Telefon-Anschluss: Telekom schickt mich wieder weg

NetNic

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Mmmh, da weiß man eigentlich nicht, ob man weinen oder lachen soll:

Ich bräuchte für mein Büro noch einen Telefonanschluss.
Telefon läuft momentan über O2, mit der Homezone und Flatrate, Internet teile ich mir mit meinem Büronachbarn.

Nur bräuchte ich noch ein Fax - und dafür bräuchte ich einen (analogen) Telefonanschluss von der Telekom.

Ich bin also in den nächstne "T-Punkt" gestiefelt und wollte einen bestellen.
Da entschuldigt sich der Mitarbeiter doch tatsächlich und meint zu mir, ich sollte lieber in vier, fünf Wochen nocheinmal kommen.
Momentan könnte er keine zuverlässigen Termine vergeben, da die Techniker streiken.

Nun ja, den Anschluss brauch ich nicht wirklich schnell (halt irgendwann in den nächsten Monaten), aber das finde ich schon krass.

Erst beschweren die sich, dass ihnen die Kunden weglaufen - und dann wollen sie die neuen noch nichtmal irgendwie binden bzw. ihnen neue Anschlüsse verticken.
 
Das koennte was mit dem Streik der Telekom Mitarbeiter zu tun haben die sich derzeit gegen die Ausgliederung von 50.000 Arbeitsplaetzen wehren :)
 
Das koennte was mit dem Streik der Telekom Mitarbeiter zu tun haben die sich derzeit gegen die Ausgliederung von 50.000 Arbeitsplaetzen wehren :)
Jau, das hat er mir auch als Grund genannt.
Dann scheint der Streik ja zu wirken.

Doch leider hab ich hier bei mir keine Alternative:
Kein anderer Anbieter (Arcor etc.) bietet hier in der Gegend "eigene" Anschlüsse an.
Die sind alle auf einen Telekom-Anschluss angewiesen.
 
ich bin ja normalerweise gerne bereit auf die Telekom zu schimpfen, aber: ein Streik ist ein Streik ist ein Streik....
 
Ich kann die Telekömmer verstehen, der Streik ist in meinen Augen ein gerechtfertigtes Mittel. Aber zum Problem: ich finde es wenigstens fair vom Mitarbeiter dir zu sagen, das er keine Termine versprechen kann. Ich habe das bei der Konkurrenz ganz anders erlebt. "natürlich können sie den Anschluss haben, zum 15.3.05, garantiert…". Das war 4 Wochen vor dem Termin! Zum Termin meldete sich niemand, Nachfragen brachten nichts außer den merkwürdigsten Ausreden, 2 Monate nach dem Termin wollte ich den Auftrag stornieren, man wollte mich nicht lassen, mir aber auch keinen verbindlichen Termin geben. Leider brachte erst ein Anwalt das Trauerspiel zum Ende - und ich habe einen Anschluss bei der Telekom. (Termin wurde eingehalten)
 
Seh ich genauso. Dieser Streik ist mehr als berechtigt.

Ich meine was soll das denn. Da kommt man eines morgens ins Büro und der Chef sagt zu einem: Du arbeitest ab sofort länger und bekommst weniger Geld. Die Arbeit ist und bleibt natürlich die selbe.

Da würde sich doch jeder verarscht vorkommen.

Leider ist das kein Einzelfall.

Ein Freund von mir arbeitet bei der Fa. Grammer System GmbH, ein VW Zulieferer, in Zwickau.

Sinn und Zweck der "System GmbH" war es eigentlich nur aus dem Tarifvertrag rauszukommen.

Die werden dort viel schlechter bezahlt als die Mitarbeiter im restlichen Konzern.

Das mit Abstand übelste Beispiel habe ich allerdings letztes Jahr bei einem Ferienjob erlebt.

Da wurden vor 3 Jahren alle Mitarbeiter entlassen. Kurze Zeit später erhielten alle ein Schreiben einer Zeitarbeitsfirma, die merkwürdigerweise zu dem Konzerngeflecht des Hauptkonzerns gehört.

Dort wurde ihnen eine Anstellung angeboten. Die Arbeit ist die gleiche, nur die Bezahlung ist viel schlechter.

Im Schnitt verdienen die Leute dort jetzt 50% weniger. Früher mit Schichtzuschlägen ca. 2000-2500 netto, jetzt 1000-1200.
 
das ist doch üblich so. Eine hier ansässige Klinik GmbH hat die eh schon schwächsten, nämlich das Reinigungs- und Küchenpersonal in eine Servicegesellschaft ausgegliedert. Die Leute verdienen jetzt deutlich unter Tarif
 
Jo, den Streik finde ich auch gerechtfertigt.
Und bei mir ist es jetzt ja nicht sooo dringend.
Aber Leute, die in diesen Tagen und Wochen umziehen, die sind echt mal gear***t.

