Warum ist Gewalt für euch wichtig?

@psychofrosch:
ich zitiere mich mal zustimmend zum ersten teil deines beitrags. hatte ähnliches schon in dem anderenf red geschrieben:
Larzon schrieb:
Vielleicht liegt es daran, dass bei Jungs die Interessen von natur aus schon mehr darauf ausgerichtet sind.

Der Mann war schon immer der Jäger, der Ritter, der Soldat, der Programmierer, der Ingenieur, der Philosoph, der Priester, der Pirat, der Räuber oder Gendarm...

Dafür sind Mädchen entsprechend Mütter, Erzieherinnen, Reiterinnen oder Models.

So ist es nun mal.
Deshalb brauch es doch auch nicht wundern das sich Jungen eher zu sowas hingezogen fühlen, es wird Ihnen doch auch von der Geschichte/Religion nichts anderes vorgelebt.
Das macht die Jungen, aber auch nicht zu schlechteren Menschen oder so...
nur weil sie derartige Spiele spielen.
Mädels spielen halt lieber die Sims oder so.

Ausnahmen gibt es natürlich immer, siehe dich z.b.


Lediglich die Sache mit dem Tiefsinn und Gesellschaftskritik bei Filmen wie Saw möchte ich dir etwas wiedersprechen.

Das derartige Kritik auch ohne eine solch herbe Darstellung von Gewalt darstellbar wäre steht wohl ausser frage, entsprechend muss man sich doch fragen warum sie dann so überzogen dargestellt wird.

will der regisseur gesellschaftskritik transportieren oder gore szenen?
oder nutzt er den vorwand der gesellschaftskritik um gore szenen zu verwenden und mit dem dadurch aufkommenden medienechos kasse zu machen? immerhin war der film so kommerziell erfolgreich das nun der dritte teil in amerika läuft.
es liegt sicher nicht an der gesellschaftskritik das so viele leute den film angeschaut haben und irgendwie zieht das argument beim dritten teil wo immer wieder neue tolle sterbeszenarien zu entdecken sind nicht mehr.

denke auch das man, wenn man will, fast in jeden film irgendwelche gesellschaftskritik oder andere ansätze entdecken kann... wer suchet der findet, man kennt das ja.
 
Zum Thema Agression durch Computerspiele:
Hab als Kind keine Gewaltspiele gespielt, mich aber jedesmal bei GiannaSisters gewaltig mit meinem Bruder in die Haare bekommen. Ich glaub es liegt eher an der Anspannung und der langen Spiele-Zeit und weniger daran, Was gespielt wird.

Typisches Agressionsförderndes Brettspiel:
Monopoly :D jedesmal Familienstreit
 
weebee schrieb:
Was ist der Grund, aus dem ihr die gewalttätigen Filme bevorzugt?
<Schreibflash>
Es ist wichtig, den Fokus von der Gewalt wegzubekommen. Denn nicht die Gewalt, sondern die Erlösung aus ihr ist das, was uns dazu bringt, solche Filme zu sehen.
Es ist wie mit kleinen Kindern, die vom Vater wie wild herumgeschleudert werden: was normalerweise angst macht, wird hier positiv besetzt, da man am Ende wieder aufgefangen wird.
Die zentrale Botschaft, auf die wir unser ganzes Leben aus sind, lautet:

»Am Ende wird alles gut.«

Das ist - ganz nebenbei - nicht nur ein Grund für Gewalt in Filmen, sondern auch für Religiösität: Wenn´s Leben schon schei** läuft, danach (am Ende) wird alles gut.

Wir brauchen also Gewalt in Filmen, um eine Anspannung zu schaffen, die am Ende wieder aufgelöst werden kann. Der Held kriegt die Prinzessin, die Welt wurde aus den Klauen des Bösen befreit, der tapfere Soldat bekommt ein ehrenvolles Begräbnis. Alles Methoden, uns eins zu sagen: »Am Ende wird alles gut.«

Warum die Filme immer gewalttätiger wurden? Aus dem gleichen Grund, warum die Sexszenen immer pornografischer wurden und Verfolgungszenen immer schneller: wir gewöhnen uns, die Spannungskurve verflacht, stärkere Reize (oder längere Abstinenz) sind nötig, um die Anspannung und anschließende Erlösung zu erzeugen.


