Gesellschaft Verweigerung der Schulpflicht für Kinder strenggläubiger Christen?!

2nd

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
25.07.2004
Beiträge
9.018
Reaktionspunkte
245
Moin,

wie steht Ihr dazu, dass Eltern sich aus folgenden Gründen der Schulpflicht für Ihre Schützlingen verweigern:

• Konfrontation mit Gewalt
• Konfrontation mit Sexualität
• Konfrontation mit gesellschaftlichen/sozialen Negativbeispielen

Ist das vertretbar, dass diese Kinder abgeschottet von jeglichen "negativen" gesellschaftlichen Einflüssen aufwachsen und zuhause unterrichtet werden?

Oder führt diese Form der Isolation zwangsläufig zu benachteiligten Individuen aufgrund von fehlender Bildung und der entsprechenden formellen Nachweise?

Warum leben diese Familien/Eltern in Deutschland, wenn sie hier für die Verweigerung der Schulpflicht in den Knast müssen?

Siehe auch: http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,433678,00.html

Unabhängig von den Beweggründen der Eltern beführworte ich die Schulpflicht. Ich will gar nicht wissen, wieviele Eltern Ihre Kinder aus fehlendem Interesse nicht in die Schule schicken würden - das Recht auf individuelles Lernen hin oder her :kopfkratz:

2nd
 
• Konfrontation mit Gewalt
muss sein, denn wie sonst will man das Spiel Leben überhaupt ansatzweise schaffen

• Konfrontation mit Sexualität
muss genauso sein, weil einfach ein Trieb und sowieso überlebenswichtig

• Konfrontation mit gesellschaftlichen/sozialen Negativbeispielen
und ein Verstecken der Realität macht jemanden zu einem besseren Menschen :rolleyes:


dieses Verweigern ist schlichtweg idiotisch, und ich wundere mich jeden Tag aufs neue, was die Welt so alles für Menschen hervorgebracht hat, und ganz oft verursacht das Kopfschmerzen...
 
wenn ich mir das Bild so angucke, kommt mir das irgendwie bekannt vor. Die Frauen dürfen nur Röcke bis zum Knöchel tragen, Haare dürfen nicht abgeschnitten werden etc. da gibts bei uns in der Umgebung auch viele Sekten, die so rumlaufen ("Urchristen" etc.). Ob der Begriff "streng gläubige Christen" da so treffend ist. Welcher "Religionsgemeinschaft" gehört die Familie überhaupt an?
 
grooveboxxer schrieb:
• Konfrontation mit Gewalt
muss sein, denn wie sonst will man das Spiel Leben überhaupt ansatzweise schaffen

• Konfrontation mit Sexualität
muss genauso sein, weil einfach ein Trieb und sowieso überlebenswichtig

• Konfrontation mit gesellschaftlichen/sozialen Negativbeispielen
und ein Verstecken der Realität macht jemanden zu einem besseren Menschen :rolleyes:


dieses Verweigern ist schlichtweg idiotisch, und ich wundere mich jeden Tag aufs neue, was die Welt so alles für Menschen hervorgebracht hat, und ganz oft verursacht das Kopfschmerzen...

:D , alles gesagt!
 
grooveboxxer schrieb:
• Konfrontation mit Gewalt
muss sein, denn wie sonst will man das Spiel Leben überhaupt ansatzweise schaffen

• Konfrontation mit Sexualität
muss genauso sein, weil einfach ein Trieb und sowieso überlebenswichtig

• Konfrontation mit gesellschaftlichen/sozialen Negativbeispielen
und ein Verstecken der Realität macht jemanden zu einem besseren Menschen :rolleyes:


dieses Verweigern ist schlichtweg idiotisch, und ich wundere mich jeden Tag aufs neue, was die Welt so alles für Menschen hervorgebracht hat, und ganz oft verursacht das Kopfschmerzen...
Dem kann ich nur zustimmen. Die Kinder solcher Eltern tun mir echt leid.
 
Konfrontation ... mit der Realität.
Wer seinen Feind besiegen will, muss ihn genau kennen. Seine Handlungsweise, seine Moral, seine Kampfmittel.
Aus dem Weg gehen, funktionert nur kurz. Weg beten garnicht.

Möglichkeit: Eigenes Schulsystem bilden.
 
Der Mensch ist in erster Linie ein Gemeinwesen. In dieser Gemeinschaft muß er sich als Erwachsener zurechtfinden. Arme Kinder! Es ist dort keine heile Welt, sondern ein Gefängnis!
Am unverständlichsten ist es für mich, daß eine so "religiöse" Familie sich derartig äußert:
Außerdem seien sie in der Schule der Gesellschaft von Scheidungskindern ausgesetzt - "das wollen wir ihnen nicht zumuten."
 