@Lor-Olli:
Immerhin war der T-Punkt-Mensch ehrlich! ;)
 
Meine Schwester braucht ihren anschluss auch ganz dringend zum Studieren. Sie hat jetzt kein internet und kein Telefon. Natürlich ist der Streik wohl irgendwie gerechtfertigt. Aber es ist auch blöd das es keine Alternative gibt und das so der Telekomservice auch nicht beliebter wird. Es leiden ja so auch noch Unschuldige daraunter. Wer ersetzt z.B. die Kosten die meine Schwester jetzt immer für ein Internetcaffee bezahlen muss ? Als Studentin hat man nicht so viel Geld.

applefever

p.s. : sie ist erst umgezogen .. ;)
 
Dann braucht man in Report aus München, Die Reporter, Frontal 21... aber auch nicht ständig auf Harz 4 Empfängern rumhacken die keinen Bock haben 40 Stunden / Woche für 700-800 netto zu arbeiten, was in etwa der staatlichen Unterstützung entspricht. (Miete + ca. 350,-/Monat)

Ist zumindest meine Meinung.

Und was mir besonders auf den Sack geht sind die alljährlichen "Deutsche wollen nicht für 2,50 brutto als Spargelerntehelfer arbeiten" Berichterstattungen.

Es macht nunmal einen riesen Unterschied ob man von 2,50 in Deutschland leben muss oder in Rumänien/Bulgarien. (Wobei viele von denen inzwischen auch lieber nach GB, Spanien, Portugal... gehen, weil sie dort viel mehr verdienen können)

Ich warte ehrlich gesagt nur darauf, dass die ersten deutschen Arbeitslosen nach Bulgarien ziehen und 2x im Jahr zum Ernteeinsatz rübermachen. :D
 
ein Streik den keiner merken würde (sprich: bei dem keine Unanehmlichkeiten entstehen) wäre wohl eher sinnlos :noplan:
Von daher würde ich mich bei der Telekom durchaus beschweren, aber halt nicht bei/über die Streikenden
 
ein Streik den keiner merken würde (sprich: bei dem keine Unanehmlichkeiten entstehen) wäre wohl eher sinnlos :noplan:
Von daher würde ich mich bei der Telekom durchaus beschweren, aber halt nicht bei/über die Streikenden

:upten:
Die Telekom (und quasi jeder andere Großkonzern) schadet sich auf Dauer nur mit so einem Verhalten...

...und ich gebe hier nicht den Angestellten die Schuld.
 
Seh ich genauso. Dieser Streik ist mehr als berechtigt.
Das mag für einen Teil der Telekom-Belegschaft seine Berechtigung haben. Ein anderer Teil genießt noch die 34(!!!)-Stunden-Woche und andere hanebüchene Privilegien, die zu Zeiten vereinbart wurden, als die Post beamtengleiche Beschäftigungsverhältnisse vereinbarte. Die so entstandenen Strukturen behindern einen effektiven Service (sic!) und werden vom Endkunden bezahlt. Von der Auswirkung auf den Kurs der T-Aktien brauche ich wohl nicht anzufangen.

Nicht falsch verstehen: Gute Arbeit hat ihren Preis und das ist gut so.
Die Telekom leistet aber im Moment als Unternehmen alles Andere als gute Arbeit, was zum guten Teil eben den verkrusteten und immer noch existenten Strukturen aus Staatsbetriebs-Zeiten geschuldet ist.

Die klare Notwendigkeit, die Kleinsten und Schwächsten nicht "hinten runter fallen zu lassen", liegt jetzt in der Macht der Verhandlungspartner.
 
Da kommt man eines morgens ins Büro und der Chef sagt zu einem: Du arbeitest ab sofort länger und bekommst weniger Geld. Die Arbeit ist und bleibt natürlich die selbe.
Naja, dann arbeiten sie mal statt 34 Stunden 40 Stunden und verdienen soviel wie die anderen in der Call Center/Service Branche. Das man denen Jahrelang das Geld in den A... geschoben hat rächt sich nun.
 
Hat denn irgendjemand wirklich eine Ahnung davon, wieviel so ein
Call-Center-Agent bei der Telekom verdient? Ich habe mir das Tarifwerk
angeschaut (ja, auch gelesen ;) ) und wüßte zugerne, wie man auf
38000€ im Jahr kommt... (vielleicht war es ja der Falsche, oder ich habe
eine falsche TG zu Grunde gelegt).

Ging es denn nicht auch darum, Neu-Einsteigern nicht direkt in die hohen
TGs zu stecken?
 