Bis hierhin war alles klar, allerdings hat sich in den letzten Jahren ein entscheidendes Element der Handlung verändert: Die Erlösung fehlt. Filme und Spiele, die von den meisten als besonders brutal oder grausam empfunden werden, sind nicht die mit den meisten Toten oder herausgerissenen Eingeweiden, sondern Filme, die am Ende kein erlösendes Moment bieten.
Bei denen also elementare Fragen der Gewaltbewältigung nicht beantwortet werden.

Und wahrscheinlich findet sich hier ein Argument, wo man Filme und Computerspiele für Amokläufe mit verantwortlich machen kann: Die Verrohung entsteht, weil eh alles egal ist. Am Ende steht nicht die Erlösung, sondern Hilflosigkeit und Angst.
Und wie wir alle schon von Meister Joda gelernt haben, ist Angst der Pfad zur dunklen Seite: Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu Leid.

</Schreibflash>
 
Du hast deine zweite Tugend sehr Weise genutzt und der Bezug zu Yoda ist auch klasse. :)

Ist ein wirklich guter und interessanter Gedanke.
Werd jetzt pennen gehen und auch diesen Ansatz mal in meine Überlegungen mit einbringen.
 
Zum Thema Gewalt:

"Gewalt ist das Problem, als dessen Lösung man es ansieht."
 
Larzon schrieb:
denke nicht das das was mit engstirnigkeit oder toleranz zu tun hat.

resident evil ist auch filmisch gesehen ziemlich schwach.
Moin, da will ich gar nicht wiedersprechen aber man muss auch bedenken dass der Film auf einem Computerspiel basiert - da war nicht viel zu erwarten.
 
Badener schrieb:
Hmm... da verstehst Du etwas falsch. Ich bin nicht beleidigt - ich bin nur unter anderen Voraussetzungen (insbesondere was die Filmauswahl anbelangt) an diesen Thread gegangen, habe meinen Fehler bemerkt, veröffentlicht und gucke jetzt der Diskussion zu (oder auch nicht, sonst würde ich dir nicht antworten ;) ).
Ich empfinde Filme wie Resident Evil als Dreck - und das zu sagen, steht mir als mündiger Staatsbürger auch zu. Das hat nichts mit dem Blickwinkel zu tun, sondern mit Geschmack. Und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, was auch gut ist, sonst wäre das Leben langweilig.
Ich habe jedoch nirgends geschrieben, dass ich es nicht toleriere, wenn andere diese Filme anschauen. Von daher sehe ich nirgends ein Toleranzproblem.

Fazit: Wenn du mit mir diskutieren willst, dann drehe mir nicht das Wort im Mund rum!
Stimmt Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so - ich hab ja auch nicht behauptet RE zu mögen.
 
Gewalt in Filmen: Brauch ich eingentlich nicht. Eine angedeutete Szene und danach ein Schwenker weg von der Kamera macht das meistens nur noch interessanter (denn keine Phantasie kann so "gewaltvoll" sein wie das Bild aus einem Fernseher)
Gewalt ion spielen: Ich spiele nicht.
Gewalt in den Medien: Ich will wissen, was passiert. Die bloße Info "25 tote in Wunderland" reicht mir nicht. Ich will mir eine Meinung bilden können.
Und dafür brauche ich Infos. "Wer, was, wann, warum und WIE".
Freillich gibt es Grenzen, die eingehalten werden sollten!
So hindert mich das Bild eines "übel zugerichteten Soldaten" (ihr wisst, wie ich das meine) wohlmöglich daran, mir ein objektives Urteil zu bilden, whongegen Bilder der Schusswechsels mir wohlmöglich eher dabei helfen, die Lage einzuschätzen (aus der Luft gegriffenes Beispiel, nagelt mich nicht drauf fest!)
Das diese Grenzen nicht eingehalten werden, werte ich (für mich) als die Absicht, das die Medien nicht objektiv berichten (wollen).

