zum anderen kannst Du Deine Bilanzen durch Deinen Steuerberater direkt an Auskunfteien weitergeben lassen.

Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die Auskunfteien helfen Dir da gerne weiter.

 

[kyxh2o]

Bist Du eigentlich Finanzjongleur oder wie kommst Du an diese Auskünfte?

Nein, bin aus der technischen EDV. Aber ich bin Unternehmer und dann sollte das Basiswissen sein.

In der Regel ist jeder Steuerberater Mitglied bei der Schufa, einfach mal fragen.

 

[gambrinus]

Schufa an sich, in der Urfassung, ist schon ok. Also negative Eintragung von Schuldnern mit Titeln, Vollstreckungsbescheiden, Pfändungen, Insolvenz.

Alles was darüber hinaus geht, der ganze Score-Kram, wo einige Leute schon Ablehnungen erhalten weil sie in der "falschen" Straße wohnen, ist völlig daneben. Auch Inkassobüros gehören da nicht rein, der Schuldner ist ja nicht verurteilt, es ist lediglich ne Aussage das eine Forderung nicht bezahlt und abgetreten wurde. Das passiert aber auch aus völlig legitimen Gründen, zb. Streit mit einer Firma über die Rechnungshöhe. Telefon/DSL/Handy-Anbieter zb., die dann sehr schnell die Forderung an Inkassobüros abtreten. Niemand weiß aber zu dem Zeitpunkt, ob diese Forderung überhaupt gerechtfertigt ist. Das hat letztlich ein Richter zu entscheiden. Selbst wenn die Firma den Prozess gewinnt, hat der Kunde ja immer noch die Möglichkeit zu zahlen und erst wenn er das nicht tut, ist ne Eintragung bei der Schufa gerechtfertigt.