Was bleibt Netto wirklich über?

Moin in2itiv,

die Arbeitgeberanteile habe ich im 2. Teil der Liste drin, die betragen etwa 20% vom Brutto. Da aber das Brutto schwankt, lassen diese sich schwer beziffern.

Aber so oder so sind es 20% , die man berücksichtigen muss.

Bei den unbezahlten Reisekosten ist immer die Frage, wofür diese Anfallen. In der Regel doch für Akquise und das kann je nach durchschnittlicher Projektlaufzeit mehr oder weniger ausmachen. Zudem kommt es auf das Einzugsgebiet an. Mit wachsendem Kundenstamm sollte das unzahlte Reisen aber abnehmen und die Abrechnung der Reisekosten normal sein. Schwer zu beziffern...

Beim Leasing kann man sehenden Auges mit 300 Euro (netto wohlgemerkt, alle Preise zzgl. MwSt. und ohne Anzahlung) schon auskommen, wenn man ein wenig handelt und nicht unbedingt einen Neuwagen (Halbjahreswagen mit etwa 10000 KM auf der Uhr tut es doch auch, so lange die Werksgarantie die Leasingdauer abdeckt ...) nimmt. Nimmt man auf dieser Basis einen A3 oder einen 1er, können auch etwa 200-250 Euro gut reichen, will man nen A4 oder nen BMW 3er mit einer etwas besseren Ausstattung, können es auch 400 werden.

Aber - Inspektionskosten, Winterreigen und Versicherung + Steuer habe ich vergessen, ich dachte nur an die reinen Leasingkosten. ;) Ausserdem will das Auto regelmässig durch die Waschanlage gefahren werden, vor allem vor Kundenterminen...

Wie man es auch dreht: die Kosten werden eher mehr anstatt weniger...ich darf gar nicht länger drüber nachdenken :D

Ciao
Fuzzel
 
@ Blomquist: Du schreibst, dass durch die Möglichkeit, die KK Beiträge abzusetzen von 260 Euro im Endeffekt nur noch 60 Euro hängen bleiben.

Kannst Du mir das erläutern? Ausgehend von einem Spitzensteuersatz von sagen wir mal 50% komme ich maximal auf 130 Euro Ersparnis. Gerne auch per PM, wenn die Sache zu windig sein sollte ;)

Einfach gesagt: Nehmen wir an, man bezahlt im Monat 260 Euro für die PKV. Macht im Jahr 3.120 Euro. Steuerlich kann man als Freiberufler 2.400 Euro im Jahr für die PKV geltend machen bzw. absetzen. Nehmen wir weiter an, man müßte 10.000 Euro Steuern zahlen, dann kann man den Betrag um 2.400 Euro mindern. Bleiben also 720 Euro an einem hängen, geteilt durch 12 Monate kostet die Krankenversicherung den Freiberufler letztendlich nur 60 Euro monatlich. So haben mir das jedenfalls der Steuerberater und der Finanzberater erklärt und so machen die das (bislang?) auch.

Von dem BGH-Urteil habe ich noch nichts gehört (auch nicht bei meinen kürzlichen Gesprächen mit den beiden genannten) und kann mir auch nicht vorstellen, daß eine derartige Ungleichbehandlung beim EuGH durchgeht, schließlich tragen Angestellte nur die Hälfte der Kosten. Selbstständige müssen dagegen alles selber bezahlen, in Vorleistung treten und können das dann noch nicht mal steuerlich geltend machen. Gibt es einen Link zum BGH-Urteil? Werde ich meinen Steuerberater gleich mal mit ins Schwitzen bringen.
 
Sorry Blomquist, aber was rechnest Du denn da vor? Den PKV-Anteil von 2.400€ im Jahr kannst Du NICHT von der Steuer abziehen, sondern vom zu versteuernden Einkommen. Bei einem Steuersatz von 30% sparst Du also nur 800€, in Deinem Beispiel zahlst Du statt 3.120€ also de facto 2.320€ für die Krankenversicherung, monatlich 194€.

Genau zuhören was der STB erzählt!
 
Moin Blomquist,

alles klar, mex hat Deine Antwort schon treffend kommentiert. Hätte mich auch gewundert und ich hab schon auf irgendwelche windigen Konstruktionen mit Liechtensteiner Firmen und Schweizer AGs spekuliert ;)

Leider kann man die Aufwände nicht von der Steuer abziehen, sondern bestenfalls von dem zu versteuernden Einkommen abziehen.

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Steuerspartabelle.png zum besseren Verständnis.
Ciao
Fuzzel

PS: Grenzsteuersatz mittlerweile bei 45% und nicht mehr bei 42%
 
Zuletzt bearbeitet:
STB und Finanzfuzzi haben es mir aber wie oben ausgeführt erklärt und machen es auch so. Ich kann mich nur darauf verlassen und wiederholen, was ich erklärt bekomme, weil ich mich selbst mit diesem ganzen Kram partout nicht befassen will. Wenn ihr meint, daß alles ganz anders ist - meinetwegen. Drucke ich den Thread eben aus und gehe ihn das nächste Mal mit dem STB durch. ;) Wahrscheinlich kann man genaue Angaben und Zahlen sowieso nicht miteinander vergleichen, weil die Voraussetzungen bei jedem anders sind.
 
