Stigma Arbeitslosigkeit - jetzt abschaffen!

yankadi

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Das deutsche Wirtschaftswunder ist jetzt nach 50 Jahren am Ende, und selbst hoch angesehene und bisher standfeste Unternehmen schwanken. Da wird es nicht ausbleiben, dass in naher Zukunft noch mehr Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren.

Aber es gibt noch diese typisch deutsche Auffassung bei Arbeitgebern "Wer arbeitslos ist, mit dem stimmt doch etwas nicht - den stellen wir nicht ein". Wer arbeitslos wird, erhält dadurch fast automatisch ein gesellschaftliches Stigma und beginnt den sozialen Abstieg.

Ich finde, wir sollten mal darüber nachdenken, ob das noch zeitgemäß ist und ob wir diese Auffassung einfach abschaffen können - jetzt!

Oder?
 
Wie wär's mit «Arbeitslosigkeit - jetzt abschaffen»?
Zöge den von Dir gewünschten Effekt automatisch nach sich und ist leider genauso utopisch (wie und wo willst Du sinnvoll in den Diskurs eingreifen?).
 
Du meinst, mediengepushtes Arbeitslosenbashing gibt es dann auch nicht mehr ?
Da wuerde dem geneigten Bild-Leser aber was fehlen.

Gruss Berni
 
Wie wär's mit «Arbeitslosigkeit - jetzt abschaffen»?

Das ist unrealistisch.

wie und wo willst Du sinnvoll in den Diskurs eingreifen?

Hier, und jetzt. Was sonst?

Internet-Forum spiegeln gesellschaftliche Meinungen und werden von den Medien beobachtet. Hin und wieder werden interessantere Diskussionen dort aufgegriffen. Bei Themen wie Apple und deren Produkten passiert das ständig.
 
So sehr schräg ist der Ansatz gar nicht Langeweile ;)

Es gibt Wirtschaftsfachleute die darauf verweisen das wir mit der bisherigen Auffassung in ein Problem manövrieren.
Der Staat finanziert sich durch Steuern. Die werden zu einem Großteil auf durch Arbeit verdientes Geld erhoben.
Deshalb gilt als braver Bürger wer arbeitet und somit Steuern zahlt. Wer das nicht kann trägt ein Stigma das er nat. selbst möglichst zügig abzustellen hat. Das das eventuell gar nicht möglich ist dringt so langsam durch.
Fakt wird sein das wir immer weniger Arbeit für immer mehr Leute haben. Das hat technologische Gründe ( bestimmte Jobs sind unnötig) und globale Gründe ( bestimmte Jobs gibt es auf unserem Kontinent immer weniger).
Ein Modell den Lebensunterhalt für Privat und die Steuern für den Staat per Arbeit zu gewinnen gerät da in Schieflage.
Es macht also durchaus Sinn die Arbeit als einen emotionalen Lebensinhalt aufzufassen ( ich tue etwas was ich gern mache und freue mich wenn ich damit etwas verdiene) und die Einkommen/Steuern aber auf andere Sockel zu heben. Es gibt da etwa den Vorschlag einer Transportsteuer ( je km). So kostet eben ein Billigfernseher aus China hier extrem viel, ein Gerät aus Tschechien wäre günstiger. Aber es gibt auch andere Vorschläge das Dilemma zu umgehen.

Fakt ist der moderne Mensch muß nunmal weniger Tätigkeiten in einer komplexen Welt ausführen. Zwar sind Werkzeuge und Tätigkeiten komplexer, jedoch ist die Summe der Arbeit geringer, bei zunehmender Bevölkerung. Eine Defintition des Lebens/Lebensunterhaltes über Arbeit wird da für viele unmöglich.
 
