Warum braucht ein Bild nur eine Auflösung von 150 dpi?

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FraenkTheTaenk

Hey.

Ich habe da mal eine Frage und bräuchte dringend mal eine Antwort dazu:

Warum braucht ein Bild das mit einem Tintenstrahldrucker, der eine Auflösung von 1200x1200 dpi erreicht, nur eine Auflösung von 150 dpi? :confused:
 
dpi = dots (Tintentröpfchen) pro inch = riesig große Zahl wegen der Rasterung und Zerstäubung der Tinten

ppi = Bildauflösung = seh- und zählbare Bildbestandteile = Pixel (Picture-Cells)
 
150 dpi = 25,4mm/150 = Punkt mit 0,17mm

Kommt natürlich auf den Betrachtungsabstand an, aber bei z.B A4 mehr als ausreichend.

Warum ein Drucker 1200x1200 kann ? - naja, ist wie bei heutigen Fahrzeugen, kann technisch auch 200kmh, in der Praxis hingegen.....
 
dpi = dots (Tintentröpfchen) pro inch = riesig große Zahl wegen der Rasterung und Zerstäubung der Tinten

Du meinst: riesig große Zahl, weil sich das so gut vermarkten lässt - auch wenn sich die Tröpfchen bei der möglichen minimalen Größe und vorgeblichen Auflösung zu 80% überlappen...
 
Weil Tintenstrahldrucker und andere Drucker, die ohne Laser arbeiten, anders funktionieren als Laserdrucker.
Tintenstrahldrucker drucken eben "flüssige" Tinte aus und diese neigt eben dazu, beim Auftreffen auf Papier auszulaufen.
Daher kann die Grafikauflösung eines Tintenstrahldruckers viel geringer sein, als die eines Laserdruckers.
Genauso ist es auch abhängig vom Papier.
 
Sehe gerade diesen Eintrag. Deine Frage wurde nicht richtig beantwortet. Besteht noch Interesse an einer Antwort?
 
Die Auflösung sagt nichts über die Bildqualität aus, sondern bei Tintenstrahldruckern nur, wie winzig die Tintentröpfchen mittlerweile sind und damit wie dicht sie gespritzt werden können. Die Feinheit ist wünschenswert, weil Tinte verläuft, je feiner der tropfen, dest kleiner der Verlauf. Ein Tropfen mit 10 Picoliter verläuft weniger präzise berechenbar als 10 Tropfen mit 1 Picoliter. Aber es gibt noch viel mehr Faktoren, Anzahl der Farben, Art der Tinte (pigmentiert oder nicht), Art des Papiers und Saugfähigkeit etc.

Auf einem Monitor ist die Berechnung einfach, wenn die Pixelgröße so klein ist, dass das Auge sie nicht mehr Auflösen kann (Retina-Display…), lohnt eine weitere Verkleinerung nicht mehr. Beim Drucker kann ich unter Umständen durch das Mischen der Tintenfarben und präzisere Steuern der Position noch mehr "Schärfe" und genauere Verläufe herausholen, auch wenn das Auge schon 300 dpi nicht mehr "auflösen" kann. Entscheidend ist aber auch die Betrachtungsnähe, zum Test einfach mal an eine Plakatwand herantreten, da wird nämlich nicht mit 9600 dpi (die Datenmenge bitte bei Bedarf selbst ausrechnen) gedruckt, man kann die einzelnen Punkte ohne Lupe erkennen solange man direkt an der Wand steht. Nimmt man die vorgesehene Betrachtunggsentfernung ein, ist das Bild aber "scharf".

Die Auflösung sollte also immer zweckabhängig, technisch bedingt und dem Anspruch genügend sein.
 
Mit verlaub, bisher wurde die gestellte Frage eben noch nicht beantwortet. Selbst der angegebene Link trägt nur einiges zusammen, beantwortet aber nicht den technischen Hintergrund dieser Frage.
Also warum braucht er für seinen 1200 dpi Drucker nun 150 dpi Bildauflösung?

Zunächst etwas Druckerdeutsch:
Bei den Auflösungen wird in Deutschland mit dem englischen Maß Inch gearbeitet. Das sind 2,54 cm oder ein Zoll. So hat eine Datei mit 300 dpi also 300 Bildpunkte auf einem Inch, also 118 Bildpunkte auf einem Zentimeter.