Einfach gesagt: Nehmen wir an, man bezahlt im Monat 260 Euro für die PKV. Macht im Jahr 3.120 Euro. Steuerlich kann man als Freiberufler 2.400 Euro im Jahr für die PKV geltend machen bzw. absetzen. Nehmen wir weiter an, man müßte 10.000 Euro Steuern zahlen, dann kann man den Betrag um 2.400 Euro mindern. Bleiben also 720 Euro an einem hängen, geteilt durch 12 Monate kostet die Krankenversicherung den Freiberufler letztendlich nur 60 Euro monatlich. So haben mir das jedenfalls der Steuerberater und der Finanzberater erklärt und so machen die das (bislang?) auch.

1. Man mindert nicht den Steuerbetrag, sondern die steuerpflichtigen Betrag. Also nicht 10000 - 2400 sondern beispieslweise stpfl Einkommen von 45000,- auf 42600,-! Es gaht also um den Steuerbetrag von 2400,-€ der beispielsweise bei 35% ESt 840,-€ ausmacht. Draufzahlen tust du in so einem Fall die Steuer von 720,-€ also 252,-€
2.
Ich bin freiwillig versichert (...jaja, wer Frau und kinder hat, kann eben nicht pro Person im Monat zwischen 150 und 350 Euro abdrücken!) was mir so um die 550,-€ im Monat kostet. Macht im Jahr 6600;- Euronen, von denen ich 2400 geltend machen darf!
Wieder die 35% Steuer zu grunde gelegt, zahle ich (6600-2400)*35%, also 1470,- €uronen drauf!
Hört sich schon anders an, wenn man eine Familie hat und die Frau nicht arbeitet!

Von dem BGH-Urteil habe ich noch nichts gehört (auch nicht bei meinen kürzlichen Gesprächen mit den beiden genannten) und kann mir auch nicht vorstellen, daß eine derartige Ungleichbehandlung beim EuGH durchgeht, schließlich tragen Angestellte nur die Hälfte der Kosten. Selbstständige müssen dagegen alles selber bezahlen, in Vorleistung treten und können das dann noch nicht mal steuerlich geltend machen. Gibt es einen Link zum BGH-Urteil? Werde ich meinen Steuerberater gleich mal mit ins Schwitzen bringen.

War in einem Focus-Artikel. Muss ich raussuchen.
 
ich wollte vor allem die Kosten aufzählen, die ein Angestellter nicht hat (oder zumindest: nicht unbedingt haben muss)

Naja, als Angestellter habe ich Auto, Handy, DSL und Weiterbildungskosten ebenso aus eigener Tasche zu tragen wie als Freiberufler. So pauschal würde ich es also nicht unbedingt formulieren.
 
Moin Maconaut,

ich kenne viele, die kein Auto haben, ein Prepaid Handy nutzen und zu Hause auch gut ohne dickes DSL auskommen. Nicht wenige Entwicklerkollegen schalten zu Hause bewusst keinen Computer an, weil 8 Stunden eigentlich auch reichen.
Leider kenne ich auch viele, die nie auf die Idee kommen würden, überhaupt ein Buch nach Feierabend in die Hand zu nehmen, bzw. sich mit beruflichen Dingen in der Freizeit zu beschäftigen.

Was ich sagen will: man kann natürlich, aber man muss nicht ;)

Ciao
Fuzzel

PS: Zudem würde ich privat nie auf die Idee kommen, mir eine 2MBit SDSL schalten zu lassen, als Freiberufler kann das unter Umständen aber durchaus notwendig sein, weil (Upload-)Zeit und eine statische IP dann doch eine Rolle spielt ;)
 
1. Man mindert nicht den Steuerbetrag (...)
Okay, 3:0 für Euch (Dich, mex & Fuzzelabbe). Das kommt wohl davon, wenn die Infos, mit denen einen der STB und Finanzberater bombardieren, im Endeffekt nur zum linken Ohr rein und zum rechten wieder rausgehen ohne daß man sich hinterher selber noch einmal damit befaßt. Aber


War in einem Focus-Artikel. Muss ich raussuchen.
der Artikel würde mich wirklich mal interessieren. War es in einer Printausgabe oder bei Focus Online?
 
...
der Artikel würde mich wirklich mal interessieren. War es in einer Printausgabe oder bei Focus Online?

Hier habe ich ihn Online gestellt. Ich hoffe, ich bekomme deswegen keinen Ärger...

Edit: Auf Anraten hin, habe ich den Link entfernt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin headroom,

wäre ich Du, dann würde ich den Link zu dem urheberrechtlich geschützten Material ganz schnell wieder entfernen und bestenfalls per PM versenden.

Ciao
Fuzzel
 
Vielen Dank! Also das nach dem schleppenden Start, noch so viele Tipps kommen die mir doch wirklich hilfreich sind, hätte ich gar nicht gedacht.

Dann noch Fragen allgemein dazu:

Wie haltet ihr euch fit, wo ihr Steueroptimierungen vornehmen könnte oder sonstig legal, aber geschickt, dafür sorgen könnt mehr von dem Brutto Gehalt in der eigenen Tasche zu haben? Selbst oder per Berater?

Gibt es eigentlich eine Informationsquelle, wo selbstständige Freiberufler mal nachsehen können, was im Schnitt für den Aufgabenbereich gezahlt wird? Bei mir wäre es der IT Consultant, bzw speziell Testing Bereich.

Und ansonsten, diskutiert ruhig weiter. Wie der eine Forenuser fast seine komplette Private Krankenversicherung absetzt, würde mich auch mal interessieren.
 
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