"Konfrontation" ist und klingt ganz schön hart.

Fakt ist, dass die Kinder fern der Realität in einer - allein von individuellen Personen und deren Ansichten - gewillkürten Parallelgesellschaft leben.

Es ist zwar richtig, dass die Eltern das Leben und Glück IHRER Kinder selbst bestimmen sollten und müssen. ABER das Korrektiv zur Ausuferung muss immer die Gesellschaft sein, welche historisch, kulturell und sozial gewachsene Kriterien - Sitten- und Sozialnomen - aufstellen kann und muss.

Wenn hieraus ein psychischer Schaden Schaden entsteht, sollte man neben der Entziehung des Sorgerechts auch über ein Strafverfahren wegen Körperverletzung oder wegen Taten gegen Schutzbefohlene anstreben.

Meine Meinung - ich verachte die Eltern, denn Kinder sind immer unsere Zukunft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der "Witz" ist doch: Selbst wenn die Kinder von geschiedenen Kindern u.ä. fern gehalten werden, irgendwann ist Schule Ende und dann kommen die "Bösen". So richtig durchdacht, ist das nicht. Eher versuchte Umsetzung eines Wunschdenken einer heilen Welt.
 
nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes kann Schulverweigerung aus religiösen Gründen strafrechtlich verfolgt werden.

Zur Begründung: die allgemeine Schulpflicht dient der Durchsetzung des staatlichen Erziehungsauftrags und der Heranbildung verantwortlicher Staatsbürger. In einer Gesellschaft, die unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen Raum gibt, gewähre die Verfassung keinen Anspruch, von fremden Glaubensbekundungen oder Ansichten verschont zu bleiben.

Die Allgemeine Schulpflicht trägt dazu bei, Parallelgesellschaften zu verhindern. Deshalb sollten Schüler nicht aus religiös-kulturellen Gründen vom gemeinsamen Unterricht ausgenommen werden.

Diesen Ausführungen stimme ich voll und ganz zu. Ach ja, es gibt natürlich noch die Ausnahme, die ich nicht kommentieren möchte:

Bayern hat als einziges Bundesland Homeschooling zugelassen. Eltern dürfen ihre Kinder nach offiziellen Lehrplänen zu Hause unterrichten, die Prüfungen werden in staatlichen Schulen abgelegt.
 
im schweizer fernsehen haben sie mal ne doku darüber gebracht. soweit ich daraus entnommen habe, gibt es in der schweiz rechtlich zugelassene religiös motivierte verweigerungen der schulpflicht. es ist unter umständen erlaubt.

in dieser sendung hat man 2 familien, welche dies beantragt und auch zugelassen bekommen haben, porträtiert.

so wie ich das aufgefasst habe, waren diese kinder, welche von ihren eltern unterrichtet werden:

- komplett asozial
- "unter"richtet
- intelligenzmässig total unterfordert

sowas dürfte es meiner meinung nach nicht geben. hierbei handelt es sich ausschliesslich um ego-befriedigung gestörter eltern.

man stelle sich die harte landung in der realität vor.
 
grooveboxxer schrieb:
• Konfrontation mit Gewalt
muss sein, denn wie sonst will man das Spiel Leben überhaupt ansatzweise schaffen

• Konfrontation mit Sexualität
muss genauso sein, weil einfach ein Trieb und sowieso überlebenswichtig

• Konfrontation mit gesellschaftlichen/sozialen Negativbeispielen
und ein Verstecken der Realität macht jemanden zu einem besseren Menschen :rolleyes:


dieses Verweigern ist schlichtweg idiotisch, und ich wundere mich jeden Tag aufs neue, was die Welt so alles für Menschen hervorgebracht hat, und ganz oft verursacht das Kopfschmerzen...
da muss ich dir voll und ganz zustimmen!
 
Was nutzt denen das denn, wenn die Schule mal verbei ist, dann sind die doch in der bösen Welt draußen völlig hilflos.

Idiotisches Verhalten der Eltern
*kopfschüttel*

Das Aussehen der beiden Frauen auf dem Foto sagt es doch aus:
Völlig weltfremde, naive, Heile-Welt-Sch**sse
Da hätte "der österreichische Diktator" seine helle Freude dran gehabt, fehlt nur noch der Kurzhaarschnitt mit Scheitel bei dem Vater.......
 
kingoftf schrieb:
Das Aussehen der beiden Frauen auf dem Foto sagt es doch aus:
Völlig weltfremde, naive, Heile-Welt-Sch**sse
Da hätte "der österreichische Diktator" seine helle Freude dran gehabt, fehlt nur noch der Kurzhaarschnitt mit Scheitel bei dem Vater.......