In der Druckvorstufe wird gerastert, kommen wir noch drauf, und dieses Rastermaß wird nun wieder in Linien pro Zentimeter angegeben. Also ein 60er Druckraster braucht eine Bildauflösung von 152 dpi. Der RIP, Raster-Image-Prozessor, der den Belichter ansteuert, der dann den Druckfilm herstellt, hat aber ein weiteres Problem:
Die Farbpunkte dürfen ja nicht übereinander gedruckt werden, das ergäbe ja dicke schwarze Soße. Er muß also die (Farbdruck) 4 Filme drehen. Bevor ich hier aushole: http://de.wikipedia.org/wiki/Druckraster

Der 45 Grad Winkel ist dabei der am weitesten „entfernte“. Den muß der RIP in eine quasi größere Datei schreiben. Dazu muß die angebotene Datenmenge der Druckdatei einen Datenüberschuß haben nämlich Wurzel von 2 (ca. 1,4) wir nehmen in der Praxis 1,5.
Um diesen Faktor 1.5 muß die Datenmenge also größer sein. Das wären dann bei einem 60er Druckraster 228 dpi. Bei einem 70 Raster müßten es 267 dpi sein.
Die im allgemeinen verwendeten 300dpi sind also falsch!
Es gibt nur einen richtigen Wert und der muß für den jeweiligen Anwendungszweck bereitgestellt werden.
Zur Sicherheit höhere Auflösungen abliefern ist ebenso falsch, denn dann „grabbelt“ das RIP „daneben“ und die Bildqualität wird wieder schlechter!

Ich weiß das ist erstmal nicht so durchsichtig. Ich habe mich damit auch lange beschäftigt weil man von „Otto Normaldrucker“ nur dummes Zeug zu hören bekommt.
Inzwischen sind die RIPs auch mit intelligenter Software ausgestattet die fast immer gute Ergebnisse bringt. Das setzt aber nicht die Theorie außer Kraft die dahintersteckt.
Das mit dem Datenüberschuß mußte erstmal geklärt werden.
Nun müssen wir doch noch mal an die dpi ran:
Was heißt denn nun: Mein Drucker kann 1200 dpi.
Mit diesen 1200 dpi ist der „Maschinenpunkt“ gemeint. Das ist die physikalische Druckauflösung wenn man so will. Der Drucker kann also auf ein Zoll/Inch 1200 Maschinenpunkte setzen. Das heißt er kann, bleiben wir mal bei einer Druckfarbe, auf ein Zoll 1200 schwarze Punkte nebeneinander setzen...also eine schwarze Linie!
Die Auflösung 1200x 1200 kommt ja durch die eigentliche Auflösung des Druckkopfes kombiniert mit dem Papiervorschub zustande!
So gibt es Drucker die nur einen halben Papiervorschub machen. Die heißen dann 1200x2400 Auflösung. Für uns ist wichtig was der Druckkopf kann.

Wir möchten nun aber auch Grautöne! Was soll der Drucker nun machen, er hat nur Schwarz?
Nun kommt ein weiterer Begriff ins Spiel: Die Halbtonzelle.

Wir arbeiten in der Computerei mit 8Bit Bilddateien. Farbbilder haben lediglich 3 „Ebenen“, ROT,GRÜN,BLAU, die für den Rechner aber auch nur Graustufen sind.
Der Rechner arbeitet intern nur mit zwei Zuständen ein Bit. 1 und 0 wie auch immer. Wenn wir die beiden Zustände achtmal Multiplizieren, also 2 hoch 8, kommen wir auf 256 mögliche Adressen, Grautöne!

Eine 8Bit Bilddatei ist also eine Datei mit 256 möglichen Zuständen, Graustufen. Ein 24Bit RGB Bild sind quasi 3 Graustufendateien die in der Kombination 256x256x256 Farbtöne darstellen können. Das sind die berüchtigten 16,7 Millionen Farben.

