Tour de France: Wieder einen Doper aufgeplattelt

Es passt ins Bild, dass auch ein gewisser Lance Armstrong,
überführt und nur aus formalen Gründen freigesprochen, wieder in den
Circus einsteigt und dafür gefeiert wird …

Natürlich wird sein Comeback gefeiert...aber nicht aus sportlichen Aspekten, sondern aus wetttechnischen: Wird LA vor Paris überführt oder nicht? Das wird die spannendste Tour seit langem ;)
 
Naja, was heißt "gefeiert"?
Die Radsportszene ist nicht gerade begeistert, und ARD&ZDF überlegen schon wieder, die Tour-Übertragungen einzustellen, sollte Armstrong tatsächlich zurückkehren.
 
Es hat eben NICHT jeder die Wahl, ob er Leistungsport machen will oder nicht!

Wenn ich mir heute meine ehemaligen Teamkollegen anschaue, dann verstehe ich, wie es so weit kommen kann. Wir haben alle unsere Jugend auf dem Rad "vergeudet", man geht vormittags zur Schule, danach gleich aufs Rad. Wer faul ist oder nur mittelmäßig clever, wird seine Schule verhauen. Von meinen ca. 20 früheren Teamkollegen hat im letzten Jahr der 4. (!) sein Abitur gemacht. Mit Ach und Krach und im Alter von 22 wohlgemerkt. Der Rest...einer hat es wirklich "geschafft" und ist bei Columbia unter Vertrag. Ein anderer ist starker U23-Fahrer, wird aber u.U. auf halber Strecke verhungern...und dann?! Der Rest: Knieverletzung, Hauptschulabschluss, schlechte Ausbildungen, und, und, und...

Stellt euch vor, ihr habt keinen Schulabschluss, Ausbildung, was auch immer und ständig Pech in den großen Rennen, schlechte Beine...sagen wir es fehlt immer das gewisse Glück. Der Sport ist sowieso der Traum, die Karriere auf dem Rad zu machen und mit 35 genug Geld für den Rest des Lebens zu haben. Jetzt kommt einer auf euch zu "Hier, schau mal. Nächste Woche fährst du mit Trinkflaschen, die ich dir gebe und du gewinnst!". Wenn man naive 17-jährige ohne bessere Aussichten hat - und davon gibt es genug - dann funktioniert das System.

Was hättet ihr getan, wenn die alternative zu Ruhm, Siegen und Millionen eine Ausbildung als Gebäudereiniger, Gärtner oder Bäcker ist mit einem Leben in einer Zweizimmerwohnung in einer Kleinstadt??!!

Sauberer Profi-Radsport ist natürlich nur ein Wunschtraum übergewichtiger und übermütiger Hobbysportler, die Sonntags mal 'ne Runde drehen und meinen, sich auszukennen und alles gesehen zu haben, wenn sie drei Wochen lang pro Jahr die Tour im TV verfolgen und auf diese ignoranten und inkompetenten Kommentatoren hören. Selbst im gehobenen Amateur-Sport und vor allem Nachwuchsbereich gibt es viele schwarze Schafe.
 
ganz ehrlich: es ist mir egal wenn sich die "Sportler" so vollspritzen daß sie tot vom Rad fallen. Das wäre allemal ehrlicher und würde für den Sportnachwuchs sicher nicht als Vorbild dienen.
Finanzieller Druck? Medialer Druck? Sponsoreninteressen? Vollkommen wurscht. Man MUSS ja keinen Leistungssport betreiben. Wer es macht und sich in das dopingverseuchte Feld begibt, zahlt halt dafür seinen Preis. Es ist ein zynischer Deal - entweder er überlebt es und wird reich, oder er stirbt jung - aber was soll's?
Doping freigeben - ich bin dafür!

und was soll der "ehrliche sportler" dann noch tun? de wirklich gute, ohne doping, der hat dadurch keine chancen mehr auf siege...
 
Naja, was heißt "gefeiert"?
Die Radsportszene ist nicht gerade begeistert, und ARD&ZDF überlegen schon wieder, die Tour-Übertragungen einzustellen, sollte Armstrong tatsächlich zurückkehren.

Abwarten...rauskommen wird eine Klausel wie in 2008 a la "Übertragung wird eingestellt, wenn der Tourdirektor persönlich die Pillen verteilt".
 
Regt sich darüber wirklich noch jemand auf?

Ich plädiere schon lange dafür, den Radsport endlich für das Doping freizugeben - und das meine ich völlig ernst. Die derzeitige Lage, daß einige Radsportler erwischt werden, weil sie mit dem Prüfungstermin Pech hatten oder weil die Mittel aufgrund schlechten Dopings nicht rechtzeitig abgebaut waren, andere Radsportler sich dem Radar der Kontrolleure und Kontrollinstitute aber entziehen können, ist einfach nur ungerecht und unfair.

Man sollte endlich Schluß machen mit diesem bigotten Versuch, den Radsport als sauberen Sport zu vermarkten, in dem besonders hart durchgegriffen wird. Dann fahren in Zukunft statt Team Gerolsteiner oder Team Milram eben Team GlaxoSmithKline und Team Aventis um die Wette.
 
