Warum protestieren junge Deutsche nicht?

Die Internet-Infrastruktur wird immer wichtiger für den Wirtschaftlichenerfolg und dort hinkt Deutschland extrem hinterher!!!
Unsere Poltiker (die eigentlich schon im Rentneralter sind) wollen den nutzen, aber leider nicht erkennen
Sehe ich jetzt nicht so. Meinst Du Breitbandanschlüsse für Privathaushalte?
 
ja klar. Dann diskutiert halt weiter ohne jede Überprüfung von Fakten wie schlecht die heutige Jugend ist. Übrigens ist seit 1000en von Jahren immer die "heutige Jugend" schlecht

auf den spruch von sokrates habe ich auch gewartet, ist aber bisher gottseidank nicht gefallen. man kann eine thematik nicht nur auf grund von fakten diskutieren, das können mathematiker und wissenschaftler. bei diskussionen gehen immer gefühle und erfahrungen des einzelner mitein. nichtsdesttrotz ist die heutige geselschaft träge geworden. irgendwo gabs doch mal ne geheime studie der amis zur deutschen bevölkerrung, die in etwa das gleiche aussaget, leider finde ich die nicht mehr.
 
Nachdem ich auf einer dieser Prism Demos war und zurückkam, durfte ich mir von Freunden zynische Kommentare anhören wie "Na, haste die Welt jetzt gerettet?" u.ä.
Und deren Eltern waren nahezu alle irgendwann "Hippies", die auch mal für irgendwas auf die Strasse gegangen sind. Meistens ergibt sich in Gesprächen eine Resignation ihrerseits, und lassen dieses Gefühl der Machtlosigkeit des Einzelnen durchklingen. Verweisen dann darauf, dass man ja immer noch wählen kann wen man will, so wär das schon der richtige, demokratische Weg Veränderungen zu schaffen.

Vielleicht hängts ja auch mit der Kultur des "Clicktivism" a la Avaaz zusammen. "Avaaz verbessert die Welt nicht in erster Linie, es beruhigt sie viel mehr." (Interessanter Gedanke zu der Plattform). Sogar die e-Petitionen des Bundestags sind in meinen Augen zwar ein guter Gedanke, aber in der Realität ein schlechter Witz... Die erfolgreichsten dieser Petitionen handelten von freiem Netz/Vorratsdatenspeicherung usw., man sieht ja was bei dieser tollen direkten Demokratie herauskommt.... Es scheint, für den gemeinen Pöbel wären die Möglichkeiten ausgeschöpft, Dinge zu verändern. Nur kommt das irgendwie bei den wenigsten an
 
Ist die Jugend zu bequem? Zu ungebildet sogar?
Oder gibt es da doch andere Gründe?
Und wo sind die Alten? Warum geht hier keiner auf die Straße?