Kehren wir zum Drucker zurück der nur Schwarz kann. Um damit 256 Graustufen erzeugen zu können, macht der Drucker, die Software, eine Matrix von 16x16 Maschinenpunkten auf. 16x16 fiktive kleine Kästchen sind 256 Möglichkeiten. Jetzt kann er diese Halbtonzelle füllen. Entweder gar nicht, WEISS. Oder zur Hälfte, 50 Prozent Grau usw.
Das Bild was er damit ausgibt ist aber nicht das Bild eines 1200pdi Druckers sondern das eines 75 dpi Druckers! Also seine physikalische Auflösung durch 16 geteilt. Er kann also gerade mal ein 30er Raster!
Die Belichter in der Druckvorstufe haben eine Auflösung um die 3000dpi und mehr für ausgeklügelte Druckraster im Kunstdruck z.B.
 
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Nun kehren wir mal zu obigen Ausführungen zurück. Um diese 75 dpi ordentlich zu rastern benötigt er also ein 1,5 fache Dateigröße. Das sind 112 dpi Auflösung. Das ist die korrekte Auflösung in der Theorie.

Nun ist es bei den Tintenstrahlern ähnlich wie bei den RIPs. Es ist in die Software soviel Praxis eingeflossen, daß immer ein recht ordentliches Bild entsteht, auch wenn der unbedarfte Anwender irgendwelche Auflösungen sendet. Der RIP legt sich das schon zurecht. Wir sagen DAS RIP, was auch wieder falsch ist ;-)

Kommen wir mal zu den modernen Bilderdruckern, Epson z.B.
Dort sind physikalisch bereits 2400dpi Druckköpfe verbaut, also doppelte Auflösung was dann eine doppelte Dateigröße erfordert.
Rechnen wir mal:
2400dpi geteilt durch 16 für eine Halbtonzelle sind 150dpi. Multipliziert mit dem Rasterfaktor 1,5 ergibt 225dpi.
Also mit dem angeblichen 150 dpi-Standard ist es wieder Essig. 150 ist zu wenig für diesen Drucker! 150 war unnötig viel für den anderen Drucker. Wat denn nu?

Das alles kann man jetzt wieder relativieren, denn diese Betrachtungen waren für das klassische Druckverfahren 4farb Offsetdruck angestellt. Unsere Tischdrucker arbeiten inzwischen mit 6 oder 8 Farben und neuerdings sogar außer Schwarz mit weiteren Grautönen. Das heißt , daß die Matrix nicht immer 16x16 pro Farbe sein muß. Damit wird wieder ein nicht so großer Datenüberschuß benötigt. Dann rastern diese Tintenstrahler auch in der Regel nicht mit den klassischen Rasterwinkeln sondern mischen sich da einiges zusammen. Ganz genau weiß das nur der Hersteller was da abläuft und das ist in der Regel Firmengeheimnis.

Was ich sagen wollte ist: Die hier gegebenen Tips sind praktische Erfahrungswerte und empirisch für richtig befunden. Keiner nannte aber die Hintergründe und auf diese zielte die gestellte Frage ab!

Ich würde mir also für meinen Drucker mehrere Bilddateien machen bei denen ich die Auflösung meinetwegen in 25dpi Schritten steigere und mir dann die Drucke mit einer Lupe anschauen. Wenn es optisch nicht mehr besser wird, ist das die optimale Auflösung für den jeweiligen Druckertyp. Als Bilddatei würde ich mir in Photoshop einen Farbverlauf machen der das ganze Farbspektrum zeigt. Darunter einen Grauverlauf von Schwarz bis Weiß. Am besten noch einen Graustufenkeil in 10% Abstufungen wobei ich zu den hellen Tönen noch 5% und 3% hinzunehmen würde. Da kann der Drucker dann zeigen was er kann. 100% und 90% sollten auch deutlich unterscheidbar sein.

Gute Nacht
Günter
 
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Eine Beschreibung vom Fach, respekt für diese Antwort.