Ok. Ich erkläre das Stigma der Arbeitslosigkeit hiermit für abgeschafft.:unterschreibe:
 
Tja, von der kapitalistischen "hire-and-fire"-Mentalität ist in Deutschland halt nur "fire" übrig geblieben. In Amerika, das ja immer als böses Beispiel herhalten muß wenn es um Arbeitsbedingungen geht, sind die Leute mit ihrer beruflichen Situation im Mittel wesentlich zufriedener. Da wird man dann auch mal eingestellt, wenn man zum Beispiel etwas älter ist (in D auch ein großes Stigma), oder vorher gar "etwas anders" gemacht hat (in D das absolute KO-Kriterium).

Ausserdem ist "Arbeitsplätze schaffen" weitaus weniger utopisch, als die Mentalität der Leute zu ändern. Natürlich kann die Politik das nicht direkt, aber sie kann Rahmenbedingungen schaffen daß die Gesellschaft selbst Arbeitsplätze schafft. DAS wäre dann sozial - wesentlich sozialer als alle staatlichen Sozialleistungen (wenn man wie ich das Menschenbild hat, daß Leute gern selbst für ihren Unterhalt sorgen, und sich gern selbst etwas erarbeiten, wenn man sie nur lässt). Bill Clinton hat gezeigt, daß das sogar in USA geht, obwohl (oder vielleicht weil) der Markt da wirklich kaum staatlich reguliert wird. Das war übrigens "linke" Politik, wie ich sie gern auch in D sehen würde.
 
das sogar in USA geht, obwohl (oder vielleicht weil) der Markt da wirklich kaum staatlich reguliert wird. Das war übrigens "linke" Politik, wie ich sie gern auch in D sehen würde.

Du meinst die Jobs von denen man 2 oder 3 haben muss damit man sich damit über Wasser halten kann? Ja, damit hat Bill Clinton angefangen, ein guter Einstieg in den Bereich der nicht sozialversicherungspflichtigen Arbeiten.

In Deutschland nennt sich das glaube ich 1-Euro Jobber
 
Entscheidend, die im derzeitigen System nicht mehr benötigte Arbeitskraft wieder sinnvoll in gesellschaftliche Wertschöpfungsprozesse einzugliedern ist m. E. aber ganz etwas anderes.
Wir müssen - und da ist gerade der Mensch priviligiert, einfach 'neue' Arbeit schaffen.
Ich meine damit nicht noch mehr Dienstleistungen, sondern den physisch geistigen Horizont zu erweitern und durch neuartige Werkstoffe, physikalische Prozesse und neue Herausforderungen den Horizont des Ganzen erweitern.

Mit der Kernenergie gibt es eine effiziente und gerade in D auch sichere Energiequelle, mit der in D entwickelten Magnetbahn die Möglichkeit der Verkehrsentflechtung durch einen 4. Verkehrsträger, der gerade im transkontinentalen Mittelstreckenverkehr seine Stärken ausspielen kann.
Es gibt in der Nano- und Medizintechnik Meilensteine des Fortschrifts zu setzen und selbst eine Intensivierung der Raumfahrtaktivitäten wie zu Apollo-Zeiten in den USA würden technologischen Fortschritt generieren, der den 'Kuchen' Volkswirtschaft in einem überschaubaren Zeitraum von vielleicht 10 oder 20 Jahren so immens vergrößern könnte, dass eben auch eine moderne Gesellschaft mit all ihren elektronischen und technischen Hilfsmitteln genug Arbeit hätte, um 10 oder gar 15 Millionen Arbeitsplätze zu schaffen.
Allein ein nationales Transrapidnetz zur Entlastung der Inlandsflüge und ICEs würde hunderttausendfach Arbeitskräfte erfordern. Bauarbeiter, Ingenieure, Kaufleute, Betreibergesellschaften, neue Unternehmen etc. pp.

Nur, der Zeitgeist will das nicht. Nach nunmehr über 30 Jahren grüner Hirnwäsche ist das alles ja Teufelszeug.
Dessen muss man sich bewusst werden, dann eröffnen sich wie von selbst Perspektiven, wie man nicht nur D sondern die ganze Menschheit voranbringen kann.
Nebenbei das einzige Mittel, die global grassierende Armut zu bekämpfen, und Hartz IV bräuchte man dann auch nicht mehr.