Es hat eben NICHT jeder die Wahl, ob er Leistungsport machen will oder nicht!

Wenn ich mir heute meine ehemaligen Teamkollegen anschaue, dann verstehe ich, wie es so weit kommen kann. Wir haben alle unsere Jugend auf dem Rad "vergeudet", man geht vormittags zur Schule, danach gleich aufs Rad. Wer faul ist oder nur mittelmäßig clever, wird seine Schule verhauen. Von meinen ca. 20 früheren Teamkollegen hat im letzten Jahr der 4. (!) sein Abitur gemacht. Mit Ach und Krach und im Alter von 22 wohlgemerkt. Der Rest...einer hat es wirklich "geschafft" und ist bei Columbia unter Vertrag. Ein anderer ist starker U23-Fahrer, wird aber u.U. auf halber Strecke verhungern...und dann?! Der Rest: Knieverletzung, Hauptschulabschluss, schlechte Ausbildungen, und, und, und...

Stellt euch vor, ihr habt keinen Schulabschluss, Ausbildung, was auch immer und ständig Pech in den großen Rennen, schlechte Beine...sagen wir es fehlt immer das gewisse Glück. Der Sport ist sowieso der Traum, die Karriere auf dem Rad zu machen und mit 35 genug Geld für den Rest des Lebens zu haben. Jetzt kommt einer auf euch zu "Hier, schau mal. Nächste Woche fährst du mit Trinkflaschen, die ich dir gebe und du gewinnst!". Wenn man naive 17-jährige ohne bessere Aussichten hat - und davon gibt es genug - dann funktioniert das System.

Was hättet ihr getan, wenn die alternative zu Ruhm, Siegen und Millionen eine Ausbildung als Gebäudereiniger, Gärtner oder Bäcker ist mit einem Leben in einer Zweizimmerwohnung in einer Kleinstadt??!!

Sauberer Profi-Radsport ist natürlich nur ein Wunschtraum übergewichtiger und übermütiger Hobbysportler, die Sonntags mal 'ne Runde drehen und meinen, sich auszukennen und alles gesehen zu haben, wenn sie drei Wochen lang pro Jahr die Tour im TV verfolgen und auf diese ignoranten und inkompetenten Kommentatoren hören. Selbst im gehobenen Amateur-Sport und vor allem Nachwuchsbereich gibt es viele schwarze Schafe.

Sicher, die Gründe, warum gedopt wird, sind erklärbar und leuchten auch mehr oder weniger ein. Die Entscheidung, ob man Profisportler wird oder nicht, entscheidet vieles: "Erst mal eine ordentliche Ausbildung machen" führt dazu, dass andere schon uneinholbar vorne liegen. DAs ist alles klar.

Trotzdem kann es nicht sein, dass die Doper als arme Opfer hingestellt werden, denn letztlich entscheiden ausschließlich sie.

Und letzten endes bringt der Status quo trotz Deiner Verteidigungsrede keinen weiter! Irgendetwas muss passieren und eines ist klar: Von innen heraus wird der Radsport (genauso wie viele andere Sportarten) mit Sicherheit nicht mehr gesund.
 
doppen doch eh alle...

habs vor ein paar jahren noch echt gerne geschaut aber mitlerweile find ichs ziemlich langweilig...

kommt doch nur drauf an wer am bestern gedoppt wurde...

würds besser finden wenn die alle einfach doppen dürften...

wär doch lustig...

in ein paar jahren würden die dann alle wie Mutanten aussehen:D
 
Legalize it! :D
Warum nicht? Wenn es offen und ehrlich geschieht, dann bildet sich vielleicht auch so etwas wie eine "Natural Cycling" Szene als Gegenbewegung. Was dann für viele Fans den Radsport wieder interessant machen könnte.

Nur so als Gedanke/Einwurf.
In der dann wiederum fleissig heimlich gedopt wird, um sich als bester unter den vermeintlichen "Saubermännern" zu profilieren. Sowas funktioniert doch nicht...
 
In der dann wiederum fleissig heimlich gedopt wird, um sich als bester unter den vermeintlichen "Saubermännern" zu profilieren. Sowas funktioniert doch nicht...

Eben, das denke ich auch!

Ich bin auch "hobby" Rennradfahrer und fahre so 70km mit nem Schnitt von 30 - Wenn ich mir dann aber anschaue, was von den Athleten auf "der Tour" jeden Tag verlangt wird, dann ist das so extrem weit weg, von der eigenen Leistung, das ich mir nicht vorstellen kann, das sowas überhaupt ohne Doping möglich ist.

Die Frage ist, ob es sich irgendwie einrichten lässt, die Kontrollen noch zu verbessern. Die Teams mit zu bestrafen (Empfindliche Geldstrafen - Plakate bzw. Antiwerbung das den Sponsoren Namen mit Doping in Verbindung bringt ...)
Gewisse Doping Mittel schon bei der Herstellung verbietet ...

Außerdem sollten die Etappen verkürzt werden.