Nur daß solche strenggläubigen (oder seltsamgläubigen) Christen (neben den Zeugen Jehovas) im Dritten Reich zu denen gehört haben, die im KZ gelandet sind, weil sie den Dienst an der Waffe verweigert haben / ihre Kinder nicht in die HJ lassen wollten.

-------

Da Problem des Homeschoolings / von mehr Privatschulen wird sicherlich auch außerhalb der fanatisch religiösen Gruppen zunehmen, wenn die Zahl der "failed schools" weiter ansteigt und es nichtmehr mit dem Umzug in den richtigen Schulsprengel getan ist.

Angeheizt wird dies natürlich noch besonders, wenn es eine zunehmende Wertediskrepanz zwischen der Mehrheitsgesellchaft und diversen religiösen Untergruppen gibt. Dies ist im Bereich der Urchristen und allerlei evangelikalen Denominationen und z.B. bei konservativen Moslems der Fall, und es ist nicht auszuschließen, daß diese Gruppen mit ähnlichen Interessen sich zusammentun das staatliche Erziehungsmonopol aufbrechen.
 
chris25 schrieb:
Nur daß solche strenggläubigen (oder seltsamgläubigen) Christen (neben den Zeugen Jehovas) im Dritten Reich zu denen gehört haben, die im KZ gelandet sind, weil sie den Dienst an der Waffe verweigert haben / ihre Kinder nicht in die HJ lassen wollten.

-------

Da Problem des Homeschoolings / von mehr Privatschulen wird sicherlich auch außerhalb der fanatisch religiösen Gruppen zunehmen, wenn die Zahl der "failed schools" weiter ansteigt und es nichtmehr mit dem Umzug in den richtigen Schulsprengel getan ist.

Angeheizt wird dies natürlich noch besonders, wenn es eine zunehmende Wertediskrepanz zwischen der Mehrheitsgesellchaft und diversen religiösen Untergruppen gibt. Dies ist im Bereich der Urchristen und allerlei evangelikalen Denominationen und z.B. bei konservativen Moslems der Fall, und es ist nicht auszuschließen, daß diese Gruppen mit ähnlichen Interessen sich zusammentun das staatliche Erziehungsmonopol aufbrechen.

kannst du mir nen wachturm verkaufen? ;)
 
kingoftf schrieb:
Das Aussehen der beiden Frauen auf dem Foto sagt es doch aus:
Völlig weltfremde, naive, Heile-Welt-Sch**sse
Da hätte "der österreichische Diktator" seine helle Freude dran gehabt, fehlt nur noch der Kurzhaarschnitt mit Scheitel bei dem Vater.......
ohne Schulverweigerer toll zu finden: wie man von christlichen Schulverweigerern zu A.H. kommt ist mir ein Rätsel :kopfkratz:
 
Bei der ganzen Sache können einem nur die Kinder leid tun !! Sie leben definitiv abseits der Realität und können sich nicht dagegen wehren.:mad:
 
Erlaubt ist aber, dass in Deutschland lebende Türken ihre Mädels mit sieben Jahren in die Türkei schicken, damit sie nicht vom deutschen Schulsystem verdorben werden. Mit 16 kommen die jungen Damen dann pünktlich zur Heirat zurück aus einem Land, in dem die "Gesamtschule" in übelster Ausprägung Realität ist, mit knapp zehn Prozent niemals offiziell Eingeschulten und zwanzig Prozent Analphabetinnen. Ist natürlich nicht so leicht greifbar und auch nicht so medienpräsent.
 
@Leslie: Diese Möglichkeit hat aber jeder, der in Deutschland lebt.

Gut finde ich das allerdings auch nicht.
 
Leslie schrieb:
Erlaubt ist aber, dass in Deutschland lebende Türken ihre Mädels mit sieben Jahren in die Türkei schicken, damit sie nicht vom deutschen Schulsystem verdorben werden. Mit 16 kommen die jungen Damen dann pünktlich zur Heirat zurück aus einem Land, in dem die "Gesamtschule" in übelster Ausprägung Realität ist, mit knapp zehn Prozent niemals offiziell Eingeschulten und zwanzig Prozent Analphabetinnen. Ist natürlich nicht so leicht greifbar und auch nicht so medienpräsent.

Und was schlägst du dagegen vor? Sollen die Mädchen dann am Verlassen des Landes gehindert werden? :D Soll Rückkehrern die Rückkehr verboten werden?
 
Zurück
Oben Unten