Das mag für einen Teil der Telekom-Belegschaft seine Berechtigung haben. Ein anderer Teil genießt noch die 34(!!!)-Stunden-Woche und andere hanebüchene Privilegien, die zu Zeiten vereinbart wurden, als die Post beamtengleiche Beschäftigungsverhältnisse vereinbarte. Die so entstandenen Strukturen behindern einen effektiven Service (sic!) und werden vom Endkunden bezahlt. Von der Auswirkung auf den Kurs der T-Aktien brauche ich wohl nicht anzufangen.
das mag zum Teil richtig sein, auf der anderen Seite glaube ich nicht dass man die Telekom durch das Ausgliedern von Unternehmensteilen und Erhöhung der Wochenarbeitszeit schlagartig zu einem prosperierenden, serviceorientierten Unternehmen wandeln kann -- da gehört ein bisschen mehr dazu.
wegen der 34 Stunden Woche: ich habe eine 35 Stunden Woche. Auch mein Arbeitgeber würde die Arbeitszeit (bei gleichem Gehalt) auf 40 Stunden anheben (trotz deutlichem Umsatzplus und guten Gewinnen wie man auf der Bilanzpressekonferenz vorgestern erfahren durfte). Da bin ich auch dagegen.
 
Sozialneid. Ein typisch deutsches Problem. :rolleyes:

Ich finde es geht viel mehr darum, wieder den Elfenbeinturm zu verlassen
und mal einen Blick auf die aktuelle Preislage von Humanresourcen zu werfen.

Mir ist es doch egal, was ein Telekom-Angestellter verdient. Selbst wenn
eine T-Putze 70k im Jahr ernten würde, mir doch egal. Hätte mich ja auch
dort dafür bewerben können.

Und den Gewerkschaften (die ebenfalls im Aufsichtsrat vertreten sind und Geld
abkassieren) ist es vorerst egal was die Konkurrenz macht. Die scheinen
erstmal die Gewinnmaximierung (und mit dieser Einstellung sind auch sie
Unternehmer) für ihre Klienten im Auge zu haben - mit dem Wissen dass diese
Einstellung auf Dauer auch negative Auswirkungen haben kann.

P.S.: Es gibt einen Arbeitgeber für den ich hoffentlich nie arbeiten muss.
Verdi und Konsorten! Die scheinen selber die größten Ausbeuter zu sein
- was ihre eigenen Angestellten angeht. Wie wäre es mit einem Streik bei
Verdi gegen Verdi :D
 
das mag zum Teil richtig sein, auf der anderen Seite glaube ich nicht dass man die Telekom durch das Ausgliedern von Unternehmensteilen und Erhöhung der Wochenarbeitszeit schlagartig zu einem prosperierenden, serviceorientierten Unternehmen wandeln kann -- da gehört ein bisschen mehr dazu.
Die Mittel und Wege, wie aus der Telekom wieder ein profitables Service-Unternehmen werden kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Daß Federn gelassen werden müssen, sollte aber klar sein. Wie gesagt sollte das aber nicht bei den Schwächsten, sondern bei denen passieren, die bisher nicht rational begründbare Privilegien genossen haben. Soll diese Gruppe denn weiter wie bisher durchgefüttert werden, nur weil sie sich an den status quo gewöhnt haben?

Als es der Lufthansa nach der Ära "Ruhnau" so richtig dreckig ging, verzichtete fast die gesamte Belegschaft für einen begrenzten Zeitraum auf einen Teil des Gehaltes, um das Unternehmen wieder auf die Beine zu bringen.

Das kann man natürlich nicht pauschal verlangen, aber so gehts eben auch!

EDITh möchte klarstellen: Diese Auslagerungsfrechheit als tarifrechtliche Gaukelei kann ich auf der anderen Seite auch nicht gut heißen. Es fehlt ein gemeinsamer Wille und Konsensbereitschaft!!! Kommunikation findet zwischen Belegschaft und Management wohl schon seit Langem nicht mehr statt. (Es sei denn über öffentliche Briefe/Mails…)
 
das mag zum Teil richtig sein, auf der anderen Seite glaube ich nicht dass man die Telekom durch das Ausgliedern von Unternehmensteilen und Erhöhung der Wochenarbeitszeit schlagartig zu einem prosperierenden, serviceorientierten Unternehmen wandeln kann -- da gehört ein bisschen mehr dazu.
wegen der 34 Stunden Woche: ich habe eine 35 Stunden Woche. Auch mein Arbeitgeber würde die Arbeitszeit (bei gleichem Gehalt) auf 40 Stunden anheben (trotz deutlichem Umsatzplus und guten Gewinnen wie man auf der Bilanzpressekonferenz vorgestern erfahren durfte). Da bin ich auch dagegen.

Da fällt mir ein Beispiel zu ein:
Die Bundesstadt Bonn ist dabei einen zentralen Bürgerservice aufzustellen.
Dabei sollen die einzelnen Sachberabeiter aus dem Ordnungsamt,
Verkehrsdienste, Außendienst usw. in einer Abteilung zusammengefasst werden.
Alle Angestellten bleiben besschäftigt (vorerst, die Kassen sind leer). Alles
in Allem aber ein guter Weg, da man endlich EINEN Ansprechpartner hat.

Aber - das Beste - der Kommentar der Amtsleiterin:

"Natürlich gehen wir mit diesem neuen Angebot auch ein gewisses ‚Risiko’ ein",
räumt Amtsleiterin Zwiebler ein. "Denn wir steigern damit die Erwartungshaltung
der Bürger an die Verwaltung." - Quelle www.bonn.de
 
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