Super! Tolle Stimmung, tolle Atmosphäre.
Ich hatte mir ziemlich gute Plätze ca. 250m hinter der Start-/Ziellinie ergattert. Ich stand ca. in der 5. Reihe.
Was man natürlich als Reisender nur schwer ermöglichen kann, ist das, was die Ortsansässigen machen:
Die bringen sich nämlich Stühle, Hocker, Tapeziertische oder gar zusammenklappbare Hochsitze aus dem Jagdfachhandel mit und haben dadurch deutlich mehr Komfort und bessere Sicht.
Meine Sicht war zwar gut, aber weniger komfortabel, weil ich halt immer irgendwie zwischen den Leuten durchschauen musste, hatte aber dennoch perfekte Sicht auf die Strecke direkt vor mir und auf die erste Kurve inkl. Boxenausfahrt.
Aber die Fahrzeuge sind so pervers schnell, da hat man keine Chance (mit meiner alten EOS) ordentliche Fotos zu machen. Das iPhone mit Video bzw. mit dem Burst-Modus ging prima.
Und weiter: Ich stand bei den eingefleischten Hamilton- und McLaren-Fans. (Das war auch gut so!) Entsprechend gut war die Stimmung, wenn Hamilton oder Button vorbei kamen. Dank eine netten Dame mittleren Alters, Paula, die keinen Platz mehr auf der Tribüne bei ihren Freunden mehr bekam und somit auch bei mir vor der Tribüne stand, wurde ich schnell bei den Umstehenden als Deutscher und Button-Fan geoutet, was mir ordentlich Sympathie und Gesprächspartner einbrachte.
Auch Max Chilton bekam immer einen sehr warmen Applaus und aufbauende Zurufe, obwohl er ja eher nur hinterherfährt. Das wurde aber lobend anerkannt. "Mate, that's fine, you're still driving!"
Ich kam auch mit den unterschiedlichsten Leuten ins Gespräch. Mit den richtigen Fans, mit den älteren Herren vom Lande im Tweet-Jackett (ca. 28°C!). Man merkte ziemlich schnell, dass die deutschen Fahrer nur sehr wenig Sympathien haben, vor Allem Rosberg ist ziemlich unbeliebt. Die DFB-Elf hat allerdings ordentlichen Eindruck hinterlassen und die scheinen gerade nach dem Sieg gegen Frankreich einen Stein im Brett der Briten zu haben.
Die Oldtimer-Parade war ziemlich gut, hier fuhren die "Legends of Formula 1", also Autos aus verschiedenen Jahren der Formel 1, inkl. einem Red Bull aus den letzten paar Jahren, ich weiß nicht genau welches Modell, aber da merkte man den Unterschied im Sound doch ganz gewaltig.
Die Flugshow der Red Arrows war auch ein Highlight.
Bei der ca. fünftletzten Runde wurde dann das Feld geräumt und alles lief Richtung Siegerehrung. Ab dann stand ich in der ersten Reihe und hatte es gemütlicher. Die Siegerehrung konnte ich wegen dieser Massen leider nur vom Weiten sehen, aber das war auch so ok.
Danach lief dann alles gewohnt britisch. Die einzelnen Busse standen in Reih und Glied, es wurden brav pro Bus zwei Schlangen gebildet (eine für Leute mit Tickets, eine für Leute ohne) und dann kam man in kürzester Zeit zu seinem Sitzplatz im Bus und fuhr ohne weiteren Stress zurück zum Bahnhof.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich hätte etwas Geld sparen können.
Um ganz sicher zu sein, dass ich mit der Hin- und Rückfahrt flexibel bin, kaufte ich mir ein Ticket, mit dem ich sowohl Züge der London Midland als auch von Virgin nutzen konnte. Das hätte ich mir sparen können, denn ein Ticket für Virgin hätte gereicht, diese Züge sind deutlich komfortabler, schneller und halten nicht in jedem Kuhkaff. So bin ich mit Virgin nach Milton Keynes und mit London Midland nach London zurückgefahren. Hätte ich 20 Minuten gewartet, hätte ich auch mit Virgin zurückfahren können und wäre nahezu zeitgleich mit dem Zug angekommen, den ich letztendlich genutzt habe.
Dann noch etwas zu gestern, war nämlich auch toll:
Gestern wollten wir gegen 16:20 im Zug Richtung Flughafen sitzen und haben dann noch bis halb vier die Tour de France geschaut. Die habe ich zwar schon im Saarland gesehen, aber in der Upper Thames Street war das irgendwie anders als damals hier.
Alles in Allem ein perfektes Wochenende. Das absolute Highlight war allerdings ein anderes.
Die beste Frau der Welt hat nämlich am Sonntagabend auf die Frage der Fragen mit Ja geantwortet.