Warum das so ist, willst du also wissen? - Nun, das ist so, weil der deutsche Jugendliche heute vom Staat genau dazu erzogen wird.
Was will er denn, der Jugendliche? Spass. Was sagt der moderne Staat dazu? Kannst du haben. Wo und wann denn dieses? In der Kinderkrippe, im Kindergarten, weiter geht's in der Grundschule, gefolgt von Real-/Hauptschule und Gymnasium.
Das Problem liegt darin, dass wir jungen Leute heute nicht mehr dazu aufgefordert werden, Dinge durchzubeissen. Heute wird gelehrt wegzurennen, alles auszuprobieren und zu leben wie es einem gefällt, es gibt keine Normen mehr und die Moral ist tot, wir haben sie getötet (um das jetzt mal leicht sarkastisch zu sagen..). Wir wurden zur Generation Spass gemacht, und zu nichts anderem. Wir sind es gewohnt, unbequeme Dinge an den Nagel zu hängen und uns einen Dreck darum zu scheren, was um uns herum (falsch) läuft.
Das zeichnet sich im ganz grossen Stil in unseren heutigen Beziehungen ab; welche Ehe hält denn heute noch länger als 5 Jahre, sofern eine solche überhaupt noch in Betracht gezogen wird...? - Es wird uns doch schon von klein auf gesagt, dass man es im Liebesleben mit jedem und jeder versuchen soll, Hauptsache: Das Kondom/die Pille wird nicht vergessen. Wo sind Werte und moralische Stützen wie Treue, wahre Liebe, Sozialverhalten ohne Rendite und all das geblieben? Ist es nicht genau das, was der heutige Staat auf schleichendem Wege vernichtet? Früher, ich erinnere mich hierbei insbesondere an Heinz Erhardt, gab es noch Komödien die absolute Spitzen-Pointen erzielten ohne auch nur eine einzige sexuell orientierte "Komik" zu beinhalten. Heute geht es in Komödien hauptsächlich um Sex, Fremdgehen und Spass haben. Kinder und Jugendliche schauen sich das immer und immer wieder an und glauben schlussendlich, dass das das wahre Leben sein muss, wie es sich gehört. Von Verantwortung, Loyalität und Liebe keine Spur.
Wer soll denn in einem solchen Umfeld noch in der Lage sein, eben diese Qualitäten heranzubilden und zu leben? Wer macht sich denn noch die Mühe, treu zu sein, wahre Liebe ohne Eigennützigkeit zu formen und zu bewahren, ja, zu pflegen? Und, was bedeutet "Liebe" überhaupt noch im heutigen Sinne und welche Bedeutung hat sie im klassischen Sinne?
Liebe heisst heute noch: Sich lieben, Sex haben und solange beieinander zu sein, so lange es auf natürliche Art und Weise eben hinhaut, aber sicher keine Sekunde länger, denn man findet bestimmt einen neuen Partner, eine neue Partnerin. Würde das Eheversprechen heute neu geschrieben, so hiesse es: "...in guten als auch in guten Zeiten". Und genau hier haben wir sie wieder: Die vom Staat anerzogenen Bequemlichkeit.
Doch was heisst nun "Liebe" im klassischen Sinne? - Liebe ist der Wille, dass etwas/jemand ist. Nicht mehr und nicht weniger. Ohne Eigennützigkeit. Ohne Zweck. Sondern einfach nur zu wollen, dass eine Person, ein Gegenstand ist, da er/sie/es wert ist, zu sein.
Da die Entdeckung letztgenannter Form der Liebe allerdings heute (schleichend) beinahe verwehrt wird, ist es auch nicht verwunderlich, dass Jugendliche nicht mehr in der Lage sind eine solche zu bilden, zu formen und auch umzusetzen.
Am Anfang hast du danach gefragt, warum denn heute niemand mehr auf die Strasse geht; die Antwort ist einfach: Weil niemand mehr sein Land liebt. Es fehlt uns Jungen im Durchschnitt die Liebe zu unserem Land, zu unserer Geschichte, zu unseren Rechten (hierzu gehört auch die Privatsphäre), zu unserer Herkunft; wir erachten derartige Dinge kaum noch als wertvoll, sind nicht mehr gewillt, deren Existenz wertzuschätzen.

Ja, die Jugend ist zu bequem. Aber das Verschulden liegt in erster Linie nicht bei ihr selbst sondern beim Staat. Und hier haben wir auch die Ursache des Problems: Sobald der Durchschnittsbürger den Begriff "Staat" hört, schaltet er ab, da es ihn ja nicht betrifft und er entsprechend auch nicht verantwortlich ist. Doch genau an diesem Punkt irrt er nicht nur sondern versagt kläglich, da er vergisst, selbst Teil des Staates zu sein. An dieser Stelle lässt sich die weit verbreitete Wendung - "Damit das Böse siegen kann, reicht es, wenn die Guten tatenlos zusehen" - sehr gut anfügen.
Wir beklagen uns immer nur über all die Dinge, die der Staat alle so unverzeihlich falsch macht. Aber seinen eigenen Allerwertesten ein Mal in Bewegung zu versetzen um die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, das fällt kaum einem ein; und wenn dann doch mal einer loszieht um für die Interessen der anderen zu kämpfen, dann wird er dafür auch noch blöd nachgeäfft. - Es ist eigentlich himmeltraurig, wie dekadent manche, ja, ich wage gar zu behaupten, die meisten Leute, in dieser Beziehung sind.
Solange es den Leuten gut geht, sind sie ruhig und tun alles, auf dass der bittere Kelch der Eigeninitiative an ihnen vorübergehe. Doch sobald etwas schief läuft, sind die Letztgenannten die allerersten, die aufstehen, laut werden und sich beschweren.