Dog
 
Du meinst die Jobs von denen man 2 oder 3 haben muss damit man sich damit über Wasser halten kann? Ja, damit hat Bill Clinton angefangen, ein guter Einstieg in den Bereich der nicht sozialversicherungspflichtigen Arbeiten.

au weia, da weiß einer aber echt nicht was er schreibt...

Die Mär von den 2 oder 3 Jobs die man machen MUSS um sich in USA über Wasser zu halten hält sich ja hartnäckig. Es stimmt, daß es dort viele Leute gibt die mehr als einen Job haben - aber sie sind glücklicher dabei als die Leute mit einem Job in Deutschland! Da läuft doch was falsch in D.
 
au weia, da weiß einer aber echt nicht was er schreibt...

Die Mär von den 2 oder 3 Jobs die man machen MUSS um sich in USA über Wasser zu halten hält sich ja hartnäckig. Es stimmt, daß es dort viele Leute gibt die mehr als einen Job haben - aber sie sind glücklicher dabei als die Leute mit einem Job in Deutschland! Da läuft doch was falsch in D.

Sowohl das eine als auch das andere ist pauschalisierend, undifferenziert und extrem abhänging von der realen Schicht.

Natürlich gibt es in USA Jobs vn denen Du leben kannst, aber gerade im "hire and fire" Bereich ist dies definitiv nicht der Fall, hier musst Du 2 - 3 Jobs annehmen, sofern Du eine Familie hast. Und dies betrifft inzwischen 40 - 50 % der US Bevölkerung.

Und glücklicher ist relativ, oftmals deswegen glücklicher, weil sie mehr oder minder erfolgreich zur Verbesserung der Zukunftschancen ihrer Kinder beitragen und sich ein klein wenig "american dream" erfüllen können, zumindest bis zur ersten der beiden Seifenblasen (die zweite steht ja noch aus). Aber ansonsten glücklicher?
 
Ich denke ein Problem ist, dass viele Menschen Leben um zu arbeiten und nicht arbeiten um zu Leben. Viele Menschen definieren sich zum großen Teil über die Arbeit. Fällt diese dann weg, ist es eben nicht nur das finanzielle Problem das belastet, sondern das Gefühl wertlos zu sein und nicht mehr gebraucht zu werden. Arbeit wird immer komplexer und nimmt immer mehr Raum im Denken und Handeln ein. Es wird immer schwieriger sich in seiner Freizeit zu entspannen und auch Zeit und Muse für andere Dinge außer der Arbeit zu haben. Fleißig ist in den Augen vieler Menschen eben nur der, der arbeitet und materiellen Wohlstand anhäuft. Dann ist es natürlich ein Makel, wenn plötzlich der “Fleißige“ keine Arbeit mehr hat.
 
...
Nur, der Zeitgeist will das nicht. Nach nunmehr über 30 Jahren grüner Hirnwäsche ist das alles ja Teufelszeug. ...

so ein Quatsch... gerade die Grüne Industrie Wind / Solarenergie... schafft zur zeit enorm viel Arbeit, die Grüne Gehirnwäsche hat nur dazu geführt das alte Arbeitsprozesse von den Menschen in eine Umweltschonende Richtung weiter optimiert werden. Was in den Letzten Jahren als Technologischer Fortschritt gepriesen wurde war in vielen bereichen totale gülle und Ressourcen Verschwendung der Oberklasse... Umweltschonende Technologie ist Wirtschaftlich und Funktionell der weg der gegangen werden muss mit allem anderen schießen wir uns selbst ins Bein, siehe die jetzige Atomenergie. Wie viel Milliarden an Entwicklungskosten wurde investiert und wir stehen am Punkt 0.

