Paprikahuhn
Das Rezept ist von meiner Großmutter selig, sie war eine sehr gefragte
und geschätzte Berufsköchin in Wien.
Das Paprikahendl ist in Restaurants und Gasthäusern so gut wie nicht zu
bekommen. In letzter Zeit gibt es bei uns Fertiggerichte (tiefgekühlt
oder zum Aufwärmen) davon, die aber durchwegs leider schlicht
ungenießbar sind und mit diesem Rezept offenbar nichts zu tun haben.
Daher wollte ich an dieses ein wenig in Vergessenheit geratene
Schmankerl erinnern. Ich kann mich noch gut daran erinnern.
In den Sechziger- und Siebzigerjahren war Hähnchen ein ausgesprochenes
Sonntagsessen. Ihr werdet bestimmt nicht enttäuscht sein! Eine
wahre Schlemmerei.
Zutaten für vier Personen
1 tranchiertes und ausgenommenes Huhn oder 4 Hühnerbrüste oder -keulen
oder Filets aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft
Edelsüßer Paprika in Pulverform, sehr gute Qualität (hier bloß nicht
sparen!)
Scharfer Paprika in Pulverform (oder Tabasco, Pfeffer)
2 EL Tomatenmark
2 mittelgroße Zwiebeln
2-3 EL Speiseöl (Mazola), kein Olivenöl
2-6 Zehen Knoblauch
150 ml Sauerrahm
250 ml Gemüse- oder Hühnerbrühe
2 EL glutenfreie Maisstärke (Maizena)
Meersalz, Thymian, Majoran, etwas Basilikum
Beilagen: Bandnudeln oder Spätzle (Nockerl) und grüner Salat
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Und nun zur recht einfachen und schnellen Zubereitung dieser extrem
leckeren und delikaten Mahlzeit mit dem großen Druckkochtopf (hier:
Kelomat). Ein richtiges Schlabberdiwabb-Essen aus Österreich/Ungarn
mit reichlich köstlicher Soße; versprochen!
Nach Belieben und Geschmack die Haut der Fleischstücke entfernen oder
auch nicht. Den Vogel salzen und großzügig mit süßem Paprikapulver
einreiben (panieren).
Die Zwiebeln in kleine Würfel hacken und in wenig Öl glasig rösten,
nicht braun werden lassen. Die Fleischstücke dazu und rundherum bei
mittlerer Hitze anbraten. Etwa drei bis fünf Minuten lang, je nach
Dicke. Dickere Stücke zuerst. Aufpassen, dass das Paprikapulver nicht
anbrennt.
0,3 Liter Wasser, einen EL süßen und einen TL scharfen Paprika
zusätzlich hineingeben, Deckel drauf und auf Stufe II (die stärkere)
stellen. Sobald beim Ventil zwei rote Striche zu sehen sind, die Hitze
zurücknehmen (siehe Gebrauchsanleitung Druckkochtopf) und je nach
Dicke des Fleisches 8 - 12 Minuten unter Druck garen. Hühnerfleisch
muß unbedingt ganz durch sein, auch bei den Knochenansätzen.
Inzwischen die Nudeln oder die Spätzle zustellen und in einer Schüssel
den Sauerrahm mit der Maiskeimstärke glatt verrühren. Na, duftet's
schon in der Küche?
Nach Ablauf der Garzeit den Topf unter kaltem Wasser gründlich
abkühlen und öffnen. Fleischstücke herausnehmen; die Gemüsebrühe in
den Topf, und den Saft mit der appetitlichen Farbe nochmal kurz
aufkochen lassen. Mit einem Schneebesen das Sauerrahm/Stärke-Gemisch
einrühren. Tomatenmark und Gewürze (wirklich nur ganz wenig) kommen
auch noch hinein. Je nach Geschmack 2 bis 4 zerdrückte Zehen Knoblauch
(hier: sechs ;-)
Wer möchte, kann das Fleisch von den Knochen trennen und das ganze als
Ragout servieren.
Viel Spaß beim Zubereiten und guten Appetit!