so, und nun muss ich was essen, wird wohl von eionem Tier sein, das gewaltvoll abgeschlachtet worden ist. *Zaunpfahl wieder mitnehm*
 
Also ich favorisiere da auch die Theorie der Abstumpfung. Wir sind so allgegenwärtig von Gewalt in den Medien umgeben, dass wir es irgendwann als "normal" erachten, vor allem diejenigen, die das nie anders erlebt haben...
Es ist völlig normal, dass der Körper seine Adrenalinkicks, die es beim Betrachten solcher Szenen sicher gibt, mehr und mehr normalisiert, es ist ein regelrechter Abnutzungseffekt.
Die Frage ist nur, warum geben sich immer Menschen diesem Effekt hin ? Ich denke früher hatte ein "Kampf" etwas von Ehre und Verteidigung seiner Position (siehe Duelle oder klassische Fechtkämpfe in den letzten Jahrhunderten). Es gab eine Form der Etikette und der ungeschriebenen Gesetze und Regeln. Es gab einfach keine größere Schmach neben der Niederlage als unfair zu gewinnen. Dieses Feingefühl ist in allen Belangen verloren gegangen !
 
JarodRussell schrieb:
Also ich favorisiere da auch die Theorie der Abstumpfung. Wir sind so allgegenwärtig von Gewalt in den Medien umgeben, dass wir es irgendwann als "normal" erachten, vor allem diejenigen, die das nie anders erlebt haben...
Es ist völlig normal, dass der Körper seine Adrenalinkicks, die es beim Betrachten solcher Szenen sicher gibt, mehr und mehr normalisiert, es ist ein regelrechter Abnutzungseffekt.
Die Frage ist nur, warum geben sich immer Menschen diesem Effekt hin ? Ich denke früher hatte ein "Kampf" etwas von Ehre und Verteidigung seiner Position (siehe Duelle oder klassische Fechtkämpfe in den letzten Jahrhunderten). Es gab eine Form der Etikette und der ungeschriebenen Gesetze und Regeln. Es gab einfach keine größere Schmach neben der Niederlage als unfair zu gewinnen. Dieses Feingefühl ist in allen Belangen verloren gegangen !

Bedenke aber auch, dass es früher, auch zu Zeiten, wo ein Kampf mit Ehre verbunden war, man für einen Diebstahl öfter mal die Hand abggehakt bekommen hat.
Oder die Mädchen glück hatten, wenn sie im alter von 14 Jahren noch Jungfrau waren.
Oder die Männer mit ihren Frauen machen konnten, was sie wollen.
(Was übrigens erst seit 8 Jahren nicht mehr der Fall ist -> seit 1998 ist die Vergewaltigung in der Ehe strafbar.)

Ich denke schon, dass die Hemmschwelle zu realer Gewalt deutlich gesunken ist, wenn man mehrere Jahrzehnte oder Jahrhunderte zurückschaut.
Das sie jetzt, in den letzten paar Jahren gestiegen ist ,würde ich noch nicht als Untergang ansehen, sondern als "Session" unserer Zeitepoche. Was sisch draus entwickelt, weiß allerdings bekanntlich niemand.

Zu dem "abstumpfen":
Ich denke nicht, dass die Medien so groß dazu beitragen...
die größte Abstumpfung meines Lebens habe ich erlebt, als ich mit dem Thema direkt, volle Kanne ins Gesicht, konfrontiert worden bin. (Aber das geht in ein anderes thema als das hier).
 
koli.bri schrieb:
Bedenke aber auch, dass es früher, auch zu Zeiten, wo ein Kampf mit Ehre verbunden war, man für einen Diebstahl öfter mal die Hand abggehakt bekommen hat.
Oder die Mädchen glück hatten, wenn sie im alter von 14 Jahren noch Jungfrau waren.
Oder die Männer mit ihren Frauen machen konnten, was sie wollen.
(Was übrigens erst seit 8 Jahren nicht mehr der Fall ist -> seit 1998 ist die Vergewaltigung in der Ehe strafbar.)