Auch mit Grüner Ideologie gibt es Fortschritt und Arbeitsplätze nur hat die Wirtschaft in der Hinsicht sehr gepennt, ganz vorne mit dabei die Automobil Industrie... Wir haben Jahrelang den Ressourcen einen viel zu geringen wert bei gemessen was sich gerade sehr relativiert.

Glücklich ist nicht Relativ, in vielen Ländern sind die Menschen "ärmer" aber glücklicher als in Deutschland. Wir leben hier unter Ständigem druck und in einer Familien feindlichen Umgebung, ich will mich da nicht auf die USA Beschränken... Aber ich kenne es aus Südamerika und teilen Afrikas die über uns Deutsche und die Einstellung zur Arbeit nur den Kopf schütteln. Was für uns zählt ist Geld und das wird uns von Kindesbeinen eingeprügelt, wer Geld hat ist Glücklich diese Rechnung geht aber nicht auf. Familie und ein Funktionierendes Soziales Umfeld kommen erst wesentlich später sind aber in meinen Augen existenziell für ein Funktionierende Gemeinschaft...
 
Das deutsche Wirtschaftswunder ist jetzt nach 50 Jahren am Ende, ...

Also, ich weiss ja nicht...
Wenn wir von ner Arbeitslosenquote von unter/um 10% ausgehen (...und da sind strukturschwache Gebiete, mit um/über 20% auch mit dabei, wo noch nie was ging...), dann ist es immer noch 9x wahrscheinlicher ne Arbeit zu haben als nicht.

Ich weiss nicht, aber für mich klingt das jetzt gar nicht mal sooooo schlecht...

Charlie
 
In den letzten Jahren sind auf meinem Tisch nur zwei Bewerbungen von Arbeitslosen gelandet in denen etwas anderes stand als "XX/20XX - XX/20XX Arbeitslosigkeit". Diese beiden habe ich auch eingestellt.

Wieso steht da nicht öfters etwas wie:

- 20 Stunden pro Woche habe ich Projekt XY für die XY non-profit Organisation gemacht
- Tiefgehende Kenntnisse in der Bedienung von Computerprogramm XY habe ich mir autodidaktisch angeeignet
- Um den Wiedereinstieg zu erleichtern habe ich mich tiefgehend mit Industrie XY beschäftigt und einen Blog darüber geschrieben
- In dieser Zeit habe ich Fremdsprache XY gelernt

Warum ist das so?
 
Tja. Seit mindestens 20 Jahren wird gepredigt, dass wir mehr Bildung brauchen. Sowohl die schulische Bildung muss besser werden, als auch die Bereitschaft sich selbst weiterzubilden. Beides wurde weitesgehend ignoriert.

Jetzt sind wir so weit, dass die konsequentesten Bildungsverweigerer rausfallen, da es auf dem Arbeitsmarkt keinen Platz mehr für sie gibt. Dieser Prozess lässt sich auch nicht mit Milliarden von Steuergeldern aufhalten, sondern wird unaufhörlich voranschreiten.

Durch die Globalisierung ist ungelernte Arbeit bei uns in vielen Bereichen längst unrentabel geworden, aber statt die Konsequenzen daraus zu ziehen und massiv ins Bildungssystem zu investieren und die Bereitschaft zur eigenen Weiterbildung zu erhöhen wird versucht das Rad wieder zurückzudrehen. Ganze Industriezweige wie der Kohleabbau werden mit Steuergeldern am Leben erhalten und mit diversen Firmen wie Opel gehts jetzt weiter.

Leider will niemand die Wahrheit hören. Es ist doch viel einfacher auf die böse Globalisierung zu schimpfen und auf die Chinesen die einem den Job wegnehmen, als sich selbst zu bewegen. Dann fährt man mit dem Auto aus Rumänien nach hause, setzt sich da vor den Plasma aus Korea und spielt mit der Playstation aus Japan.