Was mich allerdings am Radsport noch mehr aufregt, als Doping ist, die Unsportlichkeit dabei.
Da kann eh nicht der "beste" gewinnen, sondern der skrupelloseste mit dem besten Team.

Sich am Hinterrad bis vor die Ziellinie zu lutschen, um dann den Sieg "raus zu fahren" ist so peinlich.

Ich denke mir manchmal, wenn ich sowas sehe, warum da noch keiner einem eine "aufs Maul" gehauen hat???

Auch in dem Punkt ist ein gewisser Lance einem Jan nur fair begegnet, wenn es ihm eh nicht geschadet hat.

Deshalb sollte jede 2. Etappe ein Zeitfahren sein.!!!!!
 
Sich am Hinterrad bis vor die Ziellinie zu lutschen, um dann den Sieg "raus zu fahren" ist so peinlich.
Nein, das ist Radsport. Mann gegen Mann. Das fällt unter "Taktik". Zeitfahren
ist ne ganz andere Baustelle.
Ich denke mir manchmal, wenn ich sowas sehe, warum da noch keiner einem eine "aufs Maul" gehauen hat???

Weil jeder die gleichen Regeln hat. "Zuschlagen" wäre nicht erlaubt ;)
 
ihr tut ja gerade so als ob man mit doping die berge hochfliegt.

;)

das wort apotheken rundschau hat für mich mittlerweile eine andere bedeutung als ne zeitschrift :D
 
Wie wäre es mal wenn man eine Teamstrafe einführt. Jedes Team wo ein Dopingtest postiv ist, darf zwei Jahre nicht mitfahren. zack. Das würde schon mächtig druck auf die Teamleiter geben das sie darauf achten das die Fahrer nicht dopen
 
Die Begründung die armen Leutchen hätten keine andere Möglichkeit als zu dopen, ist echt lächerlich!

Zum Einen hat meiner Meinung nach jeder talentierte und ehrgeizige Sportler ein so hohes Maß an Disziplin, Antrieb und Willensstärke, dass es problemlos möglich sein muss, auch einen anderen Beruf mit vernünftigem Verdienst zu bestreiten.

Zum Anderen ist im Profisportbereich selber das Argument so ähnlich überzeugend wie das des deutschen die Steuer betrügenden Michel - die Steuern sind ja so hoch, ich habe gar keine andere Möglichkeit zu überleben als hier und da "zu beschönigen".

Weder er noch der Sportler begreift, dass er sich sein eigenes Grab gräbt.

Abgesehen davon ist es tatsächlich nicht das Doping allein, was zu solchen Leistungen befähigt. Man findet doch in jeder Disziplin Menschen die einem selber fast unheimlich sind. Doch das ist nunmal Genetik. Ich habe z.B. einen Freund, der sich nach einem halben Jahr moderaten Krafttrainings neue Klamotten kaufen muss. Mir ist das komplett rätselhaft, bei mir passiert da so gut wie nichts. Bei gleichem Einsatz, ähnlicher Ernährung, etc. pp. Das ist halt so. Hat mit Doping nichts zu tun.
 
Nachgewiesenes Doping --> lebenslange Sperre + Geldstrafe

Die Geldstrafe sollte sich danach richten wie lange die betreffende Probe zurück liegt. Z.B. ist es eine Probe von der heurigen TourDeFrance dann inkludiert die Geldstrafe alle Preisgelder/Sponsorenzahlungen ab diesem Zeitpunkt. Die Teams sollten natürlich auch ordentlich eine auf den Deckel kriegen. Komplette Sperre für ein Jahr oder mehr (gültig für alle die dem Team angehören; Betreuer, Manager,...). Und so weiter...

Lächerlich die Betrüger auch noch als Opfer hinzustellen...

MfG, juniorclub.
 
Ich möchte gar nicht wissen, wie viele der ehemaligen Tourgewinner man mit den heutigen Testmöglichkeiten noch überführen könnte.
Der Glaube an saubere Rennen ist doch schon seit Ewigkeiten ein Wunschgedanke, da war doch noch nie ein sauberer Sieger dabei....

1924 veröffentlichte der Journalist Albert Londres, was ihm Henri Pélissier und andere Fahrer über das Doping bei der Tour berichtet hatten.
Der erste Dopingtest fand am 28. Juni 1966 in Bordeaux statt. Zwei Ärzte kontrollierten mehrere Fahrer auf Einstiche von Injektionsnadeln und nahmen Urinproben. Am nächsten Tag kam es zu einer Protestaktion der Teilnehmer, indem die Fahrer auf den ersten Metern der Etappe ihre Räder schoben.
1967 forderte Doping das erste gesicherte Todesopfer an der Tour: Tom Simpson starb während der Etappe auf den Mont Ventoux nach Einnahme von Amphetamin.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tour_de_France#Doping
 
Die Frage ist auch was man als Doping bezeichnet. Jeder Fahrer nimmt etwas, zugelassen oder nicht.
 
oder nachweisbar oder nicht. bzw. auf der dopingliste

bis vor 2 jahren war ja sogar koffein auf der liste. die fahrer durften da nicht mal zum frühstück ne tasse kaffee trinken
 
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