Schätzte ich werde meinem Drucker jetzt mal ein bisschen auf den Raster fühlen. :)
 
Der 45 Grad Winkel ist dabei der am weitesten „entfernte“. Den muß der RIP in eine quasi größere Datei schreiben. Dazu muß die angebotene Datenmenge der Druckdatei einen Datenüberschuß haben nämlich Wurzel von 2 (ca. 1,4) wir nehmen in der Praxis 1,5.
Um diesen Faktor 1.5 muß die Datenmenge also größer sein. Das wären dann bei einem 60er Druckraster 228 dpi. Bei einem 70 Raster müßten es 267 dpi sein.
Die im allgemeinen verwendeten 300dpi sind also falsch!
Was bitteschön ist das denn für ne Milchmädchenrechnung?

Was bitte hat die Diagonale des Rasters mit der Auflösung und darüberhinaus mit der Belichterauflösung zu tun.

Egal wie der Raster läuft oder liegt, ist die Auflösung nicht von der Diagonale sondern vom minimalen Punktabstand abhängig.
 
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Kann man hier eigentlich eine kleine Skizze anfügen? jpg.?
Hab' heute nicht viel Zeit und wollte eigentlich auch kein Fachbuch veröffentlichen. Ganz kurz mit wenigen Worten. Ob's dann klarer wird kann ich in der Kürze nicht garantieren:
Stelle dir ein Bild, Datei, grafisch in einem XY-Diagramm vor. Praktisch so, wie es der RIP sieht.
Wenn du dieses Bild dann am Fuß des Diagramms X=0 Y=0 um 45 Grad drehst, alle anderen Rasterwinkel sind nicht soweit von der Y-Achse entfernt, dann landest du praktisch im "Nichts". Erst wenn du die 45-Grad-Diagonale um den Faktor Wurzel aus 2 verlängerst, und damit ein "größeres Bild" anbietest, erreichst du wieder en gewünschten Bildpunkt und damit lesbare Daten.
Erst mit einer 1,4...fachen Datei paßt das Bild auch um 45 Grad gedreht in den lesbaren Bereich. Ich hab's mal in einem Fachbuch als Grafik gesehen. Das leuchtete sofort ein.
Genau genommen, muß der Datenüberschuß nur für "K" bereitgestellt werden (CMYK) denn Schwarz wird in der Regel um 45 Grad gedreht. Bei Gelb (Y) z.B. müßte gar kein Datenüberschuß sein denn Gelb hat in der Regel den Rasterwinkel =0
Da es aber eine CMYK Datei mit "gemischter" Auflösung nicht gibt, bekommt die ganze Bilddatei den Faktor 1,4.
Bitte keine weitere Diskussion mit "Meinungen". Im Zweifelsfall einfach mal ein Lehrbuch für Drucker ausleihen.
 
Bitte keine weitere Diskussion mit "Meinungen". Im Zweifelsfall einfach mal ein Lehrbuch für Drucker ausleihen.

Steht in diesem Lehrbuch eigentlich auch immer "dpi" anstatt "ppi" für die Bildauflösung
einer Bilddatei? Du verwendest immer "dpi", das machen zwar sehr viele, auch in der
Druckbranche, sollte man aber nicht machen, wenn man den Unterschied erklären will.
 
Pixel pro Inch ist für Bilddateien eigentlich korrekt. Im Fachjargon hat sich da so manches Unkorrekte eingebürgert. Z.B. sprechen die Drucker, also die, die an der Maschine stehen schon mal von Gelb, Rot, und Blau und meinen natürlich Gelb, Blaurot (Magenta) und Blaugrün (Cyan). So ist das Leben ;-)
 
Pixel pro Inch ist für Bilddateien eigentlich korrekt. Im Fachjargon hat sich da so manches Unkorrekte eingebürgert. Z.B. sprechen die Drucker, also die, die an der Maschine stehen schon mal von Gelb, Rot, und Blau und meinen natürlich Gelb, Blaurot (Magenta) und Blaugrün (Cyan). So ist das Leben ;-)

Zu meiner Zeit – als ich Schweizerdegen lernte – war es
gang und gäbe den 4-Farbsatz Gelb/Rot/Blau/Schwarz zu
benennen.:(

So ändern sich die Zeiten und der Sprachgebrauch!
Hört sich ja gleich viel besser an zu sagen: „Siämweikäi”:D

Gruss Jürgen
 
Und wieder andere nennen es "nach Skala drucken" ... hatten wir neulich
schon mal, gell Jürgen? :)
 
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