Natürlich gibt es immer Leute die es nicht bis zum Hochschulstudium schaffen, das ist aber kein Problem, denn eine gewisse Anzahl an "einfachen" Jobs wirds immer geben. Nur die Zeiten wo ein signifikanter Teil der Bevölkerung dadurch beschäftigt werden kann sind vorbei. Wer nicht sein persönliches Maximum an Bildung rausholt hat früher oder später verloren. Da hilft auch alles Jammern und die Linken wählen nicht. Die einzige Alternative dazu ist in Länder zu gehen wo es diese Arbeit noch gibt, aber das will dann auch wieder keiner.

Wieso steht da nicht öfters etwas wie:

- 20 Stunden pro Woche habe ich Projekt XY für die XY non-profit Organisation gemacht
- Tiefgehende Kenntnisse in der Bedienung von Computerprogramm XY habe ich mir autodidaktisch angeeignet
- Um den Wiedereinstieg zu erleichtern habe ich mich tiefgehend mit Industrie XY beschäftigt und einen Blog darüber geschrieben
- In dieser Zeit habe ich Fremdsprache XY gelernt

Warum ist das so?

Genau das ist der Punkt.
 
au weia, da weiß einer aber echt nicht was er schreibt...

Die Mär von den 2 oder 3 Jobs die man machen MUSS um sich in USA über Wasser zu halten hält sich ja hartnäckig. Es stimmt, daß es dort viele Leute gibt die mehr als einen Job haben - aber sie sind glücklicher dabei als die Leute mit einem Job in Deutschland! Da läuft doch was falsch in D.

du sprichst von dir wenn es um den ersten Halbsatz geht?
( um dann gleich zuzugeben das an meiner Aussage etwas dran ist )
so so - das lasse ich mal unkommentieret.

Problem bei der Sache ist, ich spreche nicht über die paar Gewinner sondern über die Masse der armen Verlierer im System ( ich habe es hier ja gelernt, die sind selbst dran Schuld ).

So, die sind bei 2 Jobs also glücklicher, aha :cool:
Gibt es dazu irgend eine verwertbare Statistik?
( oder ist das die übliche - in Amerika ist alles besser - Mär , das ist vermutlich wie bei der Sozialversicherung und das Krankenversicherung auch so .... man muss nur wissen wovon man spricht.)

Die Berichte die ich kenne sagen das Gegenteil aus.

Aber vermutlich kennst Du die Leute die als Manager noch einen zweiten Job ( 2ter Managerjob ) machen. Warum sollte ein Mensch mehr als einen Job machen wenn er genug Geld damit verdient :confused:

Ach, ich weiß schon ---- weil es ihm Spaß macht.

Und das ist bei der Mehrheit so - :klopfer:


Das Problem an diesen neoliberalen Aussagen, die ich auch schon wieder aus anderen Posts hier raus lesen kann ist doch folgendes:

Der Neoliberalismus hat eine Aussage und sendet auf zwei Wellen:

Die Aussage: Wer mehr haben will hat Recht.

Die erste Welle sagt:
Der Mensch ist ein selbstständig denkendes Wesen, deshalb soll er auch damit umgehen war er sich selbst einhandelt --> wir brauchen weniger Staat

Die zweite Wette sagt:
Die Verlierer sollen sich bitte aristokratisch damit abfinden und die Gewinner dürfen weiter gierig sein

Wer findet was da nicht zusammen passt? ( Hier sicher nur wenige )
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Neoliberalismus hat eine Aussage und sendet auf zwei Wellen:

Die Aussage: Wer mehr haben will hat Recht.