Soweit in die Vergangeheit wollte ich nun nicht gehen. Ich bezog mich da eher auf die Zeit der Könige und Kaiser im 19. Jh.
 
Die Diskussion driftet schon wieder zu sehr auf eine »höhere« Ebene ab.
@ weebee: Da gibt´s keine höhere Ebene, denn wie melamint so treffend bemerkte:
Medien sind Spiegel der Gesellschaft und können deshalb
nicht isoliert von ihr betrachtet werden.
Da kann man dann wohl getrost einen Punkt hinter machen. Alles andere ist für Soziologiestudenten im 1.Sem. (Nicht gleich losbrüllen, das ist nur ein Gleichnis)
 
weebee schrieb:
Was reizt euch an gewalttätigen Spielen, Filmen usw.?

eine runde enemy territory mit ein paar freunden ist für mich gleichbedeutend mit einem hinterhofkick mit ein paar freunden. das hat bei mir nichts mit der ausübung von gewalt zu tun. das ist eSports.
 
Ich hatte ja mit den zwei Resident Evil Filmen meinen Spaß und fand vor allem im zweiten den Humor nicht schlecht (z.B. die Anspielung auf GTA ^^). Wie bei den meisten Filmen der Gattung ist alles derart überzogen, dass es wirklich Spaß machen kann, wenn man sich darauf einlässt. Ich musste mehrfach herzhaft lachen.

Gewalt gehört zum Menschen, wie so viele anderen "dunkle" Seiten auch. Da die Gewalt (hoffentlich) nicht mehr persönlich ausgelebt wird, stellen Computerspiele und Filme mit entsprechendem Inhalt eine Art Ventil dar, wo man sie doch erfahren kann und das völlig ohne Schmerz oder dauerhafte Schäden.
 
BigAppleFan schrieb:
Ich schau nur Bud Spencer. Der räumt immer gut auf und die Geräuschsyncro gefällt mir so. :D
:D Jau, geht mir genauso! *dsch dsch dsch*
"Jetzt kommt der Dampfhammer..." :klopfer:
 
mwhiegl schrieb:
Gewalt gehört zum Menschen, wie so viele anderen "dunkle" Seiten auch. Da die Gewalt (hoffentlich) nicht mehr persönlich ausgelebt wird, stellen Computerspiele und Filme mit entsprechendem Inhalt eine Art Ventil dar, wo man sie doch erfahren kann und das völlig ohne Schmerz oder dauerhafte Schäden.

das ist auch meine Meinung
Wir spielen/gucken solche Filme/Spiele um nicht wirklich durch die Fußgängerzone zu laufen und leute zu schlagen/töten/umzubringen
Jeder hat Agressionen und wie sich die äussern kann auf verschiedenste Weise passieren - die einen richten sie gegen sich selbst (Autoagresionen/SVV), andere lassen sie an ihren Kindern/frauenMännern/freunden was auch imer aus, und iweder andere spielen Computerspiele. Essen ist nach Freud auch eine Art der Agression - durch die vernichtung wird der Todestrieb (Destrudo) mit dem Lebenstrieb (Libido) im Einklang gehalten. Freud sieht hier die Vernichtung zB im Essen. Der Mensch strebt danach sich in seinen anorganischen Zustand zurückzuversetzen.
Wieder andere gehen zum Boxen oder treiben Sport um Anspannungen zu lösen und Agressionen abzubauen.
Ist halt immer eine frage WIE man es macht.
 
Psychofrosch schrieb:
Wir spielen/gucken solche Filme/Spiele um nicht wirklich durch die Fußgängerzone zu laufen und leute zu schlagen/töten/umzubringen
Jeder hat Agressionen und wie sich die äussern kann auf verschiedenste Weise passieren - die einen richten sie gegen sich selbst (Autoagresionen/SVV), andere lassen sie an ihren Kindern/frauenMännern/freunden was auch imer aus, und iweder andere spielen Computerspiele.
etwas in dieser art nennt man katharsisthese und die ist empirisch widerlegt
 
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