Den jungen Leuten ist das Interesse an der Politik vergangen. Die meisten haben einfach keine Lust sich mit Dingen auseinander zu setzen, die 1. keinen Spass bringen und 2. scheinbar sowieso nichts bewirken, sprich irgendwo nutzlos sind.
Des Weiteren sind wir Junge es uns gewohnt, all unsere Daten freiwillig preis zu geben, siehe Facebook, Whatsapp und Co. Was interessieren uns also PRISM und all die anderen "super geheimen" (als wäre das nicht jedem logisch Denkenden schon längst vorher klar gewesen...) Projekte der NSA und diverser anderer Geheimdienste? - Aber das ist auch wieder eine Sache mehr, die irgendwoher anerzogen wurde und immer noch wird, schleichend, einmal mehr.

Ja, die Jugend ist zeitgleich ungebildet in Sachen Staatskunde und ich hinterfrage hier wirklich des Öfteren ob das nicht gar absichtlich so praktiziert wird. Denn eine Welt voller Hirnlosen lässt sich einfacher Steuern als eine Welt voller hochgebildeter, kritisch denkender Menschen, die viele Dinge in Frage stellen und auch anzweifeln und ist es nicht genau das, was die Kaderschmieden des Kapitals wollen? - Im Moment müssen sie nämlich noch sagen: "Jeden Morgen steht ein Dummer auf, der etwas kauft, was er nicht braucht." Dabei warten jene Wirtschaftsgiganten doch nur darauf voller Freude schreien zu können: "Heute Morgen steht eine Welt voller Idioten auf, denen wir andrehen können was wir wollen, Heureka, wir haben sie endlich, die Lösung!"
Du mast jetzt erwidern: "Aber das ist jetzt auch etwas gar deftige Schwarzmalerei, schliesslich wird an unseren heutigen Schulen kritisches Denken im vollen Masse gelehrt." Da kann ich dann nur zwei Dinge sagen: 1. Es gibt immer zwei Mächte in einem Staat, die offizielle und eine, die im Schatten operiert; 2. warum wird kritisches Denken insofern gelehrt, als dass immer ein jeder Grundsatz angezweifelt und in Frage gestellt zu werden hat, ist nicht genau dieses selbst äusserst kritisch zu betrachten? Denn eine Welt, die im Grundsatz angezweifelt wird, zerfällt in sich selbst.

Die Jungen gehen nicht auf die Strasse, weil sie, in ihren Augen, keinen Grund dazu haben, die Alten gehen nicht auf die Strasse, weil sie sich sagen: Das sind eure Probleme, wir haben unseren Teil seinerzeit dazu beigetragen und geleistet, was es zu leisten gab; wir haben es schlicht nicht mehr nötig, weltbewegendes ins Rollen zu bringen.


Das ist die Generation Y - die muss man zum Jagen tragen und dabei drauf achten, dass die Life-Work balance nicht in Ungleichgewicht gerät.

Generation Y, so kann man sie natürlich auch nennen, ist, wie du bemerkst, es sich einfach gewohnt - wie schon angesprochen - dass ihr alles auf dem silbernen Teller serviert wird. Und wehe, der Spass ("Life-") kommt ins wanken..!