Die erste Welle sagt:
Der Mensch ist ein selbstständig denkendes Wesen, deshalb soll er auch damit umgehen war er sich selbst einhandelt --> wir brauchen weniger Staat

Die zweite Wette sagt:
Die Verlierer sollen sich bitte aristokratisch damit abfinden und die Gewinner dürfen weiter gierig sein

Wer findet was da nicht zusammen passt? ( Hier sicher nur wenige )

pateese hat die ARTE-Doku gesehen :thumbsup:
 
Solche Behauptungen

...Natürlich gibt es immer Leute die es nicht bis zum Hochschulstudium schaffen, das ist aber kein Problem, denn eine gewisse Anzahl an "einfachen" Jobs wirds immer geben...
spiegeln eher die typisch weit verbreitete deutsche "akademische" Arroganz wieder? Es wäre eher korrekter zu behaupten, es gibt immer Leute die kein Hochschulstudium anstreben. Nicht weil sie zu dumm oder zu faul sind, denn der Bildungsabschluss in Deutschland sagt nichts über die Intelligenz des Absolventen aus, sondern weil sie eher Geld verdienen möchten oder müssen (denn nicht jeder bekommt von Daddy alles in den Allerwertesten geschoben).

Es gibt genügend ausserschulische Maßnahmen um sich weiter zu bilden (Meister, Handelsfachwirt bei Kaufleuten usw.) um auf genau das selbe "Niveau" eines Akademikers zu gelangen. Meistens sind das dann die Menschen, die nicht völlig realitätsferne Vorstellungen vom Arbeitsleben haben, da sie ja schon eine Berufsausbildung durchlaufen hatten. Jeder predigt immer von der "geistiger Bildungselite", doch ich musste schon oft genug feststellen, dass oft mit der geistigen Bildung keines Falls charakterliche- oder soziale Fähigkeiten einhergehen...

Das ist für mich persönlich eine der vielen Ursachen warum den Menschen, die oftmals unverschuldet ihren Arbeitsplatz verloren haben, nachgesagt wird, dass sie faul, dumm oder sonst was wären. In Deutschland herrscht halt die Mentalität, dass man nur etwas mit materiellen Reichtum und der entsprechenden Bildung bzw. den daraus resultierenden "richtigen" Beruf darstellt. Nirgendwo hängt der Arbeitsplatz so stark von der Bildung ab wie hier zu Lande. Man muss nur mal einen Blick in die Stellenausschreiben der örtlichen Zeitung werfen um das Dilemma zu sehen. Warum eigentlich? Wer ist denn auf diesen Trichter überhaupt gekommen, dass ein Bürokaufmann unbedingt Fachabitur braucht?

Ich denke, die ganze Gesellschaft sollte da erst mal anfangen sich zu verändern und die Definition von Wohlstand und Ansehen der Arbeit neu zu beurteilen. Nur dann könnte meines Erachtens alle Menschen gleich respektiert werden und es würde nicht immer der Sündenbock jedes Jahr aufs neue erfunden werden.

- Worte eines Akademikers -
 
Solche Behauptungen spiegeln eher die typisch weit verbreitete deutsche "akademische" Arroganz wieder?

:rotfl: Deutsche akademische Arroganz....lange nicht mehr so gelacht. Tut mir ja leid, dass ich vergessen habe auf alle nicht-Akademiker Rücksicht zu nehmen und diese gesondert zu erwähnen, damit ihre Gefühle nicht verletzt werden und sie sich vielleicht schlecht fühlen, weil sie kein Studium absolviert haben. Du kaufst wahrscheinlich auch extra nur einen Dacia Logan, aus Rücksichtnahme auf die Nachbarn, was? Auch schön dass du dich am Ende noch rechtfertigst durch die Erwähnung, dass du selbst Akademiker bist. Man man man.

Eigentlich bezog ich mich auf die Tatsache, dass es immer Leute geben wird die nicht mehr als ungelernte Arbeit schaffen, egal wie viel sie sich bemühen und dass das grundsätzlich erstmal nicht schlimm ist. Zumindest nicht so lange das nicht allzu viele sind und der größere Teil so viel Bildung wie möglich anstrebt - für dich nochmal - in welcher Form auch immer, sei es Studium oder VHS oder was es sonst noch alles gibt.
 
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