Weil alle die aufmüpfig sind in Hartz4 kommen, und die haben dann nicht mal genug Geld für eine Busfahrkarte zur Demo. Das hieß früher mal Diktatur, aber wurde im Rahmen von Neusprech Sozialstaat genannt. :)
Es mag durchaus sein, dass unsere Generation gemein als aufmüpfig bezeichnet werden kann, doch wer hat es vermasselt? - Ich will hier einfach mal zum Nachdenken anregen, denn schlussendlich war es die vorangegangene Generation, die nicht in der Lage war, die aktuell sich breitmachende Entwicklung zu stoppen, als es noch im Bereich des Möglichen lag, schade eigentlich.
Doch was man aus der Geschichte lernen kann ist, dass sie sich eigentlich immer wieder wiederholt. Und daher mache ich mir auch dieses Mal recht wenig Sorgen um die Zukunft, um die unsrige Zukunft, und sage hier einfach mal: Es pendelt sich wieder ein, garantiert. Da darf man zuversichtlich sowohl, wie optimistisch als auch sein.
Eigentlich verläuft die Geschichte wie ein Wirtschaftszyklus, es geht auf und ab, aber dennoch immer weiter vorwärts und niemals zurück.
 
Mir ist natürlich klar, dass wir hier auf keiner vernünftigen empirischen Basis diskutieren sondern vielmehr persönliche Meinungen in die Diskussion eingehen. Allerdings interessieren mich auch genau diese ;)

Wiesoooo? reicht denn ein "Gefällt mir nicht mehr" nicht?:mad:
 
wir müssen mal

- Fussball,
- Autos,
- Bier,
- Facebook

verbieten und schon geht ganz Deutschland auf die Barrikaden :crack:
 
Moin,

Es ist schon sehr bezeichnend, dass Du diese durchaus nicht unwichtige Tätigkeit derartig abqualifizierst...

es steht mir fern das nicht zu würdigende tätigkeit zu diskreditieren, aber wenn man was studiert hat sehen die zukunftswünsche denke ich anders aus als sein täglich brot als altenpfleger zu verdienen.

mein respekt haben sie, ich könnte das nicht.
 
"Wenn man was studiert hat" bedeutet "mit abgeschlossenem Studium"?
 
was soll diese haarspalterei? natürlich abgeschlossen.
 
Ich frage nur deshalb, weil es ja um Studenten ging und nicht um Studienabgänger. Letztere haben ja dann Zeit für eine Vollzeitstelle, eine Qualifikation und sind auch örtlich flexibler.
 
da ich aus der gastro komme, kenne ich etliche die nach dem studium nichts gefunden haben und dann dort hängebleiben sind. diejenigen die in der altenpflege tätig sind kommen aus meinem direkten bekanntenkreis. is ja nich so das ich mir alles bei den haaren herbeiziehe.

aber das ist jetzt auch sehr offtopic, ich denke wir sollten uns dem eigentlichen thema wieder zuwenden.
 
So ein Pech aber auch das sich keine Prärevolutionäre Spannung einstellen will, nicht mal für einen politischen Wechselwille reichts - ergo geht's uns gut ...
 
Ich kenne auch einige Studenten, die sich wundern, warum sie mit ihrem Musik- oder Entwicklungshilfestudium keinen Ingenieurjob finden. Aber die gehen auf keine Demo, um dagegen zu protestieren. Womit wir zurück beim Thema sind.
 
Was hält Euch persönlich davon ab, demonstrieren zu gehen und stattdessen darüber in Internetforen zu diskutieren?
 
Was hält Euch persönlich davon ab, demonstrieren zu gehen und stattdessen darüber in Internetforen zu diskutieren?

die bequemlichkeit, man kann sich so wunderbar vormachen was getan zu haben. ich habs vor ein paar jahren schon gesagt, was besseres als das internet konnte dem staat nicht passieren, das ist das beste ventil fürs volk um druck abzulassen. aber wirklich kümmern brauch man sich darum nicht.


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